DE921469C - Papier zur Herstellung von elektrischen Kondensatoren und Verfahren zur Herstellung des Papiers - Google Patents

Description

• Papier zur Herstellung von elektrischen Kondensatoren und Verfahren zur Herstellung des Papiers Die Erfindung bezieht sich auf ein Papier zur Herßtellung von elektrischen Kondensatoren, deren Metallbeläge so dünn sind, daß sie bei einem Durchschlag unter der Einwirkung des Durchschlaglichtbogens um die Durchschlagstelle herum wegbrennen.
• Um ein sauberes Ausbrennen zu erhalten und um zu vermeiden, daß sich leitende Rückstände, insbesondere Metallteilchen, an der Durchschlagstelle niederschlagen, ist es erforderlich, daß beim Durchschlag im Raum der Durchschlagstelle ein für die Zerstreuung der Rückstände und Metallteilchen genügend hoher Druck entsteht, durch den gleichzeitig auch der Lichtbogen rasch zum Löschen gebracht wird. Es ist deshalb vorgeschlagen worden, das Papier mit einem Lack zu überziehen, der beim Durchschlag Gase in genügender Menge abgibt. Durch einen hohen Gasdruck erlischt der Lichtbogen rasch, und die Metallteilchen werden von der Durchschlagstelle weggerissen, so daß ein sauberer Ausbrennfleck zurückbleibt. Das Überziehen des Papiers mit Lack wird andererseits auch aus Gründen der Verbesserung der elektrischen. Eigenschaften des Kondensators vorgenommen. Ein, und derselbe Lack erfüllt aber nicht zugleich alle Aufgaben bestmöglich. Ein Lack, der große Mengen Gas abgibt, wird vielleicht von anderen Lacken, die in dieser Beziehung weniger ertragreich sind, hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften übertroffen. Bekannt ist z. B. die Verwendung von ö11ack, Künstharzlack und Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukten zur Erhöhung der Flexibilität und der Isoliereigenschaften von Papiergespinst. Diese Lacke zeigen aber keine starke Gasentwickhing bei ihrem Zerfall. Auch als Tränkungsmittel verwendete chlorierte Naphthaline und Diphenyle tragen bei Durchschlägen nichts zur Lichtbogenlöschung bei, da sie bei höheren Temperaturen unter Bildung leitender Rückstände zerfallen.
• Elektrisch günstige Eigenschaften und bei einem Durchschlag einen ausreichend hohen Druck an der Durchschlagstelle erhält man bei einem Papier, das gemäß der Erfindung in Flüssigkeiten lösliche Stoffe enthält, die beim Zerfall im Lichtbogen Gas entwickeln, das an der Durchschlagstelle die rasche Löschung des Lichtbogens herbeiführt. Diese Stoffe können ohne Mehraufwand an Arbeit und Kosten unmittelbar in das Papier eingebracht werden. Als Flüssigkeit für die Auflösung der gasabgebenden Stoffe kommt z. B. Wasser in Frage oder organische Lösungsmittel, wie Alkohole und Ketone, welche mit Wasser vermischt zu verwenden sind. Das Wasser hat .dabei. jeweils das Papier zum Quellen zu bringen, damit die Lösungen in seine Poren eindringen können. Beispielsweise wird das Papier durch eine wässerige Lösung von Kaliumperchlorat oder Ammoniumnitrat gezogen oder durch ein Gemisch von in Alkohol gelöste Pikrinsäure und Wasser, und anschließend daran getrocknet, indem es über heiße Trommeln geführt wird. Nach dem Trocknen des Papiers bleibt das Kaliumperchlorat bzw. das Ammoniumnitrat oder die Pikrinsäure in feinstverteilter Form im Papier zurück. Ein in dieser Weise behandeltes Papier kann unmittelbar mit Metall belegt, z. B. bedampft, und zu Kondensatorwickeln verarbeitet- werden: Die gelösten, gasabgebenden Stoffe können natürlich auch dem Papierbrei vor oder während der Herstellung des Papiers selbst auf der Papiermaschine in einem Arbeitsgang beigegeben werden. Bei einer derartigen Behandlung ist ein gasabgebender Lacküberzug nicht mehr erforderlich, das Kondensatorpapier bleibt in seiner Stärke unverändert, und es tritt dadurch kein Kapazitätsverlust auf. Die erforderliche Menge der gasabgebenden Stoffe und deren Kosten sind äußerst gering. Falls zur Erreichung einer besonders_glatten Oberfläche.ein Lacküberzug zweckmäßig erscheint,. können zu diesem Zweck nun auch thermoplastischeStoffeverwendetwerden, die bisher trotz ihrer besonders günstigen elektrischen Eigenschaften nicht brauchbar waren, weil ihre Gasentwicklung beim Zerfall äußerst gering ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i.: Papier zur Herstellung von elektrischen Kondensatoren, deren metallischeBelegungen so dünn sind, daß sie bei einem Durchschlag unter dem Einfluß des Durchschlaglichtbogens um die Durchschlagstelle herum wegbrennen, dadurch .gekennzeichnet, daß es in Flüssigkeiten lösliche Stoffe enthält, die beim Zerfall im Lichtbogen Gas entwickeln, das an der Durchschlagstelle die rasche Löschung des Lichtbogens herbeiführt. z. Papier nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,. - daß es in Wasser lösliche, gasabgebende Stoffe enthält. 3. Papier nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in Wasser lösliches Kaliumperchlorat enthält. 4. Papier nach Anspruch i und z; dadurch gekennzeichnet, daß es in Wasser lösliches Ammoniumnitrat enthält. 5. Papier nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß es in organischen Lösungsmitteln lösliche, gasabgebende Stoffe enthält. 6. Papier nach Anspruch i und 5, dadurch gekennzeichnet, daß es in Alkohol lösliche Pikrinsäure enthält. 7. Verfahren zur Herstellung des Papiers nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, .daß das Papier durch eine Lösung von gasabgebenden Stoffen, zu der gegebenenfalls Wasser hinzugesetzt ist, gezogen und anschließend getrocknet wird. B. Verfahren -nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, däß das Papier nach dem Durchziehen durch die Lösung über heiße Unterlagen, z. B. Trommeln, geführt wird. 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß .das Rohpapier unmittelbar im Anschluß an die Fertigung auf der Papiermaschine in einem Arbeitsgang nachbehandelt wird. iö. Verfahren zur Herstellung des Papiers nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, .daß dem Papierbrei in Flüssigkeiten lösliche, gasabgebende Stoffe vor oder während der Fertigung des Papiers auf der Papiermaschine beigegeben werden. __ Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 341 535; USA.-Patentschriften Nr. z 895 376, -2391687, 391 688.