DE9204177U1 - Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für Schuhe - Google Patents
Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für SchuheInfo
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Description
Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für Schuhe
Die Neuerung betrifft eine Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für Schuhe.
Eine Innensohle bzw. Einlegesohle dient zur Druckübertragung zwischen Fuß und Schuh und kann die Stoßabsorption
günstig beeinflussen. Zeitlupenstudien zeigen, daß die Stoßabsorption beim Gehen und Laufen nicht wie
vielfach angenommen rein passiv durch das Fußgewölbe erfolgt, sondern durch aktive Bewegungen der Fußgelenke. Im
Bereich der Fußwurzeln gibt es zahlreiche Gelenke mit Gelenksflächen, die mit Knorpelgewebe überzogen sind und
durch Muskulatur geführt werden. Wäre die Funktion dieser Gelenke ein rein passives Federn, müßten sie beispielsweise
wie das Kreuzarmbeingelenk oder die Schambeinfuge aussehen, wo Knochenverbindungen bestehen, welche passive Federbewegungen
ermöglichen. Die Gelenke im Bereich der Füße machen jedoch bereits durch ihr Aussehen deutlich, daß hier ein
aktives, durch Muskelaktivität ausgelöstes und ausgeführtes Bewegungsprogramm abläuft und nicht bloß ein passives
Federn stattfindet.
Beim Laufen und Gehen erfolgt der erste Bodenkontakt mit dem Außenrand der Ferse und endet am Großzehenballen.
Die Stoßabsorption erfolgt durch eine aktive Bewegung des Fußes und ist vergleichbar mit dem "Abschlagen" von
Judokämpfern oder Stuntmen beim Sturz. Diese Abschlagbewegung ist eine Drehbewegung des Fußes um eine Achse, die vom
Fersenaußenrand bis zum ersten Strahl verläuft.
Bei der gesamten Abrollbewegung erfolgt daher wegen der Asymmetrie des Sprungbeines und der Kugelgelenke der
Fußwurzel eine Änderung der Bewegungsachse. Während bei der Aufsetzbewegung die Bewegungsachse annähernd quer durch das
Sprunggelenk verläuft, kommt es bei der anschließenden
Abschlagbewegung zu einer Umlenkung der Bewegungsachse in
die erwähnte Achsenrichtung für die Drehbewegung im Bereich der Fußwurzel und des Vorfußes.
Störungen dieses Bewegungsablaufes führen zu Beschwerden, Fußfehlhaltungen und in weiterer Folge auch zu
Fußfehlformen. Es ist daher das Ziel der vorliegenden Neuerung, unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse über
die funktioneile Anatomie des Fußes eine Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für Schuhe zu schaffen, die
Fußfehlhaltungen und die Ausbildung von Fußfehlformen präventiv verhindert, die beschriebene Überleitung von der
Beuge- und Streckbewegung im Sprunggelenk in die Drehbewegung im Bereich der Fußwurzeln und des Vorfußes unterstützt
und zur Normalisierung der Fußmuskelfunktionen beiträgt.
Dieses Ziel wird gemäß der Neuerung mit einer Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für Schuhe erreicht,
die sich dadurch auszeichnet, daß sie in Kombination in einem quer zur Sohlenlängsrichtung durch den Fersenbereich
verlaufenden Vertikalschnitt die Form eines Keiles mit am Ferseninnenrand liegender Basis und in einem quer zur
Sohlenlängsrichtung durch den Vorfußbereich verlaufenden Vertikalschnitt die Form eines Keiles mit am Vorfußaußenrand
liegender Basis aufweist, wobei der Übergang der Sohlendicke im Bereich zwischen Ferse und Vorfuß linear
erfolgt.
Die Erhöhung des Ferseninnenrandbereiches vermindert das Abkippen des Fersenbeines, aktiviert das Fußgewölbe und
korrigiert den Pes valgus auch im Stehen. Beim Gehen und Laufen wirkt der Absatz des Schuhes als Hebel auf die
Ferse. Der erste Bodenkontakt erfolgt mit dem Absatzaußenrand und es kommt dadurch zu einer Hebelwirkung auf
das Fersenbein, so daß dieses in Form eines Pes valgus abkippt. Der Achillessehne-Fersenbein-Winkel nimmt durch
diese Hebelwirkung stärker zu als beim Barfußlaufen. Die Ferseninnenranderhohung wirkt diesem Effekt entgegen.
Außerdem kommt es dadurch zu einer Aufrichtung des Fußgewölbes im Sinne einer Aktivierung und damit zu einer
Korrektur des Pes valgus auch im Stehen.
Die Erhöhung des Vorfußaußenrandbereiches wirkt der Entwicklung des Spreizfußes entgegen. Durch eine leichte
Vorfußaußenranderhöhung wird weiters die Drehbewegung, "die Abschlagbewegung", gefördert und somit der Abrollverlauf
vom Fersenaußenrand bis zum Großzehenballen unterstützt.
Durch die neuerungsgemäße Kombination aus keilförmiger Gestaltung der Ferseninnenranderhöhung, keilförmiger Gestaltung
der Vorfußaußenranderhöhung und aus und der Linearübergang dazwischen ergibt sich eine besonders
harmonische Korrektur und Stützung des Bewegungsablaufes.
Es sei erwähnt, daß aus der EP-A-O 059 660 eine
zwischen Brandsohle und Laufsohle in Füllmaterial eingebettete Stützsohle bekannt ist, die aus einer starren,
gleichmäßig dicken Platte besteht, welche so um ihre Längsachse verwunden ist, daß ihr Vorfußaußenrand und ihr
Ferseninnenrand nach oben geschlagen ist.
Ferner ist aus der US-PS 4 137 654 ein Ferseneinlagekeil bekannt, dessen Keilbasis am Ferseninnenrand liegt.
Bevorzugt ist im Rahmen der Neuerung die Innensohle zumindest teilweise aus einem stoßabsorbierenden Material,
vorzugsweise einem PU-Material, gefertigt. Als ausgezeichnet geeignet hat sich das von der Firma Leyland & Birmingham
Rubber Company Limited, England, unter dem Markennamen SORBOTHANE vertriebene PU-Material erwiesen. Die Sohle
unterstützt damit in vorteilhafter Weise die Stoßabsorptionsfähigkeit
der Fußmuskulatur.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Innensohle eine Aussparung auf, die sich im Bereich zwischen
Ferse und Vorfuß vom Fußinnenrand bis etwa zur Sohlenmittellinie erstreckt, wobei der Vorfußbereich etwa am
Übergang des Ballen- in den Zehenbereich endet. Durch diese Gestaltung ist die Sohle auf die funktionell wesentlichen
Bereiche beschränkt, was zu einer Materialeinsparung führt.
Bei dieser Ausführungsform ist es günstig, wenn die Innensohle an einer der Schuhinnenform angepaßten Tragschicht,
vorzugsweise aus Leder, befestigt ist, wobei der Aussparungsbereich und der Zehenbereich durch ein ebenfalls
an der Tragschicht befestigtes weiches Füllmaterial ergänzt sind. Diese Tragschicht legt einerseits die Innensohle
innerhalb des Schuhes fest, insbesondere im Falle einer herausnehmbaren Einlegesohle und erhöht anderseits den
Tragekomfort, wenn ihre Oberfläche körpergerecht und hautfreundlich gestaltet ist.
Bevorzugt beträgt die Dickenvergrößerung im Ferseninnenrandbereich
bzw. Vorfußaußenrandbereich 2 mm bis 5 mm. Diese Werte haben sich in der Praxis als optimale Parameter
für die Korrektur- und Stützwirkung und den Tragekomfort erwiesen.
Die Neuerung wird nachfolgend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 die neuerungsgemäße Innensohle in Draufsicht;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1;
Fig. 3 einen Vertikalschnitt entlang der Linie B-B in
Fig. 1;
Fig. 4 einen Vertikalschnitt entlang der Linie C-C in
Fig. 1; und
Fig. 5 eine neuerungsgemäße Innensohle an einer Tragschicht befestigt und mit Füllmaterial ergänzt.
Die dargestellte Innensohle ist sowohl als herausnehmbare Einlegesohle als auch als in den Schuh integrierte
Innensohle verwendbar.
Aus den Fig. 1 bis 4 ist ersichtlich, daß die Innensohle 1 in einem quer zur Sohlenlängsrichtung durch
den Vorfußbereich 2 verlaufenden Vertikalschnitt A-A die Form eines Keiles mit am Vorfußaußenrand 3 liegender Basis
aufweist, und in einem quer zur Sohlenlängsrichtung durch den Fersenbereich 4 verlaufenden Vertikalschnitt B-B die
Form eines Keiles mit am Ferseninnenrand 5 liegender Basis aufweist. Der Übergang der Sohlendicke im Bereich 6
zwischen Ferse 4 und Vorfuß 2 erfolgt linear, so daß sich in einem parallel zur Sohlenlängsrichtung durch den
Fußaußenrandbereich verlaufenden Vertikalschnitt C-C wiederum ein keilförmiger Querschnitt ergibt. Ein parallel
dazu durch den Fußinnenrandbereich verlaufender (nicht dargestellter) Vertikalschnitt würde ebenfalls die Form
eines Keiles besitzen.
Die Innensohle 1 weist im Bereich 6 zwischen Ferse 4 und Vorfuß 2 eine Aussparung 7 auf, die sich vom (nicht
dargestellten) Fußinnenrand bis etwa zur Sohlenmittellinie erstreckt.
Die in Fig. 1 dargestellte Innensohle ist aus stoßabsorbierendem Material gefertigt. Als besonders geeignet
hat sich ein von der Firma Leyland & Birmingham Rubber Company Limited, Preston, Lancashire, England, unter dem
Markennamen SORBOTHANE vertriebenes Polyurethan-Material (PU-Material) erwiesen. Dieses Material besitzt hervorragende
Stoßabsorptionseigenschaften.
Als für die orthopädische Fußkorrektur optimaler Wert hat sich in der Praxis ein Wert für die Dickenvergrößerung
von etwa 2 mm bis 5 mm ergeben. Beispielsweise beträgt die Basisbreite des Keilquerschnittes in den Fig. 2, 3 und 4
3 mm und die Spitzenbreite des Keilquerschnittes 0,5 mm.
Fig. 5 zeigt die Innensohle 1, wie sie an der Unterseite einer Tragschicht 8 aus Leder befestigt ist, die
an die Schuhinnenform angepaßt ist. Die Tragschicht 8 kann z.B. die direkt mit dem Fuß in Berührung stehende
Lederoberfläche einer Einlegesohle oder einer in den Schuh integrierten Innensohle sein. Die Innensohle 1 ist auf der
Tragschicht 8 aufgeklebt.
Es ist ersichtlich, daß sich der Vorfußbereich 2 der Innensohle 1 nur bis etwa zur Grenze zwischen dem Ballen-
und dem Zehenbereich des Schuhes erstreckt. Der Bereich der Aussparung 7 und der Zehenbereich 9 sind durch ein
ebenfalls an der Tragschicht 8 befestigtes weiches Füllmaterial bis nahe zur Umfangskontur der Tragschicht 8
ergänzt.
Am Umfang der Tragschicht 8 verbleibt ein von der Innensohle 1 und dem Füllmaterial nicht bedeckter Rand 10.
Die Innensohle 1 ist an ihrer an das Füllmaterial stoßenden Kante mit einer Abfasung 11 versehen.
Die der Tragschicht gegenüberliegende Seite der
Innensohle bzw. des Füllmaterials kann mit einem (nicht dargestellten) aufgeklebten Abdeckvlies bezogen sein, das
am Rand zusätzlich mit dem Rand 10 der Tragschicht verklebt ist.
Es versteht sich, daß der gezeigte Aufbau nur als Beispiel dient und die tatsächliche Gestaltung der Innensohle
von der jeweiligen Fußanatomie und Schuhgeometrie abhängt. Insbesondere kann die Umfangsform der Innensohle 1
und die Form der Aussparung 7 je nach Anforderung abgeändert werden, solange nur im Ferseninnenrandbereich
und im Vorfußaußenrandbereich eine vergrößerte Sohlendicke
vorgesehen wird.
Claims (5)
1. Innensohle, insbesondere Einlegesohle, für Schuhe, dadurch gekennzeichnet., daß sie im Kombination in einem
quer zur Sohlenlangsrichtung durch den Fersenbereich (4) verlaufenden Vertikalschnitt (B-B) die Form eines Keiles
mit am Ferseninnenrand (5) liegender Basis und in einem quer zur Sohlenlangsrichtung durch den Vorfußbereich (2)
verlaufenden Vertikalschnitt (A-A) die Form eines Keiles mit am Vorfußaußenrand (3) liegender Basis aufweist, wobei
der Übergang der Sohlendicke im Bereich (6) zwischen Ferse (4) und Vorfuß (2) linear erfolgt.
2. Innensohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zumindest teilweise aus einem stoßabsorbierenden
Material, vorzugsweise einem PU-Material, gefertigt ist.
3. Innensohle nach Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Aussparung (7) aufweist, die
sich im Bereich (6) zwischen Ferse (4) und Vorfuß (2) vom Fußinnenrand bis etwa zur Sohlenmittellinie erstreckt,
wobei der Vorfußbereich (2) etwa am Übergang des Ballen- in den Zehenbereich endet.
4. Innensohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie an einer der Schuhinnenform angepaßten
Tragschicht (8), vorzugsweise aus Leder, befestigt ist, wobei der Aussparungsbereich (7) und der Zehenbereich (9)
durch ein ebenfalls an der Tragschicht (8) befestigtes weiches Füllmaterial ergänzt sind.
5. Innensohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dickenvergrößerung im Ferseninnenrandbereich (41) bzw. Vorfußaußenrandbereich
(21) 2 mm bis 5 mm beträgt.
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