DE920208C - Rohrmast aus teleskopartig ineinander verschieblichen Rohrschuessen - Google Patents

Description

• Rohrmast aus teleskopartig ineinander verschieblichen Rohrschüssen Die Erfindung betrifft einen Rohrmast aus teleskopartig ineinander verschie'blichen Rohrschüssen zum Tragen von Lasten beliebiger Art, wie z. B. Windmotoren, Antennen, Lampen, Hebezeugen od. dgl. Masten dieser Art sind bereits in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt, die je nach ihrem Verwendungszweck auch mit verschiedenartigen Kupplungselementen zum Verbinden der einzelnen Rohrschüsse im ausgefahrenen Zustand versehen werden. So besitzen z. B. die zum Tragen nur ganz leichter Lasten, wie insbesondere Fotoapparaten, bestimmten Rohrstative nur kraftschlüssige Verriegelungsglieder, die sich beim Aufbringen einer höheren (als der sehr geringen) Betriebslast selbsttätig wieder lösen. Für höher belastbare Teleskopmaste ist es auch bereits bekannt, an den Stoßstellen keilförmig nach oben bzw. nach unten verlaufende Verstärkungen der Innen- bzw. Außenröhre anzuordnen, welche sich beim Ausziehen der Rohre ineinander verschieben. In der Beschreibung dieser Stoßausbildung in einer älteren Patentschrift ist jedoch keinerlei Hinweis auf irgendwelche Mittel zum Aufbringen einer Vorspannung auf die Keilflächen gegeben, die vielmehr nur lose und mit aus der Zeichnung ersichtlichem Spiel ineinandergreifen.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen leicht zu transportierenden und aufzurichtenden Rohrmast mit höchster Biegefestigkeit zum Heben :und Tragen beliebiger Lasten zu schaffen. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß grundsätzlich dadurch gelöst, daß die Kupplungen durch in an sich bekannter Weise .an den Enden der RohTschüsse angeordnete nach innen bzw. außen vorspringende Kegelflächen gebildet werden, dlie durch Schnellspannvorrichtungen, beispielsweise in Form von über Kreuz angeordneten Querkeilen oder auf dem Umfang verteilten Drehkeilen, gegeneinander preßbar sind. Durch die Verbindung von heilförmigen Anschlagflächen und einer geeigneten Schnellspannvorrichtung wird eine völlig spielfreie druck-und lbiegungssteife Verbindung der einzelnen Rohrschüsse untereinander gewährleistet. Gleichzeitig erfordert diese Art der Kupplung nur einen sehr geringen Zeitaufwand zum Vereinigen bzw. Wiederlösen der Teile.
• Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der unterste Rohrschuß durch Ausrüstung mit einer gegebenenfalls abnehmbaren Fußplatte und bzw. oder einer Anll;erplatte zugleich als in den Erdboden versenl,#lbares Mastfundament ausgebildet wird. Durch diese -'Maßnahme läßt sich die Aufstellung des Rohrmastes an jeder beliebigen Stelle noch weiter erheblich vereinfachen und beschleunigen, da hierfür keine liesonderen Fundamente benötigt werden.
• Der Aufbau des erfindungsgemäßen Rohrmastes kann z. B. unter Zuhilfenahme eines Dreibocks und eines Kettenflaschenzuges durch aufeinanderfolgendes Ausziehen und Kuppeln der einzelnen Rohrschüsse erfolgen. Im weiteren Ausbau der Erfindung -läßt sich die Montage des Rohrmastes durch eine am untersten Mastschuß anzubringende und vorzugsweise mit Händen oder Füßen betätigbare Vorrichtung zum absatzweisen Aus- und Einfahren der Rohrschüsse wesentlich vereinfachen. Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsform besteht die Aus- und Einfahrvorrichtung aus mindestens zwei an dem untersten Rohrschuß kippbar gelagerten Hebeln, deren Lastarme durch Stoßstangen mit Haltegliedern, z. B. Ketten oder Seilen, verbunden sind, die den jeweils zu bewegenden Rollrschuß heim Belasten selbsthemmend erfassen und beim Entlasten wieder freigeben.
• Für manche Verwendungszwecke ist es vorteilhaft, die stärksten Rohrschüsse zweier erfindungsgemäßer Rohrmaste in an sich bekannter Weise durch eine Kupplung miteinander zu verbinden. Hierdurch lassen sich auch doppelt komische Masten vergrößerter Länge herstellen; die sich wegen ihres Trägheitsmomentenverlaufs besonders gut als Auslegarme für Montagekrane bis zu den größten Abmessungen und Tragfähigkeiten eignen.
• In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung in sechs Abbildungen dargestellt. Von diesen zeigen im einzelnen Abb. i einen Rohrmast als Träger einer Kleinwindkraftanlage in Gesamtansicht, teilweise aufgeschnitten, Abb. 2 den Hubmechanismus am Übergang vom ersten zum zweiten Rohrschuß in vergrößertem Maßstab, Abb. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Abb. 2, Abb.4 eine Verbindungsstelle zweier Mastrohrschüsse mit auf- bzw. eingesetzten Kegelkupplungsteilen und einer aus Spezialdrehkeilen bestehenden Schnellspannvorrichtung im Längsschnitt, Abb. 5 einen aus Rohrmasten nach derErfindung aufgebauten Montagekran in Seitenansicht und Abb. 6 einen Längsschnitt durch die Kupplung zwischen zwei gleichstarken Rohrschüssen in der Mitte des Auslegers (Punkt VI) der Abb. 5 in vergrößertem Maßstab.
• Der in den Abb. i bis 3 veranschaulichte Rohrmast besteht aus vier teleskopartig ineinander verschiebbaren Rohrschüssen i bis i"', die im zusammengeschobenen Zustand ein in Abfi. i gestrichelt eingezeichnetes Bündel konzentrischer Rohre mit dem Durchmesser des dicksten kohrachusses i bilden. Auf dem innersten Rohr i"' ist der Schwenkkopf 2 einer Kleinwindkraftanlage 3 drehbar gelagert, wobei die ganze Anlage bereits an dem noch ineinander geschobenen Mast dicht über dem Erdboden montiert werden kann. Die einzelnen Rohrschüsse werden dann nacheinander in die Betriebsstellung ausgezogen und im ausgefahrenen Zustand .druck- und biegungssteif miteinander gekuppelt. Die Kupplungen bestehen aus an :den Enden der Rohrschüsse angeordneten nach innen :b:zw. außen vorspringenden Kegelflächen 5, 6. die durch Schnellspannvorrichtungen, z. B. in Form von über Kreuz eingetriebenen Querkeilen 7, 8, gegeneinandergepreßt werden. Die Kegelflächen 5, 6 können entweder durch Einziehen bzw. Aufweiten der Rohrschußenden'hergestellt oder, wie in Abb. veranschaulicht, als besondere Ringkörper g, io an ,den. Enden der Rohrschüsse innen bzw. außen befestigt sein. Als S;pannvorrichtung dienen bei der Kupplung nach Abb. 4 in Bohrungen i i des äußeren Rohrschusses i' einzusetzende Spezialdrehteile 12, die mittels eines 4n deren Innensechskant eingreifenden Schlüssels angezogen werden können. Der unterste Rohrschuß i ist bei dem Ausführungsbeispiel -der Abb. i mit einer Bodenplatte 13 und einer Ankerplatte 14 ausgerüstet, um als Fundament sämtliche am Mast selibst und an dem Windmotor angreifenden Kräfte auf das Erdreich zu übertragen.
• Der Mechanismus zum Aus- und Einfahren des Rohrmastes nach den Abb. 2 und 3 besteht aus zwei doppelarmigen Hebeln 15 und 16, die in Auflagern 17 und 18 am untersten Mastschuß i um die Lagerzapfen ig, 2o kippbar gelagert sind. An den Lastarmen 2i, 22 :der Hebel 15 und 16 sind zwei verschieden lange Stoßstangen 23, 24 bei 25 zw. 26 angelenkt, deren obere Enden bei 27 und 28 mit den jeweils zu !bewegenden Rohrschuß umschließenden Haltgliedern 29, 30 In. Form von Ketten od. dgl. verbunden sind. Beim vorzugsweise gleichzeitigen Herunterdrücken der äußeren (Kraft-)Arme der Hebel 15 und 16 im Sinne der Pfeile 3 1 und 32 wird der Rohrschuß um ein ,der jeweils gewählten Hebel-Übersetzung verkleinertes Stück in Richtung des Pfeiles 33 angehoben. Nach jedem Hub werden die Hebel 15 und 16 nacheinander in Richtung der gestrichelt eingetragenen Pfeile 34 und 35 wieder gehoben, wobei die Halteglieder 29 und 30 sich selbsttätig lösen und an dem Rohr i' durch ihr Eigengewicht hina@bgleiten. Während der Rückführung jeweils eines Hebels, von .denen statt der im Ausführungsbeispiel der Einfachheit halber veranschaulichten zwei Stück auch drei oder mehr verwendet werden können, ist der andere (oder deren mehrere) in seiner Lage festzuhalten, um ein Wiederabsinken des angehobenen Mastteiles zu verhindern. Nach dem Ausfahren jedes Mastschusses wird dieser durch Betätigen der Spannvorrichtungen mit dem nächstfolgenden druck- und biegungssteif gekuppelt, und anschließend wird das absatzweise Heben fortgesetzt, bis alle Rohrschüsse ihre Ausfuhrstellung und damit der Mast seine Betriebslage erreicht haben. Durch umgekehrte Handhabung,des Hebelmechanismus läßt sich der Rohrmast bei Bedarf jederzeitwieder einfahren, z. B. um gelegentliche Überholungsarbeiten ran der Windkraftanlage 3 in einfachster Weise in der gestrichelt eingetragenen Stellung 3' dicht über dem Erdboden ausführen zu können.
• Bei dem in Abb. 5 veranschaulichten Ausführungsbeispiel eines Auslegermontagekrans sind sowohl der Standmast 40 als auch die beiden Teile 41 und 42 des Auslegerarmes als erfindungsgemäße Rohrmaste ausgebildet. Der Standmast 40 kann dabei -in gleicher Weise, wie an dem Beispiel des Tragmastes für den Windmotor erläutert, nach dem Anschließen der Abspannseile 43, 43' und der Flasche 44 für den Nackenzug 45 des Auslegerarmes 41, 42 aus der eingefahrenen Transportstellung in seine Arbeitslage ausgefahren werden. Der Auslegerarm ist aus zwei gleichartigen Rohrmasten 41, 42 zusammengesetzt, die zu diesem Zweck vor dem Aufrichten mit ihren dicksten Rohrschüssen i, i druck- und biegungssteif gekuppelt sind.
• Eine beispielsweise Ausführungsform der Kupplung zweier Rohrmaste unter Verwendung von normalen Rohrschüssen i, i -ist in Abb. 6 im Schnitt vergrößert dargestellt. Bei dieser werden die Enden der Rohrschüsse i, i durch ein eingeschobenes Rohrstück 46 zentriert und axial ausgerichtet, das durch einen zwischen den Stirnflächen der Rohre liegenden Flansch 47 gegen Verschieben gesichert ist. Mit Hilfe von zwei die Rohrschüsse i, i von außen umschließenden und sich auf die nach außen vorstehenden Kegelflächen 5 albstützenden Flanschen 48 werden die Rohrmaste durch Schrauben 49 unter Vorspannung gegeneinander gezogen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Rohrmast zum Tragen von Lasten beliebiger Art, wie z. B. Windmotoren, Antennen, Lampen, Hebezeugen od. dgl., bestehend aus einzelnen teleskopartig ineinander verschieblichen und im ausgefahrenen Zustand miteinander verriegelbaren. Rohrschüssen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungen aus in an sich bekannter Weise an den Rohrschußernden nach innen bzw. außen vorspringend angeordneten Kegelflächen (5, 6) bestehen, die durch Schnel.lspannvorrichtungen., z. B. über Kreuz angeordnete Querkeile oder Drehkeile, gegeneinanderpreßbar sind.
2. 2. Rohrmast nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der unterste Rohrschuß durch Ausrüstung mit einer gegebenenfalls abnehmbaren Fußplatte (13) und'bzw. oder einer Ankerplatte (14) als in den Boden versenkbares Mastfundament ausgebildet ist.
3. 3. Rohrmast nach Anspruch i oder 2 mit einer vorzugsweise durch Hand- oder Fußkraft betäti.gbaren Vorrichtung zum absatzweisen Aus- und Einfahren der Rohrschüsse, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus- und Einfahrvorrichtung raus ,mindestens zwei Hebeln (15, 16) besteht, deren Lastarme (21, 22) durch Stoßstangen (23, 24) mit Haltegliedern, z. B. Ketten (29, 30), verbunden sind, die den jeweils zu bewegenden Rohrschuß beim Heben selbsthemmend erfassen und beim Entlasten wieder freigeben. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 252 801, 259 309, 260 320, 262 7o6, 270 8(95.