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Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Klärung von Flüssigkeiten
Die
beanspruchte Vorrichtung dient zur Behandlung, insbesondere Klärung von Flüssigkeiten,
z. B. zum Entfernen von Niederschlägen aus der Mutterlauge. Sie kann auch beispielsweise
beim Enthärten von Wasser benutzt werden.
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Beim Enthärten von Wasser ist es beispielsweise bisher üblich gewesen,
in der Umsetzungskammer, in welcher ein zugesetztes Chemikal mit dem harten Wasser
reagiert, einen Niederschlag zu erzeugen, damit das Wasser frei von gelösten Verunreinigungen
austritt. Das Wasser wird dann gewöhnlich mit dem suspendierten Niederschlag in
einenbesonderen Absetzbehälter gebracht, in welchem der Niederschlag sich als Schlamm
absetzt und aus dem das klare Wasser abgelassen wird.
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Bei einer derartigen bekannten Vorrichtung zur Enthärtung von Wasser
befindet sich der Misch-und Flockungsraum in der Mitte des Behälters und ragt noch
über den Überlauf des klaren Wassers empor. Der Flockungs- und Mischraum ist von
der Ruhezone getrennt, und zwei übereinanderliegende Propeller treiben die Flüssigkeit
und die darin enthaltenen Schwebestoffe nach oben. Dann fließt die Trübe in einen
Ringraum ab, gelangt durch einen ringförmigen Schlitz in den Scheideraum, wo die
Bildung der Scheidefläche erfolgt.
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Da bei dieser Arbeitsweise die Trübe gezwungen ilst, erhebiche Umkehrb
ewegungen auszuführen, und dann noch durch einen Schlitz strömen muß, kann sich
ein ruhiger Abscheidevorgang nicht einstellen.
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Hinzu kommt, daß durch die Propeller eine Aufwirbelung stattfindet
und daß infolge der Anordnung des Schlammablaufes auf einer Seite des Behälters
ein symmetrischer Verlauf des Trennungsprozesses weiter erschwert wird.
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Im Gegensatz kommen die Umsetzzone und die Absetzzone in einem einzigen
Behälter zur Ausbildung. In der Umsetzzone ist ein Rührer vorgesehen, der jedoch
den Ruhezustand in derAbsetzzone nicht stört. Die beiden Zonen, in welchen entgegengesetzte
Wirkungen erzielt werden, sind voneinander durch Einbauten nicht getrennt. Mit anderen
Worten, es soll also eine Trennung der beiden Zonen hinsichtlich ihrer Wirkung erreicht
werden, ohne jedoch Scheidewände, Wandungen, Tröge od. dgl. vorzusehen. Wenn nun
aber aus der Ruhezone fortlaufend geklärte Flüssigkeit abgezogen wird, so sammeln
sich in der umgerührten Umsetzungszone die suspendierten festen Stoffe fortlaufend
an, und es muß Vorsorge dafür getroffen werden, daß diese Ansammlungen entfernt
werden.
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Erfindungsgemäß wird ein zylindrischer Behälter verwendet, in welchem
sich die verschiedenen Zonen übereinander ausbilden können und in freier Verbindung
miteinander stehen. In der untersten Umsetzungszone befinden sich die Zufülhrung,svofrichtungen
für Flüssigkeit und ZusatzchemilcaBien und umlaufende Rü:hrschaufelln. Über dieser
Umsetzmgszone befindet sich die Trennzone und darüber eine Klärzone mit einem Überlauf
für die gereinigte Flüssigkeit. Innerhalb des Behälters entsteht so eine Aufwärtsströmung
von den Zuführungsvorrichtungen zum Überlauf. Die Rührschaufeln erzengen eine Durdh-wi,rbelung,
die sich im wesentlichen auf die Einfülzrungszore beschränkt und zu einer andauernden
Bewegung der sich koagulierenden, zus ammenhalienden, sespend;ierten Teilchen zu
Flocken in dichter Konzentration führt.
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Ein Schlammaustragsbehälter mit Überlaufwehr und Schlammaustragsrohr
ist in solcher Höhe innerhalb des Behälters angebracht, daß der Schlammaustrag im
wesentlichen oberhalb der Rührschaufeln und der Zuführungseinrichtungen liegt. Um
einen geregelten Abzug des Schlammes zu gewährleisten, sind in dem zweckmäßig kegelförmigen
Schlammabzugsbehälter umlaufende Kratzervorrichtungen angeordnet.
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Eine gleichmäßige Durchrührung, welche die Bewegung des abzuführenden
Schlammes in waagerechter Richtung unterstützt, wird vorzugsweise dadurch erreicht,
daß in der Rühr- und Trennzone unteialb des Überlaufwehres des Schlnmmabzugsbehälters
senkrecht stehende Riihrschoufeln angeordnet sind, die vorzugsweise mit zwischen
ihren kreisförmigen Bewegungsbahnen angeordneten ortsfesten, senkrechten Prallflächen
zusammenarbeiten.
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Weitere Einzelheiten einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
sind aus der später folgenden Beschreibung der Zeichnung ersichtlich.
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Die Niederschläge chemischer Umsetzungen können in ihrer Art gelatineartig,
pulverförmig oder kristallin sein. Es ist nur wichtig, daß einige der Umsetzungserzeugnisse
flockig werden, während andere koagulierbar sind. Wenn das Umsetzungserzeugnis kristallin
ist, so soll es sich schnell absetzen können. Flockig werdende Niederschläge werden
dadurch zu Flocken zusammengeballt. Um amorphe Niederschläge in festen Anhäufungen
zusammenzuballen, müssen die Rührschaufeln mit einer eine Flockenbildung zulassenden
Geschwindigkeit bewegt werden, die etwa 50 cm/sec nicht überschreiten darf, damit
die zusammenhängenden Flocken sich nicht wieder voneinander trennen. Wenn der Niederschlag
jedoch kristallin ist, können die Rührschaufeln mit einer beträchtlich höheren Geschwindigkeit
bewegt werden.
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Beim Weichmachen von Wasser mit vorübergehender oder bleibender Härte
bildet das verwendete Umsetzungsmittel mit dem harten Bestandteil des Wassers ein
festes, absetzbares, kristallines Produkt. In einem solchen Fall wird das Wachsen
dieser Kristalle geregelt, um an Stelle vieler winziger Kristalle wenige größere
Kristalle zu bilden.
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Zu diesem Zweck wird vorzugsweise von dem van Weimaruschen Gesetz
Gebrauch gemacht.
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Zu diesem Zweck wird das einströmende Wasser durch eine dichte Suspension
vorher gebildeter Umsetzungskristalle geleitet und alsdann das Umsetzungsmittel
unmittelbar der Suspension zugeführt. Durch Aufrechterhaltung einer hohen Konzentration
wird dem Umsetzungsmittel eine größtmögliche Fläche geboten, und ein Maximum an
Flächenberührung wird so gewährleistet. Wenn das Umsetzungsmittel dem einströmenden
Wasser zugeführt würde, könnte dieses Ergebnis nicht erreicht werden, und überdies
würden sich in der Zufuhrleitung leicht Krusten bilden.
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Wenn lediglich die Härte des Wassers verändert werden soll, kann
die untere Zone des Behälters als Misch- oder Rührzone arbeiten, und demgemäß sind
höhere Schaufelgeschwindigkeiten zulässig.
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Wenn dagegen nur eine Trübung des Wassers beseitigt werden soll, kann
die untere Zone des Behälters als flockenbildende Zone betrieben werden. Alsdann
darf die Geschwindigkeit der Schaufeln nicht so hoch sein, daß die leicht zerstörbaren
Flocken zerfallen. Wenn aber Härte und Trübe beseitigt werden sollen, wird die untere
Zone des Behälters sowohl als Umsetzungtszone als auch als flackenbildende Zone
betrieben, und die Schaufeln werden zweckmäßig mit einer di4Flockenbildung gewährleistenden
Geschwindigkeit bewegt.
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Letzteres ist tatsächlich häufig auch beim Enthärten der Fall. Einige
aus dem Niederschlag sich ergebende Kristalle können dann derart klein sein, daß
sie auch in der Trübe vorkommen. Im nachfolgenden bedeutet daher der Ausdruck Anhäufung
sowohl die Flocken- als auch die Kristallanhäufungen.
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In allen Absetzstufen werden dauernd zusammenhängende Teilchen gebildet.
Durch ein fortgesetztes Umrühren ohne Entfernung des angehäuften Niederschlages
aus derUmsetzungszone werden diese Teilchen zusammengelagert. In dieser Zone erfolgt
alsdann
eine Anhäufung, bis die Schaufeln vollständig in die dadurch gebildete Schlammschicht
eintauchen. Wenn einmal die Schlammschicht bis über die Schaufeln steht, können
weitere Anhäufungen aus dieser Zone so lange entfernt werden, wie die Schaufeln
in der Schiammschicht eingebettet bleiben. Es ist jedoch wichtig, das Abziehen des
Schlammes möglichst selbsttätig so zu regeln, daß die Schaufeln niemals von der
Schlammschicht unbedeckt sind.
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Das unerwartete Ergebnis dieser Anordnung besteht darin, daß die
verhältnismäßig dichte Schlammschicht anscheinend Wirbel und Strudel in dieser Zone
dämpft, welche andernfalls in die darüber liegende ruhige Absetzzone ,übergreifen
und dadurch diese stören würden. Obgleich also eine freie und unbehinderte Verbindung
zwischen den beiden übereinanderliegenden Flüssigkeitszonen aufrechterhalten wird,
stört dennoch das Umrühren in der unteren Umsetzungszone nicht die Ruhe der Flüssigkeit
in der oberen Zone.
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Während bisher in der Absetzzone Rechen zum mechanischen Reinigen
des Bodens der Absetzvorrichtung vorzusehen waren, sind jedoch in der Absetzzone
der vorliegenden Vorrichtung Rechen nicht erforderlich, da diese Absetzzone keinen
Boden aufweist.
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Es hat sich herausgestellt, daß in der Schlammschicht der Umsetzungszone
eine Konzentrstion bis zu 4 bis 5 O/o. an Feststoffen aufrechterhalten werden kann.
Durch diese Schicht werden alle suspendierten Feststoffe verhindert, aufwärts zu
wandern.
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Über der Trübe im oberen Teil der Schicht ist oberhalb einer deutlichen
Trennungslinie praktisch nur klares Wasser festzustellen.
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Unmittelbar oberhalb und angrenzend an die umgerührte Umsetzungszone
wird, eine Absetzzone im oberen Teil der Schlammschicht gebildet, die mit dem Steigen
oder Fallen der oberen Grenze der Schlammschicht schwanken kann. Voraussetzung ist,
daß der oberste Teil der Schlammschicht weit genug oberhalb der Schaufeln der Umsetzungszone
liegt, damit die obere Zone der Schlammschicht nicht durch die kreisenden Schaufeln
gestört wird.
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Infolgedessen ist die Aufrechterhaltung des niedrigsten oberen Spiegels
der Schlammschicht von großer Bedeutung. Zwischen den Schlammableitungen darf die
obere Grenze der Schlammschicht niemals bis zum Spiegel des Überlaufes steigen,
über welchen das klare Wasser abgeführt wird.
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Die verwendeten Schaufeln haben zweckmäßig V-förmigen Querschnitt
und sind senkrecht und im wesentlichen parallel zur allgemeinen Strömungsbahn der
durch den Behälter fließenden Flüssigkeit angeordnet. Die Kante der V-förmigen Schaufeln
liegt in der Bewegungsrichtung der Schaufeln, so daß sich die Schenkel des V im
Winkel zur Bewegungsbahn der Schaufeln erstrecken, wodurch von den Schaufeln getroffene
Feststoffe seitlich in annähernd waagerechter Richtung abgelenkt werden. Weiter
hat es sich als wünschenswert herausgestellt, zusätzliche Gruppen ähnlich gestalteter
senkrechter Schaufeln vorzusehen, deren Kanten entgegengesetzt gerichtet sind und
die entweder ortsfest sind oder sich mit verschiedener Geschwindigkeit oder entgegen
der ersten Gruppe der beweglichen Schaufeln bewegen. Die erstgenannten beweglichen
Schaufeln lenken die in der Schwebe gehaltenen Feststoffe waagerecht ab. Die zweite
Schaufelgruppe lenkt dann in einer anderen waagerechten Richtung ab. Diese waagerechte,
gewundene Bahn mit einem Minimum an senkrechter Bewegung hat eine besonders wirksame
Anhäufung zur Folge.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
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Fig. I zeigt eine schematische Ansicht; Fig. 2 und 3 zeigen eine
Draufsicht auf und einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrichtung, mit Hilfe welcher
das Verfahren nach der Erfindung durchgeführt werden kann.
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Ein Behälter II nimmt die durch die Vorrichtung I2 zugeführte zu
behandelnde Flüssigkeit auf.
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Die Zufuhrvorrichtung I2 ist so ausgebildet, daß sie Flüssigkeit dauernd
zuführt und verhältnismäßig gleichförmig im unteren Teil des Behälters verteilt.
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Der Behälter II besteht aus dem Boden 13 und der zylindrischen Wandung
14. Am oberen Teil ist ein Abfluß 15 vorgesehen. Durch ein Überflußwehr I6 wird
der normale Flüssigkeitsspiegel in dem Behälter bestimmt. Der Behälter ist ferner
am Boden mit einem durch ein Ventil gesteuertes Rohr I7 versehen.
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Eine ortsfeste Plattform I8 trägt die in dem Behälter arbeitende
Vorrichtung, welche parallele, waagerechte Träger 19 aufweist, die auf der Kante
des Behälters befestigt sind.
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Die Zufuhrvorrichtung I2 besteht aus einem Zufuhrrohr 21 mit einem
ortsfesten Auslaßteil 22, das in ein drehbares Organ 23 mündet. Das Organ 23 besitzt
Verteilerrohre 24, die in der unteren Zone des Behälters verlaufen und Auslaßöffnungen
bzw.
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Längsschlitze 25 haben. Das Organ 23 und die Rohre 24 kreisen um eine
senkrechte Achse. Dadurch wird die Flüssigkeit verhältnismäßig gleichförmig im unteren
Behälterteil verteilt.
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Der Zuführstutzen 22 und das drehbare Organ 23 sind in geeigneter
Weise gegeneinander abgedichtet, so daß die Flüssigkeit nicht zwischen dien beiden
Teilen hindurehlecken kann. Das Organ 23 wird von einer senkrechten Welle 27 mit
dem Lager 28 und 29 getragen, das auf der Plattform I8 oder den waagerechten Trägern
19 sitzt. Der Antrieb der Welle 27 erfolgt über das Untersetzungsgetriebe 20.
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In der unteren Hälfte des Behälters ist ein waagerechter Zwischenträger
30 beispielsweise mittels Winkeleisen 3I an der Behälterwandung befestigt. Der Träger
30 dient zugleich als Verstrebung, um seitliche oder waagerechte Kräfte aufzunehmen.
Er trägt das Lager 32 zur Halterung des unteren Wellenteiles. Ein Ring 33 mit Vorsprüngen
34 auf der Welle 27 und Vorsprüngen 35 an den Verteillerrohiren 24 dient zur Anbringung
von mit Hilfe von Spannschlössern 37 in der Länge veränderlichen Verstrebungen 36,
so daß die
Rohre 24 als Tragarme für die Schaufeln 38, 39 und 40
wirken. Diese Schaufeln sind stehend in waagerechtem Abstand voneinander angeordnet.
Die Auslaßöffnungen sind, in der Drehrichtung gesehen, auf der Rückseite der Rohre
24 vorgesehen. Die Rührschaufeln 38, 39 und 40 sind in der Drehrichtung der Rohre
vorn angeordnet (vgl. Fig. 2). Die Schaufeln haben V-förmigen Querschnitt mit nach
vorn gerichteter Kante. Die Seitenwandungen des V-förmigen Teiles sind verhältnismäßig
flachoder eben Nach hinten sind die beweglichen Rührschaufeln offen.
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Senkrecht hängende Prallplatten 4I, 42, 43 und 44 sind an dem ortsfesten
Zwischenträger 30 befestigt, und zwar in derartigem Abstand, daß sie die Rührschaufeln
bei ihrer Bewegung um die Welle 27 nicht hindern. Die ortsfesten Prallplatten haben
vorzugsweise V-förmigen Querschnitt mit nach rückwärts gerichteter Kante und sind
zweckmäßig nach vorn offen. Ihre Seitenwandungen sind eben.
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Eine Schlammaustragsvorrichtung weist eine oben offene Kammer 46
auf, die etwa achsgleich zum Behälter II unter dessen waagerechter Mittelebene angeordnet
ist. Laschen 47 halten die Kammer 46 an dem ortsfesten Träger 30. Sie hat Ringform
und besteht aus einem unmittelbar um die Welle 27 herumliegenden inneren Rohr, einem
kleinen, ebenen Bodenteil 5I, einem kegelförmig nach oben und außen verbreiterten
Bodenfeil 52 und einer zylindrischen Wandung 53, deren Oberkante mit einem Wehr
54 versehen ist, welches wenigstens so tief und vorzugsweise etwas tiefer als das
obere Ende des Rohres 50 liegt.
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Eine Kratzvorrichtung 55, bestehend aus einem an der Welle 27 befestigten
Bügel 56 und von diesem herabhängenden Kratzern 57, arbeitet über dem Boden und
dem kegelförmigen Teil der Schlammkammer 46. Von dem unteren=Teil dieser Kammer
wird Schlamm mit Hilfe des Rohres 58 abgezogen.
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Die Rührschaufeln 38 sind ungefähr gleich lang und enden in der waagerechten
strichpunktierten Ebene X-X. Diese Ebene kann als die praktisch oberste Grenze einer
Rührzone angesehen werden, innerhalb welcher das Umrühren und Ansammeln des Gutes
innerhalb der Flüssigkeit und gegebenenfalls auch die chemische Umsetzung; die Bildung,
Entwicklung oder Anhäufung von Kristallen oder das Kristallwachstum, die Bildung;
Entwicklung oder Anhäufung von Flockenkernen oder Flocken erfolgt.
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Um die obenerwähnten vorteilhaften Wirkungen zu erreichen, bewegen
sich die verschiedenen Rühr-oder Anhäufungsschaufeln in ihren kreisförmigen Bewegungsbahnen
vorwärts.
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Das Wehr 54 der Schlammaustragsvorrichtung liegt höher als die waagerechte
Ebene X-X. Die Oberkante des Wehres 54 ist durch die Ebene Y-Y angedeutet, welche
zugleich die unterste Grenze bedeutet, bis zu welcher der Schlamm durch die Vorrichtung
45 abgezogen werden kann.
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Es ist wichtig, daß der Schlamm bis zur Höhe des oberen Endes der
drehbaren Schaufeln bzw. bis etwa zur oberen Grenze der Rührzone abgezogen wird.
Zweckmäßig werden die Rührschaufeln dauernd in gleicher Höhe oder in einer solchen
Lage gehalten, daß ein wesentlicher Teil der Schlammschicht oberhalb der Enden dieser
Rührschaufeln verbleibt.
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Beim Betrieb der Vorrichtung, insbesondere in Anwendung auf Flüssigkeiten,
die eine chemische Behandlung oder Dosierung durch Chemikalien erfordern, empfiehlt
es sich, diese Chemikalien in die Rührzone einzuführen. Zu diesem Zweck ist eine
am Träger 30 gehaltene Rohrleitung 62 vorgesehen, deren Auslaß 63 innerhalb der
Rührzone liegt und natürlich die Bewegung der Rührschaufeln nicht beeinträchtigen
darf.
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Beim gewöhnlichen Betrieb ist eine Schlammschicht vorhanden, welche
sich zweckmäßig vom Boden des Behälters bis iiber den Zwischenträger, d. h. in eine
Zone hinein erstreckt, die gewöhnlich in Höhe der Ebene Z-Z oder selbst in Höhe
der Ebene 0-0 liegt.
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Der Zwischenträger 30 wirkt als Prallorgan und arbeitet jedem Bestreben
einer waagerechten Wirbelbildung oder-Drehbewegung der Flüssigkeit als etwaige Folge
der waagerechten Drehbewegung der Rührschaufeln entgegen. Auch die Prallplatten
41, 42, 43 usw. wirken einer Wirbelbewegung entgegen, indem sie der auftreffenden
Flüssigkeit eine waagerechte Ablenkung oder Rückströmungsbewegung erteilen. Diese
Schaufeln können auch zum Unterteilen von auf sie auftreffenden Flüssigkeitsströmen
wirken.
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Tatsächlich ist eine Grenzlinie zwischen der Schlammdecke und der
oberen Flüssigkeit vorhanden. Die Ebenen Z-Z und 0-0 begrenzen ungefähr die untere
Schlammschicht einerseits und die verhältnismäßig klare überstehende Flüssigkeit
andererseits.
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Die bei der Bedienung hauptsächlich zu beachtenden-Punkte sind folgende:
Die untere Grenzfläche der Schlammschicht darf niemals unter die Ebene Y-Y fallen,
und die niedrigste Lage der Oberfläche der Schlammschicht ist etwa durch die Ebene
21Z angedeutet.
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Es muß eine genügende Tiefe der überstehenden klaren Flüssigkeit
unter der Wehrkante I6 aufrechterhalten werden, damit eine Wartung entbehrlich ist.
Es muß also verhindert werden, daß der Schlamm eine solche Höhe erreicht, daß er
über die Kante des Wehres überströmt. Die höchste Oberfläche der Schlammschicht
liegt zweckmäßig nicht höher als die Ebene 0-0. Fig. I dient hauptsächlich zur Veranschaulichung
der besonderen Wirkungäweise der Vorrichtung.
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Bei üblicher Betriebsweise ist der Behälter mit Flüssigkeit bis zur
Höhe des Überlaufwehres gefüllt. Sein Inhalt besteht aus Schlamm im unteren Teil
und einer verhältnismäßig klaren überstehenden Flüssigkeit mit einer deutlichen
Trennlinie.
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Die beschriebene Vorrichtung wird wie folgt bebetrieben: In der unteren
Rührzone, welcher Flüssigkeit zugeführt wird, können suspendierte Feststoffe
sich
zu einer so dichten Schlammschicht konzentrieren, daß ein Aufwärtswandern der Feststoffe
in die darüberliegende klare Zone im wesentlichen verhindert wird. Alsdann wird
dauernd Flussigalçeit zur Behandlung in den unteren Teil des Behälters verhältnismäßig
gleichförmig zugeführt und durch die in den drehbaren Armen 24 nach Fig. 2 und 3
vorgesehenen Öffnungen 25 verteilt.
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Im unteren Teil des Behälters werden waagerechte Strömungsbewegungen
durch die Schaufeln 38, 39 erzeugt. Durch die Platten 41, 42 wird die Flüssigkeit
dann weiter in waagerechter Ebene abgelenkt und unterteilt. Diese Ablenkorgane mit
dem Traggerüst verhindern das Entstehen von Wirbeln und wirken jedem Drehbestreben
der ganzen Flüssigkeit mit den schwebenden Feststoffen entgegen.
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Irgendein Chemikal, z. B. ein Agglomeriermittel, wird der Rührzone
zugeführt, d. h. etwa unterhalb der Ebene X-X eingeleitet. In dieser Umlçehr- oder
Rührzone ist eine Suspension mit 4 bis 5 0/o Feststoffen vorhanden. Diese Zone mit
konzentrierter Flüssigkeit und Feststoffen erstreckt sich übler die Rührzone hinaus,
zweckmäßig bis in den Bereich zwischen den Ebenen Z-Z und 0-0. Der Schlamm erstreckt
sich also bis zu einer solchen Höhe, daß eine beträchtliche Schicht über der Rührzone
verbleibt, die Ms ruhende Absetzzone bezeichnet werden kann. In dieser Abscheidezone
werden die sich absetzenden Feststoffe von der aufwärts strömenden Flüssigkeit abgetrennt.
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Die Chemikalien oder Umsetzungsmittel werden durch das Rohr Q, 63
an einer beträchtlich unterhalb der Ebene X-X liegenden Stelle zugeführt. Die Mindesttiefe
der ruhenden Schicht entspricht dem Abstand zwischen den Ebenen X-X und Y-Y. Die
Höhenlage der Ebene Y-Y wird durch die Schlammabzugsvorrichtung bestimmt.
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Die geklärte Flüssilgkeitsschicht erstreckt sich wechselnd von einer
Höhe zwischen den Ebenen Z-Z und 0-0 bis zum Uberlauf I6. Das Reinigen der von der
Rührzone kommenden Flüssigkeit erfolgt in der Absetzzone oberhalb der Ebene X-X,
wobei diese Schicht sich mindestens bis zur Ebene Y-Y, im allgemeinen Betrieb bis
zur Ebene Z-Z und höchstens bis zur Ebene 0-0 erstrecken kann.
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Wenn in der Rührzone eine Flockenbildung erfolgeei soll, darf die
Geschwindigkeit der Rührschaufeln gegenüber dem Wasser45 cm/sec nicht überschreiten,
während andererseits, wenn das Umrühren hauptsächlich zur Förderung der Umsetzung
oder zur Erleichterung der Anhäufung kristallin artige Teilchen durchgeführt wird,
die oben angegebene Geschwindigkeit weit überschritten werden kann.
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Zum Entleeren der Vorrichtung wird das Ventil in der Rohrleitung
I7 geöffnet.
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Wenn nur anorganische Stoffe, z. B. Härtetbildner, aus Wasser entfernt
werden sollen, kann das Verfahren praktisch für eine unbestimmte Zeitdauer durchgeführt
werden.
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Beim Betrieb in der oben beschriebenen Weise kann durch den regelbaren
Schlammaustrag ein Schlammbett höchster Dichte, insbesondere ein Schlammbett größerer
Dichte als bisher, aufrechterhalten werden. Hierdurch erfolgt eine derartige Abscheidung
der klaren Flüssilgkeit von der Schlammschicht, daß keine mechanischen Treunvorrichtungen,
wie Schlammrechen, zwischen der Rührzone und der ruhenden Zone erforderlich sind.
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Hinsichtlich des Kegels 53 hat es sich als zweckmäßig erwiesen, seine
Fläche zur Fläche des Behälters im Verhältnis des Prozentsatzes der Feststoffe in
der einströmenden Flüssigkeit zum Pro zentsatz der Feststoffe in der flockenbildenden
Zone zu halten.
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PATENTANSPROCHE: I. Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere zur
Klärung von Flüssigkeiten mit einem zylindrischen Behälter, in dessen unterster
Zone die Zuführungsvorrichtungen für Flüssigkeit und Zusatzchemikalien und umlaufende
Rührschaufeln vorgesehen sind und an dessen oberem Rand sich ein Überlauf für die
gereinilgte Flüssigkeit befindet, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Rührschaufeln
und der Zuführungseinrichtungen ein Schlammaustragsbehälter mit Überlaufwehr (54)
und Schlammaustragsrohr (58) angebracht ist.