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Stecker für elektrische Steckverbindungen Die Erfindung bezieht sich
auf Stecker für elektrische Steckverbindungen. Diese sind schon in bezug auf ihre
Form und die Ausbildung der Gehäuse in verschiedenen Ausführungen bekanntgeworden,
die sich z. B. durch die Achsrichtung der Kabeleinführung unterscheiden. Diese liegt
entweder parallel zu der Längsrichtung der Steckerstifte, oder das Kabel wird von
der Seite her, vorzugsweise unter einem Winkel von 9o°, zur Steckerstiftachse eingeführt.
Solche unterschiedlichen Ausführungen sind durch die jeweils vorliegenden Anforderungen
bedingt und erfordern eine umfangreiche Lagerhaltung. Außerdem wird die Fertigung
verteuert, da für die einzelnen Ausführungen unterschiedliche Werkzeuge angewendet
werden müssen. Wegen der verhältnismäßig geringen Stückzahlen, die auf jede Ausführungsfarm
entfallen, werden die Werkzeuge nur wenig ausgenutzt und belasten dadurch die Fertigungskosten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einheitliche Steckerausführung
zu schaffen, die den jeweils gegebenen Anforderungen angepaßt werden kann. Dies
wird erfindungsgemäß im wesentlichen mit einem Stecker erreicht, der eine zwei winklig
zueinander liegende gleichförmige Flanschteile aufweisende Kabeleinführtülle hat,
die wahlweise in parallel oder winklig zur Längsachse der Steckerstifte liegender
Achsrichtung mit dem Steckergehäuse verbindbas ist. Derartige Stecker vermögen allen
auftretenden Ansprüchen zu genügen, weil sie wahlweise auf die jeweils gewünschte
Kabeleinführrichtung eingestellt werden können. Damit wird nicht nur die Fertigung
entlastet, sondern auch die Möglichkeit geschaffen, an Gerätezuleitungen
sitzende
Stecker bezüglich der Einführrichtung des Kabels zur Anpassung an die Lage der jeweils
vorzugsweise verwendeten Steckdose zu ändern.
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Die Erfindung kann vorzugsweise in der Form verwirklicht werden, daß
das Steckergehäuse längs geteilt ausgeführt und mit Aussparungen für die Aufnahme
der an der Kabeleinführtülle sitzenden Flanschteile versehen wird. Die die Flauschteile
und die zu ihrer Aufnahme dienende Aussparung des Steckergehäuses begrenzenden Flächen
werden vorteilhaft mit ineinandergreifenden Vorsprüngen versehen, die den festen
Sitz der Kabeleinführtülle sicherstellen. Die Kabeleinführtülle könnte jedoch gegebenenfalls
auch auf das Steckergehäuse aufsetzbar und z. B. durch Schrauben zu befestigen sein.
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Es empfiehlt sich, die winklig zueinander liegenden Flanschteile der
Kabeleinführung so zu gestalten, daß der eine Schenkel die Kabeleinführtülle trägt,
während der andere zur Aufnahme einer Zugentlastungseinrichtung dient. Bei einer
solchen Ausführung kann die Einführtülle fest mit dem Kabel verbunden werden, bevor
das Gehäuse zusammengesetzt wird. Dessen Teilungsfläche wird zweckmäßig als Ebene
ausgebildet, die parallel zur Längsrichtung der Steckerstifte liegt. Dabei können
die Teilungsflächen beider Gehäuseschalen vorragende Rippen oder sonstige Vorsprünge
tragen, die im zusammengebauten Zustand formschlüssig ineinandergreifen. Hiermit
wird nicht nur eine seitliche Verschiebungen verhindernde Führung, sondern darüber
hinaus eine Abdichtung geschaffen, die insbesondere dann besonders wirkungsvoll
ist, wenn die aneinanderliegenden Seitenflächen der Rippen od. dgl. keilförmig ausgebildet
sind, so daß sie sich beim Zusammenbau dichtend gegeneinanderpressen. In der Zeichnung
ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Fig. i einen dreipoligen Stecker mit nach der Seite gerichteter Kabeleinführung
in Seitenansicht,, Fig. 2 den gleichen Stecker mit parallel zu den Steckerstiften
gerichteter Kabeleinführung, ebenfalls in Seitenansicht, Fig. 3 eine Ansicht des
geöffneten Steckers, Fig. 4 eine Ansicht des Steckers von der die Steckerstifte
tragenden Seite, Fig. 5 eine Ansicht der zusammengefügten Gehäuseschalen des Steckers
von oben, Fig. 6 eine schaubildliche Darstellung der Kabeleinführtülle.
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Der Stecker besteht im wesentlichen aus den Gehäuseschalen io und
ii und der Kabeleinführtülle i2. Die Kontaktstifte 13, 14 und 15 sind in einer Isolierstoffleiste
16 aufgenommen, die zwischen die Gehäuseschalen io und ii eingelegt und von diesen
formschlüssig gehalten wird. Die Gehäuseschale io weist an ihrer den Kontaktstiften
gegenüberliegenden Seite eine halbkreisförmige Aussparung 17 auf.
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Die Gehäuseschale i i ist an ihrer der Ausnehmung 17 gegenüberliegenden
Fläche mit einer parallelkantigen Aussparung 18 versehen, an die sich auf der Breitseite
i9 eine Aussparung 2o anschließt, welche halbkreisförmig ausläuft. In der Gehäuseschale
ii sind Anschlußklemmen 2i vorgesehen, von denen leitende Verbindungslaschen 22
zu Zangenkontakten 23 führen, die in Aussparungen der Gehäuseschale i i liegen.
Die einander gegenüberliegenden Flächen der Gehäuseschalen io und i i sind mit Vorsprüngen
24 versehen, die im zusammengebauten Zustand formschlüssig ineinandergreifen.
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Die Kabeleinführtülle besteht im wesentlichen aus einem Winkel, dessen
Schenkel 25 und 26 je die Größe einer Ausnehmung 2o tragen. Deren Abmessungen
stimmen mit denen der zusammengefügten Aussparungen 17 und i8 überein. Der Schenkel
26 der Kabeleinführtülle 1a trägt einen rohrförmigen Stutzen 27. Dem Schenkel
25 ist ein Böckchen 28 angeformt, welches in Verbindung mit einer durch Schrauben
29 festlegbaren Brücke 30 eine Zugenitlastungseinrichtung bildet. Die Randteile
der Schenkel 25 und 26 der Kabeleinführtülle 12 sind mit umlaufenden rippenartigen
Vorsprüngen 31 versehen, welche die Wandungen der Gehäuseschalen io und i
i im Bereich der Aussparungen 17, 18 bzw. 2o in eingebauter Lage hintergreifen.
Zur Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck des Steckers kann die Kabeleinführtülle
12 wahlweise mit parallel oder winklig zur Längsrichtung der Steckerstifte
13, 14 und 15 liegender Achsrichtung mit dem Steckergehäuse vereinigt werden.
Bei in Richtung der Steckerstifte liegender Anordnung deckt der Schenkel 25 die
Aussparung 2o der Gehäuseschale i i ab, während der Rohrstutzen 27 in dem Bereich
der Aussparungen 17, 18 liegt. Bei winkliger Anordnung deckt der Schenkel 25 die
Aussparungen 17, 18 ab, und der Rohrstutzen, liegt -im Bereich der Aussparung 2o.
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Der Anschluß und Zusammenbau des Steckers bietet wegen der guten Zugänglichkeit
der Teile keine Schwierigkeiten. Zuerst wird die Kabeleinführtülle 12, auf das Kabel
aufgeschoben. Dann können die elektrischen Verbindungen mit den Anschlußklemmen
der Kontaktstifte i3, 14 und 15 und den der Schutzleitung zugeordneten Zangenr kontakten
ü, 22, 23 hergestellt werden. Anschließend kann die Kabeleinführtülle 12 in die
erforderliche Einbaulage gebracht werden. Jetzt lassen sich die Schrauben 29 der
Zugentlastungseinrichtung anziehen. Durch Aufsetzen der Gehäuseschale io und Anziehen
der zu ihrer Befestigung dienenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Schrauben
wird nun das Steckergehäuse geschlossen, wobei die Kabeleinführtülle selbsttätig
festgelegt wird.
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Die Umänderung eines an einem Kabel sitzenden Steckers für eine andere
Kabeleinführrichtung ist ebenfalls sehr einfach. In diesem Fall wird das Gehäuse
geöffnet, die Zugentlastungsschelle 30 gelöst, die Kabeleinführtülle 12 in
die gewünschte Lage gebracht und nach denn Anziehen der Schelle 30 das Gehäuse wieder
geschlossen. An den elektrischen Verbindungen wird während dieser Vorzänze nichts
verändert.
Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung
nur eine beispielsweise Verwirklichung der Erfindung, und diese ist nicht darauf
beschränkt; es sind vielmehr noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen
möglich. Die Erfindung läßt sich selbstverständlich auch bei Steckern verwirklichen,
die weniger oder mehr als drei Kontaktstifte haben. Die Formen und Abmessungen der
das Steckergehäuse bildenden Schalen können überdies auch in von der Darstellung
abweichender Weise gestaltet sein. Die für den Stecker verwenr deten Werkstoffe
sind ebenfalls freizügig wählbar. Vorzugsweise werden Kunstharzpreßstoffe oder sonstige
Kunststoffe zu verwenden sein. Die Kabeleinführtülle könnte überdies auch an einer
Schmalseite des Steckers liegend angeordnet sein. In diesem Fall würden die in den
Gehäuseschalen io und i i anzubringenden Aussparungen einander spiegelbildlich gleich
sein, falls die mittige Lage der Teilungsfläche beibehalten wird.