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Tür mit zwei Deckschichten aus hygroskopischem Faserstoff Die Erfindung
betrifft Türen, die aus einem inneren Körper, z. B. zueinander parallelen Holzlatten
oder -leisten, und beidseitig auf diesem Körper angebrachten Deckschichten aus Holz
oder einem anderen, in hygroskopischer Hinsicht gleichwertigem Faserstoff zusammengesetzt
sind. Beide Schichten können hierbei vorteilhaft aus zwei Lagen bestehen, wobei
die Fasern der äußeren Lage zweckmäßig der Längsrichtung der Tür folgen und somit
in der Gebrauchslage senkrecht stehen, während die Fasern der inneren Lage rechtwinklig
hierzu verlaufen.
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Wenn eine solche Tür als Außentür in einem Haus dient, d. h. ihre
beiden Seiten der Einwirkung von Luft mit verschiedener Temperatur ausgesetzt sind,
wirft oder verzieht sie sich sehr oft. Dieses Verziehen ist um die waagerechte Mittellinie
der Tür herum besonders ausgeprägt, d. h. der Mittelteil der Tür buchtet sich z.
B. im Winter aus der durch die oberen und unteren Kanten der Tür bestimmten Ebene
heraus. Hierdurch wird bei nach außen sich öffnenden einflügeligen Türen ihr Schließen
erschwert oder sogar unmöglich gemacht, weil eine mehr oder weniger weitgehende
Verformung notwendig ist, damit der Schließkolben oder Riegel des Türschlosses in
die Öffnung des zugehörigen, am Türrahmen befestigten Beschlags hineingelangen kann.
Bei nach innen sich öffnenden Türen treten Spalten zwischen dem Türrahmen und den
oberen und unteren Kantenteilen der Tür auf. Die Ursache für das Werfen bzw. Verziehen
der Tür liegt darin, daß die Luft außerhalb des Hauses einen anderen Feuchtigkeitsgehalt
hat als die Luft im Innern des Hauses. Während der
kalten Jahreszeit
ist die absolute Feuchtigkeit der Außenluft niedrig, ihre relative Feuchtigkeit
dagegen sehr hoch. Andererseits ist dann im Innern eines Wohnhauses die absolute
Feuchtigkeit hoch, die relative Feuchtigkeit aber wesentlich niedriger als darußen.
Holz, das praktisch genommen keinen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat, ist einer
Formveränderung entsprechend dem relativen Feuchtigkeitsgehalt der Luft unterworfen.
Dies hat zur Folge, daß sich im Winter die der Außen-Luft zugewendete Deckschicht
infolge des Einflusses der Feuchtigkeit der Außenluft mehr ausdehnt als die auf
der anderen Seite des Türkörpers liegende Deckschicht. Diese Ausdehnung erfolgt
bekanntlich hauptsächlich rechtwinklig zur Längsrichtung der Holzfasern, in geringerem
Ausmaß jedoch auch in deren Längsrichtung. Bei dem oben angenommenen Beispiel mit
sogenannten sperrenden Lagen bestimmt der letztgenannte Faktor die Formveränderung,
welcher zufolge die Tür die oben beschriebene Ausbauchung erhält.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Nachteils und besteht
im wesentlichen darin, daß wenigstens eine der beiden Deckschichten auf ihrer dem
Türinnern zugekehrten Seite mit einer über deren ganze Flächenerstreckung zusammenhängenden
Leichtmetallplatte versehen wird, die auf beiden Seiten unmittelbar und fest am
hygroskopischen Faserstoff anliegt und deren Dicke im Sinne einer Gegenwirkung gegen
ein Werfen und Verziehen der Tür gewählt ist.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine solche Leichtmetallplatte,
z. B. aus Aluminium, wegen ihres verhältnismäßig großen Wärmeausdehnungskoeffizienten
einem Verziehen und Werfen der Tür unter dem Einfluß der Luftfeuchtigkeitsschwankungen
wirksam zu. begegnen vermag. Die Deckschichten, insbesondere aus Holz, dehnen sich
unter der Einwirkung kalter und feuchter Außenluft aus. Die Leichtmetallplatte dagegen
zieht sich bei fallender Außentemperatur zusammen und wirkt also dem Ausdehnungsbestreben
der fest und unmittelbar mit ihr verbundenen Holzschicht entgegen, so daß diese
an einem Verziehen oder Werfen zwangsweise gehindert wird. Mit steigender Außentemperatur,
also vornehmlich im Sommer, unterliegt die Deckschicht (Holz) einer Austrocknung,
die sich besonders bei direkter Sonnenbestrahlung bisher in der geschilderten Weise
äußerst störend bemerkbar machte. Eine solche Austrocknung bedeutet aber ein Zusammenziehen
der Deckschicht. Die Leichtmetallschicht dagegen dehnt sich reit steigender Temperatur
aus, so daß also auch in diesem Falle die Metallschicht dein unerwünschten inneren
Arbeiten der Deckschicht entgegenwirkt. Damit ist also auf Grund der Erfindung ein
sehr einfaches Mittel gegeben, eine Tür mit Deckschichten aus hygroskopischem Faserstoff,-insbesondere
aus Holz, gegen ein äußerst lästiges Verziehen und Werfen weitgehend zu schützen.
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Die Stärke der Leichtmetallschicht ist so zu wählen, daß ihre inneren
Wärmespannungen den in der hygroskopischen Deckschicht auftretenden entgegengerichteten
Spannungen das Gleichgewicht und damit die Deckschicht im Zaume zu halten vermögen.
Demgemäß erweist sich für die Leichtmetallschicht eine Stärke von 0,3 bis
1,5 mm, noch besser eine von o,5 bis i,o mm je nach der Beschaffenheit der Deckschicht
als zweckmäßig. Leichtmetall bietet darüber hinaus insofern noch einen weiteren
Vorteil, als die Leichtmetallschichten im voraus mit den Deckschichten zusammengeklebt
und dann mit denselben Schneid- und Bohrwerkzeugen bearbeitet werden können.
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Offensichtlich verleihen die gemäß der Erfindung anzubringenden Leichtmetallschichten
wegen ihres verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunktes den Türen keine wesentliche
Brandsicherheit, wie es z. B. der Fall ist, wenn sie Einlagen aus z. B. Eisen haben.
Das Leichtmetall wird, wie ausgeführt, aus ganz anderen Gründen gewählt, nämlich
deswegen, weil die hohe Wärmeausdehnung des Leichtmetalls die Schwellung des Holzes
kompensiert, so daß die Tür im wesentlichen eben verbleibt, auch wenn ihre beiden
Seiten der Einwirkung von Luft mit in hohem Grade verschiedenem relativen Feuchtigkeitsgehalt
ausgesetzt sind.
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Die Erfindung soll an Hand zweier in der Zeichnung beispielsweise
dargestellter Ausführungsformen näher beschrieben werden, und dabei sollen auch
weitere die Erfindung kennzeichnende Eigenschaften angegeben werden.
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Fig. i zeigt eine gemäß der Erfindung ausgeführte Tür in Draufsicht,
wobei die dem Betrachter zugewendete Deckschicht teilweise weggeschnitten ist, so
daß das Innere der Tür sichtbar ist; Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie II-II
der Fig. i ; Fig. 3 ist ein Schnitt ähnlicher Art wie der in Fig.2 durch eine abgewandelte
Ausführungsform der Erfindung.
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In der Zeichnung bezeichnen io und 12 zwei lotrechte und zwei waagerechte
Holzleisten, die die Türfassung bilden und sich daher um die Seitenkanten der Tür
herum erstrecken. Im Innern der Türfassung ist eine Anzahl zweckmäßig lotrecht gestellter
Leisten oder Latten 1q. aus Holz angebracht. Diese Leisten oder Latten sind in einem
Abstand voneinander angeordnet, der ebenso groß sein kann wie die Breite der Latten.
Der aus den vorgenannten Teilen zusammengesetzte Türkörper ist auf beiden Seiten
mit einer Platte abgedeckt, die aus zwei Lagen 16, 18 aus Furnierblättern, Holzfaser
od. dgl. zusammengesetzt ist. Die Faserrichtung in der dem Türkörper zunächst liegenden
Lage 16 verläuft rechtwinklig zu der der Latten, während die Faserrichtung der äußeren
Lage dieselbe Hauptrichtung hat wie diese Latten. Bei der Ausführungsform `gemäß
den Fig. i und 2 ist zwischen die Lagen 16, 18 auf beiden Seiten des Türinnenkörpers
eine Leichtmetallschicht 2o eingebracht und mit den beiden Lagen 16, 18 verleimt.
Diese Leichtmetallschicht, die vorzugsweise aus Aluminium besteht, ist über die
ganze Fläche der Tür zusammenhängend angeordnet. Hierdurch
wird
über die bereits erwähnten Vorteile hinaus der weitere Vorteil gewonnen, daß einer
Diffusion von Feuchtigkeit durch die Deckschichten und weiter durch die Tür hindurch
mit Sicherheit vorgebeugt wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Metallschicht 22 auf
der Innenseite der inneren Lage 16 angebracht, also zwischen dieser und dem Türkörper
io, 1q..
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten und
beschriebenen Ausführungsformen begrenzt, sondern in verschiedener Hinsicht innerhalb
des Rahmens des ihr zugrunde liegenden Leitgedankens abwandelbar. So ist es denkbar,
die beiden Ausführungsformen dergestalt zu kombinieren, daß die Metallschicht auf
der einen Seite der Tür gemäß der Fig. i und auf der anderen gemäß der Fig. 2 angebracht
ist.