-
Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Auslesen schriftlicher
Aufzeichnungen Aus einer großen Anzahl schriftlicher Aufzeichnungen können einzelne
nur dann wieder aufgefunden werden, wenn. diese Aufzeichnungen., mögen sie nun in
Lis:Uen# oder in Karteiform vorliegen, nach einem bestimmten System geordnet sind.
Während das Gedächtnis eine frühere Kenntnis rekapituliert, wenn ein beliebiger
Teil dieser Kenntnis ins Bewußtsein gerufen wird, läßt sich eine bestimmte schriftliche
Aufzeichnung aus einer großen Anzahl anderer nur dann herausfinden, wenn. der Teil
der Aufzeichnung bekannt ist, der das Ordnungsprinzip der Sammlung darstellt. So
läßt sich z. B. aus einem Buchkatalog ein Buch eines bestimmten Verfassers nur dann
ohne Durchlesen der ganz, Sammlung herausfinden, wenn der Katalog nach Verfassern
geordnet ist. Um Sucharbeiten auf Grund von Angaben verschiedener Art durchführen
zu können., benötigt man bisher für dieselbe Sammlung schriftlicher Aufzeichnungen
mehrere Ausfertigungen, deren jede nach einem anderen Suchprinzip geordnet ist.
Diese bisherige Methode des Ge@dächnisiersa:tzels erfordert nicht nur bei der Anlage
viel Arbeit. Zeit und Raum, sondern auch bei ihrer Benutzung zum Aufsuchen einer
bestimmten Aufzeichnung.
-
Man hat bereits mechanische Sorti.ervoirrichtungen, z. B. solche,
die nach, dem Loch.karten,system arbeiten, gebia@u;t. Jedoch sind diese Vorrichtungen
sehr groß und kompliziert, so, daß sie nur vorn eigens geschultem Personal bedient
werden. können und sich deshalb nur für Großbetriebe eignen. Da, sie jeweils. nur
nach einem einzigen Merkmal sortieren, z. B. nach einer Ziffer, müssen zur Erkennung
weiterer Merkmale die im ersten Arbeitsgang
gefundenen, dieses Merkmal
enthaltenden Karten wiederholt dem gleichen, Arbeitsgang unterworfen werden, um
eine bestimmte gewünschte Karte zu finden.
-
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren: und eine Vorrichtung, womit
sich am Schreibtisch in einfacher Weise und in; einem einzigen Arbeüts.-gang aus
einer großen Sammlung schriftlicher Aufzeichnungen: eine gewünschte oder einte Gruppe
von gewünschten finden lassen,.
-
Dieses Verfahren besitzt folgende Markmale: a) Die Aufzeichnungen
werden in offerier Schrift auf einem Band eingetragen. Dar Teil der Aufzeichnungen,
der vermutlich gedächtnismäßig gemerkt und nach dem also später die Aufzeichnung
gesucht werden wird, wird in Form von Chiffren, die sich durch die Lage von: Durchlässigkeitsstellen
unterscheiden, markiert. Die Chiffren, bestehen,, wenn, Unterschiede der Durchlässigkeit
gegen Licht ausgenutzt werden sollen, bei undurchsichtigem Band in ausgestanzten
Löchern, bei durchsichtigem Band in aufgedruckten schwarzen Flecken,. Es können
auch andere Durchlässigkeitsunterschiede, z. B. solche gegen einen - Luftstrom oder
gegen Elektrizität, verwendest werden,. Die Chiffre eines jeden Buchstabens besteht
zweckmäßig, um Unsicherheiten beim Auffinden zu vermeiden, aus: jeweils der gleichen
Anzahl von Durchlässigkeitsstellen.
-
Abb. i zeigt ein Beispiel einer solchen. Eintragung auf durchsichtigem
Band.
-
Die ersten Zeilen den- Eintragung zeigen die Aufzeichnung in offener
Schrift, die nächste Zeile die zu chiffrierenden Buchstaben und Ziffern:; dann folgt
die Chiffrierung in Form von schwarzen Flecken,. -In dieser Weise wird das ganze
Band fortlaufend mit den Aufzeicahnungen- versehen.
-
b) Zum Zweck der Auffindung einer bestimmten Aufzeichnung wird eine
Suchkarte angefertigt. Diese enthält die Chiffrierung des bekannten Teils der gesuchten
Aufzeichnung in einer bezüglich der Durchlässigkeit komplementären Form. Sind beispielsweise
von der Aufzeichnung nach Abb. i nur Verfasser und Inhaltsgruppe bekannt und soll
die betreffende Literaturstelle angegeben werden, s® wird anass undurchlässigem
Material eine Suchkarte nach Abb. z angefertigt, welche die in dar ursprünglichen
Aufzeichnung undurchlässigen Teile, soweit bekannt, als durchlässige Stellen, z.
B. Löcher, enthält.
-
c) Das Aufzeichnungsband wird über die Suchkarte hinwegbewegt. Völlige
Undurchlässigkeit der Stelle, an, der Band und Suchkarte übereinanderliegen, zeigt
dann, an, daß Suchkarte und die gesuchte Aufzeichnung (oder eine aus der Gruppe
von gesuchtem Aufzeichnungen) übereänanderliegen. Diese Undurchlässigkeit, z. B.
Unterbrechung eines durch Band und Suchkarte fallenden Lichtstromes, wird zur Unterbrechung
der Bandbewegung ausgenutzt.
-
Eine, Voirrichtung zur Ausführung dieses, Verfahrens soll im folgenden
beschrieben i werden: Ein langes Cellophanband wird auf eine Achse auf-. gespult
und mit seinem äußeren Ende auf einer zweiten, zu der ersten parallelen Achse befestigt,
so dasß das Band sich von der einen; Achse auf die andere umspulen läßt. Zwischen
beiden. Achsen läuft das, Band über eine Vorlage hinweg, welche alle Orte zur Beschriftung
und Chiffrierung am weist. An dieser Stelle wird das Band mit den Aufzeichnungen,
beschriftet und chiffremäßig geschwärzt, wie in Abb. i gezeigt. An einer benaichbarten,
ebenfalls zwischen beiden Achsen: liegenden Stelle wird, wenn eine. Aufzeichnung
gesucht werden, sohl, eine gemäß Abb. z fer.tigges.tellte Suchkarte unter, das Band,
zweckmäßig zwischen zwei durchsichtigen Platten, eingeschoben. Unter dieser Stelle
befindet sich eine Photozelle. Zur Konzentrierung der auf die Photozelle fallenden
Lichtstrahlen ist .es vorteilhaft, zwischen Suchkarte und Phostozelle eine Sammellinse
an,zuoirdnen. Wenn die Stelle, an der Suchkarte und Band übereinanderliegen, beleuchtet
wird, gibt die Photozelle einen elektrischen Strom, außer wenn die gewünschte Aufzeichnung
über der Suchkarte liegt. Der Photositrom wird in bekannter Weise verstärkt und
dann zur Inganghaltung eines die Bandförderung bewirkenden Elektromotors benutzt.
Die Bandbewegung schaltet sich ein, sobald Licht auf, die Stelle über der Suchkarte
einfällt, und schaltet sich aus, sobald die Bandstelle mit der gesuchten Aufzeichnung
obenauf liegt. Die Bandbewegung kann zur Erzielung größerer Genauigkeit stoßweise
geführt werden, wie bei der Bewegung des Films in Ki.nekam@eras bekannt ist.
-
In einer anderen Ausführungsform wird das Band nach leim Voirbeigang
an: dar Vorlage über eine durchsichtige Walze geführt, die längs ihrer Oberfläche
die Suchkarte trägt. Die Walze besitzt an ihren Endeng Zahnkränze, die in eine Randperforierung
des Bandes eingreifen.. Der Umfang der Walze ist gleich dem Abstand zweier Aufzeichnungen
des Bandes. Das Band. wird so geführt, daß seine Berührungsfläche mit der Walze
der Fläche der Suchkarte entspricht. Innerhalb der Walze befindet sich die Photozelle
und außerhalb die Lichtquelle, oder umgekehrt.
-
Das vorliegende Verfahren brietet folgende Vo_--teile: In einem einzigen
Arbeitsgang können aus einer großen Anzahl von: Aufzeichnungen, die gewünschten
mechanisch in einer kleinen: Apparatur aufgefunden werden.
-
Eine Teilkenntnis der Aufzeichnung genügt zur Auffindung. Sind verhältnismäßig
wenig Teile der Aufzeichnung bekannt, so liefert das Verfahren alle Aufzeichnungen,
die diese bekannten, Teile enthalten, soi da,ß sich. eine Gruppe ähnlicher Aufzeichnungen
unter Mnsehluß der gewünschten ergibt.
-
Dass Verfahren erfordert auch für die Auffindung nach den, verschiedensten
Prinzipien nur eine einzige Aufzeichnungssammlung. Diese Sammlung in Form einfies.
aufgeröillten Bandes hat nur geringes räumliches. Ausmaß. _ Da das Band. sowohl
während der Eintragung der Aufzeichnungen als auch während des Suchens
stets,
in der Vorrichtung verbleibt, ist diese jederzeit zur Eintragung neuer Aufzeichnungen
und zur Auffindung der alten bereit.
-
Fehlerhafte Eintragungen stören nicht, da sie nie als gesuchte gefunden.
-,verden. Sie sind lediglich als ungültig zu kennzeichnen, können abET i:n übrigen
im Band verbleiben.
-
Fehlerhafte Anfertigung der Suchkairte kann durch die einfache Neuanfertigung
der Suchkarte beseitigt werden. Ein unbeobachteter geringer Fehler ändert die Durchlässigkeit
in der Regel so wenig, d.aß trotzdem. die gewünschte Aufzeichnung gefunden wird,
insbesondere wenn. eine Photozelle von geringer Empfindlichkeit verwendet wird.