-
Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Gesenken Die Erfindung
bezieht sich auf Verbesserungen der Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung
von Gesenken. Die Erfindung ist insbesondere an wendbar auf solche Gesenke, die
zum Pressen oder Ziehen von Blech zu mehr oder weniger kompliziert geformten Teilen,
die z. B. bei Automobilwagenkästen Verwendung finden, gebraucht werden.
-
Ein hervorstehendes Ziel der Erfindung besteht darin, daß die verschiedenen
Sätze von Gesenken, welche für die Formung eines einzigen Preßteils benötigt werden,
genau aneinander angepaßtwerden, so daß die bekannten schwerwiegenden Mängel unzulänglich
einander angepaßter Gesenke vermieden werden.
-
Ein weiteres hervortretendes Ziel der Erfindung besteht darin, daß
die Herstellung der Gesenke durch weniger geübte Arbeiter ermöglicht wird, als sie
bisher unentbehrlich waren. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in einer Vermeidung
der langen Hinauszögerung des tatsächlichen Beginns der Preßarbeiten; diese Verzögerung
beruhte auf der Notwendigkeit, die Rand-oder Säumlinien durch Erprobungen der Formgesenke
zu bestimmen, und auf der anschließenden Herstellung der Rand- oder Säumgesenke.
-
Diese und andere Ziele und Vorteile werden gemäß einem Merkmal der
Erfindung dadurch erreicht, daß die zahlreichen flachen Schablonen ersetzt werden
durch einen zusammenhängenden Schablonenra'hmen, welcher, allgemein gesprochen,
eine negative Reproduktion der einen Fläche des herzustellenden Preßteils oder eines
mit dieser Fläche versehenen Modells ist, und daß dieser Schablonenrahmen benutzt
wird, um die verschiedenen Gesenke genau in die gewünschte Gestalt zu bringen.
Ein
weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein Schablonenrahmen verwendet
wird, der eine Art von Rahmenwerk darstellt, auf dem die negative Fläche des Preßteils
oder Modells geformt wird.
-
Ein Merkmal der Erfindung besteht ferner darin, daß ein Körper oder
Rahmen, der mit einer angenäherten negativen Kopie der Preßteiloberfläche versehen
ist, in geringem Abstand von dem Preßteil oder dem eine positive Kopie des Preßteils
aufweisenden Modell angebracht wird, daß sodann die offenen Ränder zwischen den
beiden im Abstand voneinander angeordneten Flächen versiegelt werden und die abgeschlossenen
Räume mit einem flüssigen, jedoch später erhärtenden Material ausgefüllt werden,
wobei Mittel vorgesehen sind, um das Haften des Gußmetalls an dem die angenäherte
negative Fläche aufweisenden Rahmen oder Körper zu gewährleisten. Als Material zum
Gießen wird vorzugsweise ein Metall mit niedrigem Schmelzpunkt, wie z. B. Letternmetall,
verwendet.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein Modellrahmen
verwendet wird, der aus einer Mehrzahl von abnehmbaren Teilen zusammengesetzt ist,
von denen einige gegen andere Teile auswechselbar sind. Ein solcher mehrteiliger
Modellrahmen besitzt einen oder mehrere Teile, die die im ersten Preßvorgang zu
erzielenden Konturen des Preßteils aufweisen, während die verschiedenen Sätze von
abnehmbaren Teilen den Abschnitten des- Preßteils entsprechen, die mehrere Preßvorgänge
erfordern; dabei ist jeder dieser letzteren Sätze in Übereinstimmung mit der erforderlichen
Gestalt der entsprechenden Abschnitte eines Gesenkes für einen der verschiedenen
Preßv orgänge ausgebildet.
-
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung besteht in einem Verfahren
zur Bestimmung der Rand- oder Saumlinien mittels. eines Modells des Preßteils, das
durch Teile .derart ergänzt wird, daß es der Gestalt des Preßteils nach einem ersten
Formungsvorgang entspricht; dünne, schmale Streifen aus Papier, Zellophan od. dgl.
werden mit ihrem einen Ende an dem Modell befestigt und sodann über bestimmte Abschnitte
des die Ergänzungsstücke nicht aufweisenden Modells gelegt, sodann dort abgeschnitten
oder gekennzeichnet, wo der Rand des Preßteils beim fertigen Erzeugnis: liegen soll,
und schließlich über das ergänzte Modell gelegt, wobei dann die Enden oder Kennzeichen
dieser Streifen annähernd die Lage der Rand- oder Saumlinien anzeigen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung haben zu tun mit Richtmitteln sowohl
zur Ausrichtung des Modellrahmens gegenüber den verschiedenen Gesenken als auch
zur Ausrichtung von Ver.suchspreßteilen gegenüber den Gesenken oder gegenüber dem
Modellrahmen.
-
Die Erfindung besteht ferner in Mitteln und Verfahren zur genauen
Bestimmung der Lage von Löchern mittels Löcher oder Buchsen im Modellrahmen oder
Einsetzung von Platten, wie z. B. Stahlplatten, in das gegossene Metall an Punkten,
an denen im Preßteil an genau bestimmten Stellen Löcher vorgesehen werden .müssen,
wobei diese Platten mit den erforderlichen Modellen der Löcher versehen sind.
-
Weitere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung und Darstellung
-derselben in den Zeichnungen.
-
Fig. i zeigt in schaubildlicher Außenansicht einen Preßteil von bekannter
Gestalt, der zur Veranschaulichung,der Erfindung dienen soll; Fgi. 2 zeigt in schaubildlicher
Innenansicht den Preßteil gemäß Fig. i ; Fig. 3 ist ein Schnitt längs der Linie
3-3 der Fig. 2; Fig.4 ist ein im Bereich des linken Teils der Linie 3-3 der Fig.
2 geführter Schnitt, der jedoch diesen Abschnitt des Preßteils nach einem einleitenden
Formungsvorgang zeigt; FinG. 5 ist ein der Fig. 4 ähnlicher Schnitt, zeigt jedoch
den Preßteil in seiner endgültigen Form; Fig. 6 zeigt in schaubildlicher Darstellung
einen gemäß der Erfindung ausgebildeten, zur Herstellung von Gesunken für den in
den vorhergehenden Figuren dargestellten Preßteil bestimmten Modellrahmen; Fig.
7 zeigt einen schematisch-schaubildlichen Schnitt bzw. Ausschnitt durch ein Modell
des in .den vorhergehenden Figuren dargestellten Preßteils und veranschaulicht die
Bildung eines Teils des in Fg.6 dargestellten Modellrahmens; die Figur ist im wesentlichen
ein Schnitt durch die der Linie 3-3 der Fig. 2 entsprechende Zone des Preßteil.s;
Fig. 8 ist ein der Fig. 7 entsprechender Schnitt, zeigt jedoch .den Modellrahmen
in einem weiter vorgeschrittenen Stadium; Fig. 9 ist ein Schnitt durch das Modell
und den Randteil des Modellrahmens in dem Bereich, der der Linie 9-9 der Fig. i
entspricht; Fig. io ist eine sehematisch-schaubildliche Darstellung des in. Fi:g.7
dargestellten Modellabschnittes, jedoch ohne irgendwelche Rahmenteile, und veranschaulicht
einen ersten Schritt zur Bestimmung einer äußeren Rand- oder Saumlinie ; Fig. ii
ist eine :der Fig. io entsprechende, einen weiteren Schritt zur Bestimmung der Rand-
oder Saumlinie veranschaulichende Darstellung; Fig. i2 ist eine teilweise schaubildliche,
der Fig. 8 entsprechende Darstellung und veranschaulicht eine Abänderung des Modells
und des äußeren Teils des Modellrahmens, wobei diese Abänderungen, jedoch keine
Alternativen, sondern wichtige Merkmale der Erfindung darstellen; Fig. 13 zeigt
in Aufsicht eine an den Rändern der Fensteröffnung des in Fig.6 dargestellten Modellrahmens
befestigte Schablone; die zur Markierung der Rand- oder Saumlinie längs der Ränder
der Fensteröffnung auf einem Rand- oder Säumgesenk dient; Fig. 14 ist ein Teilschnitt
längs der Linie 1q.-14 der Fig. r3;
Fig. 15 ist ein schematischer
Schnitt durch den auf der Oberseite des Loch- und Säumgese:nkes angeordneten. Modellrahmen
in dem Bereich, der zur Formung des Preßteils längs der Linie 15-i5 der Fig. 1 :dient;
Fig. 16 ist ein schematischer Schnitt durch :einen Modellrahmen und das Formungsgesenk
in dem Bereich dieser Teile, .der dem Schnitt der Linie 16-16 der Fig. i entspricht;
Fig. 17 ist ein Schnitt durch das Gesenk in derselben Ebene wie Fig. 16, wobei verschiedene
Teile in das Gesenk eingesetzt sind; Fig. 18 ist eine in Richtung der Pfeile 18
der Fig. 17 gesehene Teilansicht; Fng. 1g zeigt in schaubildlich-schematischer Teilansicht
und zum Teil im Schnitt die Bestimmung der Rand- oder Säumlinie an :dem Modellrahmen
eines anderen Preßteils, der einen unterschnittenen Flansch aufweist; Fig. 2o zeigt
einen schematischen Schnitt durch den Rahmen für eine Dachwandung, die die Windscheibenäffnung
und die Rücksichtöffnung aufweist; Fig.2z veranschaulicht in schaubildlicher Darstellung
eine weitere verbesserte Form des Modellrahmens gemäß Fig.2o mit einem metallischen
Traggerüst; Fig. 22 ist eine Teilansicht eines Gliedes des in Fig. 21 dargestellten
Rahmens; Fig. 23 zeigt in einer der Fig. 22 .entsprechenden Darstellung eine abgeänderte
Ausführungsform eines Rahmengliedes; Fig. 24 zeigt einen schematischen Schnitt durch
einen, Modellrahmen für einen Kotflügel in seiner Anbringung auf dem Gesenk für
die erste Formung, wobei Einrichtungen zum Heben und Senken des Modellrahmens schematisch
angedeutet sind; Fi.g.25 entspricht der Fig.24, veranschaailicht jedoch den Rahmen
auf dem Gesenk für einen zweiten Formungsvorgang.
-
Bevor die Erfindung an Hand der Zeichnungen erläutert wird, scheint
es im Interesse einer vollen Würdigung der Erfindung zweckmäßig, kurz die bisher
zur Herstellung von Gesenken verwendeten Einrichtungen und Verfahren und die mit
denselben verbundenen hervorstechenden Mängel und Probleme zu erläutern.
-
Gemäß dem alten Verfahren wird zuerst ein genaues positives Modell
.der einen Oberfläche des Preßteils hergestellt; dieses Modell wird meistens später
für die rohe Bearbeitung :der Gesenkgußstücke auf einer Kellermaschine verwendet.
Nach diesem Modell wird eine große Zahl von Schablonen hergestellt. Diese Schablonen
bestehen aus Blechen, von denen jedes senkrecht zur Modelloberfläche längs einer
bestimmten Linie gehalten und an seinem einen Rand genau :dem Verlauf des Modells
längs dieser Linie entsprechend gestaltet werden muß. Zusätzliche Schablonen ergeben
die genauen Außenlinien der Modelloberfläche in Aufsicht und die Außenlinie von
Oueröffnungen in demselben. Weitere Schablonen entsprechen den Außenlinien bestimmter
Teile des Preßteils in Seitenansicht. Diese Schablonen müssen mit äußerster Sorgfalt
hergestellt werden. Es ist unbedingt wesentlich, daß die Schablonen der ersterwähnten
Art absolut senkrecht mit Bezug auf eine :bestimmte Grundebene und genau längs der
vorgeschriebenen Linien und daß ihre Grundlinien genau in einer .gemeinsamen Ebene
gehalten werden, und zwar müssen diese Bedingungen eingehalten werden, während geprüft
wird, ob ihre Konturlinien mit .den Konturen .der entsprechenden Linien :des Modells
übereinstimmen. Es ist ferner sehr wesentlich, daß die Konturlinien des Modells
und von Öffnungen sehr genau auf die zweiten und dritten Typen von Schablonen projiziert
werden, eine Aufgabe, welche oft äußerst schwierig zu erfüllen ist.
-
Wenn :die Gesenkgußgtück :e für die verschiedenen Preß-, Säum- und
Schnittvorgänge von der Kellermaschine kommen, werden die Schablonen verwendet,
um dieselben in die erforderliche endgültige Gestalt zu bringen. Oft sind für die
verschiedenen Gesenk e verschiedene Sätze von Schablonen erforderlich, wodurch die
Gefahr von Ungenauigkeiten erhöht wird. Es leuchtet ein, -daß die Gesenke nur dann
eine genaue Kopie :des Modells darstellen und einander entsprechen, wenn die Schablonen
wiederum genau in den vorgeschriebenen Stellungen und Lagen gegen das entsprechende
Gesenk gehalten werden, wie oben im Zusammenhang mit dem Modell beschrieben wurde.
Eine leichte Neigung gegenüber der Senkrechten oder eine leichte Neigung der Grundkante
,gegenüber der Ebene der Grundkanten der anderen Schablonen führt notwendigerweise
zu einer Entstellung der Arbeitsfläche des Gesenkes. Es ist andererseits ohne weiteres
klar, daß die Arbeitsflächen der Gesenke, mittels deren verschiedene Arbeitsvorgänge
an ein und demselben Preßteil ausgeführt werden sollen, einander absolut gleichen
müssen, damit Entstellungen und unerwünschte Beanspruchungen des Preßteils selbst
vermieden werden; es leuchtet jedoch ein, daß dieses den verschiedenen Gesenken
ihre endgültige Form gebende Verfahren, bei dem eine große Zahl flacher Schablonen
benutzt wird, die einzeln in einer genau bestimmten Lage gegen jedes Gesenk gehalten
werden müssen, nicht zu dem gewünschten Resultat führen konnte.
-
Trotz aller menschenmöglichen Sorgfalt und der Verwendung von hochqualifizierten,
gut bezahlten Mechanikern entsprechen die mittels der alten Verfahren und Einrichtungen
hergestellten Gesenke einander niemals genau, und die Preßteile werden jedesmal,
wenn sie einem weiteren Formungsvorgang unterworfen werden, in geringem oder stärkerem
Maße hin und her gekrümmt. Dieses Hinundherkrümmen oder Werfen hat nicht nur eine
Schwächung der Teile, sondern auch einen Mangel an Gleichmäßigkeit im Enderzeugnis
zur Folge. Die sogenannte Rückfederung wird, oft a:ls Grund. für Ungenauigkeiten
im Enderzeugnis angegeben, während die wirkliche Ursache in der unzulänglichen gegenseitigen
Anpassung oder Übereinstimmung der verschiedenen Gesenke und in der hierdurch
hervorgerufenen
Entstellung des Preßteils zu suchen ist.
-
Die Ungenauigkeiten der Gesenkt, welche beim alten Herstellungsverfahren
entstehen, erfordern eine Menge kostspieliger, den Beginn der eigentlichen Produktion
zusätzlich verzögernder und durch hochqualifizierte G:esenkmacher auszuführender
Anpassungsarbeit, damit wenigstens die gröbsten, Abweichungen zwischen den verschiedenen
Sätzen von Gesenken ausgeglichen werden. Trotzdem führen die Abweichungen zu einem
verhältnismäßig großen Prozentsatz von Ausachuß auf Grund von Brüchen und Mangel
an übereinstimmung und bilden eine ständige Quelle des Streites zwischen dem Konstrukteur
des Preßteils, dem Konstrukteur des Gesenkes, den Gesenkmachern, den Leuten aus
der Preßwcrkstatt oder zwischen ,dem Gesenkhersteller und seinem Kunden.
-
Ein weiterer wesentlicher Mangel .der !bisherigen Verfahren und Einrichtungen
zur Herstellung von Gesenken besteht darin, daß die ersten und zweiten Formungsgesenkt
fertiggestellt und ausprobiert werden müssen, ehe .die Rand- oder Säumgesenke entworfen
und hergestellt werden können. Diese Art der Bestimmung der Form, der Rand- oder
Säumgesenke ist äußerst lästig und zeitraubend. Die Bestimmung erfolgt in der Weise,
daß Musterpreßteile von dem ersten Formungsgesenk hergestellt und die Ränder .durch
einen sehr erfahrenen Gesenkmacher längs der Linien abgeschnitten werden, die nach
seinem Urteil der erforderlichen Rand- oder Säumlinie entsprechen, worauf die weitere
Formung des Preßteils in dem zweiten Formungsgesenk zeigt, inwieweit die Vermutung
des Gesenkmachers gestimmt hat. Durch Wiederholung dieses Verfahrens und ständige
Berichtigung der Versuchs-, Säum- oder Randlinie bei jedem weiteren Versuchspreßteil
wird die erforderliche genaue Gestalt der Rand- oder Säumlinie endgültig bestimmt.
Dieses Verfahren macht es erforderlich, die oft sehr schweren ersten und. zweiten
Formungsgelenke in .die Pressen einzusetzen, die soeben beschriebenen Versuche auszuführen,
bis die richtige Form der Säum- oder Randlinie gefunden ist, sodann die Gesenkt
wieder herauszunehmen und die Säum- oder Rand@gesenke herzustellen, so daß erst,
nachdem die Säum- oder Randgelenke fertiggestellt sind, die Gesenkt einschließlich
der Säum-oder Randgesenke wieder in .die Pressen eingesetzt werden können und die
eigentliche Produktion begonnen werden kann.
-
Bezüglich der Ausführungsbeispiele der Erfindung, welche nunmehr beschrieben
werden sollen, wird hervorgehoben, daß sie, obwohl sie für hervortretende Phasen
und Merkmale der Erfindung charakteristisch sind, nicht als den Umfang der Erfindung
begrenzend aufzufassen sind. Beachtet man die ungeheuerliche, j a unbegrenzte Verschiedenheit
der Form von Preßteilen, wie slie heutzutage durch Massenproduktionsverfahren hergestellt
werden, eine Verschiedenheit, die noch ständig durch neue Formen vergrößert wird,
so deuchtet es ohne weiteres ein, daß jeder einzelne Preßteil und die für denselben
erforderlichen Gesenkegewisse Abänderungen notwendig machen, durch welche die Erfindung
den jeweils durch die besondere Form des betreffenden Preßteilsgestellten Aufgaben
anzupassen ist.
-
Fig. r bis 3 zeigen die allgemeine Form sowie die typischen Querschnitte
und Einzelheiten des rückwärtigen Seitenwandviertels für einen zweitüngen Automobilwagenkasten.
Dieser P-reßteil bildet selbst keinen Teil der Erfindung, jedoch dürfte es sich
zur Erläuterung der neuen Verfahren und Einrichtungen gemäß der Erfindung als nützlich
erweisen, diesen Preßteil darzustellen und kurz zu beschreiben. Der Preßteil besitzt
einen unteren verhältnismäßig flachen Hauptteil 3o und einen oberen Teil mit einer
Fensteröffnung 31. Ein sich längs des vorderen Randes erstreckender Flansch
32 ist zur Bildung der Anschlagfläche einer Türöffnung bestimmt. 33 und 34 sind
scharfeckige Absätze längs des äußeren Randes dieses Flansches. 35 sind Löcher in
einer Eindrückung 36 des Flansches 32, die zur Befestigung einer Schloßfalle oder
eines Türscharniers dienen. Ein nach innen abgebogener Flansch 37 längs des unteren
gekrümmten Randes dient zur Befestigung des Radgehäuses und Kotflügels (welche Teile
nicht dargestellt sind). Die Öffnung 31 ist umgeben von einer nach innen gerichteten
Wulst 38 und Flanschen 39, die sich vom Mittelpunkt der Öffnung fort und annähernd
parallel zur Hauptebene des Preßteils erstrecken. Die Flansche 39 sind längs der
vorderen, oberen und rückwärtigen Seite der Öffnung durch nach innen gerichtete
Flansche 40 fortgesetzt; die Flansche 39, 40 dienen zur Aufnahme der Ränder einer
(nicht dargestellten) Fensterscheibe.
-
Der äußere Rand längs der oberen und rückwärtigen; Seite der Öffnung
31 .ist mit nach innen und sodann seitwärts gerichteten Flanschen 42, 43
versehen, die zur Befestigung des (nicht dargestellten) Dach- und Rückwandteils
dienen, wobei diese Befestigung unmittelbar oder mittels einer zwischengefügten
(nicht dargestellten) Tropfrinne od. dgl.erfolgen kann. Der zwischen dem Flansch
42 und dem angrenzenden Abschnitt der Fensterwulst 38 liegende Abschnitt des Preßteils-ist
bei 44
nach außen gedrückt. Die rückwärtige Kante des Preßtei@ls ist in dem
Bereich unterhalb der Fensteröffnung nach unten abgesetzt und mit einem nach innen
gerichteten Flansch 45 versehen, wobei dieser Absatz zur Aufnahme des vorderen Randes
eines (nicht dargestellten) Wandteils dient. Der vor dem gekrümmten Flansch 37 befindliche
untere Rand besitzt gleichfalls einen nach innen und nach der Seite gerichteten
Flansch 46. Einige der Randteile 47 sind. mit Löchern 48 und Ausrschtlöchern 49
versehen.
-
Zur Herstellung eines Preßteils der gezeigten Art sind 'im allgemeinen
die folgenden Hauptformungsvorgänge und dazugehörigen Sätze von Gesenken erforderlich.
Diese vensdhiedenen Gesenkt sind nicht dargestellt, jedoch wird eine kurze Aufzählung
derselben für das weitere Verständnis der Erfindung dienlich sein. .
Ein
erster Satz von Formunigs:gesenk en dient dazu, die ursprünglich flache Blechtafel
annähernd in .die Ouerschnittsgestalt des fertigen Erzeugnisses (s. Fg.4) zu bringen;
jedoch werden bestimmte scharfe Ecken, wie z. B. in dem Bereich der Absätze 33,
34 und der Flansche 42, 43, dieses ersten Gesenkes zur Vermeidung von Brüchen gegenüber
der endgültigen Form des Gesenkes absichtlich verflacht; außerdem werden die meisten
längs der äußeren Ränder und längs der Ränder um die Fensteröffnung sich erstreckenden
Flansche nur in eine vorläufige Form gebracht, und die Randteile 50, 51 des ursprünglichen
Bleches, die in. dem fertigen Preßteil überhaupt nicht erscheinen, werden noch nicht
abgeschnitten. Die letztgenannten Abschnitte 50, 51 werden bei dem ersten Arbeitsvorgang
durch die sogenannten Randhalter der Gesenke erfaßt.
-
Eigin Satz von Rand- oder Säumgesenken trennt die Randabschnitte 50,
51 von dem Preßteil längs der Linien 52, 53 (s. Fig. 4), von denen einige
(z. B. 53) die endgültigen Ränder darstellen, während andere (z. B. 52) einen späteren,
genaueren Säurnvor:gang benötigen können. Diese Gesenk e können auch zum Stanzen
von in der Hauptebene des Preßteils liegenden Löchern, wie z. B. der Löcher 48,
dienen.
-
Ein zweiter Satz von Formungsgesenken bringt nunmehr die meisten Abschnitte
des Preßteils einschließlich der scharfeckigen Absätze und Flansche und auch der
sogenanuten Auslaufabschnitte 5o', jedoch mit Ausnahme .der unterschnittenen Flanschabschnitte
40, 41, in ihre endgültige Gestalt.
-
Sogenannte Fingergesenke bringen sodann die Flansche 40, 41 längs
der Fensteröffnung in die endgültige Gestalt. Ein weiterer Satz von Rand-oder Säumgeseenken
schneidet, wie in Fig.5 dargestellt, den inneren Rand 32 des Türöffnungsflansches
32 genau ab und stanzt die oben-genannten Löcher 35 in diesem Flansch.
-
Diese kurze Beschreibung zeigt, wie ein und derselbe Preßteil zwischen
den unnachgiebigen, starren Flächen einer verhältnismäßig ,großen Zahl von verschiedenen
Sätzen von Gesenken erfaßt werden muß und wie wichtig es ist, daß diese erfassenden
Flächen in jedem Satz von Gesenken einander genau gleich oder, einfach gesprochen,
einander angepaßt sind, derart, daß die erwähnten Entstellungen und Verwerfungen
mit a11 ihren Nachteilen vermieden werden.
-
Nach dem erfindungsgemäßen neuen Verfahren wird ein die eine Fläche
des Preßteils aufweisendes Modell zuerst im wesentlichen so hergestellt, wie es
für das beschriebene alte Verfahren erforderlich war, wobei alle notwendigen Toleranzen
an diesem ursprünglichen Modell vorgesehen werden: Ein typischer Querschnitt durch
ein derartiges Modell 54, welches aus Holz oder Stuck bzw. Gips bestehen kann, ist
schematisch in Fig. 7 dargestellt. Die Oberfläche dieses Modells entspricht der
Außenfläche des in Fing. i dargestellten Preßteils, und der Querschnitt gemäß Fig.
7 verläuft im wesentlichen längs einer der Linie 3-3 der Fig. 2 entsprechenden Linie.
Die Abschnitte der Modelloberfläche sind wie die entsprechenden Abschnitte des Preßteils
numeriert. Wie ersichtlich, zeigt dieses Modell nicht die Form .der unterschnittenen
Flansche 39, 4o des Preßteils, sondern kann im Bereich .der Fensteröffnung als fester
Körper fortgesetzt sein, wobei dieser feste Abschnitt 55 mit seiner Oberfläche in
der Ebene des Flansches 4o des Preßteils liegt.
-
Das Verständnis der weiteren mehr ins einzelne gehenden Beschreibung
wird erleichtert, wenn man einen Blick auf Fig. 6 wirft und zur Kenntnis nimmt,
daß diese Figur eine Form des vollständigen Schablonenrahmens 56 zeigt, der als
einer der Grundsteine der Erfindung angesehen werden kann. Dieser Modellrahmen 56
weist einen mittleren oder Hauptteil 57 und abnehmbare Randteile 58,59 auf
und besitzt, ohne daß hier auf später beschriebene Einzelheiten eingegangen werden
soll, eine auf einer Verkleidung .der Rahmenteile geformte Oberfläche 6o. Diese
Oberfläche ist eine negative Kopie der Oberfläche des Preßteils oder Modells und
wird mittels des Modells in der im folgenden beschriebenen Weise erzielt.
-
Der mittlere Rahmenteil 57 besitzt ein Fundament 61, z. B. aus Mahagoniholz,
dessen Oberfläche 62 .als eine angenäherte negative Kopie desjenigen mittleren Abschnittes
des Modells ausgebildet ist, der den durch den ersten Satz von Gesenken in seine
endgültige Gestalt zu bringenden Abschnitt des Preßteils darstellt. Nachdem die
Oberfläche 62 z. B. durch Nägel 63 derartig präpariert worden ist, daß sie das auf
sie zu gießende Metall hält, wird das Fundament 61 über dem gerade erwähnten Abschnitt
des Modells 54 so aufgehängt, da.ß seine Oberfläche 62 einen geringen Abstand von
etwa 9 bis 13 mm von der Modelloberfläche aufweist. Nunmehr werden die Öffnungen
zwischen den Rändern des Fundaments und den. angrenzenden Oberflächenabschnitten
des Modells sorgfältig durch Pappstreifen 64, Klebeband: 65 und Gips 66 oder durch
andere geeignete Mittel verschlossen. Sodann wird ein Metall von niedrigem Schmelzpunkt,
wie Letterumetall, .das z. B. unter dem Namen Carroband erhältlich ist, in .den
abgeschlossenen Raum durch eine odermehrere (nicht dargestellte) bffnungen eingegossen.
Dieses Metall besitzt einen derartig niedrigen Schmelzpunkt, daß es weder das positive
Modell, noch das rohe negative Modell zerstört, selbst wenn das erstere aus Gips
bzw. Stuck oder Holz und das letztere aus Holz hergestellt ist. Nach Erhärtung des
eingegossenen Metalls werden die Abschlußmittel 64, 65, 66 entfernt, und das Metall
bildet eine Verkleidung 67, welche an dem Fundament 61 haftet und, mit demselben
von dem Modellabgenommen werden kann. Die freie Oberfläche der Verkleidung 67 stellt
die erwünschte negative Kopie der Oberfläche des positiven Modells dar.
-
Zusätzliche Randfundamentteile 68 (Fig. 8) werden nun abnehmbar an
dem mittleren Fundament 57 mittels Schrauben 69 od. .dgl. befestigt, :derart, daß
die Teile 68 abgenommen und in genau derselben Lage gegenüber dem mittleren Fundamentteil
wieder
eingefügt werden können. Die eine Oberfläche 70 der zusätzlichen Teile ist eine
angenäherte negative Kopie der entsprechenden Randabschnitte des Modells und ist
mit Nägeln od. dgl. 63 versehen. Die Endfläche der Metallverkleidung 67 der mittleren
negativen Form wird nunmehr bei 71 z. B. durch Klebestreifen isoliert, und nachdem
der mittlere und die Randfundarnentteile auf das Modell aufgesetzt worden sind,
werden die Ränder wiederum verschlossen bzw. versiegelt, und es wird, wie eben beschrieben,
Metall in den gebildeten Hohlraum eingegossen.
-
Die Metallverkleidung 72 bildet nunmehr eine genaue negative Kopie
des Preßteils in dem entsprechenden Bereich. Die untere Fläche 73 ist in der Ebene
der endgültigen Säum- oder Randlinie für den Rand 32' angeordnet (s. Fig. 5).
-
Bevor die Rahmenteile 68 an dem Modell angebracht werden, wird an
der Stelle, an der sich an dem Flansch 32 die Löcher 35 befinden, ein Lehrenblech
74 (Fig. 9) mit einigen kleinen Stiften an der Oberfläche des Modells 54 in solcher
Lage befestigt, daß die in diesem Blech vorgesehenen Löcher genau an den Stellen
liegen, an denen sich die Löcher in dem fertigen Preßteil befinden. Das geschmolzene
Metall 72 fließt sodann um dieses Blech 74 herum, und :das letztere wird in .dem
Metall auf Grund seiner sches albenschwanzförmigen Ränder 75 gehalten. Dieses eingebettete
Lehrenblech gestattet es, die Lage der Stanzlöcher in. dem Säum-oder Randgesenk
mit äußerster Genauigkeit dadurch zu bestimmen, daß man einfach die Löcher und den
Rahmenteil bei 76 von der Seite des Bleches 74 her durchbohrt und, später die Löcher
von der entgegengesetzten Seite her bohrt, nachdem der Modellrahmen auf das Stanzgesenk
aufgesetzt worden ist.
-
Die Bestimmung der Säum- oder Randlinie ist in Fig. io und i i veranschaulicht.
Wie in Fig. io dargestellt, werden schmale Streifen 77 aus Papier, Klebeband, Cellophanband
od. dgl. quer zu dem Randflansch und zu den Absätzen an dem Modell befestigt und
über die Zonen hinweggelegt, welche nicht beim ersten Preßvorgang in ihre endgültige
Form gebracht werden (vgl. Fig. 4). Die oberen Enden 78 dieser Streifen werden jedoch
an .dem Oberflächenabschnitt befestigt, der beim ersten Arbeitsvorgang in die endgültige
Gestalt gebracht wird. Nachdem die Streifen 77 so aufgelegt worden sind, daß sie
sich der Gestalt des Modells mit all seinen Ausnehmungen und Ecken indem betreffenden
Bereich eng anschmiegen, werden, die unteren Enden bei 79 abgeschnitten oder in
anderer Weise längs der an dem Modell 54gekennzeichneten Säum-oder Randlinie 32'
:des fertigen Preßteils markiert. Hierauf werden die unteren Enden der Streifen
abgenommen und, wie mit gestrichelten Linien dargestellt, zurückgebogen, wobei jedoch
.die oberen Enden 78 an der Oberfläche des Modells befestigt bleiben. Der nächste
Schritt besteht darin, daß das Modell durch Teile 8o, 81, 82 und 83 ergänzt wird.
Die Ergänzungsteile 8o, 81 und 82 verflachen die scharfen Absätze und Ecken der
endgültigen Oberfläche, und die Oberfläche 84 :des Teils 83 stellt .den sogenannten
Auslauf .dar (vgl. wiederum .die anfängliche, in Fig.4 dargestellte Form des Preßteils).
Nunmehr werden die Streifen 77 wiederum auf die Oberfläche des Modells und der zusätzlichen
Teile 82, 83 .gelegt, so :daß die Enden 79 anzeigen, wo die Rand- oder -Säumlinie
52 auf dem Auslauf zu liegen kommen muß. Zuweilen muß das durch diese Streifen ermittelte
Ergebnis ein wenig in Übereinstimmung mit Erfahrungswerten korrigiert werden. Meistens
wird diese Linie ein wenig weiter nach außen verlegt, als in Fig. i i dargestellt
ist, so daß, wie in Fig. 5 angedeutet, ein weiterer genauer Säumvorgang nach dem
letzten Formungsvorgang ermöglicht wird.
-
Nunmehr werden die zusätzlichen Teile 68 mit ihrer Verkleidung 72
von ,dem mittleren Rahmenteil abgenommen und durch ähnliche abnehmbare Teile 85
ersetzt, die in gleicher Weise, z. B. durch die Schrauben 69, an dem mittleren Rahmenteil
befestigt werden. Nachdem der mittlere Rahmenteil mit diesen Ergänzungsteilen über
das durch die Teile 8o bis 83 ergänzte Modell ersetzt worden ist, werden die offenen
Enden zwischen den zusätzlichen Teilen 85 und dem Modell in der eben beschriebenen
Weise verschlossen bzw. versiegelt, und es wird Metall eingegossen, so daß man eine
genaue negative Kopie der abgeänderten Oberfläche des Modells an der Metallverkleidung
86 der Teile 85 erhält (Fig. 12).
-
Der zusätzliche Teil 85 mit seiner Verkleidung 86 möge zuerst
an seiner einen Ecke angenähert die durch gestrichelte Linien angedeutete Gestalt
besitzen. Diese durch gestrichelte Linien angedeutete Ecke wird sodann fort-geschnitten,
derart, daß die sich ergebende geneigte Schnittfläche 87 genau auf die an dem Teil
83 markierte Rand- oder Säumlinie stößt, auf welche Weise diese Rand-oder Säumlinie
auf die Verkleidung 86 des Rahmenteils 85 übertragen wird. Selbstverständlich wird
die Oberfläche dieses Teils 85 wiederum mit Nägeln 63 versehen oder in anderer Weise
derart präpariert, daß das Metall an ihr haftet.
-
Es ist noch zu erwähnen, daß die zusätzlichen Teile oft ausschließlich
aus dem in den schematischen Zeichnungen als Verkleidung gezeigten Metall gebildet
werden, wobei kein besonderer Tragteil, wie z. B. der Teil 85, vorgesehen ist. Diese
zusätzlichen Teile sind oft so klein und besitzen insbesondere eine so geringe Querschnittsfläche,
daß kein geeigneter Platz für einen. besonderen Stütz-oder Tragteil vorhanden sein
würde. Wenn solche Stütz- oder- Tragteile, wie z. B. 85, fortgelassen werden, muß
natürlich eine geeignete Gießform für die entsprechenden Oberflächen der zusätzlichen
Teile gebildet und die Metallstärke so gewählt werden, daß :die Teile kräftig .genug
werden.
-
Für bestimmte Abschnitte von Preßteilen wurde es vorteilhaft befunden,
neue Rahmenstrukturen mit einer Schablone von im wesentlichen üblichem Aufbau zu
kombinieren. Ein Beispiel hierfür bildet im Falle des zur Veranschaulichung der
Erfindung gewählten Preßteils die Schablone zur Markierung
der Kante
zwischen der Wulst 38 und dem Flansch 39 und zur Markierung der Säumlinie um die
Fensteröffnung herum. Die Oberfläche des mittleren Rahmenteils erstreckt sich bei
88 nach der Mitte der Öffnung zu, ohne in diesem Bereich die Säumlinie ,genau zu
bestimmen. Eine Schablone 89
(Fig. 13) wird auf diese Fläche gelegt und an
derselben befestigt mittels einer Anzahl durch Löcher go hindurchtretender Schrauben.
Außerdem erstreckt sich eine Anzahl von miteinander fluchtenden Paßlöchern gi durch
den Modellrahmen und die Schablonen. Die Gestalt der sich um die Öffnung erstreckenden
Säumlinie 92 wird auf der Schablone aufgezeichnet, und eine große Zahl von Schlitzen
und Öffnungen 93 wird in der Schablone vorgesehen derart, daß ihr einer Rand
mit der aufgezeichneten Säumlinie zusammenfällt, so daß die Schablone oder Platte
später auf ein Gesenk aufgelegt und: die entsprechenden Abschnitte der Säuml.inie
durch .diese Öffnungen hindurch markiert werden können. Im Falle so einfacher hin
und her gebogener Flansche, wie der Flansche 39, q.o an dem zur Veranschaulichung
der Erfindung dienenden Preßteil, können Gestalt und Lage der Säumlinie mit hinreichender
Genauigkeit bestimmt werden dadurch, daß an einer großen Zahl von Punkten die Gesamtbreite
dieser Flansche gemessen und sodann dieselben Abstände von der Kante 9q. aus, welche
die Kante zwischen der Wulst 38 und dem Flansch 39 des Preßteils bezeichnet,
nach der Mitte der Öffnung oder der Platte zu markiert werden.
-
Die erwähnten Paßlöcher gi sind oft nicht erforderlich. Der Modellrahmen
mit der Schablone wird sodann zuerst auf das Gesenk gelegt, und bestimmte zugängliche
Punkte der Schablonen- oder Lehrenplatte werden auf dem Gesenk markiert. Sodann
werden .der Modellrahmen und die Lehrenplatte abgenommen, die beiden voneinander
getrennt und die Lehrenplatte wiederum mit Hilfe der vorgenommenen Markierungen
in der genau richtigen Lage an das Gesenk gehalten. Die Verwendung von Paßlöchern
im Modellrahmen und das Einbohren der entsprechenden Paßlöcher in das Gesenk durch
die Löcher in dem Modellrahmen hindurch gestattet natürlich die richtige Anbr.ingung
der Schablone mit größerer Zuverlässigkeit. Wo Löcher, wie z. B. die Löcher 48,
in dem Preßteil herzustellen sind, werden Löcher 95 in den Modellrahmen gebohrt,
und zur Herstellung .der -entsprechenden Stanzlöcher in dem Gesenk 96 ist
es nur erforderlich, den Modellrahmen 61, 67 auf dem Gesenk 96 anzubringen
und durch die Löcher 95 in dem Rahmen hindurch bei 97 in das Gesenk 96 zu bohren
(Fig. 15).
-
Für Kontrollzwecke ist es erwünscht, miteinander fluchtende Paßlöcher
in dem Rahmen, .in dem Gesenk und in einem oder mehreren Musterpreßteilen vorzusehen.
Derartige Paßlöcher können, wie oben beschrieben und wie in Fig. i bei 4.9 dargestellt,
in dem Preßteil angeordnet sein. Irgendwelche geeigneten Punkte des Preßteils können
für diesen Zweck.gewählt werden. Zur Herstellung eines Paßloches in dem Modellrahmen
werden Löcher 98 in der Querrichtung durch den Rahmen gebohrt und mit Buchsen
99 versehen (Fig. 16). Diese Buchsen bestehen zweckmäßig aus Stahl und werden
in die Verkleidung 67 eingegossen. Durch die Bohrungen und Buchsen 9g hindurch werden
sodann Löcher ioo an genau entsprechender Stelle in das Gesenk ioi gebohrt. io2
veranschaulicht einen Paßstift, der dazu dient, den Modellrahmen gegenüber einem
Gesenk oder einem Musterpreßteil oder den letzteren gegenüber einem Gesenk in genau
ausgerichteter Lage zu halten.
-
Zur Erzielung entsprechender Paßlöcher in dem Preßteil finden die
in Fig. 17 und 18 veranschaulichten Verfahren und Mittel Verwendung. Nachdem der
Preßteil in seine endgültige Form gebracht ist, werden Markierungsspitzen
103 in die Arbeitsfläche des für die endgültige Formung dienenden Gesenkes
ioi' eingesetzt. Es ist unerläßlich, daß diese Spitze io3 genau gegenüber dem Loch
zentriert wird. Um dies zu erreichen, wird das in Fig. 16 dargestellte einfache
Loch aufgebohrt und in dem unteren Abschnitt mit einem Gewinde 104 versehen. Die
Spitze ist am Ende eines genau kalibrierten Stiftes 105 ausgebildet, der
an seinem anderen Ende einen Kopf io6 aufweist. Dieser Stift wird eingesetzt in
die entsprechende kalibrierte Bohrung einer Buchse i o7, deren Außenfläche genau
konzentrisch zu ihrer Bohrung verläuft; die Buchse ist an ihrem Ende mit einem dem
Gewinde io4. entsprechenden Gewinde und an ihrem äußeren Ende mit einem Schlitz
io8 für den Eingriff eines Schraubenziehers versehen. Die Längsabmessungen der Bohrung
in dem Gesenk des Stiftes io5 und der Buchse oder Hülse io7' werden so gewählt,
daß der Kopf des Stiftes io5 fest gegen das Ende der Bohrung gehalten wird, d@aß
die Hülse 107 nicht über die Gesenkoberfläche herausragt und daß die gehärtete Spitze
103 um ein kleines Stück, z. B. etwa o,8 mm, über die Gesenkoberfläche hervorsteht.
-
Nachdem ein Musterpreßteil iog durch das nicht mit den Spitzen 103
versehene Gesenk ioi' in seine endgültige Gestalt gebracht worden ist, werden die
Teile 105, 107 eingesetzt und derselbe Preßteil iog nochmals zwischen dem unteren
Gesenk ioi' und dessen nicht dargestelltem Gegengesenk gepreßt. Die Spitzen 103
dringen in die Oberfläche des Preßteils und hinterlassen eine Markierung, welche
in der Folge zur Zentrierung eines Hohlfräsers dient. Ein derartiger Hohlfräser
besteht aus einem kurzen Bohrer von kleinem Durchmesser, welcher in ein Lochschneidwerkzeug
eingesetzt ist. Der kurze Bohrer tritt zuerst in die Markierung ein und bildet in
der Folge eine Führung für das Schneidwerkzeug, das dem Durchmesser der Bohrung
ioo, der Buchse 99 des Modellrahmens und des Stiftes io2 entsprechend genau
bemessen ist.
-
Bevor bestimmte Abänderungen und besondere Eignungen der Erfindung,
wie sie zum Teil in den folgenden Fig. ig bis 25 veranschaulicht sind, beschrieben
werden, erscheint es zweckmäßig, die vorangegangenen Ausführungen noch wie folgt
zu ergänzen:
Wie in Fig.6 dargestellt, stellt das negative Modell
der Preß teiloberfläche keine ununterbrochene Fläche, sondern vielmehr eine Art
Fachwerk dar; die tatsächlichen Flächen sind auf die Teile eines Skelettrahmenwerkes
aufzubringen. Es muß natürlich dafür Sorge getragen werden, daß in allen Bereichen,
in denen Querschnitt und Form der Oberfläche des Preßteils verwickelt sind, jeweils
ein Rahmenglied angeordnet ist. Dies ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
der Fall beim Bereich der Simslinie, wie der Umgebung der Fensteröffnung, jedoch
nicht irr unteren Hauptteil 30 des Preßteils unterhalb der Si.mslinie, wo
einige wenige schmale Teile genügen, um die ganze Oberfläche in diesem Bereich genau
festzulegen.
-
Die Herstellung der Gesenkt mittels ,des Modellrahmens der oben beschriebenen
Bauart und gewisse Merkmale des Rahmens selbst sollen im folgenden noch kurz beschrieben
werden. insoweit, als dieses Verfahren und diese Merkmale nicht vollständig aus
.der vorhergehenden Beschreibung und aus den Fig. i bis 18 ersichtlich sind.
-
Gußteile der Gesenkt werden zuerst mittels des Modells 54 oder eines
Stuckduplikats desselben auf der Kopierfräsmaschine (Kellermaschine) in annähernd
die .gewünschte Gestalt gebracht.
-
Die Oberfläche des Modellrahmens wird nunmehr mit einer geeignet gefärbten,
klebrigen, langsam trocknenden Substanz, wie z. B. Preußischblau, überzogen und
in der richtigen Lage auf die verschiedenen männlichen Gesenkt herabgesenkt. Die
gefärbte Substanz markiert die Stellen, an denen die Rahmenoberfläche die Gesenkoberfläche
berührt. Nach Anheben des Modellrahmens werden solche Stellen heruntergeschliffen,
-gefeilt, -gemeißelt, -geschabt oder mit Sandpapier heruntergearbeitet; sodann wird
der Rahmen wieder angedrückt und abgehoben und die neuerdings markierten. Stellen
heruntergearbeitet. In dieser Weise wird fortgefahren, bis die gesamte Gesenkoberfläche
gleichförmig in .Berührung mit der Modellrahmenoberfläche gelangt.
-
Es versteht sich, daß zurr Tuschieren des ersten Förmungsgesenkes
der Mittelrahmenteil mit den abnehmbaren Teilen 85, zum Tusch.ieren des ersten Rand-
oder Säumgesenkes die gleichen Teile und die Schablonen und zum Tuschieren des zweiten
Formungsgesenkes, des letzten Säumgesenkes und .der Fingergesenkt der Mittelrahmen
und die .abnehmbaren Teile 81 Verwendung finden. Die Säumkanten werden an den Gesenken
markiert und geformt mittels der Säumlinien an dem Rahmen und der Schablonen. Stanz-
und Paßlöcher werden in der oben beschriebenen Weise ,durch die Löcher des Rahmens
hindurch markiert oder gebohrt. Es versteht sich, daß die Säum- oder Randlinien
und die Löcher erst geformt werden sollen, nachdem die Oberfläche der verschiedenen
Gesenkt ihre endgültige Gestalt erhalten hat.
-
Wenn man die verschiedenen Gesenkt Seite an Seite in geeigneter Weise
anordnet und den Rahmen beweglich gegenüber den Gesenken aufhängt, z. B. an einem
translatorisch beweglichen oder schwingbaren Arm, ist es möglich, an einigen oder
allen Gesenken gleichzeitig zu arbeiten. Dies bedeutet eine weitere Heruntersetzung
der Zeit, die erforderlich ist, um einen Satz von Gesenken so weit fertigzustellen,
daß die wirkliche Erzeugung der Preßteile begonnen werden kann. Einrichtungen zur
Aufhängung des Rahmens zu dessen Senkung und Hebung :gegenüber dien Gesenken sind
in Fig.24 und 25 dargestellt und weiter unten beschrieben.
-
Die entsprechenden Matrizengesenke werden nach den Patrizengesenken
in der üblichen Weise hergestellt.
-
Im folgenden sollen die abgeänderten Ausführungsformen bzw. besonderen
Eignungen der Erfindung, wie sie in Fig.2o bis 25 dargestellt .bzw. veranschaulicht
sind, beschrieben werden.
-
Das in Feg. io und i i veranschaulichte Verfahren zur Bestimmung der
Rand- oder Säumlinie kann abgeändert werden, insbesondere wo es sich, wie in Fig.
ig veranschaulicht, um unterschnittene Flansche handelt. Diese Figur zeigt in einem
Teilschaubil:d und teilweise im Schnitt ein Modell und den Modellrahmen für einen
Kotflügel mit einem einwärts gebogenen Flansch. Die Gestalt des eigentlichen Kotflügels
wird durch die Flächen iog des Modells i io und des Hauptrahmenteils i i i veranschaulicht.
Die Lage des einwärts gebogenen Flansches wird durch die Fläche 112 und der Rand
des Flansches durch die Linie 113 auf dem Modell veranschaulicht. 114 ist ein abnehmbarer
Rahmenteil, der mit einer Auslauffläche i 15 für den ersten Formungsvorgang ausgebildet
ist. Streifen, Bänder od. dgl. 116 .sind zwischen die Flächen iog des Modells i
1o und des Rahmenbeils i i i eingeklemmt. Diese Teile 116 werden zuerst auf die
Fläche 112 des Modells heruntergebogen und längs der Linie 113 abgeschnitten und
sodann auf die Auslauffläche 15 zurückgebogen, wo ihre Endren Lage und Form der
Rand- oder Säumlinie 116' anzeigen; die Linie 116' kann nun aufgezeichnet werden
und später in der oben beschriebenen Weise zur Herstellung des Rand- oder Säumgesenkes
Verweh dung finden.
-
Fig. 2o zeigt einen schematischen Schnitt durch den Modellrahmen für
einen Preßteil, wie z. B. einen das Dach und die oberen Abschnitte der Vorder- und
der Rückwand eines Automobilwagenkastens enthaltenen Preßteil, wobei die Vorder-und
Rückwandabschnitte die Windscheiben- bzw. die Rückwandfensteröffnung umschließen
und unterschnittene Abschnitte aufweisen, die eine Abnahme des Modellrahmens vom
Modell und später vom Gesenk verhindern würden, wenn der Rahmen in einem Stück hergestellt
würde. Wie in Fig. 2o dargestellt, besteht der Rahmen aus einem Hauptteil 117 mit
der Verkleidung 118 und zwei getrennten Teilen i ig und 121 mit Verkleidungen i2o
bzw. 122. Die Verkleidung i 18 ist in Übereinstimmung mit der Fläche des Hauptteils
des Preßteils gestaltet, während die Verkleidungen i2o, 122 entsprechend den Flächen
um die Windscheibenöffnung und die Rückwandfensteröffnung
herumgestaltet
sind. Die Teile iig und 121 sind im Hauptteil 117 in zur Hauptebene der betreffenden
öffnungen senkrecht verlaufenden Richtungen geführt. Die Zurückziehbarkeit der Teile
i ig und 121 erfüllt einen doppelten Zweck. Einerseits wird hierdurch das Herabsenken
des Rahmens auf das Modell oder das Gesenk ermöglicht, während die Teile iig und
121 zurückgezogen sind, und es können diese Teile sodann in ihre normale Lage geschoben
werden, und der Modellrahmen kann nach Bewegung der Teile in umgekehrter Weise wieder
abgenommen werden. Andererseits sind die Teile i19 und i2 i entsprechend
den Teilen 68 und 85 des oben beschriebenen Ausführungsbeispieles auswechselbar,
derart, daß ein Satz von Teilen der Oberfläche einer vorläufigen Form des Preßteils
entsprechend und der andere Satz entsprechend der endgültigen Form des Preßteils
gestaltet werden kann. Es muß natürlich dafür Sorge getragen werden, daß die Teile
iig und 121 genau in der richtigen Lage gegenüber dem Hauptteil 117 gehalten werden.
Zu bemerken ist, daß ein Modellrahmen für einen so großen Teil, wie ein Dach, nicht
aus einem zusammenhängenden Stück, sondern zweckmäßig aus einem Gitterwerk, ähnlich
dem in Fig. 6 dargestellten oder dem in Fig. 21 bis 23 dargestellten, besteht. Die
Darstellung der Fig. 2o ist rein schematisch.
-
Das Rahmenwerk zur Aufnahme oder Abstützung der Gußverkleidung kann
aus irgendwelchem geeignetem Material bestehen. Ein Rahmenwerk aus Mahagoni hat
sich als völlig zufriedenstellend erwiesen, wenngleich jede Art von Holz sich in
Abhängigkeit vom Wechsel der atmosphärischen Bedingungen in gewissen Grenzen ausdehnt
und zusammenzieht. Fester und sogar weniger kostspielig sind Tragrahmen aus Metall,
wie sie in Fig. 2i, 22 und 23 dargestellt sind.
-
Der in Fig. 2i und 22 dargestellte Rahmen besitzt einen verhältnismäßig
schweren, aus Eisenprofilen 122 zusammengeschweißten Grundteil. Die angenäherte
negative Fläche des Modells wird durch ein Gitterwerk aus Profileisen, wie z. B.
Winkel- oder T-Eisen 123' bzw. 123, gebildet, und die letztgenannten Teile
werden von einem Rahmenwerk i22 durch ein Skelett von senkrechten und diagonal angerichteten
Streben 1.24 getragen. Die Teile i24 können aus Winkel-, T-,U- oder anderen Profileisen
bestehen. Alle diese Teile 122, 123 und 124 sind fest miteinander verbunden, wie
z. B. durch Gas- oder elektrische Lichtbogenschweißung, derart, daß eine absolut
starre Struktur gebildet wird. Die Teile i23 werden für das feste Anhaften der Metallverkleidung
125 vorbereitet durch Streckmetall 126, welches an der Oberfläche der Teile z. B.
durch Gas- oder Lichtbogenschweißung befestigt wird. Weniger kostspielig und sehr
zufriedenstellend ist auch die Anordnung von Löchern 127 in den Teilen i23' (vgl.
Fig. 23) ; die Metallverkleidung 125' fließt in diese Löcher und wird von diesen
gehalten.
-
Fig. 24 und 25 veranschaulichen schematisch die Aufhängung und Verwendung
eines Modellrahmens j zur Herstellung von Gesenken, die auf denselben Preßteil,
jedoch in verschiedenen Richtungen einwirken sollen.
-
127 ist der Hauptteil des Rahmens und mit einer Metallverkleidung
127' versehen. Mit 128 ist in Fig. 24 ein abnehmbarer Teil des Modellrahmens für
ein erstes Formungsgesenk mit dem Ablaufflächenabschnitt 128' bezeichnet. In Fig.
25 ist der entsprechende Auswechslungsteil 12g mit der Fläche 129' für das fertige
Formungsgesenk dargestellt.
-
Zur Herstellung des ersten Formungsgesenkes 130 wird, wie in
Fig. 24 dargestellt, der Rahmen fest an einer pneumatischen oder hydraulischen Winde
131 mittels Träger i32 und Streben 133 aufgehängt, so daß die Grundflächen 134 des
Gesenkes 130 im wesentlichen parallel zur Unterstützungsfläche i35 des Rahmens
liegen. Das Gesenk soll zum Pressen in einer zur Ebene seiner Grundfläche 134 senkrechten
Ebene Verwendung finden.
-
Die Oberfläche des Preßteils hat, wie in Fig. 24 durch gestrichelte
Linien 136 angedeutet, einen unterschnittenen Teil. Der abnehmbare Teil i28 des
in Fig. 24 dargestellten Rahmens 127 wird hergestellt, indem das Modell längs
der Linie 136 durch einen Teil ergänzt wird, der grundsätzlich den Teilen 82 und
83 bei der ersten Ausführungsform entspricht.
-
Der unterschnittene Teil 136 wird durch einen zweiten in anderer Richtung
gegenüber dem Werkstück vorgenommenen Formungsvorgang geformt. Das zur Ausführung
dieses zweiten Formungsvorganges dienende Gesenk 137 ist schematisch in Fig. 25
dargestellt. 138 ist die Abstützfläche dieses Gesenkes. Der Rahmen 12,7 weist nunmehr
den anders geformten abnehmbaren Teil 12,9 auf und ist wiederum gegenüber der Winde
131 mittels deren Träger und Streben 132, 133, jedoch unter Verwendung zusätzlicher
Streben 40, in einer anderen Winkelstellung abgestützt, derart, daß er gegenüber
dem Gesenk 137 in senkrechter Richtung gegenüber dessen besonderer Abstützfläche
138 gehoben und gesenkt werden kann.
-
Die Winde 131 ist an einer Schiene 141 mittels Rollen 142 aufgehängt.
Hierdurch wird die Bewegung der Winde 131 mit dem Rahmen 127 von einem Gesenk zu
einem anderen ermöglicht. Außerdem kann die Schiene schwenkbar oder translatorisch
beweglich sein, wodurch noch größere Freiheit für die Bewegung des Rahmens zu einer
größeren Anzahl von Gesenken erzielt wird.
-
Zu erwähnen ist noch, daß die Modelle, von denen die Modellrahmen
hergestellt werden, Form und Abmessungen der Innenfläche des Preßteils zeigen.
-
Ein weiteres nicht dargestelltes Merkmal der Erfindung besteht darin,
daß die Modellrahmen für zwei oder mehrere miteinander zu verbindende Preßteile,
wie z. B. Innen- und Außentürwandungen, zuerst ineinandergesetzt und bezüglich des
Zueinanderpassens ihrer Formen und Abmessungen geprüft und, wenn nötig, verbessert
werden. Hierdurch wird erreicht, daß nicht nur die verschiedenen
Gesenke
für einen Preßteil zueinander passen, sondern auch die Gesenke für verschiedene
Preßteile, die später zu einer Struktur vereinigt werden sollen.
-
Abschließend mögen noch einige der hervorstechendsten Vorteile des
erfindungsgemäßen Aufbaus von Modellrahmen für Werkzeuge aufgezählt werden i. Die
Modellrahmen ergeben genaue Formungsgesenke, bei denen die Formungsvorgänge einander
angepaßt sind; 2. in den Modellrahmen können Löcher angebracht und beim Bau von
Gesenken hergestellten Formen angepaßt werden, wodurch genaue Lochgesenke erzielt
werden können; 3. Rand- oder Säumgesenke können hergestellt und beim Bau von Gesenken
hergestellten Formen angepaßt werden, so daß genaue Rand- oder Säumgesenke erzielt
werden können; q.. Rand- oder Säumgesenke können hergestellt werden, ohne daß das
Ergebnis einer Versuchsschablonenentwicklung abgewartet zu werden braucht; 5. die
Zahl der Ausprobungsschablonen wird verringert und die mehrfache Entwicklung von
Schablonen für Rand- oder Säumgesenke vermieden; 6. die Ausprobierungs- oder Versuchszeit
wird verringert; 7. die in der Werkstatt erforderliche Zeit wird dadurch verringert,
daß mit einem Rahmen gearbeitet wird anstatt reit zahlreichen Schablonen, deren
zum Vergleich notwendige Aufstellung viel Zeit kostet; 8. die Qualität der Gesenke
und damit der Preßteile wird verbessert; g. die Vorproduktionsverluste werden vermieden
dadurch; daß die Rand- oder Säumgesenke zwei Wochen früher zur Verfügung stehen;
1o. die Sonderkosten werden verringert; z z. die Abnehmer werden durch die verbesserte
Qualität mehr zufriedengestellt; 12. die miteinander zu vereinigenden Untereinheiten
passen besser zusammen; 13. die Modellwerkstattarbeit wird vermehrt, jedoch
werden die Kosten durch zusätzliche Ersparnisse wieder eingebracht; 1q.. die durch
Abnehmerbemängelungen hervorgerufenen Kosten werden verringert; 15. die Maschinenwerkstatt
kann mit weniger erfahrenen Arbeitern auskommen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern ist jeweils, wie bereits angedeutet, den besonderen Erfordernissen
der Gesenke anzupassen. Es ist eine große Zahl von Abänderungen möglich, ohne daß
vom Grundgedanken der Erfindung abgewichen wird.