-
Vielzweckprüfeinrichtung zur Prüfung fernmeldetechnischer Einrichtungen
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Einrichtungen der Steuertechnik,
insbesondere Fernmeldetechnik, deren Arbeitsprogramm aus mehreren Arbeitsgängen
besteht, die durch Steuerkontakte eingeletetwerden. DerartigeAnordnu.ngen sind beispielsweise
bei Prüfeinrichtungen für Geräte der Fernmeldetechnik oderRechenmaschinen von Bedeutung.
Die einzelnen Arbeitsgänge des Arbeitsprogramms werden bei bekannten Anordnungen
dieser Art durch Drücken einer Taste oder einer Kombination: von mehreren; Tasten.
eingeleitet. Nach. Beendigung des einzelnen Arbeitsganges wird die Einrichtung wieder
in ihre Ruhelage zurückgeführt, d. h.. sämtliche bestandenen Stromkreise sind unterbrochen.
Müssen nun für den nachfolgenden Arbeitsgang einige dieser vorher benutzten Stromkreise
abermals hergestellt werden, so, ist ein erneutes Drücken der diese Stromkreise
herstellenden Tasten erforderlich. Diese Wirkungsweise reicht für Einrichtungen.,
deren einzelne Arbeitsgänge in sich abgeschlossen sind, vollständ-ig aus. Nun tritt
aber oft der Fall auf, d:aß einige bestimmte Stromkreise nicht nur beim nachfolgenden
Arbeitsgang verwendet werden, sondern. sie müssen vielmehr auch über mehrere Arbeitsgänge
hinweg dauernd geschlossen bleiben, um den Ablauf des Arbeitsprogramm sicherzustellen.
Dies ist jedoch bei den bekannten Apordnungen nicht möglich.
-
Die Erfindung bezweckt, diese Nachbeile unter Berücksichtigung einer
einfachen und billigen Anordnung zu vermeiden.. Sie erreicht dies dadurch,
daß
die Steuerkontakte in der Weise auf Schaltmittel einwirken, daß die Schaltmittel
die Auswahl der vorbestimmten Arbeitsgänge vornehmen und von den während eines Arbeitsganges
bestehenden Stromkreisen einige vorbestimmte- Stromkreise über mehrere Arbeitsgänge
einschließlich der sich jeweils anschließenden Arbeitsgangwechsel, mindestens aber
bis zur Einleitung des nachfolgenden Arbeitsganges aufrechterhalten. Gemäß weiterer
Erfindung sind die Steuerkontakte entweder als elektromagnetische Klebetasten oder
als Schabdonenkontakte ausgebildet. Die Schaltmittel sind dabei jedem Steuerkontakt
zugeordnet und legen sich in an sich bekannter Weise in einen allen Schaltmitteln
gemeinsamen Haltestromkreis, der nach der Einleitung eines jedenArbeibäganges kurz
unterbrochen wird.
-
Die Erfindung wird an Hand eines in. der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
näher erläutert. Als Beispiel wird eine schablonengesteuerte Vielzweckprüfeinrichtung
beschrieben. In der Zeichnung sind im wesentlichen; nur die zum. Verständnis. der
Erfindung notwendigen Stromkreise dargestellt.
-
In Fernmeldeanlagen ist es zur Betriebssicherheit einer Anlage notwendig,
einzelne Einrichtungen von Zeit zu Zeit einer Prüfung zu unterziehen. Dies trifft
vor allem für stark beanspruchte Ein.-richtungen zu, z. B.- die in. Selbstwählanlagen
gebräuchlichen Einrichtungen, wie Gruppenwähler, Leitungswähler, Übertragungseinrichtung
u. a. Um nun nicht für jede Einrichtung ein besonderes Prüfgerät zu: benutzen, werden
schaiblonengesteuerte Vielzweckprüfeinrichtungen benutzt, bei denen ein für de zu
prüfendes Einrichtung eigenes Prüfprogramm aus mehreren Einzelschablonen zusammengestellt
wird. Jeder Einzelschablone entspricht dabei eine vorbestimmte Einzelprüfung, die
entsprechend den Schahlonenkontakten eingeleitet wird.
-
Die- Prüfeinrichtung enthält die zu Rela,i,sgruppen X, Y und Z zusammengefaßten
Schaltmittel, von denen. nur die erste Gruppe X vollständig dargestellt isst. Jede
dieser Rel.,a,isgrupp,en bildete mit ihren Relaiskontakten x, y, z -die AnschaJt-
und Prüfartwäh.ler AW I bis ALIj, Jede Relaisgruppe kann entsprechend den
Prüfaxten bete liebig erweitert werden. Demzufolge erhöht sich auch die Anzahl der
Prüfpunkte, von denen in der Zeichnung acht dargestellt sind. Sie sind für jeden
Anschalt und Prüfartwähler gesondert gezeichnet und vielfatchgeschaltet. Ebenso
kann die Anzahl der Relaisgruppen erweitert werden, was durch den n-ten Anschalt-
und Prüfwähler ausgedrückt sei. Die Wirkungsweise der Prüfeinrichtung sei im folgenden
an der Prüfung eines 1,I. Gruppenwählers als. Prüfling erklärt, der vereinfacht
dargestellt ist und in zwei Einzelprüfgängen geprüft werde.
-
In betriebsberreitem Zustand der Prüfeinrichtung und nachfolgend während
jedes. Schablonenwechsels ist in Ruhestellung des Schablonenkontaktes Si. der Kondensator
C aufgeladen. Der Schablonenkontakt S19 wird durch . jede Einzelschablone betätigt.
-
Mit dem ersten Prüfgang wird der Gruppenwähler 1,I über seine c-Ader
belegt, die mit dem Prüfpunkt 5 verbunden ist. Wird die zugehörige Schablone in
die Aufnahmevorrichtung in nicht dargestellter, .aber bekannter Weise eingesteckt,
so werden folgende Schablonenkontakte betätigt: S1, S2, S5, S19, S21, S22 bis S-Da
nunmehr Kontakt S19 umgeschaltet ist, kann sich der Kondensator C über das Relais
U entladen, so daß dieses für die Dauer des Ent1adestromes anspricht: Mit dem Schließen
seines Kontaktes werden die Kontakte S1 bis S1$ gleichzeitig auf ihre Schaltstellung
abgefragt, so da.ß bei geschlossenem Kontakt S die zugehörigen Relais
X, Y und Z über ihre Wicklungen 1 ansprechen. Im vorliegenden Falle werden
also die Relais X1, X2 und X5 erregt. Nach Abfall des Relais U und Öffnen des Folgekontaktes
u wird der Erregerstromkreis geöffnet und vorher der Haltestromkreis für das Relais
X, Y, Z
geschlossen, so daß die Relais X1, X2 und X5 über ihre Wicklungen
ZI und den zugehörigen Haltekontakt weiter gehalten werden. Somit sind in dem zugehörigen
Anschalt- und -Prüfartwähler AW I die entsprechenden Kontakte x geschaltet
und folgender Prüfstromkreis hergestellt: I. -I-, xgi, P 1.(1I), P I (I), x51, x41,
x3 i, x,ii, x1111, c-Adeir, K, cl, C (I), -. Bei fehlerfreiem Zustand dieses Stromkreises
spricht Relais P i an und schaltet einerseits durch Kontakt pii die Einzellampe
L1 ein und schließt andererseits mit Kontakt p111 den durch die Schablonenkontakte
S2., S21, S22 bis S" voreingestellten Stromkreis für die Gut-Lampe. Durch deren
Aufleuchten wird nun die Aufforderung zum Schablonenwechsel gegeben, der entweder
manuell oder automatisch in bekannter Weise erfolgen kann. Beim Auswechseln der
ersten Schablone werden die betätigten Schablonenkontakte geöffnet, so daß die Gut-Lampe
abgeschaltet wird. Der Kondensator C lädt sich wieder auf. Die Relais X1, X2 und
X5 halten sich jedoch weiterhin über ihren Haltestromkreis. Der Prüfstromkreis bleibt
aufrechterhalten, und die Einzellampe L1 wird nicht abgeschaltet. Mit dem Einsetzen
der zweiten Einzelschablone wird der zweite Prüfgang, der die Einstellung des 1,I.
Gruppenwählers durch Impulse vornimmt und ihre Richtigkeit prüft, eingeleitet. Dabei
werden folgende Schablonenkontakte betätigt: S1, S2, S5, S7, S8, S9, S191 S211 S22
bis S (" bis 1).
-
Danach werden wieder, wie zuvor beschrieben, durch Schließen des Kontaktes
u die Schablonenkontakte S1 bis Si" auf ihre Stellungen abgefragt. Die Relais XI,
X2 und X5 sind bereits erregt und bleiben- somit ohne Unterbrechung in diesem Zustand,
d. h. der -Prüfstromkreis I bleibt weiterhin bestehen. Neu werden erregt die Relais
Y1, Y2 und Y3, die sich nach Abfall des Relais U zusätzlich in den bekannten Haltestromkreis
schalten. Ihre Kontakte y schalten den Prüfpunkt I, an den die a-Ader des Prüflings
(1,I. Gruppenwähler) angeschlossen
ist, an den Anschalt- und Prüfartwähler
AW Il an. Es entsteht dadurch folgender Prüfstromkreis: 2. +, Impulskontakt il,
Y5 i' y4 i, y31, y2l yll, a-Ader, 7w, A, =.
-
Der Ilnpulskontaktil kann beispielsweise einem selbsttätigen Impulsgebein
oder einem Nummernschalter zugeordnet sein. Nunmehr werden durch diesen Impulskontakt
Wahlimpulse auf das Relais A gegeben, das die Einstellung der Wählerarme in bekannter,
nicht näher dargestellter Weise auf den entsprechenden Hebschritt veranla:ßt. Der
K@opfkontakt K des II. Gruppenwählers wird geöffnet.
-
Bei fehlerhafter Kontaktgabe des Kontaktes cl wurde nunmehr der Prüfstromkreis
i unterbrochen, was durch Abschalten der Einzellampe L1 angezeigt wird.. Der Kontakt
pll öffnet. Gleichzeitig könnte auch der voreingestellte Strorn'kreis fier die Gut-Lampe
nicht geschlossen werden, da ebenfalls Kontatet p111 zurückgeschaltet ist. Ein Freiprüfen
des 1I. Gruppenwählers wäre durch Abfall des Relais C nicht möglich.
-
In fehlerfreiem Zustand des Prüfstromkreises i erfolgt das Freiprüfen
über folgenden Prüfstromkrei s 3. +, CII, P (1I), P (I), c-Ader, .-ILI%n,
H, -.
Relais H spricht an und schaltet in nicht dargestellter Weise analog
den .anderen Anschalt- und Prüfartwählern die zugehörige, nicht dargestellte Einzellampe,
L,Z ein und schließt mit seinem Kontakt lt den voreingestellten Stromkreis für die
Gut-Lampe: `f plll, S20 , dll, e1III s21, eil, fil aii S . . h, a S",
Gut, -. Da Relais P über den Prüfkreis 3 anspricht, werden die a- und b-Adern durch
die Kontakte pl und plI durchgeschaltet.
-
Die von der zweiten Einzelschablone betätigten Schaltmittel X und
Y bleiben üter den Haltestromkreis auch während des Schablonenwechsels geschaltet.
Desgleichen bleiben die eingestellten Prüfstromkreise erhalten. Nur die Gut-Lampe
wird abgeschaltet: Ein weiterer Prüfgang ist beispielsweise die direkte Weitergabe
von Wahlimpulsen an die nachfolgende Einrichtung, wie zum II-I. Gruppenwähler oder
Leitungswähler. Dieser Prüfgang sei nicht näher beschrieben, erfolgt aber analog
den vorherigen.. Der Prüfstromkreis kommt dabei zustande über den nach Stromkreis
2 eingestellten Anschalt- und Prüfartwähler AW II, Prüfpunkt i, a,-Ader, Prüfpunkt
8 zu einem weiteren, nicht dargestellten Anschalt- und Prüfartwähler,
z. B. AW IV, und wird von diesem entsprechend ausgewertet.
-
Die Erfindung ist nicht auf die Prüfung eines II. Gruppenwählers beschränkt.
Es sei im folgenden jeweils ein Prüfgang für die Prüfung eines I. Gruppenwählers
und eines Relais beschrieben.
-
Bei einem I. Gruppenwähler liegt bekanntlich die u-Ader über eine
Wicklung des Anrufrelais A an Minus und die b-Ader über die zweite Wicklung des
Relais A an Plus, so daß zur Aufnahme der Wahlimpulse beide Adern über den Impulskontakt
eines Nummernschalters miteinander verbunden sind. Dieser Wahlvorgang werde nun
von der Prüfeinrichtung geprüft. In einem vorhergehenden Prüfgang sei bereits die
Belegung des I. Gruppenwählers erfolgt. In dem Prüfgang zur Einstellung des I. Gruppenwählers
werden die Relais X1, X2 und X3 erregt gehalten, so daß der Prüfstromkreis für die
Belegung über den Anschalt- und Prüfartwähler AW I
weiterhin besteht. Mit
dem Einsetzen der entsprechenden Schablone sind nun die Schablonenkontakte S l,
S2, S5, S71 S81 S91 S15, S18, S19, S2v S22 bis S(" bis 1) betätigt. Zusätzlich werden
damit, wie bekannt, die Relais Y1, Y2, Y3, Z3 und Z6 erregt, so daß folgender Stromkreis
zustande kommt: 5. -I-, Relais A(II) (nicht dargestellt), b-Ader, Prüfpunkt .a.,
211I, z21, z311 z41, zSII 201I i21 y51, y41, y31, y21, ylI, Prüfpunkt i, a --Ader,
Relais A (I) (nicht dargestellt), -. Durch den Impulskontakt i2 werden die Wahlimpulse
ausgesandt. Das Freiprüfen des I. Gruppenwählers erfolgt analog dem Freiprüfen des
II. Gruppenwähle-rs.
-
Weiter sei ein Prüfbang für die Prüfurig eines Schaltmittels, beispielsweise
eines Relais, beschrieben, das auf Stromdurchgang geprüft werden soll. Zu diesem
Zwecke wird die Relaiswicklung einerseits an.NL1inus, andererseits an einen Prüfpunkt,
z. 13.
Punkt 8, angeschlossen. In dem Anscha.lt- und Prüf -artwähler AW
I ist Relais Al hochohmig. Der Prüfstrorülcre-is muß somit über dieses Relais
führen, d. h. der Prüfpunkt 8 muß mit Relais A1 verbunden werden. Zu diesem Zwecke
müssen folgende Schablonenkontakte betätigt werden: S4 und S51 weiterhin noch S19
und S29 bis S, zur Voreinstellung des Stromkreises für die Gut-Lampe.
-
Bei fehlerfreier Prüfung ergibt sich folgender Prüfstromkreis 6. +,
x6l, #41, x511, x41, x31, x2II, xlIv, Prüfpunkt 8, zu prüfendes Relais (nicht dargestellt),
-. Relais A1 spricht an und schließt mit seinem Kontakt alII den Stromkreis der
Gut-Lampe, wodurch die Beendigung der Prüfung angezeigt wird.
-
In den beschriebenen Beispielen erfolgen die einzelnen Prüfgänge nacheinander.
Durch die Zusammenfassung der Relais X, Y und Z zu Gruppen und der dadurch bedingten
Aufteilung der Prüfeinrichtung in mehrere "Anschalt- und Prüfartwähler ergibt sich,
dali mehrerei Prüfgänge mit voneinander unabhängigen Prüfstromkreisen in einem Prüfgang
vereinigt werden können. Dabei werden die Anschalt- und Prüfartwähler unabhängig
oder abhängig voneinander je nach Prüfart verwendet.