DE9205331U1 - Textiles flächiges Gebilde, insbesondere Verbandsmittel - Google Patents
Textiles flächiges Gebilde, insbesondere VerbandsmittelInfo
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Description
Howhannes Tschugurjan 1827
Textiles flächiges Gebilde, insbesondere Verbandsmittel
Die Erfindung bezieht sich auf ein textiles flächiges Gebilde gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es sind textile flächige Gebilde, z. B. Mullbinden bekannt, die mit Gips versehen sind und als Gipsbinden
auch für orthopädische Zwecke weit verbreitet sind. Die Gipsbinden werden mit Wasser in Verbindung gebracht und
zur Herstellung z.B. von stützenden oder fixierenden Verbänden in der Orthopädie um die zu stützenden
Körperstellen in mehreren Lagen herumgewickelt. Durch Abbindung des Gipses mit dem Wasser wird dieser fest und
es bildet sich ein stützender oder fixierdender Verband. Nachteilig ist, daß die Herstellung solcher Gipsbinden
relativ aufwendig ist und nur mit relativ hohen Kostenaufwand herstellbar sind. Ihre Verwendung ist
außerdem auf Orte beschränkt, wo Wasser zur Verfügung steht.
Nachteilig ist außerdem, daß angelegte Gipsverbände aufgeschnitten werden müssen, wenn Schwellungen an der
betreffenden Körperstelle auftreten. Sofern Körperteile, die mit einem Gipsverband versehen sind, geröntgt werden
müssen, muß die Strahlendosis erheblich erhöht gewählt werden, um eine ausreichende Abbildung erzielen zu können.
Ein Nachteil besteht auch darin, daß die Gipsverbände nach ihrem Gebrauch als ganzes nicht erneut verwendbar sind. Es
besteht auch keine Möglichkeit, zwischen dem Gipsverband und der Hautoberfläche des betreffenden Körperteiles einen
austauschbaren Textilschlauch, insbesondere aus Baumwolle
einzubringen, solange der Gipsverband z.B. an einem Bein oder einem Arm angelegt bleibt. Eine solche
Austauschbarkeit kann z.B. durch Feuchtwerden oder Verschmutzung notwendig sein. Bei den herkömmlichen
Gipsverbänden müssen diese bei inneren Verschmutzungen aufgeschnitten und erneuert werden. Nachteilig ist auch,
daß bei Körperpflege die angelegten Gipsverbände vor Wasser geschützt werden müssen. Ein Baden oder Schwimmen
mit angelegten Gipsverbänden ist nicht zulässig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein textiles flächiges Gebilde gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 anzugeben,
das ohne jede Beschränkung vorzugsweise für Verbandsmittel zur Herstellung von stützenden oder fixierenden Verbänden
in der Orthopädie verwendbar ist, wobei die Nachteile der bekannten Gipsverbände vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem kennzeichnenden
Merkmal des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen textlien Gebildes,
z.B. eines Verbandsmittels für orthopädische Zwecke ist äußerst einfach und läßt sich mit vergleichsweisen
geringem Kostenaufwand herstellen. Es ist lediglich ein Behälter notwendig in dem das Wachs durch Erwärmung in
flüssigen Zustand gehalten wird. Die Textilie wird wenigstens einmal in das flüssige Wachs getaucht, das
anschließend an der Luft erkalten kann. Es kann aber auch ein zweiter Behälter vorhanden sein, der ein flüssiges
oder gasförmiges Kühlmittel enthält, durch den die mit flüssigem Wachs getränkte Textilie zur Verfestigung des
Wachses hindurchgeführt wird. In dem Kühlbehälter kann z.B. Wasser sein. Wenn es sich um eine Mullbinde handelt,
die mit Wachs getränkt werden soll, kann diese über Rollen in den Behälter mit den flüssigen Wachs und anschließend
in den mit Wasser gefüllten Kühlbehälter geführt werden, um anschließend auf einer Vorratsrolle aufgewickelt zu
werden.
Die Verwendung des erfindungsgemäß mit Wachs getränkten
textlien Gewebes beispielsweise als Verbandsmittel ist äußerst einfach. Das verwendete Wachs hat die Eigenschaft,
daß es zwischen 50 und 1000C, vorzugsweise um 70°, in den
flüssigen Zustand übergeht aber bei normaler Umgebungstemperatur fest bis brüchig hart ist ohne
plastisch zu werden. Es kann sich um natürliches (pflanzliches, tierisches, mineralisches), raffiniertes
(natürliches) oder um synthetisches Wachs (Kunstwachs) oder um ein Gemenge aus diesen Wachsen handeln, die auch
als Kompositionswachse bezeichnet werden.
Um ein gebrochenes Glied, z.B. ein Bein, mit einem Stützverband zu versehen, wird auf das Bein ein
Baumwollschlauch aufgezogen und um diesen in mehreren Lagen eine erfindungsgemäße Wachsmullbinde gewickelt,
wobei von Lage zu Lage die Wachsmullbinde mit einem Fön leicht erwärmt wird, so daß die einzelnen Lagen sich
miteinander verbinden und nach erneuter Erhärtung einen ausreichend steifen Stützverband bilden. Die unterste auf
dem Baumwo11schlauch aufliegende Lage wird jedoch so
behandelt, daß sie sich mit dem Baumwollschlauch nicht verbindet, so daß dieser bei angelegtem Stützverband gegen
einen neuen Baumwollschlauch gewechselt werden kann, indem der neue Schlauch an seinem einen Ende mit einem aus dem
Stützverband herausschauenden Ende verbunden wird. Beim Herausziehen des alten Baumwollschlauches aus dem
Stützverband wird der neue Baumwollschlauch problemlos eingebracht.
Vorteilhaft ist, daß der Stützverband vor Wasser nicht geschützt werden muß, so daß der Patient ohne
Schwierigkeiten seine übliche Körperpflege verrichten
kann. Er kann sogar mit dem Stützverband baden oder schwimmen und der nasse Baumwollschlauch kann anschließend
durch einen trockenen Baumwollschlauch ersetzt werden.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß das gebrochene Glied durch den erfindungsgemäßen Stützverband hindurch geröntgt
werden kann, ohne daß dabei die normale Strahlendosis erhöht werden muß.
Schließlich lassen sich dem Wachs besonders hautfreundliche und hautverträgliche Stoffe, z.B. Glycerin
beimischen. Das Wachs läßt sich auch durch Farbzusätze leicht färben und kann mit Duftzusätzen versehen werden,
so daß das Tragen von erfindungsgemäßen Stützverbänden den Wünschen des Patienten entsprechend weitgehend angenehm
gemacht werden kann.
Das Wachs eines erfindungsgemäßen Stützverbandes kann nach
seinem Gebrauch durch einfaches Aufschmelzen wiederverwendet werden, da es sich beim Aufschmelzen in
seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften nicht verändert und bei erneutem Gebrauch bei Körpertemperatur
wieder eine feste bis brüchig harte Konsistenz annimmt.
Vorteilhaft ist, daß zum Anlegen des erfindungsgemäßen
Stützverbandes nur eine relativ geringe Wärme zugeführt werden muß und Wasser nicht erforderlich ist, daß nicht
immer ohne weiteres verfügbar ist. Bei der Lagerung und dem Transport der erfindungsgemäßen Textilien ist es nicht
notwendig, eine bestimmte Luftfeuchtigkeit einzuhalten. Bei normaler Umgebungstemperatur ist das erfindungsgemäße
Verbandsmaterial unbegrenzt lagerfähig.
Falls bei angelegten erfindungsgemäßen Stützverbänden
durch Körperschwellungen Druckstellen auftreten, können diese durch punktuelles Erwärmen an der betreffenden
Stelle leicht modelliert werden.
Die Erfindung ist jedoch auf Wachsbinden zur Herstellung von Stützverbänden für orthopädische Zwecke nicht
beschränkt. Die mit erfindungsgemäßem Wachs versehenen
Textilien lassen sich für die verschiedensten Zwecke überall dort mit Vorteil verwenden, wo auch die
herkömmlichen Gipsbinden verwendet werden. Die notwendige Festigkeit eines erfindungsgemäßen Verbandes kann durch die
Anzahl der Lagen des Verbandes und die Auswahl des verwendeten Waches erreicht werden* das bei oberflächlicher Körperbzw
bei normaler Umgebungstemperatur fest bis brüchig hart ist. Die genügende Festigkeit des Waches bei dieser Temperatur
und der Übergang in den flüssigen Zustand zwischen 50 bis 100 C/ vorzugsweise bei 70*C kann durch Versuche ermittelt
werden/ indem verschiedene natürliche und/oder synthetische Wachse gemischt werden oder bestimmte Wachse chemisch verändert
werden^wobei z.B. die Kohlenwasserstoffketten gezielt
gekürzt werden.
Claims (11)
1. Textiles flächiges Gebilde, wie Gaze oder Vliesstoffe oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einem wachsartigen Stoff getränkt ist, der zwischen 50 bis 1000C / vorzugsweise bei 60 bis 70° C in den
schmelzflüssigen Zustand geht und bei Umgebungstemperatur im wesentlichen fest bis brüchig
hart ist.
2. Flächiges Gebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs aus der Gruppe der
natürlichen (pflanzlichen, tierischen, mineralischen), raffinierten und synthetischen Wachse (Kunstwachse)
ausgewählt ist.
3. Flächiges Gebilde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wachs ein Kompositionswachs ist,
das aus einem Gemenge verschiedener natürlicher und/oder raffinierter und/oder synthetischer Wachse besteht.
4. Flächiges Gebilde nach den Ansprüchen 1 bis 3, insbesondere Mullbinden, zur Herstellung von stützenden
oder fixierenden Verbänden für orthopädische Zwecke.
5. Flächiges Gebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß dem Wachs
hautfreundliche Stoffe zugesetzt sind.
6. Flächiges Gebilde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der hautfreundliche Stoff Glycerin
ist.
7. Flächiges Gebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wachs
ein Farbstoff zugesetzt ist.
8. Flächiges Gebilde nach einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wachs ein Duftstoff zugesetzt ist.
9. Vorrichtung zur Herstellung eines flächigen Gebildes, insbesondere eines Verbandsmittels für
orthopäidische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Behälter vorhanden sind, daß in dem beheizbaren Behälter
das im flüssigen Zustand gehaltene Wachs vorhanden ist, daß erste Mittel zur Führung des flächigen Gebildes in
den ersten Behälter mit dem flüssigen Wachs hinein und aus dem ersten Behälter heraus vorgesehen sind, daß der
zweite Behälter ein Kühlbehälter zur Aufnahme eines flüssigen oder gasförmigen Kühlmittels ist und daß
zweite Mittel zur Führung des mit Wachs getränkten flächigen Gebildes in den zweiten Behälter hinein und
aus dem zweiten Behälter heraus vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Behälter als Kühlmittel
Wasser enthält.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel aus Rollen
bestehen von denen wenigstens eine von Hand oder maschinell angetrieben ist.
Priority Applications (1)
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DE9205331U1 true DE9205331U1 (de) | 1992-07-16 |
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1992
- 1992-04-16 DE DE9205331U patent/DE9205331U1/de not_active Expired - Lifetime
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