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Verfahren zur Beförderung von Eis aus dem Inneren einer Gefriertrommel
zu einem Silo und Anlage zur Ausführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Beförderung von Eis oder Eiskristallen aus dem Inneren einer zylindrischen
feststehenden Gefriertrommel, in der um die Trommelachse kreisende Schaber das auf
der Trommelinnenseite durch Gefrieren von Wasser gebildete Eis abschaben und durch
die Trommel gepumptes Wasser das abgeschabte Eis aus der Trommel über eine Rohrleitung
zu einem Silo befördert.
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Bei Anlagen dieser Art, wo die erwähnte Rohrleitung, das Ablaufrohr,
auch ansteigen oder einen ansteigenden Teil aufweisen kann, hat es sich als schwierig
erwiesen, das abgeschabte Eis durch die Gefriertrommel zum Ablaufrohr und durch
dieses hindurch zum Silo zu befördern. Unter anderem kann das Eis in diesen Fällen
leicht das Ablaufrohr verstopfen und sich an den in der Trommel angebrachten Schabern
und deren Tragwelle ablagern, was im Laufe verhältnismäßig kurzer Zeit ein Außerbetriebsetzen
der Anlage veranlassen kann.
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Es hat sich nun gezeigt, daß, wenn man in dem Teil des Trommelinneren,
der oberhalb des an die Trommel angeschlossenen Endes des Ablaufrohres liegt, erfindungsgemäß
ein Luftkissen durch Zufuhr von Außenluft bildet, und zwar unter einem Druck, der
genügt, um den Wasserstand in der Trommel in gleicher Höhe mit oder etwas unterhalb
der Oberkante des in die Trommel einmündenden Ablaufrohres zu halten, kann man ohne
Schwierigkeiten das abgeschabte Eis entlang der Wasseroberfläche in der Trommel
zum und durch das Ablaufrohr befördern, selbst dann, wenn der Silo in einem höheren
Niveau liegt als die
Trommel. Das Luftkissen kann bis auf den oberen
Teil des in der Trommel befindlichen Ablaufrohrendes hinabreichen, so daß zusammen
mit dem das Eis aus der Trommel befördernden Wasser etwas Luft in das Ablaufrohr
dringen kann. Hierdurch wird der Widerstand gegen die Bewegung des Eises durch das
Rohr so wesentlich herabgesetzt, daß das abgeschabte Eis in einem gleichmäßig kontinuierlichen
Strom aus der Trommel abgeleitet und sich leicht im Silo verteilen lassen kann,
ohne daß Verstopfungen im Ablaufrohr oder eine Anhäufung des abgeschabten Eises
in der Trommel selbst entstehen. -Das Luftkissen führt außerdem noch den Vorteil
mit sich, daß die Verdampfungstemperatur im Kühlmantel wesentlich niedriger gehalten
werden kann als bei bisher bekannten Anlagen ähnlicher Art, wo das abgeschabte Eis
aus der Trommel nach unten abgeleitet wird und eine Luftzufuhr nicht erfolgt.
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Es kann zweckmäßig sein, das Rohr, durch das Wasser in die Gefriertrommel
gepumpt wird, in gleicher Höhe mit oder zweckmäßiger etwas unter dem Ablaufrohr
für das abgeschabte Eis in die Trommel einmünden zu lassen. Beim Pumpen des Wassers
durch die Trommel wird dann an der Oberfläche des in der Trommel befindlichen Wassers,
unmittelbar unter dem Luftkissen, eine Bewegung in Richtung zum Ablaufrohr erfolgen,
wodurch ermöglicht wird, das Eis auch durch eine ziemlich lange Gefriertrommel zu
befördern und es ohne Schwierigkeiten zum Verlassen der Trommel durch das Ablaufrohr
zu bringen.
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Das Luftzufuhrrohr kann, falls erwünscht, an einer in gleicher Höhe
mit der in der Trommel befindlichen Abgangsöffnung für das Eis liegenden Stelle
in das Wasserzufuhrrohr einmünden. Man erreicht hierdurch ein Einströmen von Luft
und Wasser in gleicher Richtung unmittelbar an der Oberfläche des in der Trommel
befindlichen Wassers entlang und somit ein regelmäßiges Abströmen des Eises zum
Ablaufrohr.
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Nähere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung
der in der Zeichnung schematisch, teilweise im Schnitt gezeigten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen, zur Herstellung von Kristalleis bestimmten Anlage hervor.
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i bezeichnet eine zylindrische Gefriertrommel, die von einem Kühlmantel
2 umgeben ist, in den z. B. flüssiges Ammoniak geleitet wird. Dieser Kühlmantel
ist ein Teil einer Kühlanlage bekannter Art mit einem Kompressor 3, einem Kondensator
q. und einem Flüssigkeitssammler 5. In diesen Flüssigkeitssammler wird durch die
Leitung 6 flüssiges Ammoniak geleitet, das dann durch den Stutzen 7 in den Kühlmantel
2 strömt, aus dem Ammoniakdampf über ein Rohr 8 abgesaugt wird. Die Regelung der
Kühlmittelzufuhr erfolgt auf bekannte Weise mittels eines von einem Schwimmer 9
gesteuerten Ventils io.
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Die Gefriertrommel i ist auf einer waagerecht gelagerten Welle 13
befestigt, die mittels eines Motors i i über ein Getriebe 12 angetrieben wird. Auf
der Welle sind mehrere radial gestellte Arme 14. angebracht, von denen jeder an
seinem freien Ende ein breites messerähnliches Schabewerkzeug 15 aufweist, das mittels
nicht näher gezeigter, keilförmiger Spannschrauben sehr genau zur abgedrehten zylindrischen
Innenwand 16 der Trommel i eingestellt werden kann, so daß diese Schaber während
des Drehens der Welle 13 das Eis, das sich auf der Zylinderfläche 16 in der teilweise
mit Wasser gefüllten Trommel absetzt, abschaben. Das von der Fläche 16 abgeschabte
Eis wird durch eine Rohrleitung 17, das Ablaufrohr, zu einem das Eis ansammelnden
Silo 18 geleitet. Das in diesem Silo eisgekühlte Wasser wird teils mittels einer
von einem Motor 22 angetriebenen Pumpe 21 über eine Rohrleitung i9 in eine Kühlanlage
2o zwecks Erzeugung einer beliebigen Kühlwirkung gefördert, teils mittels einer
von einem Motor 25 angetriebenen Pumpe 24 über eine Rohrleitung 23 in die Trommel
i zurückgeführt. Das in der Kühlanlage 2o, die z. B. ein Milchkühler sein kann,
verbrauchte kalte Wasser wird über eine Rohrleitung 30 in den Silo zurückgeleitet.
Die Rohrleitung 23 mündet in gleicher Höhe mit oder etwas unterhalb der Wasseroberfläche
26 in den oberen Teil der Trommel ein. Diese Oberfläche wird durch ein mittels eines
Luftkompressors 28 im oberen Teil der Trommel gebildetes Luftkissen 27 in gleicher
Höhe mit dem oberen Teil des in die Trommel einmündenden Endes des Ablaufrohres
17 gehalten. Dieser Kompressor kann von einem selbständigen Antriebsmotor oder wie
gezeigt von demselben Antriebsmotor i i wie die Welle 13 angetrieben werden. Die
ein Rückschlagventil 31 enthaltende Druckleitung 29 des Kompressors wird an den
Teil der Gefriertrommel, der über oder in gleicher Höhe mit dem oberen Teil des
in die Trommel einmündenden Endes des Ablaufrohres 17 liegt, oder wie gezeigt an
das in die Trommel einmündende Ende der Rohrleitung 23 angeschlossen.
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Es soll noch bemerkt werden, daß zur Erzeugung des erwähnten Luftkissens
in der Gefriertrommel anstatt eines gesonderten Kompressors 28 auch jede andere
beliebige Druckluftquelle, der unter einem für den erwähnten Zweck geeigneten Druck,
eventuell über ein Reduzierventil, Druckluft entnommen wird, verwendet werden kann.