DE922439C - Verfahren zur Herstellung bindemittelhaltiger poroeser holzaehnlicher Faserstoff-Formkoerper - Google Patents

Verfahren zur Herstellung bindemittelhaltiger poroeser holzaehnlicher Faserstoff-Formkoerper

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DE922439C
DE922439C DEH3806D DEH0003806D DE922439C DE 922439 C DE922439 C DE 922439C DE H3806 D DEH3806 D DE H3806D DE H0003806 D DEH0003806 D DE H0003806D DE 922439 C DE922439 C DE 922439C
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NORDDEUTSCHE HOMOGENHOLZ GES M
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse

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Description

  • Verfahren zur Herstellung bindemittelhaltiger poröser holzähnlicher Faserstoff-Formkörper Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung bindemittelhaltiger poröser holzähnlicher. Faserstoff-Formkörper aus Aufbereitungen wäßriger Faserstoffsuspensionen mit feinverteilten, in der Wärme erhärtbaren Kunstharzen des Phenol-Aldehyd- bzw. des Oxybenzolgemisch-Aldehydr-Typs als Bindemittel durch Entwässern und Verformen ddeser Aufbereitungen und. Ausheizen der Formkörper mit oder ohne Druck.
  • Bei den bekannten Verfahren dieser Art wurden als Bindemittel vorzugsweise solche Kunstharze, insbesondere vom Typ -der Kresol-Fo.rmaldehydharze, verwendet, wie sie in der Preßstoffindustrie gebraucht werden. Letztere fordert von den Harzen folgende Eigenschaften: z. Schnelles Härtevermögen zur bestmöglichen Ausnutzung der Formen: und Pressen, 2. niedrigen Gehalt an Wasser und Elektrolyten zur Erreichung einer hohen elektrischen Isolierfähigkeit des Endproduktes und 3. geringe Eigenfarbe und hohe Lichtechtheit des Enfdproduktes bei Lagerung an der Luft, was die Abwesenheit von Verunreinigungen durch Metalle, Wasser und Nebenprodukte der Teerdestillation voraussetzt.
  • Die unter r. genannte Forderung nach schneller und gleichmäßiger Erhärtung macht einem Mindestgehalt des verwendeten Kreso.ls an schnell erhärten, dem m-Kresol notwendig. Infolgedessen können nur bestimmte Ausgangsstoffe, und zwrar gut gereinigte Kreso-le mit einem m-Kresolgehalt von mindestens 40°/o für minderwertigere Preßmassen und mit einem m-Kresolgehalt bis zu 6o11/o- für höherwertige .und schnellhärtende Preßmassen verwendet werden-.
  • Die Übernahme dieser, die Anforderungen. der Preßstoffindustrie erfüllenden Harze in die Herstellung von Faserstoff-Formkörpern hat jedoch dann, zu Mißerfolgen geführt, wenn spezifisch leichte, jedoch mechanisch feste, poröse holzähnliche Körper angestrebt wurden:. Es hat sich nämlich gezeigt, da3 an ein: Kunstharz, welches in ein poröses Verfilzungsgefüge eingelagert werden soll, .andere Bedingungen gestellt werden, müssen, als an :die mit Füllstoffen verpreßten Harze der Kunststoff- bzw. Preßstoffindustrie.
  • Die bindemittelhaltigen Fasers-tofPrFormkörper werden meistens in Stärken. von io mm an aufwärts bei .einem angestrebten spezifischen Gewicht von 0,4 bis o,9 hergestellt. Der Wassergehalt der vorgeformten: Faserstoffkuchen beträgt etwa 5o bis 70°/0. Infolge der großen Dicke der Faserstoffkuchen und ihres hohen Wassergehaltes s,in-d zur gleichmäßigen Erwärmung des Heizgutes, zur Austreibung des Wassers, und zur Erhärtung der Harze wesentlich längere An- und Ausheizzeiten erforderlich als in der Preß:stoffindustrie.
  • Ausgehend von der vorerwähnten Feststellung, daß an ein Kunstharz, das in ein poröses Verfilzungsgefüge eingelagert werden soll, andere Bedingungen: gestellt werden müssen, als an die mit Füllstoffen: verpreßten Harze der Preßstoffindustrie, verwendet @demzufolge das erfindungsgemäße Verfahren als Bindemittel Kunstharze mit im Vergleich zur Preßstoffindu@strie sehr geringen Erhärtungsgeschwindigkeiten, und zwar Kunstharze, die bei :etwa 9ö° vom flüssigen. Anfangszustand bis zu ihrer Gelatinderung mindestens 3 Stunden :benötigen, läßt so die vorerwähnten Mißerfolge vermeiden, und führt statt dessen zu ganz ausgezeichneten Ergebnissen .auch in: diesem, der Herstellung poröser holzähnlicher Fasers.toff-Forrnkörper dienenden Verwenidungsfall von Kunstharzen..
  • Im Sinne der Erfindung werden also langsam härtende Kunstharze verwendet werden, die z. B. aus mit Xylenolen, Kreosotölen und weiteren Nebenprodukten der Teerdestillation verunreinigten bzw. versetzten Rohkresolen hergestellt worden sind.. Kunstharze, die aus Rohkresol mit einem m-Kresolgehalt von weniger als 150/0, hergestellt worden sind, eignen sich für die Herstellung holzähnlicher Faserstoffkörper im Sinne der Erfindung besonders gut, da sich ihre Erhärtungskurve (vgl. weiter unten) den genannten Anforderungen gut anpassen läßt, während Harze aus Xresoden mit hohem m-Gehalt selbst bei schwacher Katalysserun.g zu schnell erhärten und dann eine Trocknung der inneren Schichten der Faserstoffkörper erschweren.
  • Die Verwendung von Kunstharzen aus Rohkresal und Formaldehyd als Bindemittel bei der Herstellung von Fasers.toffhartplatten ist an sich bekannt. Ferner ist im Schrifttum auch bereits darauf hingewiesen worden, :duß man Kreosotöl und andere minderwertige saure Öle zur Herstellung von Phenol-Aldehydharzen verwenden kann. Die Verwendung solcher Harze für die Herstellung von bindemittelhaltigen Faserstoff-Formkörpern ist jedoch bisher nirgends vorgeschlagen oder auch nur nahegelegt worden.. Im Gegenteil erschienen bisher gerade die kurzen Erhärtungszeiten der :aus der Preßetoffindustrie übernommenen Kunstharze besonders erwünscht, zumal die Faserplattenindustrie allgemein das Bestreben hat, die Beschickungszeiten in den Heizpressen nach Möglichkeit abzukürzen, um die Produktionokapazität zu steigern, die Zahl der notwendigen, sehr kostspieligen Heizpressen: zu verringern und die Anzahl der Heizpressenbeschickungen pro Tag zu erhöhen,. Der Fachwelt war eben die Wichtigkeit längerer Erhärtungszeiten zur Erzielung eines gleichmäßig verfilzten und -abgebundenen Faserstoffbindemdttelgefüges nicht bekannt. Im Schrifttum aus neuerer Zeit wird sogar noch die Verwendung von m-Kresol empfohlen. Diese Empfehlung zeigt; daß die Fachwelt -die Verwendung von reinem m-Kresol technisch für geeignet, ja sogar empfehlenswert hält. Dies ist aber nach den erfindungsgemäßen Feststellungen nicht -der Fall, da gerade Harze aus reinem m-Kresol sehr kurze Erhärtungszeiten und steile Erbärtun:gskurven aufweisen. Außerdem werden für die Durchführung dieser Kondensationen sehr hohe Prozentsätze an Katalysatoren, z. B. 5'10/0 Ammonium- und Natriumhydroxyd oder 84/G Kalium- oder Natriumhydroxyd, bezogen auf die angewandte Kresolmenge, vorgeschlagen und so Kondensationszeiten von. z. B. nur 15 Minuten erzielt, während im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig mit einem Katalysatorzusatz von z. B. nur i °/o Ammoniak, gearbeitet wird und sich Kondensationszeiten von z. B. z bis 3 Stunden ergeben. Aus der Kunsiharzirndustrie ist es aber bekannt, daß auch die Polymerisationskurven flach verlaufen, wenn nach einer flachen Kondensationskurve kondensiert worden ist, während andererseits die Polymerisation kurz ist, wenn kurz und, heftig kondensiert wird:.
  • .Die Vorteile, welche erfindungsgemäß durch lange Erhärtungszeiten erzielt werden, werden durch die nachstehenden Vergleichsversuche veranschaulicht. Im Rahmen dieser Versuche wurden drei Harze und die daraus erzeugten Kunstharzplatten miteinander verglichen, die wie folgt hergestellt worden waren: a) mit reinem m-Kresol, b.) mit Rohkresol DAB 4, Lieferung der Deutschen Erdöl-Gesellschaft vom Jahre 1938, c) mit an m-Isomeren armem Rohkresol, Qualität IB der Firma Raschig, Ludwigshafen, 1937.
  • Die beiden erstgenannten Kresole ergeben Harze nach dem bisherigen Stand der Technik, während das IB-Kresol das erfindungsgemäße Verfahren veranschaulicht.
  • Zur Prüfung der vorerwähnten drei Harze auf ihre Erhärtungskurve wurde das Konsistometer von H öp p 1 e r v erivendet. Mit diesem wurde bei go° die Änderung der Plastizität mit der Zeit gemessen. Die gemessenen Werte ergaben Kurven, die in einen sehr flach verlaufenden Ast und einen sehr steil ansteigenden Ast zerfallen.. Während des flach verlaufenden Teilens ist das Harz noch so dünnflüssig, daß es die Faser umfließen kann, während mit dem Beginn des steilen Astes die Gel.atinierung bis zur völligen Erhärtung einsetzt. Beim Harz aus m-Kresol liegt der Knickpunkt bereits 30 Minuten nach dem Zeitpunkt, bei welchem die Konsistometerprobe die Temperatur von go° erreicht hatte. Beim Harz mit DAB-q.-Kresol liegt der Knickpunkt nach 1o5 Minuten, bei dem m-kresolarmen Raschig-Kresol nach 39'5 Minuten.
  • Die Unterschiede in den Erhärtungszeiten dieser aus verschiedenen Kresolen hergestellten Harze sind also ganz beträchtlich, trotzdem die Vergleichsversuche derart abgestellt waren., die Harze unter möglichst gleichen Bedingungen zu kondensieren. Dias Kresol DAB 4 und das an m-Kresol arme Raschig-Kresol wurden 6o Minuten mit Zusatz von 2°/o Ammoniumhydroxyd kondensiert, worauf man das Harz abkühlte, das Kondensationswasser abgoß und Proben dieser Harze im Konsistometer untersuchte. Infolge der bekannten größeren Reaktionsfähigkeit des m-Kresols konnte dieses mit demselben Katalys,atorzusatz von 2°/a nur 1o Minuten kondensiert werden:, um ein Konden, sationsprodukt der ungefähr gleichen Viskosität wie bei den anderen Kondensationen zu erhalten. Trotz dieser verkürzten Kondensationszeit betrug die Zeit im Konsistometer bis zum übergang des flachen in den steilen Ast der Erhärtungskurve nicht einmal ein Zwölftel der Zeit des Harzes aus m-kresolarmem Kresol.
  • Die angewandte Prüfungstemperatur war durch die apparativen Bedingungen des -Konsistometers (Wasser als Thermostat) gegeben. Das Verhältnis der Erhärtungszeiten bleibt jedoch auch bei anderen Temperaturen dasselbe. Für die Faserplattenherstellung sind Temperaturen um ioö°' innerhalb des Formkörpers die am häufigsten auftretende, solange der Körper noch nicht völlig getrocknet ist. Insofern entsprach die Prüfungstemperatur von go° weitgehend auch den Bedingungen, die bei der Verarbeitung des Harzes zusammen: mit Faserstoffen auftreten.
  • Weiterhin ist es in der Kunsth.arzirndustrie auch bekannt, was durch die vorliegenden Messungen mit dem Konsistometer nur bestätigt werden konnte, daß der Charakter der Erhärtungskurve eines Harzes in erster Linie durch die Art des verwendeten. Kresols bestimmt wird.
  • Mit den oben beschriebenen Harzen wurde eine Reihe von Kunstholzplatten hergestellt. Die Bedingungen bei der Herstellung dieser Platten wurden dabei bei allen Vergleichsversuchen genau gleich eingehalten. Es wurden je zwei Platten vom spezifischen Gewicht o,5 aus 75% Kiefernholzschliff und 2511/o Harz in bekannter Weise aus wäßrigem Faserbrei geformt, entwässert und gemeinsam in. einer Heizpresse getrocknet und gehärtet. Diese Härtung bzw. Trocknung der Faserstoffplatten erfolgte für die Zeit von 18o Minuten und bei einer Temperatur von etwa roo° in den Faserstoff- und 145 bis r55° in den Heizplatten. An allen. diesen Platten wurde eine Reihe von Biegefestigkeitsprüfungen durchgeführt.
  • Aus der nachstehenden: Tabelle geht das Ergebnis dieser Festigkeitsprüfung hervor:
    Biegefestigkeit
    kg/cm2 Raum-
    Mittelwert aus gewicht
    mehreren Proben g/cm3
    i. Platte aus Harz mit
    m-Kresol ......... 118 0,54
    2, Platte aus Harz mit
    DAB-4-Kresol..... 116 0,50
    3. Platte aus an m-Isome-
    ren armem Kresol . . 224 0,51
    Die oben wiedergegebenen Biegefestigkeitsprüfungen lassen den mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbundenen technischen Fortschritt eindeutig erkennen. Die Festigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Platten beträgt etwa das doppelte der auf bekannte Weise hergestellten Platten. Die ersteren besitzen außerdem eine wesentlich bessere Bearbeitbarkeit, d. h. sie fasern und splittern weniger aus, da die einzelne Faser durch -das Bindemittel besser abgebunden ist. Die Druckfestigkeit ist erhöht, die Wasserbeständigkeit verbessert. Die Platten haben einen ausgesprochen holzigen Charakter, während die anderen Platten, trotz genau gleichen Bindemittelgehaltes, filzig und pappig sind.
  • Außerdem ergeben sich bei der Herstellung des Harzes noch zusätzlich Verfahrensvorteile, indem die Harzkochung selbst ruhiger verläuft, weniger schäumt und geringe Verschiebungen der Kochzeit oder des Katalysatorzusatzes die Erhärtungszeit des Harzes weniger beeinflussen, als bei den äußerst empfindlichen m-kresolreichen Kresolen. Die Sicherheit der laufenden Fabrikation wird dadurch erhöht und das Risiko von Ausschuß durch Fehler des Bedienungspersonals vermindert.
  • Die notwendige Anpassung der Erhärtungskurve kann erfindungsgemäß noch durch weitere Maßnahmen gefördert werden, nämlich durch Verwendung frisch kondensierter Harze und durch Verwendung wasserhaltiger Kondensationsprodukte. Es ist isomit also nicht notwendig, wie bisher in der Kunstharzindustrie üblich, die Harze nach der Kondensation im Vakuum einzudampfen.
  • Wasserhaltige Harze sind bisher auf dem Gebiet der Herstellung von Faserstoff-Formkörpern nicht verwendet worden. Dies konnte auch nicht naheliegen, weil bei den irrigerweise bisher erstrebten kurzen Erhärtungszeiten jeder Wassergehalt im Kondensationsprodukt nachteilig empfunden werden mußte, da er die Erhärtungszeit verlängert. Dabei ist es völlig nebensächlich, ob das Kondensationsprodukt in einem wäßrigen Faserbrei verarbeitet wind, da das Wasser aus dem Faserbrei nicht in das hydrophobe Harzteilchen, welches das Kondensationswasser kolloidal gebunden enthält; eindringen kann und somit auch die Erhärtungszeit des Harzpartikels nicht beeinflußt. Da die Faserstoffplattenfabriken ihr Kunstharz bisher von den Kunstharzfabriken bezogen, wurde auch der Wassergehalt der Kondensationsprodukte als Totgewicht und unnötige Verteuerung der Frachtkosten betrachtet.
  • Demgegenüber wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ein vorsichtig kondensiertes Harz mit langen Erhärtungszeiten in flüssigem Zustand verwendet.
  • Die Verwendung verunreinigter Kresole ist von außerordentlichem wirtschaftlichem Vorteil, da dadurch bisher unverwertbare Kresolsorten einer Verwendung zugeführt werden können und außerdem die Kunstharzherstellung durch Verwendung preiswerter Rohstoffe wesentlich verbilligt werden kann. Es genügt, das nach Abschluß der Kondensation abgetrennte Kondensationswasser abzugießen. Der sodann im Kondensationsprodukt verbleibende Rest an Wasser und freien Ausgangskomponenten wird erst bei der Erhitzung des Faserstoffkuchens ausgetrieben bzw. abgebunden. Die Weiterverarbeitung des Kondensationsproduktes unmittelbar nach seiner Herstellung und nach Abtrennung des überstehenden Wassers, vorzugsweise noch vor dem Erkalten des Kondensationsproduktes, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, weil bei diesem Vorgehen ein maximaler Prozentsatz der Ausgangskomponenten zur Reaktion gebracht, also eine hohe Ausbeute erzielt wird und dennoch das Kondensationsprodukt noch leicht weiter verarbeitet, also gelöst oder emulgiert werden kann.
  • Selbst eine kurzfristige Lagerung es Konden, sationsproduktes ist von Nachteil, da sich dabei eine Bildung größerer Moleküle vollzieht, die die Lösung oder Emulgierung des Kondensationsproduktes auch im A-Zustand erschwert.
  • Die dunkle Farbe, die mangelnde Lichtechtheit und das geringere Isoliervermögen dieser langsam härtenden Harze ist für die Kunstholzherstellung nicht nachteilig.
  • Ausführungbeispiel 4o kg eines Kresolgemisches aus einem Braunkohlenteerdestillat mit 5 bis io0/0 m-Kresolgehalt und folgenden Siededaten: Spezifisches Gewicht: I,o46/2o° Anfang ... ................. 187' I00/0....................... 194° 20% ....................... 195° 300/0 ....................... 195,8, 40% ........................ 197° 50% ....................... 198'o 6o% ....................... 199,5° 70% ....................... 2O2° 800/0 ....................... 2o5° 900/0....................... 213o 92%....................... 2151 werden mit einer äquivalenten Menge-einer 30%igen wäßrigen Formaldehydlösung unter Zusatz von i % Ammoniak als Katalysator 2 Stunden kondensiert, das Kondensationswasser abgegossen und das honigartige Kondensationsprodukt noch vor der Abkühlung auf Zimmertemperatur unter Zusatz eines Schutzkolloids in Wasser emulgiert. Diese Dispersion wird mit einer i%igen Faserstoffsuspension derart zusammengebracht, daß diese 25 % Kunstharz, bezogen auf den trockenen Faserstoff, enthält. Dieser Brei wind sodann vorgeformt, entwässert und in bekannter Weise zu Platten verarbeitet. Die Trocknung und Härtung der Platten wurde dabei bei einer Temperatur von ioo bis iio° durchgeführt und nahm eine Zeit von 3 bis 4 Stunden in Anspruch.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung bindemittelhaltiger poröser holzähnlicher Faserstoff-Formkörper aus Aufbereitungen wäßriger Faserstoffsuspensionen mit feinverteilten, in der Wärme erhärtbaren Kunstharzen des Phenol-Aldehyd-bzw. des Oxybenzolgemisch-Aldehyd-Typs als Bindemittel durch Entwässern und Verformen dieser Aufbereitungen und Ausheizen der Formkörper mit oder ohne Druck, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Kunstharze mit in Vergleich zur Preßstoffindustrie sehr geringen Härtungsgeschwindigkeiten verwendet werden, und zwar Kunstharze, die bei etwa 9o° vom flüssigen Anfangszustand bis zu ihrer Gelatinierung mindestens 3 Stunden benötigen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Kunst'h'arze verwendet werden, die in bekannter Weise aus Braunkohlenkresol, Kresotölen oder anderen, im Hinblick auf Lichtechtheit, Reaktionsfähigkeit minderwertigen Phenolen hergestellt worden sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ,als Bindemittel Kunstharze verwendet werden, ,die aus Rohkresolen mit weniger als 15 % m-Kresolgehalt hergestellt worden sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieKunstharze im flüssigen wasserhaltigen, also nicht im Vakuum eingedampften Kondensatzustand A verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunstharze in frisch kondensiertem, vorzugsweise noch warmem Zustande verwendet werden.
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