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Förderanlage, insbesondere zum Beladen und Entladen von Schiffen u.
dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Förderanlage, insbesondere zum
Beladen und Entladen von Schiffen, Eisenbahnwagen u. dgl., und bezweckt die Schaffung
einer Einrichtung, mittels deren zur Durchführung der Verlade- bzw. Entladevorgänge
menschliche Arbeitskräfte weitgehend entbehrlich gemacht werden.
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Bei der Förderanlage gemäß der Erfindung, bei der das Gut in an sich
bekannter Weise durch mehrere senkrecht zum Kai verlaufende Verladebänder über zwei
längs des Kais angeordnete und nebeneinanderliegende Förderbänder zu einem unter
einem rechten Winkel zu diesen gerichteten Abgabeband befördert wird, ist die Einrichtung
so getroffen, daß durch zwei Sätze von zu beiden Seiten des vorderen Transportbandes
liegende einstellbare Riemenscheiben das Gut von dem Abgabeband entweder auf das
vornliegende oder auf das dahinterliegende Förderband abgegeben bzw. von ihm entnommen
werden kann.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. I eine Seitenansicht der Förderanlage gemäß der Erfindung
und Fig. 2 eine Draufsicht hierzu; Fig. 3 ist eine schaubildliche Ansicht, die einen
Teil der in den Fig. I und 2 gezeigten Anlage veransohaulicht; Fig. 4 ist eine Ansicht
nach der Linie 4-4 der Fig. 3;
Fig. 5 ist eine Ansicht ähnlich der
der Fig. 4, zeigt jedoch die Art und Weise, in der die beiden Förderbänder zueinander
eingestellt werden können; Fig. 6, 7 und 7A zeigen Einzelheiten.
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Die dargestellte Förderanlage ist zum Beladen und Entladen eines
Schiffes bestimmt, das längs eines Kais angelegt hat.
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Die Anlage weist zwei endlose Förderbänder 10 und I I auf, die auf
einem Traggerüst so angeordnet sind, daß sie nebeneinander und parallel zueinander
an der Seite des Kais I2 verlaufen, an dem das bei I3 angedeutete Schiff angelegt
hat. Der Kai I2 ist ein schwimmender Baukörper, so daß er je nach dem Steigen und
Fallen der Gezeiten gehoben und gesenkt wird. Ebenfalls auf geeigneten Gerüsten,
die auf dem Kai 12 angebracht sind, sind zwei endlose Verladebänder 14 und 15 angeordnet,
die rechtwinklig zu den Förderbändern 10 und II und zu dem Schiff hin verlaufen.
Das Band 14 kommt vom Förderband 10, während das Band I5 von dem neben dem Förderband
10 verlaufenden Förderband II herkommt. In Ausrichtung mit den Verladebändern 14
und 15 liegen zwei weitere Förderbänder I6 und I7, von denen jedes aus einer Anzahl
von schmalen, endlosen Bändern besteht, die in einem Abstand voneinander und parallel
zueinander angeordnet sind. Die Förderbänder I6 und I7 arbeiten mit Lastenaufzügen
I8 und 19 zusammen, die in den Schiffsräumen angeordnet sind, wobei jeder dieser
Aufzüge Lasten aus dem Schiffsraum bis zur Höhe des Förderbandes I6 oder I7 hebt,
oder umgekehrt Lasten aus dieser höheren Lage in die Schiffsräume hinab befördern
kann. Die Antriebsvorrichtungen für die Förderbänder I4, I5 und I6, I7 sind der
Art, daß die Bewegungsrichtung der Förderbänder auch umgekehrt werden kann. Die
Anordnung ist vorzugsweise auch so, daß die Förderbänder I4, I5 und I6, I7 eine
Querbewegung ausführen können, d. h. in jeder Richtung längs der Bänder 10 und II
und des Schiffes beweglich sind, damit sie zu den Laderäumen des Schiffes richtig
eingestellt werden können.
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Um das Gut von den Förderbändern ro und II aufzunehmen bzw. auf diese
abzugeben, sind zwei zusätzliche, nachstehend als Abgabebänder bezeichnete Förderbänder
20 und 21 vorgesehen, die von den Förderbändern 10 und II und dem Kai I2 zu einer
Lagerhalle 22 führen, die auch eine Lade-oder Entladestation sein kann. Jedes Abgabeband
verläuft vom Förderband 10 zur Lagerhalle 22, und am Schnittpunkt des Abgabebandes
20 mit dem Förderband II sind Mittel vorgesehen, wodurch das Abgabeband eingestellt
werden kann, so daß es entweder das Gut über das Förderband II hinweg in gerader
Richtung auf das Förderband 10 bzw. von diesem hinweg befördert oder aber das Gut
dem anderen Förderband II zuführt bzw. von diesem aufnimmt. Am Schnittpunkt des
Abgabebandes mit dem Förderband II sind zwei Satz Riemenscheiben od. dgl. 23, 24
und 25, 26 vorgesehen, die auf beiden Seiten des Förderbandes II liegen und sich
um Achsen dre'hen, die zueinander und zur Längsachse des Förderbandes 11 parallel
verlaufen. Nimmt man an, daß die Abgabebänder auf das Schiff zu laufen, so wird
das obere Trumm jedes Abgabebandes um die Riemenscheibe 23 geführt und von dort
rückwärts in paralleler Richtung zum oberen Trumm um die Riemenscheibe 24 herum,
von der es vorwärts unter dem Förderband II hinweg und um die Riemenscheibe 25 herum
geht, die in derselben Höhe und parallel zur Riemenscheibe 24 angeordnet ist (Fig.3).
Von der Riemenscheibe 25 verläuft das Förderband rückwärts und um die auf der anderen
Seite des Förderbandes II angeordnete Riemenscheibe 26 und von dort weiter um eine
Riemenscheibe27, die neben dem oberen Trumm des Förderbandes 10 angeordnet ist.
Die vier erwanten Riemenscheiben 23 bis 26 werden so angeordnet, daß, wenn das Gut
direkt auf das Förderband 10 bzw. von diesem hinweg zu befördern ist, sie so bewegt
werden, daß die Riemenscheiben 23 und 26 in einer gewissen Höhe über dem oberen
Trumm des Förderbandes 11 einander genähert werden (Fig. 3 und 5), wodurch die beiden
Teile des oberen Trumms des Abgabebandes, die zu beiden Seiten des Förderbandes
II liegen, aneinander herangeführt werden, um das Äquivalent eines fortlaufenden
Bandes zu schaffen, auf dem das Gut über das Förderband II hinweg befördert wird.
Wenn aber das Gut auf das Förderband II zu befördern ist, so werden, die Riemenscheiben
23 und 26 mit Bezug aufeinander nach außen und in eine Lage bewegt, in der die Riemenscheiben
23 und 26 vollständig oder im wesentlichen in gleicher Höhe mit dem oberen Trumm
des Förderbandes II liegen, während. sie auch in Nähe der beiden Kanten des oberen
Trumms liegen (Fig. 1 und 4). Die Riemenscheiben 24 und 25 dienen als Ausgleichsscheiben
und können eine derartige Relativbewegung ausführen, daß die erforderliche Spannung
auf dem Abgabeband jederzeit aufrechterhalten wird. Um diese Bewegung der Riemenscheiben
23 und 26 zu ermöglichen, ist es notwendig, daß das obere Trumm des Förderbandes
II gehoben oder gesenkt wird.
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Wenn also Güter direkt auf das Förderband 10 und über das Förderband
II hinwegbefördert werden sollen, so werden das obere Trumm des Bandes 11 gesenkt
und die Riemenscheiben 23 und 26 einwärts aufeinander zu bewegt, um ein im wesentlichen
fortlaufendes Transportband oberhalb des Förderbandes 11 zu bilden. Wenn anderseits
das Gut auf das Förderband II zu befördern ist, so werden die beiden Riemenscheiben
23 und 26 voneinander weg nach außen bewegt, und das obere Trumm des Förderbandes
11 wird dann auf die Höhe der beiden Abschnitte des Abgabebandes gehoben.
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In den Fig. 6, 7 und 7 A- sind die Mittel angegeben, um die erforderlichen
Bewegungen der Riemenscheiben 23 bis 26 und auch des oberen Trumms des Förderbandes
II ausführen zu können.
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Aus Fig. 6 ist zu ersehen, daß jedes Riemenscheibenpaar 23, 24 bzw.
25, 26 auf einem Träger 40 angebracht ist, wobei auf dessen Teil 41 eine Zahnstange
vorgesehen ist. Mit dieser Zahnstange kämmt ein Zahnrad 42, dem ein Getrieberad
43 zu-
geordnet ist, welchem von einem umstellbaren Motor 44 über
ein Stirnradgetriebe 45 und eine endlose Kette 46 ein Antrieb mitgeteilt wird.
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Aus den Fig. 7 und 7A ist zu ersehen, daß im Bereich eines jeden
Förderbandes 20, 21 das Transportband II über einen aus angelenkten Teilen bestehenden
Träger 47 geführt wird, der eine Anzahl frei drehbarer Rollen 48 trägt. Auf den
freien Enden der Endabschnitte des Trägers 47 sind frei drehbare Laufrollen 49 angebracht,
die auf einer starren Lagerfläche 50 laufen. Unterhalb des Mittelteils des Trägers
47 ist eine bei 5 I angedeutete Hubvorrichtung 51 angeordnet, die während des Betriebes
den Mittelteil des Trägers aus seiner in Fig. 7A gezeichneten tiefsten Stellung
in seine in Fig. 7 angegebene Höchstlage hebt, wodurch das Heben und Senken des
oberen Trumms des Förderbandes ii bewirkt wird.
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Das untere Trumm eines jeden Abgabebandes verläuft unterhalb des
unteren Trumms des Förderbandes II, und es kommen Ausgleichvorrichtungen (Fig. I
und 3) zur Verwendung, um das Band gespannt zu halten und Gezeitenunterschiede und
entsprechende Vertikalbewegung des Kais 12 auszugleichen. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel wird das untere Trumm eines jeden Abgabebandes um eine Scheibe
29 und von dort nach unten über eine Ausgleichsrolle 30, die vertikal eingestellt
werden kann, und schließlich aufwärts und über eine weitereScheibe3I geführt, die
zur Scheibe 29 parallel angeordnet ist.
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Geeignete Ablenkvorrichtungen 32 sind an jedem Kreuzungspunkt zwischen
den Abgabebändern und den Förderbändern 10 und II und zwischen diesen und den Förderbändern
14 und 15 angeordnet, und es sind Mittel vorgesehen, um diese Ablenkvorrichtungen
so einzustellen, daß je nach Erfordernis die Güter von dem einen Förderband auf
das andere umgeleitet werden können. Die Ablenkvorrichtungen 32 tragen jeweils Rollen
od. dgl., die frei drehbar um senkrechte Spindeln sind, welche auf einem Halter
od. dgl. sitzen. Ferner können die Förderbänder 10 und II jeweils am Kreuzungspunkt
mit dem zugehörigen Förderband 14 oder 15 mit einem Satz Rollen od. dgl. versehen
sein, die erforderlidhnfalls eine Vertikalbewegung ausführen können, um das obere
Trumm des Förderbandes 10 oder II in eine Stellung zu heben oder zu senken, in der
es auf gleicher Höhe mit dem Förderband I4 oder I5 steht, um den Übergang von einem
zum anderen zu ermöglichen. Die Anordnung kann so sein, daß die Förderbänder I4,
I5 und ebenso die Abgabebänder 20 und 21 gewöhnlich über, auf gleicher Höhe oder
unterhalb des oberen Trumms der Bänder 10 und ii liegen.