DE9205808U1 - Substrat für die Pflanzenvermehrung - Google Patents
Substrat für die PflanzenvermehrungInfo
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Description
G 7339
Klaus Rath
Birkenweg 6
7312 Kirchheim/Teck
Birkenweg 6
7312 Kirchheim/Teck
Substrat für die Pflanzenvermehrung
Die Erfindung betrifft ein Substrat für die Pflanzenvermehrung, bestehend aus einem Formkörper, der mindestens
ein Loch für die Aufnahme eines Pflanzenstecklings oder von Samen aufweist.
Solche Substrate werden eingesetzt, um Pflanzenstecklinge oder Samen darin zu bewurzeln, bevor die Pflanzen der
weiteren Aufzucht zugeführt werden. Bislang werden hierzu Töpfe oder Vermehrungseinheiten verwendet, die meist aus
Kunststoff bestehen und mit Torf oder Blumenerde gefüllt werden. Das Füllen dieser Töpfe oder Vermehrungseinheiten
ist jedoch sehr aufwendig. Außerdem werden die Kunststofftöpfe in der Regel von den Gärtnereien nicht zurückgenommen,
so daß sich beim Käufer der Jungpflanzen ein Entsorgungsproblem für diese Behälter ergibt. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß Torf zwar ein hervorragendes Bewurzelungsmedium für Pflanzen darstellt aber nicht unbegrenzt
zur Verfügung steht. Insbesondere in Deutschland sind die Torfvorräte bald erschöpft. Ähnliche Nachteile
weisen auch sog. Torfquelltöpfchen auf, bei denen das
Substrat als trockene gepreßte Scheibe geliefert wird und
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vor dem Bepflanzen durch Zugabe von Wasser zu einem Vielfachen ihrer ursprünglichen Größe aufquillt. Diese Töpfchen
sind von einem Kunststoffnetz umgeben, welches den Torf zusammenhalt, jedoch nur sehr schwer verrottbar ist.
Eine Verarbeitung von Pflanzenresten mit Resten dieses Quelltöpfchens zu Kompost ist kaum möglich, da sich diese
Netze noch Jahre später im Erdreich finden und bei der Bearbeitung des Bodens mit G-artengeräten stören.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine für die Pflanzenvermehrung geeignetes Substrat
zu schaffen, das gleichzeitig umweltfreundlich ist und die oben genannten Nachteile vermeidet.
Die Aufgabe wird durch ein Substrat der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Formkörper aus
Altkartonagen und/oder Altpapier gebildet ist.
Die Formkörper der Erfindung benötigen keine Behälter oder Netze aus Kunststoff und sind somit vollständig verrottbar.
Der Rohstoff für ihre Fertigung steht im Überfluß zur Verfügung. Außerdem stellt ihre Herstellung eine sinnvolle
Verwertung des in großer Zahl anfallenden Verpackungsmülls dar. Durch den in Altkartonagen und Altpapier enthaltenen
Zellulosekleber, der für Pflanzen unschädlich ist, lassen sich ohne weitere chemische Zusätze stabile und nahezu
beliebige Formen als Substrate für Jungpflanzen oder Saatgut pressen. Das Substrat entspricht auch weitgehend
den natürlichen Bedürfnissen der Pflanzen. Auf diese Weise entfällt der häufig bei Verwendung künstlicher Substrate
beobachtete Wachstumsstopp nach Umpflanzen der Jungpflanzen. Versuche haben gezeigt, daß zwar zunächst ein
langsameres, insgesamt jedoch ein konstantes und damit
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gesünderes Pflanzenwachstum stattfindet. Die Wasser- und Nährstoffleitfähigkeit des neuen Substrats aus Altkartonagen
oder Altpapier ist optimal, und die Sauerstoffversorgung des Wurzelbereichs ist ähnlich gut wie bei der Verwendung
von Torf. Außerdem gewährleistet die Tatsache, daß die Herstellung von Kartonagen und Papieren vollständig
außerhalb von Gärtnereibetrieben stattfindet, daß keine Krankheitserreger im Substrat vorhanden sind. Falls sich
dennoch ein Krankheitserreger in einem solchen Formkörper einnisten sollte, ist eine weitere Verschleppung dieser
Krankheit ausgeschlossen, da die Formkörper nicht wiederverwendet werden.
Das Substrat kann auch Beimengungen von Zusatzstoffen,
insbesondere von Torf, Pflanzenerde, Sand, Mineralwolle,
Blähtonen und/oder Nährstoffen enthalten. Die Zusatzstoffe können dabei je nach Bedarf der Pflanze gewählt werden.
Für die Vermehrung einer größeren Anzahl von Pflanzen können die Formkörper vorzugsweise aus an einem gemeinsamen
Träger angeformten Einzelelementen bestehen. In jedes der Einzelelemente wird Pflanzengut eingesetzt. Nach Durchwurzelung
der Einzelelemente werden diese vom Träger abgebrochen und die Pflanzen in weitere Kulturformen umgetopft.
Dabei ist eine derartige Ausgestaltung der Formkörper auch für maschinelles Umtopfen geeignet. Zweckmäßigerweise
können die Einzelelemente auf einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet sein. Die Grundplatte bewirkt neben
der Stabilisierung des Formkörpers, daß im Wurzelbereich der Pflanzen mehr Wasser und Nährstoffe vorhanden sind als
im oberen Bereich, was für das Pflanzenwachstum wünschenswert ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, den Formkörper so
auszubilden, daß ein zumindest paarweises Ineinanderstapeln der Formkörper im unbenutzten Zustand möglich ist.
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Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Anordnung der Einzelelemente am Träger erreicht werden. Auf
diese Weise läßt sich der Transport und die Lagerung der Formkörper vereinfachen. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
auf der Bepflanzungsseite des Formkörpers Distanzelemente vorzusehen, die ein Aufeinanderstapeln bepflanzter
Formkörper erlaubt. Dadurch läßt sich der Transport einer Vielzahl von Pflanzenstecklingen auf engstem Raum
ermöglichen. Die Löcher zur Aufnahme der Pflanzen oder der Samen können zweckmäßigerweise in den Formkörper eingebohrt
oder eingefräst werden, um Verdichtungen im Formkörper, wie sie beim Stanzen oder Einformen von Löchern
entstehen, zu vermeiden. Es besteht außerdem die Möglichkeit, den Formkörper als stark gepreßten Quellkörper auszubilden,
der unter Zugabe von Wasser aufquillt und danach als Substrat für die Pflanzenvermehrung eingesetzt werden
kann. Auf diese Weise läßt sich ein minimales Volumen des Substrats im Trockenzustand erreichen.
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Substrats anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 drei verschiedene Ausführungsformen von
Formkörpern für Einzelpflanzen;
Fig. 2 einen Formkörper als Vermehrungseinheit für mehrere Pflanzen;
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Fig. 3 einen zweiten Formkörper als Vermehrungseinheit für mehrere Pflanzen;
Fig. 4 einen dritten Formkörper als Vermehrungseinheit für mehrere Pflanzen mit Distanzelementen;
Fig. 5 eine Teilansicht zweier übereinander-
gestapelter bepflanzter Formkörper nach Fig. 4.
Fig. 1a veranschaulicht einen zylindrisch ausgebildeten Formkörper 10 aus gepreßten Altkartonagen. Auf seiner
Oberseite weist der Formkörper 10 eine Bohrung 11 zur Aufnahme eines Pflanzenstecklings oder von Samen aus. Die
Fig. 1b und 1c zeigen weitere Möglichkeiten der Gestaltung der Formkörper 10 zur Aufnahme einer Einzelpflanze, wobei
der Formkörper 10 nach Fig. 1b einen sechseckigen Querschnitt aufweist und sich nach unten hin verjüngt, während
der Formkörper 10 in Fig. 1c einen quadratischen Querschnitt aufweist und sich nach unten hin verbreitert. Die
in Fig. 1 dargestellten Formkörper sind jedoch nur Beispiele für mögliche Gestaltungen. Je nach Größe der Pflanze
und deren Bedürfnissen lassen sich hier unterschiedliche Formen und auch Zusammensetzungen, beispielsweise
durch Beimengungen von Nährstoffen o. ä. herstellen.
Der Formkörper 10 nach Fig. 2 weist eine Grundplatte 12 auf, an die langgestreckte Einzelelemente 13 aus dem gleichen
Material wie die Grundplatte 12 angeformt sind. Auf ihrer Oberseite weisen die Einzelelemente eine Vielzahl
von Bohrungen 11 zur Aufnahme von Pflanzenstecklingen oder
auch Samen aus. Der Abstand zweier benachbarter Einzel-
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elemente 13 entspricht mindestens deren Breite, wodurch
gewährleistet ist, daß jeweils zwei der Formkörper 10 aus Pig. 2 im unbenutzten Zustand ineinandergestapelt werden
können, indem die Einzelelemente des einen Pormkörpers in die Zwischenräume der Einzelelemente des zweiten Pormkörpers
eingreifen. Auf diese Weise ist ein sicheres und platzsparendes Stapeln und Transportieren der Pormkörper
gewährleistet.
Der Pormkörper 10 nach Pig. 3 weist ebenfalls eine Grundplatte 12 auf, die jedoch im Gegensatz zu Pig. 2 oberhalb
von Einzelelementen 13, die an der Grundplatte 12 angeformt sind, angeordnet ist. Die Einzelelemente 13 sind
hier als nach unten zulaufende Einzeltöpfe ausgebildet. Die Pflanzenkeimlinge werden in Löchern 11, die von oben
durch die Grundplatte 12 in die Einzelelemente 13 eingebracht sind, eingesetzt. Nach ausreichender Durchwurzelung
eines Einzelelements von einer Jungpflanze kann dieses Einzelelement vom Pormkörper 10 abgebrochen und die Pflanze
der weiteren Aufzucht zugeführt werden. Zur Erleichterung des Abbrechens können im Pormkörper 10 Perforationen
14 vorgesehen sein, die die Einzelelemente 13 voneinander abtrennen.
Der Pormkörper 10 nach Pig. 4 weist ähnlich wie derjenige nach Pig. 3 eine Grundplatte 12 oberhalb von Einzelelementen
13 auf, wobei jedoch auf der Oberseite, d. h. der Bepflanzungsseite der Grundplatte 12 Distanzleisten
angeformt sind, die mindestens die Höhe eines aus Pig. 5 ersichtlichen Pflanzenstecklings 16 aufweisen und dadurch
das in Pig. 5 gezeigte Aufeinanderstapeln bepflanzter Pormkörper 10 zu Transportzwecken erlaubt. Die Einzelelemente
13 weisen hierzu an ihrer Unterseite Längsnuten
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17 auf, in die die Distanzleisten 15 einrasten können. Auf diese Weise ist ein verrutschsicheres Stapeln der Formkörper
10 möglich. Anstelle der Distanzleisten 15 könnten auch andere Distanzelemente wie Zapfen o. dgl. verwendet
werden.
Claims (8)
1. Substrat für die Pflanzenvermehrung, bestehend aus
einem Formkörper (10), der mindestens ein Loch (11) für die Aufnahme eines Pflanzenstecklings oder von Samen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (10) aus Altkartonagen und/oder Altpapier gebildet ist.
2. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Beimengungen von Zusatzstoffen, insbesondere von
Torf, Pflanzenerde, Sand, Mineralwolle, Blähtonen und/oder Nährstoffen enthält.
3. Substrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (10) aus an einem gemeinsamen
Träger (12) angeformten Einzelelementen (13) besteht.
4. Substrat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelelemente (13) auf einer gemeinsamen Grundplatte (12) angeordnet sind.
5· Substrat nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper (10) so ausgebildet ist, daß ein zumindest paarweises Ineinanderstapeln der Formkörper
(10) im unbenutzten Zustand möglich ist.
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6. Substrat nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Formkörper (10) auf der Bepflanzungsseite Distanzelemente (15) aufweist, die ein
Auf einanderstapeln der bepflanzten "Formkörper (10) erlauben.
7. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher (11) in den Formkörper
(10) eingebohrt oder eingefräst sind.
8. Substrat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (10) als stark gepreßter
Quellkörper ausgebildet ist.
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DE4236736A DE4236736A1 (de) | 1992-04-30 | 1992-10-30 | Verwendung von altkartonagen zur bodenverbesserung und/oder pflanzenaufzucht |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9205808U DE9205808U1 (de) | 1992-04-30 | 1992-04-30 | Substrat für die Pflanzenvermehrung |
Publications (1)
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DE9205808U1 true DE9205808U1 (de) | 1992-07-30 |
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ID=6878980
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country | Link |
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DE (1) | DE9205808U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20220087115A1 (en) * | 2019-01-21 | 2022-03-24 | Wegrow Germany Gmbh | Plant pallet |
-
1992
- 1992-04-30 DE DE9205808U patent/DE9205808U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US20220087115A1 (en) * | 2019-01-21 | 2022-03-24 | Wegrow Germany Gmbh | Plant pallet |
US11793122B2 (en) * | 2019-01-21 | 2023-10-24 | Wegrow Germany Gmbh | Plant pallet |
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