DE924600C

DE924600C - Arbeitsverfahren fuer eine mit Zeitpunktfremdzuendung und Gemisch-verdichtung arbeitende Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor

Info

Publication number: DE924600C
Application number: DED5286D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dr-Ing Seewald
Original assignee: Deutsche Versuchsanstalt fuer Luftfahrt eV
Current assignee: Deutsche Versuchsanstalt fuer Luftfahrt eV
Priority date: 1939-04-02
Filing date: 1939-04-02
Publication date: 1955-03-03

Description

Arbeitsverfahren für eine mit Zeitpunktfremdzündung und Gemischverdichtung arbeitende Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor Bei Verbrennungsmotoren, insbesondere Flugmotoren, ist man bestrebt, das Verdichtungsverhältnis so hoch wie möglich zu wählen, weil mit steigendem Verdichtungsverhältnis der Brennstoffverbrauch für eine gegebene Leistung geringer wird. Die Grenze für die erreichbare Verdichtung liegt bekanntlich darin, daß das brennende Gemisch im Motor mit steigender Verdichtung immer mehr zum Klopfen neigt. Um das Verdichtungsverhältnis steigern zu können, muß man daher Spezialbrennstoffe wählen, die teuerer sind als die normalen Brennstoffe. Es besteht daher ein Interesse daran, die Klopfneigung des Brennstoffgemisches auf andere Weise zu beeinflussen. Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf ein Arbeitsverfahren für eine mit Zeitpunktfremdzündung und Gemischverdichtung arbeitende Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor, bei der eine brennstoffarme Gemischmenge durch den Arbeitskolben angesaugt bzw. im Arbeitszylinder während des Verdichtungshubes gebildet wird und eine Anreicherung dieses Gemisches gegen Ende des Verdichtungshubes erfolgt.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, das brennstoffarme Gemisch so zusammenzusetzen, daß es zwar zündfähig, aber so arm ist, daß es durch Selbstzündung noch nicht entzündet werden kann, während die Anreicherung dieses Gemisches auf dasjenige Maß, das für eine -gute und zuverlässige Verbrennung notwendig ist, erst kurz vor oder während der Verbrennung .erfolgt.
Es ist bekannt, durch unterteilte Brennstoffzufuhr eine vorzeitige Zündung zu verhüten und auch die Zündung durch Zufuhr eines leicht entzündlichen Brennstoffes einzuleiten. Das Mittel, mitdem dabei gearbeitet wird, ist die Herstellung eines nicht zündfähigen Gemisches in der ersten Phase, das erst durch die zweite Brennstoffzuteilung, die in einem späteren Zeitpunkt erfolgt, zündfähig gemacht oder auch unmittelbar gezündet wird.
Während die Aufgabe der bekannten Anordnungen darin besteht, die Gemischaufbereitung zu verbessern bzw. zu beschleunigen, besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, die Klopfneigung zu verringern, d. h. die Verbrennungsgeschwindigkeit nach eingetretener Zündung zu steuern. Das Mittel zur Lösung besteht darin, daß in der ersten Phase der Brennstoffzufuhr und Gemischaufbereitung ein zündfähiges Gemisch hergestellt wird, daß aber die Aufbereitung des Gemisches durch Verteilung der Brennstoffzufuhr auf zwei hintereinanderliegende Zeiträume so verzögert wird, daß dadurch gleichzeitig die Zeit, die zur Verbrennung der gesamten Brennstoffmenge notwendig ist, über den gewünschten Zeitraum ausgedehnt wird und damit das Klopfen, d. h. die schlagartige Verbrennung eines Teiles des Gemisches vermieden wird. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen haben also gerade den umgekehrten Zweck. Es soll nämlich verhindert werden, daß alle Brennstoffteilchen sich bei Einsetzen der Zündung durch den Zündfunken schon zu ihren Sauerstoffteilchen gefunden haben. Diese Vermischung soll erst vor sich gehen, wenn die .Verbrennung schon im Gange ist. Dadurch wird erreicht, daß eine übermäßig rasche -Verbrennung, die explosionsartig in dem Zylinderraum vor sich geht und die üblicherweise als Klopfen bezeichnet wird und für die Motoren außerordentlich schädlich ist; vermieden. wird. - .
Als besonders zweckmäßig für diese Art der Beeinflussung des Verbrennungsvorganges hat sich auf Grund von Versuchen fölgende's Verfahren erwiesen: Man erzeugt in üblicher Weise durch Einspritzung oder Gemischbildung im Vergaser ein Brennstoff-Luft-Gemisch, das so arm an Brennstoff ist, daß es noch keine Klopfneigung hat, jedenfalls bei den gewünschten Verdichtungsverhältnissen noch keine Klopferscheinungen zeigt. Kurz bevor die Verbrennung einsetzen soll oder noch während die Verbrennung schon eingeleitet ist, wird dann der Rest des für eine gute Verbrennung notwendigen Brennstoffes zugeführt. Da dieser nachträglich zugeführte Brennstoff eine gewisse Zeit braucht, um sich mit der Luft zu einem gleichmäßigen Gemisch zu vereinigen, hat man es in der Hand, die Geschwindigkeit, mit der die Verbrennung vor sich geht, durch Wahl des Zeitpunktes zu steuern, in dem die zusätzliche zweite Einspritzung beginnt, und durch Verteilung der hierbei zugeführten Brennstoffmenge über einen gewissen Zeitraum.

Claims

PATENTANSPRUCH: Arbeitsverfahren für eine mit Zeitpunktfremdzündung und Gemischverdichtung arbeitende Brennkraftmaschine, insbesondere Flugmotor, bei der eine brennstoffarme Gemischmenge durch den Arbeitskolben angesaugt bzw. im Arbeitszylinder während des Verdichtungshubes gebildet wird und eine Anreicherung dieses Gemisches gegen Ende des Verdichtungshubes erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das brennstoffarme Gemisch zwar zündfähig, aber so arm ist, daß es durch Selbstzündung noch nicht entzündet werden kann, während die Anreicherung dieses Gemisches auf dasjenige Maß, das für eine gute und zuverlässige Verbrennung notwendig ist, erst kurz vor oder während der Verbrennung erfolgt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 692 055, 353 239, 332 524} 265 333, Iog 186; britische Patentschriften Nr. 462 6o5, 888 vom Jahre i887.