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Thermischer Auslöser mit veränderbaren Auslösewerten Thermische Auslöser
haben die Aufgabe, in Fällen, in denen der Strom einen bestimmten, gegenüber der
normalen Stromstärke überhöhten Auslösewert erreicht und darauf verbleibt, nach
einer gewissen; Ausilösezeit eine Auslöseklinke in Bewegung zu setzen oder einen
Auslösekontakt zu schließen oder zu öffnen und auf diese Weise .die Öffnung des
Schalters, welcher den zu überwachenden Stromkreis unterbricht, einzuleiten. Nach
der Herstellung oder beim Einbau, in das Schaltgerät wird der thermische Auslöser
geeicht, d. h. mittels eines verstellbaren Organs, z. B. einer Stellschraube, wird
sein Arbeitsweg so eingestellt, draß das Ansprechen des Auslösers bei dem gewünschtes
Aus:lösestrom nach der vorgeschriebenen Zeit erfolgt. Die bekannten thermischen,
Auslöser dieser Art, die nur für einen, einzigen Auslösestromwert brauchbar sind,
haben den, Nachteil, d:aß man für verschiedene Verwendungszwecke der mit thermischen
Auslösern auszurüstenden. Schaltgeräte eine Mehrzahl gleichartiger thermischer Auslöser,
jedoch mit verschiedenen Auslösestromwerten, bereithalten muß. Dies ist umständlich
und kostspielig. In :der Regel werden, um ein und denselben thermischen Auslöser
für Schaltgeräte mit verschiedenen Verwendungszwecken verwenden zu können, thermische
Auslöser mit veränderbaren Auslösestroniwerten angewendet. Bei diesen Anordnungen
ist gewöhnlich das mit einer Skala versehene Verstel:l#organ zum Verändernder Auslösestromwerte
dasselbe,
mit welchem auch die Eichung selbst vorgenommen wind. Will man: hierbei eine genaue
Eichung auf verschiedene Nennstromstärken erhalten, so isst es erforderlich, jeden
einzelnen Auslösewert der Skala :durch einen Dauerstrombel.astungsversuch zu eichen
und hierbei in jedem Einzelfall nach :dem Ergebnis der Eichung die einzelnen Werte
auf der Skala, z. B. durch. Aufschlagen, zu bezeichnen. Infolge der Hers.tellungsungenauiigkeiten,
der Aws:lösegldeder, id. h. der Bimetallstreifen, Heizbänder od. -dgl., ist dann
bei jedem zu eichenden Gerät :die Lage der einzelnen Skalenwerte eine etwas andere,
und die Eichung selbst ist mühsam und zeitraubend. Maat verwendet daher weiterhin
bereits vielfach bei thermischen Auslösern mit veränderbaren: Stromwerten Skalen
mit :durch Versuche ermittelter, einheitlich vorbereiteter Einteilung und verändert
lediglich die Lage der Skala bei der Eichung des Auslösers so, daß im Einzelfall
stets wenigstens. ein bestimmter Skalenwert mit dem dazugehörigen Ausläsesollwert
;genau übereinstimmt, während für .die übrigen Skalenwerte gewisse Ungenauigkeiten
in Kauf genommen werden.
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Die Erfindung geht aus von dem Gedanken, eine Auslösecinrichtung mit
veränderbaren, Auslösewerten zu schaffen, bei der die einzelnen Auslösewerte .alle
auch bei Verwendung einer von vornherein fertigen Skala genau und mit möglichst
geringem Zeitverlust :bei der Eichung einstellbar sind. Ihr Kennzeichen besteht
:darin, :daß .die Arbeitswege des Auslösers für zwei oder mehrere Auslösewerte mittels
besonderer, .getrennt voneinander einstellbarer Organe, z. B. Stellschrauben, für
sich einstellbar sind und :daß die Veränderung der Auslösewerte nach der Eichung
durch besondere, von diesen Einstellorganen unabhängige Mittel, z. B. durch Verechiebem
der Auslösewelle aus dem Wirkungsbereich der einen Stellschraube in den einer anderen,
erfolgt. Durch die Anwendung eines durch zwei derartige, bei der Eichung einzustellende
Organe verstellbaren Kurvenstücks läßt sic ,weiterhin sogar eine Eichung der gesamten
Skala mit sämtlichen Zwischenwerten bei hoher Genauigkeit erreichen, ohne daß mehr
als zwei Auslösewerte hierzu geeicht zu werden brauchen.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen erläutert.
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Fig. i und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines thermischen Auslösers
nach der Erfindung für eine Leitungsphase. Das Auslöseorgan hat hier die Form eines
bei i eingespannten Bimetallstreifens 2, der sich bei der Erwärmung nach oben durchbiegt.
Die Beheizung erfolgt durch direkten Stromdurchgang. Die Anschlüsse werden durch
die Einspan.ns.telle i und eine biegsame Leitung 3 gebildet. 4 ist .die drehbar
gelagerte Auslöselei:ste, die mehrere für sich einstellbare Stellschrauben als Einstellorgane
5, 6, 7, 8 für die Eichung verschiedener Auslösewerte trägt. Die AuslöseleIste 4
ist zusammen mit den Stellschrauben 5 bis 8 in Richtung der Drehachse 9 verschiebbar.
Der Bimetallstreifen 2 hat an seinem freien Ende einen. Vonspr.ung io, der so schmal
ist, d:aß er immer nur mit einer der Stellschrauben, durch welche die Arbeitswege
i i des Auslösers für die einzelnem geeichten Stromwerte bestimmt werden, zusammenarbeiten
kann.
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Die Eichung wird also mittels der Ennste@ldorgane 5, 6, 7, 8 für jeden
Auslösewert getrennt vorgenommen. Nach der Eichung erfolgt die Einstellung der einzelnen
Stromwerte je nach dem Verwendungszweck des Schaltgerätes, in das der Auslöser eingebaut
ist, durch Verschieben der Auslöseleiste 4 entlang einer nicht mit dargestellten
Skala, die für jeden Auslöser :die gleiche Einteilung besitzt. Eine kontinuierliche
Einstellung auf Zwischenwerte ist hierbei nicht möglich. Man kann nur so viel Werte
einstellen, als Schrauben vorhanden sind.
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Die Möglichkeitenzur Anwendung und Ausführung des Erfindungsgedankene
sind jedoch nicht auf :dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So zeigen z. B. Fig. 3 und 4 eine noch weiter verbesserte Ausführungsform,
bei welcher nuz zwei Aus.lösewege, z. B. die beiden äußersten., geeicht zu werden
brauchen, während trotzdem sämtliche Skalenwerte einschließlich der Zwischenwerte
nach der Eichung einstellbar sind und mit recht großer Genauigkeit den Sollwerten
entsprechen. Zu diesem Zweck sind bei der dreiphasig gezeichneten Anordnung nach
Fig. 3 für das Auslöseorgan a jeder Leitungsphase nur zwei Einstellorgane, nämlich
die beiden äußersten 5 und 8, vorgesehen- Ihre beiden Enden sind miteinander .durch
ein Kurvenstück 1a, das :durch eine Feder 13 gegen sie gedrückt wird, gelenkig verbunden.
Das Kurvenstück 12 arbeitet zusammen mit der Arbeitskante 14 eines Vorsprunges 15
am Bimetallstreifena.
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Während bei :den eingangs erwähnten bekannten thermischem Auslösern
mit veränderbarem, Auslösestromwert und fertiger Einstellskala aber die Einstellung
nur für einen Wert der Skala, z. B. einen der beiden äußersten .oder einen mittleren,,
genau durchführbar war, ist sie dies bei .dieser Anordnung nach der Erfindung für
zwei Werte, z. B. für die beiden äußersten, :und damit praktisch jauch für alle
Zwischenwerte der Skala; denn man kann damit rechnen, :daß die Zwischenwerte in
jedem Fall nach einem bestimmten, :durch die Form der Kurve zu berücksichtigenden
Gesetz, z. B. linear, längs der Skala verteilt sind.
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Sollte es sich ergeben, .daß die Neigung der Arbeitskurve des Kurvenstücks
i2,> nach der Eichung durchweg eine sehr starke ist, so kann man sie bei mehrpoligen
Auslösern dadurch verringern, daß man die zwecks: Einstellung nach der Eichung entlang
der Skala verschiebbare Auslöselei@ste 4 über ein für die Auslöseorgane aller Phasengemeinsames
weiteres. Kurvenstück, das nicht mit dargestellt ist, auf die Auslöseklinke oder
die zu schließende oder zu öffnende Komtalzteinrichtung einwirken: läßt. Durch die
Eichung braucht :dann lediglich der bei den einzelnen the -mischen Auslöseorganengegebenenfalls
etwas verschiedene Differenzbetrag zwischen .der an sich erforderlichen Gesamtneigung
und
der Neigung des gemeinsamen, nicht gezeichneten Kurvenstücks eingestellt zu werden.