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Vorrichtung zum Austragen der Vergasungsrückstände aus Gaserzeugern,
die unter einem Druck von mehreren Atmosphären arbeiten Es ist neuerdings vorgeschlagen
worden, zwecks kontinuierlicher Erzeugung eines hochwertigen Gases Brennstoffe unter
Druck mittels Wasserdampf oder Luft oder Sauerstoff und Wasserdampf zu vergasen.
Die bisher bekannten Gaserzeugerbauarten, die unter atmosphärischem Druck arbeiten,
sind für die Durchführung eines solchen Verfahrens ungeeignet, weil sich die dort
verwendeten Elemente, wie Wasserverschlüsse, Drehschüsseln, geschmierte Rollen,
Reinigungsklappen u. dgl., bei einem Innendruck des Gaserzeugers von beispielsweise
to bis 25 Atm. nicht ohne weiteres verwenden lassen. Die Ausführung eines unter
erhöhtem Druck arbeitenden Gaserzeugerschachtes mit druckfestem Außenmantel, innerer
Ausmauerung und drehbarem Rost, der die Brennstoffsäule trägt, ist zwar an sich
bekannt. Es besteht aber für solche unter Druck betriebene Gaserzeuger, falls ausreichende
Leistungen damit erzielt werden sollen, in erhöhtem Maße die Notwendigkeit, das
Brennstoffbett z. B. durch eine mechanische Vorrichtung kontinuierlich aufzulockern
und die Verbrennungsrückstände aus der Reaktionszone des Gaserzeugers kontinuierlich
abzuführen.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die für diese Zwecke besonders
geeignet ist. Sie vermeidet es, im Druckraum Teile zu verwenden, die einer besonderen
Wartung bedürfen oder die eine Schmierung erforderlich machen. Gemäß der Erfindung
ist im unteren Teil des Druckraumes des Gaserzeugers ebenfalls ein z. B. horizontaler
Tisch angeordnet, auf den sich die Brennstoffsäule stützt. Dieser Tisch ist mit
exzentrischen Erhöhungen versehen, welche durch zweckmäßig drehende Bewegung die
Auflockerung des Brennstoffbettes und die allmähliche Entfernung der Vergasungsrückstände
über die Kanten des Tisches hinweg bewirken. Diese exzentrischen Erhöhungen sind
entweder mit dem Tisch fest verbunden, in welchem Falle der Tisch zusammen mit den
Erhöhungen durch eine senkrechte Welle in Drehung versetzt werden kann, oder die
Erhöhungen können mittels der senkrechten Welle für sich auf dem Tisch bewegt werden.
Um Aschenansammlungen unter dem Tisch trotz der bei axialer Welle notwendigen einseitigen
Aschenabführung zu vermeiden, sind erfindungsgemäß auf der Welle außerdem ein oder
mehrere Aschenräumer befestigt, welche die über den Tisch heruntergestürzte Asche
einer Austrageöffnung zuführen.
Zum Antrieb der beweglichen Teile
ist erfindungsgemäß die senkrechte Welle durch den Boden des Gaserzeugermantels
hindurchgeführt. An der Welle sind die beweglichen Teile befestigt. Die Durchdringung
des Mantels ist durch Stopfbüchse in bekannter Weise gedichtet, und zwecks dauernden
Dichthaltens dieser Stopfbüchse ist die Welle im Gaserzeuger durch einen Kranz von
Kugeln oder Rollen zentrisch zur Wellenachse geführt. Diese Kugeln oder Rollen sind
in dem feststehenden Teil des Tisches oder, falls der ganze Tisch beweglich ist,
in einem besonderen Einbau, z. B. Armkreuz, das oberhalb oder unterhalb des Tisches
liegen kann, gelagert. Das untere äußere Ende der Welle ist in ähnlicher Weise durch
ein Lager geführt. Außerdem wird die Welle in einem nach oben wirkenden Spurlager
in bekannter Weise gelagert, um den in der Wellenachse wirkenden beträchtlichen
Druck der Brennstoffsäule und den Innendruck des Gases direkt aufzunehmen und von
der Stopfbüchse und den Rollenlagern fernzuhalten. Die Drehung der Welle, die auch
in kleinen oder großen Zeiträumen abwechselnd nach rechts und links ausgeführt werden
kann, erfolgt in bekannter Weise durch einen außen aufgesetzten Schneckenrad- oder
Kegelradantrieb.
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Will man ein besonders gleichmäßiges Arbeiten der Vergasungszone erreichen,
so kann man das Vergasungsmittel nicht nur über den Rand des Tisches an ihrem äußeren
Umfang in die Brennstoffsäule eintreten lassen, sondern noch einen Teil des Vergasungsmittels,
wie an sich bekannt, z. B. durch die Welle bzw. die Befestigungsteile der beweglichen
Erhöhungen des Tisches, auf die Basis der Brennstoffsäule verteilen. Zu diesem Zweck
können auch Kanäle angeordnet sein, welche die Unterseite der beweglichen Erhöhungen
mit der Unterseite des Tisches verbinden.
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Die Vorrichtung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Der
starkwandige Mantel i des Gaserzeugers ist mit feuerfestem Baustoff 2, z. B. Schamotte,
ausgekleidet. An den Deckel des Gaserzeugermantels schließt der Fülltrichter 3 zur
Zuführung des Brennstoffes an und an den Boden ein ähnlicher, zweckmäßig als Schleuse
ausgebildeter Verschluß 4, der der Abführung der Asche dient. Im unteren Teil des
Gaserzeugers ist gemäß der Erfindung ein ruhender Tisch 5 angeordnet, auf den sich
die Brennstoffsäule abstützt. Über dem Tisch- ist ein exzentrischer Körper 6 angeordnet,
der mit der Welle 7 entweder unmittelbar oder durch ein Zwischenstück fest verbunden
ist. Die Welle ist mittels der Stopfbüchse ä von unten durch den GaserzeugermanteUgeführt.
Sie kann mittels des Schneckengetriebes i i in Drehbewegung versetzt werden. Die
dadurch bewirkte Bewegung des exzentrischen Körpers 6 drängt den Vergasungsrückstand
entsprechend der Umdrehungszahl der Welle z. B. kontinuierlich über den Rand des
Tisches 5. Um die Welle und die Stopfbüchse von seitlichen Beanspruchungen zu entlasten,
ist das obere Ende der Welle bzw. der Verdrängungskörper 6 durch ringförmig angeordnete
Kugeln 9 gegen den Tisch geführt. In ähnlicher Weise wird das untere Ende der Welle
durch ein Spurlager io geführt. Dieses Lager ist gleichzeitig derart ausgebildet,
daß es den vom Gewicht der Brennstoffsäule und von dem inneren Überdruck des Vergasungsraumes
herrührenden, axial auf die Welle wirkenden Druck direkt aufnimmt. Auf der Welle
sind im Vergasungsraum die Räumerflügel i2 angeordnet, die bei der Rotationsbewegung
der Welle den über den Tischrand herabgestürzten Rückstand der Austragevorrichtung
4 zuführen. Zur Zuführung des Vergasungsmittels ist eine Zuleitung 13 vorgesehen.
Um auch dem inneren Teil der Brennstoffsäule Luft und Dampf unmittelbar zuzuführen,
sind Kanäle 15 in dem Verbindungsstück. zwischen Welle und Verdrängungskörper 6
vorgesehen, durch welche das Vergasungsmittel aus dem freien Raum unterhalb des
Tisches unter den Verdrängungskörper tritt und von dort in die Brennstoffsäule einströmt.
Das erzeugte Gas wird aus dem Gaserzeuger durch den Stutzen 14 abgeführt.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung löst die Aufgabe, feste Brennstoffe
auch unter erheblichen Drücken, z. B. von 5 bis 5o Atm., kontinuierlich und mit
hohen Durchsatzleistungen zu vergasen, ohne däß im Innern-des Druckraume:; Teile
verwendet werden, die einer Wartung oder Schmierung bedürfen und infolgedessen ein
periodisches Stillsetzen erfordern würden. Die Vorrichtung gestattet ferner, die
Bewegung der inneren Teile des Gaserzeugers regelbar derart durchzuführen, daß nennenswerte
Verluste an Gas oder Vergasungsmitteln durch die Austragevorrichtung vermieden werden.