DE927566C - Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei katalytischen Gasreaktionen - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei katalytischen GasreaktionenInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 12. MAI 1955
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12g GRUPPE 4oi
H 11256 IVb /12 g
Dr. Konrad Ruthardt, Hanau/M.
ist als Erfinder genannt worden
W. C. Heraeus G. m. b. H., Hanau/M.
Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei katalytisdien
Gasreaktionen
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 30. Janauar 1052 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 7. Oktober 1954
Patenterteilung bekanntgemacht am 14. April 1955
Platin und saine Legierungen, beispielsweise
Platin-Rhodium, finden ausgedehnte Anwendung als Katalysatoren bei Gasreaktionen, die bei höheren
Temperaturen verlaufen, beispielsweise bei der technischen Ammoniakoxydation und der Darstellung
der Blausäure nach Andrussow. Hierbei gehen bei längerer Betriebszeit größere Mengen des
wertvollen Katalysatormetalls verloren, indem sie von den reagierenden Gasen fortgeführt werden.
Man hat schon auf verschiedenen Wegen die Wiedergewinnung des Platins versucht. So hat man
hinter die Katalysatoren, diei vorzugsweiisie dieFoirm
von Netzen besitzen, Filter, beispielsweise aus Glaswolle, Ouarzwolle oder Metallwolle, angeordnet,
welche diei mitgerissenen Edelmetallteilchen zurückhalten. Ein weiterar Vorschlag ging dahin, neben
einer rein mechanischen Zurückhaltung· der Edel
metallteilchen die Legieirungsbildiung des Platins
mit Gold auszuwerten, indem man die Filterkörper mit einem Goldüberzug versieht. Es wurde schließlieh
eine Vereinfachung dieses Verfahrens vorgeschlagen, indem man das Gold in Form von Netzen
anwendet, beispielsweise auch in der Art, daß ein Netz aus Unedelmetall oberflächlich eins Schicht
von Feingold trägt, wobei gegebenenfalls zwischen dem Unedelmetallkern und der Edelmetallauflage
Sperrschichten aus Silber oder Metalloxyden, angeordnet
sind. Auch bei der Verwendung von Drahtnetzen hatte man nur die Edelmetalle als wirksame
Stoffe erkannt, indem man ausdrücklich gerade auf die Eigenschaften dieser Stoffe hinwies und die
Wirkung von Unedelmetallegierungen, wie Nickel-Chrom-Legierungen, als weit geringer in Gegensatz
hierzu stellte.
Da es nun vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nicht ,als günstig angesehen werden kann, wenn
man zur Wiedergewinnung des Edelmetalls Platin zusätzlich Kosten für die Anordnung von GoIddrahtnetzein
treffen muß mit der Gefahr, im 'Betrieb
und bei der Aufarbeitung doch wieder gewisse Verluste auch an diesem Edelmetall in Kauf nehmen zu
müssen, hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe !gestellt, die Vierwendung von Edelmetallen bei
ίο der Wiedergewinnung des bai katalytischen Gasreaktionen
entweichenden Platins zu vermeiden.
In Lösung dieser Aufgabe wurde nun die bemerkenswerte
Feststellung gemacht, daß sich das Platin bei diesen katalytischen Gasreaktionen auch
durch Unedelmetalle bzw. Verbindungen von Unedelmetallen, insbesondere Oxyden, zurückhalten
läßt, sofern diese nur eine hohe Affinität zu dem Platin haben. Es wurde gefunden, daß sich unter
den Metallen der 4. und 5. Gruppe des Periodischen
Systems solche finden, die dieser Forderung entsprechen und dazu auch ausweichende Beständigkeit
bei den in Frage kommenden Temperaturen und Reaktionen aufweisen.
So werden beispielsrweise bei der technischen Ammoniakoxydation Titan, Zinn, Antimon und
Wismut und auch Verbindungen dieser Elemente;, insbesondere ihre Oxyde, zur Rückgewinnung des
Platins verwendet.
Die genannten Stoffe können zur Durchführung der Erfindung a,uf einem gasdurchlässigen, temperaturbeständigen
Träger aufgebracht sein, beispielsweise auf einiar porösen Unterlage oder Glas-,
Quarzglas- oder Metallwolle oder auf entsprechend geformten Sieben, Netzen u. dgl.
Bei dar Abtrennung des Platins hat man bei der Erfindung den Vorteil, daß die genannten Unedelmetalle
nicht wie Gold quantitativ wiedergewonnen werden müssten, sondern es genügt, die Trennung
ganz darauf abzustellen, das wertvolle Platin selbst vollständig wiederzugewinnen.
Man hat bereits bei der Oxydation von Ammoniak nach Netzen aus Platin, die nur einen Teil der
Oxydation bewirken sollen, oxydische Katalysatoren in der SteömungS'richtung der Gase dahinter-
geschaltet, um die Oxydation zu Ende zu führen. Um entweichendes Platin aufzufangen und eine unmittelbare
Berührung des Platins mdt den Oxyden zu vermeiden, hat man zwischen die beiden Katalysatoren
eine Filterschicht aus einem indifferenten Werkstoff, z. B·. Ouarz-wolle oder Asbest, geschaltet.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß das entweichende Platin ohne Zwischenschaltung einer
Filterschicht durch Metalle aus der 4. und 5. Gruppe des Periodischen Systems oder deren Oxyde nach
abgeschlossener Reaktion unmittelbar zurückgehalten.
Für die Werkstoffe der Filter zum mechanischen Zurückhalten der entweichenden Edelmetallkatalysatoren
hat man schon Oxyde, wie Aluminiumoxyd und Quarzwolle, vorgeschlagen. Dabei handelt es
sich um Oxyde, die unter den Reaktionsbedinigungen keine hohe Affinität zu Platin besitzen. In
einem älteren Vorschlag werden zum Zurückhalten von Platin auch noch weitere Unedelmetalloxyde
erwähnt, die aber als wesentliche Bestandteile nur die Oxydß dar nicht in den Rahmen der vorliegenden!
Erfindung fallendien Metalle Nickel, Chrom, Mangan und Eisen enthalten.
Für die Erfindung ist bamerkenswart, daß zum
Zurückhalten der Platinmetalle gerade die Metalle der 4. und 5. Gruppe; des Periodischen Systems bziw.
deren Verbindungen benutzt werden. Es ist bekannt, daß sich Platin mit diesen Metallen in der Glühhitze
legiert und sich unter ihnen die sogenannten Platingiftie befinden. Diese sonst bei den Anwendüngen
des Platins gefürchtete hohe Affinität der genannten Metalle zu Platin wird nun erfindungsgemäß
zur Zurückhaltung des Platins bei den katalytischen Gasreaktionien technisch nutzbringend ausgewertet.
. .
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei unteif Verwendung von Platin oder seinen Legierungen als Katalysator bei erhöhter Temperatur verlaufenden Gasreakticnen, insbesondere der Amnioniafcoxydation,, dadurch gekennzeichnet, daß ohne Zwischenschaltung einer Filterschicht hinter die Katalysatoren gasdurchlässige Schichten geschaltet sind, die Metalle aus der 4. und 5. Gruppe des Periodischen Systems, wie Titan, Zinn, Antimon und Wismut, oder solche Verbindungen, insbesondere Oxyde dieser Metalle, enthalten, die unter den Reaktionsbedingungen eine hohe Affinität zum Platin besitzen, worauf das von den Schichten zurückgehaltene Platin! abgetrennt wird.Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 234 345; deutsche Patentschrift Nr. 846 250; britische Patentschrift Nr. 519082; Riasenfelid, Lehrbuch der ,anorganischen Chemie, Zürich 1950, S. 604.50950Ϊ 5.55Ϊ
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH11256A DE927566C (de) | 1952-01-29 | 1952-01-30 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei katalytischen Gasreaktionen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2747679X | 1952-01-29 | ||
DEH11256A DE927566C (de) | 1952-01-29 | 1952-01-30 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei katalytischen Gasreaktionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE927566C true DE927566C (de) | 1955-05-12 |
Family
ID=25979322
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH11256A Expired DE927566C (de) | 1952-01-29 | 1952-01-30 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Platin bei katalytischen Gasreaktionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE927566C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB519082A (en) * | 1938-01-19 | 1940-03-15 | Hercules Powder Co Ltd | Improvements in or relating to the recovery of precious metals lost during catalyticconversion of gases |
CH234345A (de) * | 1942-04-24 | 1944-09-30 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Oxydation von Ammoniak. |
DE846250C (de) * | 1948-10-02 | 1952-08-11 | Degussa | Verfahren zur Rueckgewinnung des bei der Ammoniak-Oxydation sich verfluechtigenden Platins |
-
1952
- 1952-01-30 DE DEH11256A patent/DE927566C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB519082A (en) * | 1938-01-19 | 1940-03-15 | Hercules Powder Co Ltd | Improvements in or relating to the recovery of precious metals lost during catalyticconversion of gases |
CH234345A (de) * | 1942-04-24 | 1944-09-30 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Oxydation von Ammoniak. |
DE846250C (de) * | 1948-10-02 | 1952-08-11 | Degussa | Verfahren zur Rueckgewinnung des bei der Ammoniak-Oxydation sich verfluechtigenden Platins |
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