DE9214412U1 - Fahrzeugkabine mit Innenraumüberdruck - Google Patents

Fahrzeugkabine mit Innenraumüberdruck

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60HARRANGEMENTS OF HEATING, COOLING, VENTILATING OR OTHER AIR-TREATING DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR PASSENGER OR GOODS SPACES OF VEHICLES
    • B60H3/00Other air-treating devices
    • B60H3/0085Smell or pollution preventing arrangements

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Atmospheric Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)

Description

Beschreibung
Drägerwerk Aktiengesellschaft Moislinger Allee 53-55, 2400 Lübeck, DE
Fahrzeugkabine mit Innenraumüberdruck
Die Neuerung betrifft eine Fahrzeugkabine mit einer Anlage zur Versorgung des Kabineninnenraumes mit atembarer Luft, die von Schadstoffen befreit ist, welche von außerhalb der Kabine eindringen können.
Derartige Fahrzeugkabinen sind insbesondere für solche Einsatzfälle für den in der Kabine arbeitenden Fahrer von Bedeutung, wenn es um den Transport und die Entsorgung von Baumaterial oder Erdreich geht, welches von kontaminiertem Bodengrund entfernt werden muß. Hierzu gehören z.B. Lastkraftwagen zum Abtransport von Erdreich oder Bauschutt, sowie Baggerfahrzeuge zur Aushebung von verseuchtem Erdreich. Derzeit werden zu diesem Zwecke Fahrzeuge benutzt, deren Fahrzeugkabine über eine Filteranlage mit Frischluft versorgt wird. Ein leistungsfähiges Gebläse (Förderleistungen einige Kubikmeter pro Minute) saugt die Umgebungsluft an, drückt diese durch ein Filter zur Zurückhaltung von vermutlich auftretenden Schadstoffen und fördert die so mehr oder weniger gereinigte Umgebungsluft in die Innenkabine. Durch die konstruktionsbedingt vorhandenen Leckagen und Undichtigkeitsstellen wird dank der Gebläseleistung die eingeblasene Umgebungsluft wieder aus der Kabine herausgedrückt.
Bei dem bekannten Stand der Technik hat es sich als nachteilig erwiesen, daß wegen der hohen Gebläseleistung und der entsprechend geförderten Luftmenge die Filter in einem relativ kurzen Zeitrahmen erschöpft sind, bzw. eine längere Standzeit kann nur durch Erhöhung der Filteroberfläche erreicht werden. Beide Tatsachen haben einmal einen hohen Filterverbrauch zur Folge und bedeuten einen erhöhten Energieverlust wegen der erforderlichen Gebläseleistung. Andererseits wird mit zunehmender Beladung der Filter mit Schadstoffen deren Entsorgung schwieriger und aufwendiger. Die für ein sicheres und geschütztes Arbeiten notwendige Erfordernis kann nicht immer sichergestellt sein: es ist nämlich nicht von vornherein bekannt, mit welchen Schadstoffen während der Arbeit überhaupt zu rechnen ist. Da zunehmend Altlasten aus einem langer zurückliegenden Zeitraum zu bewältigen sind, ist eine zuverlässige Dokumentation der im betroffenen Gebiet zu erwartenden Schadstoffe nicht mehr möglich. Somit kann eine adäquate Ausstattung der Fahrzeugkabine und insbesondere der Lüftungsanlage mit einem geeigneten, die zu erwartenden Schadstoffe zurückhaltenden Filter nicht mit letzter Sicherheit gesundheitsschädliche Folgen für den im Kabineninnenraum befindlichen Fahrer ausschliessen.
Der vorliegenden Neuerung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeugkabine der genannten Art so zu verbessern, daß die Versorgung des Kabineninnenraums mit atembarer Frischluft unabhängig von den in der Umgebung anfallenden und zurückzuhaltenden Schadstoffen sichergestellt ist.
Die Lösung der Aufgabe wird dadurch erreicht, daß die Kabine druckdicht ausgeführt ist, in welche eine Frischgasleitung mündet, durch die aus einer Druckgasbevorratung über eine Konstantdosierung atembares Gas unter einem solchen Druck einströmt, daß der Kabineninnendruck einen vorbestimmten Wert erreicht, welcher oberhalb des Umgebungsdruckes außerhalb der Kabine liegt, und daß bei Unterschreiten des vorbestimmten Druckwertes ein Druckregler durch Erhöhung der geförderten Frischgasmenge den vorbestimmten Druckwert wieder herstellt.
Der Vorteil der Neuerung liegt in wesentlichen darin, daß der Innenraum der Fahrzeugkabine nunmehr unberücksichtigt des in der Umgebung durch die Arbeiten eventuell freigesetzten Schadstoffes eine reine, Schadstofffreie Atemluft dem arbeitenden Personal zur Verfügung gestellt werden kann. Durch die Abdichtung der Kabine ist eine Konstantdosierung von durchschnittlich 120 L/min bei einem Arbeitsdruck von etwa 1,4 mbar ausreichend, wobei je nach Druckdichtheit die Förderleistung zwischen 65 und 250 L/min variieren kann. Die Konstantdosierung sorgt für eine ausreichende Durchspülung des Kabineninnenraums, um z.B. ausgeatmetes CO? auszuspülen und den verbrauchten Sauerstoff zu ersetzen, wobei der vorgesehene Kabineninnendruck von etwa 1,4 mbar aufrechterhalten bleibt. Kurzzeitige Öffnungen von Kabinenseitenteilen, wie z.B. Fenster oder Tür, werden durch den Druckregler in der Weise ausgeglichen, daß eine erhöhte Förderleistung aus der Frischgasleitung das Eindringen von kontaminierter Umgebungsluft verhindert. Für den länger andauernden Arbeitsbetrieb sind bei den Fahrzeugkabinen in aller Regel Klimaanlagen vorgesehen, bei deren Einschalten infolge der Komprimierung der zu klimatisierenden Innenraumluft eine gewisse
Druckreduzierung entsteht, die unverzüglich durch den Druckregler ausgeglichen wird. Zu diesem Zweck befindet sich im Kabineninnenraum ein Druckfühler, dessen Fühlersignal an den elektrischen Druckregler geführt wird, welcher den übermittelten Innenraumdruck mit dem Umgebungsdruck vergleicht, wie er von einem Umgebungsdruckfühler außerhalb der Kabine an den Druckregler geführt ist. Bei Unterschreiten des vorgegebenen Innenraumdrucks wird eine in der Frischgasleitung vorgesehenen variablen Drossel der Strömungsquerschnitt erweitert, so daß bei gegebenem Förderdruck aus der Frischgasbevorratung eine erhöhte Frischgasmenge in den Kabineninnenraum strömt. Der Druckregler ist dabei als ein herkömmlicher elektrischer Proportionaldruckregler ausgebildet, der den ermittelten Druckistwert (Kabineninnendruck relativ zum Umgebungsdruck) mit dem eingestellten Sollwert vergleicht und bei entsprechender Abweichung z.B. den Leitungsquerschnitt aus der Frischgasleitung erhöht.
Mit der vorliegenden Neuerung ist es somit möglich, den Einsatz der bekannten Fahrzeuge in jedem Arbeitsbereich zu ermöglichen, ohne vorher genaue Kenntnisse über den vorhandenen oder den zu erwartenden Schadstoff zu haben. Außerdem wird vermieden, die mit Schadstoff belasteten Filterelemente auswechseln und entsorgen zu müssen.
Die Druckgasbevorratung kann in einfacher Weise aus beispielsweise vier Stahlflaschen mit 200 bar Überdruck von einem Inhalt mit jeweils 50 L ausgestattet sein, wodurch bei den angegebenen Gasströmungen ein mehrstündiger Dauerbetrieb möglich ist. Sollte der Vorratsdruck unter einen vorgegebenen Wert abgefallen sein, zeigt eine Frischgasüberwachungsvorrichtung diese Situation an und gibt eine entsprechende Alarmmeldung.
Gleicherweise wird das Unterschreiten eines unteren Grenzwertes für den Innendruck durch eine Alarmvorrichtung angezeigt, wodurch größere Leckagen oder auch ein Defekt des Druckreglers angezeigt wird.
Als wirksame Frischgasüberwachungsvorrichtung hat sich ein an die Frischgasleitung angeschlossener Druckschalter bewährt.
Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der schematischen Zeichnung dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die Ansicht eines Transportlasters mit Fahrzeugkabine und Druckgasbevorratung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild für die Druckregelung der Fahrzeugkabine.
In Fig. 1 ist ein Transportlaster (1) dargestellt, auf dessen Fahrgestell (2) eine Ladefläche (3) sowie eine Fahrzeugkabine (4) und ein Motorraum (5) dargestellt sind. Die Fahrzeugkabine (4) ist druckdicht ausgeführt und besitzt an ihrer Rückseite zur Versorgung des Kabineninnenraumes mit Frischgas eine Batterie von Druckgasflaschen (6). Weitere Druckgasflaschen zum Ersatz bzw. zur Bevorratung sind seitlich neben der Fahrzeugkabine (4) oberhalb der Radabdeckung (7) aufgenommen. Die zur Versorgung des Kabineninnenraumes mit Druckgas vorgesehene Flaschenbatterie (6) ist über eine Frischgasleitung (8) mit dem Innenraum der Fahrzeugkabine (4) verbunden.
Die in Fig. 2 durch eine strichpunktierte Linie schematisierte Fahrzeugkabine (4) besitzt im Inneren einen elektrischen Proportionaldruckregler (11), welcher druckgasmäßig über die Frischgasleitung (8) an die Druckgasflaschen (6) angeschlossen ist. Der Druckregler (11) ist so eingestellt, daß eine Konstantdosierung von 120 L/min bei einem Überdruck von 1,4 mbar aus seinem Reglerausgang (12) entsprechend dem Richtungspfeil (13) in den Innenraum (14) der Fahrzeugkabine (4) strömt. Weiterhin sind elektrische Anschlüsse (15) für die elektrische Energieversorgung des Reglers (11) vorgesehen. Darüber hinaus besteht eine Signalverbindung (16) zu jeweils einem Drucksensor (17, 18), von denen der eine außerhalb der Fahrzeugkabine (4) angeordnet ist und den Umgebungsdruck mißt, der andere im Kabineninnenraum (14) angeordnet ist und den Innenraumdruck überwacht. Die Signalleitungen (16) ermöglichen es dem Druckregler (11), über eine Vergleicherschaltung den Innenraumdruck (17) mit dem Umgebungsdruck (18) zu vergleichen, und bei Unterschreiten des vorgegebenen Innenraumdrucksollwertes eine im Druckregler (11) befindliche Drossel in ihrem Strömungsquerschnitt derart zu vergrößern, daß aus der Frischgasleitung (8) ein entsprechend höherer Frischgasstrom als die bloße Konstantdosierung (13) in den Kabineninnenraum (14) strömt. Eine Frischgasüberwachungsvorrichtung ist in Form eines elektrischen Druckschalters (19) zum einen mit der Flaschenbatterie (6) verbunden und zum anderen über eine Überwachungsleitung (20) an den Druckregler angeschlossen. Bei Abfall des Versorgungsdruckes in der Flaschenbatterie (6) unterhalb eines vorgebbaren Wertes wird über die Frischgasüberwachungsvorrichtung (19) und den Druckregler (11) eine Anzeige betätigt, die diesen Fehlzustand anzeigt.

Claims (4)

Schutzansprüche
1. Fahrzeugkabine mit einer Anlage zur Versorgung des Kabineninnenraums mit atembarer Luft, die von Schadstoffen befreit ist, welche von außerhalb der Kabine eindringen können, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabine (4) druckdicht ausgeführt ist, in die eine Frischgasleitung (8) mündet, durch die aus einer Druckgasbevorratung (6) über eine Konstantdosierung atembares Gas unter einem solchen Druck einströmt, daß der Kabineninnendruck einen vorbestimmten Wert erreicht, welcher oberhalb des Umgebungsdruckes außerhalb der Kabine (4) liegt, und daß bei Unterschreiten des vorbestimmten Druckwertes ein Druckregler (11) durch Erhöhung der geförderten Frischgasmenge der vorbestimmte Druckwert wieder hergestellt ist.
2. Fahrzeugkabine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Alarmvorrichtung (21) zur Anzeige für das Unterschreiten eines unteren Grenzwertes für den Innendruck vorgesehen ist.
3. Fahrzeugkabine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Frischgasüberwachungsvorrichtung (19) zur Anzeige des unter einen vorgebbaren Vorratsdruckes abgesunkenen Wertes für die Druckgasbevorratung (16) vorgesehen ist.
4. Fahrzeugkabine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frischgasüberwachungsvorrichtung als ein an die Frischgasleitung (8) angeschlossener Druckschalter (19) ausgebildet ist.
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