DE91472C - - Google Patents

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DE91472C
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 42: Instrumente.
Quecksilberluftpumpe. ,
Mit dieser Luftpumpe, welche hauptsächlich zum Auspumpen von Glühlampenbirnen dienen soll, wird der Zweck verfolgt, die Luftverdünnung in den letzteren oder auch in irgend welchen anderen Gefäfsen zu einer möglichst vollkommenen zu machen.
Die Pumpe wirkt durch eine äufsere und eine innere Luftverdünnungskammer, von weichen die erstere durch eine gewöhnliche Luftpumpe eine geringe Luftverdünnung erfährt, während die letztere mit dem auszupumpenden Gefäfse verbunden ist, durch eine in derselben angeordnete umlaufende Trommel mit geeigneten Kanälen die Luft aus dem betreffenden Gefäfse aussaugt und in die erste Kammer abgiebt. Die beiden Kammern sind hierbei durch Quecksilber oder irgend ein anderes flüssiges Mittel, welches beide zum Theil füllt, von einander abgeschlossen.
Die über dem Flüssigkeitsstand der inneren Kammer befindliche Luft wird durch die Trommelkanäle unter die Oberfläche der Flüssigkeit geführt und zu einer Luftblase zusammengeprefst, welche infolge ihrer Schwimmfähigkeit und durch die die Kanäle durchströmende Flüssigkeit aus centralen Oeffhungen der Trommel in die äufsere Kammer austritt.
Um eine möglichst vollkommene Luftverdünnung zu erzielen, sind die Trommelkanäle an geeigneten Stellen derartig verengt und gekrümmt, dafs die Durchströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit und die Reibung der letzteren an den Kanalwänden erhöht wird. Aufserdem erfahren durch diese Gestaltung, bei schon erfolgter starker Luftverdünnung, die in diesem Falle nur noch kleinen Luftblasen, welche leicht an den Kanalwänden sich festsetzen können, erst dann eine Druckverminderung, und können dieselben erst dann wieder durch die Flüssigkeit in den Raum über dem Stand derselben aufsteigen, wenn der letztere schon wieder durch die die äufsere Eintrittsöffnung des Trommelkanales abschliefsende Flüssigkeit von dem auszupumpenden Gefäfse abgeschieden ist. Die in dem Kanäle zurückbleibende Luftblase wird also bei jeder Trommelumdrehung durch die neu in den Kanal eintretende Luft vergröfsert, bis sie eine genügende Ausdehnung erreicht hat, um wie die früheren durch die centrale Kanalöffnung und die Flüssigkeit ■ in die äufsere Kammer zu entweichen.
Auf den beiliegenden Zeichnungen sind in den Fig. 1 bis 4 und 5 bis 7 zwei Ausführungsformen einer derartigen Luftpumpe dargestellt.
Bei der ersten Ausführungsform sind in der umlaufenden Trommel C (Fig. 1, 2 und 4) drei Kanäle F1 F^ und F3 vorgesehen, welche durch die äufseren Lufteintrittsöffnungen G1 G2 und G3 mit dem inneren Luftverdünnungsraum A und durch das in diesem befindliche Rohr D mit dem auszupumpenden Gefäfse in Verbindung stehen, während die mittleren Oeffnungen Hx H^ und H8 (s. H3 in Fig. 2) der in die Kanäle eingeführten Luft ein Austreten durch die Flüssigkeit in den Raum B (Fig. 1 und 2) gestatten.
Der Raum A wird gebildet durch den unteren Theil des äufseren Mantels Z und die Kappe X, die Kammer B durch die Kappe X, den oberen Theil des Mantels Z und den Deckel Y.
Das Innere der Pumpe wird so weit mit Quecksilber oder einem anderen geeigneten flüssigen Mittel gefüllt, dafs die Kappe X in dasselbe eintaucht und die Kammern A und B
durch das Quecksilber von einander abgeschlossen werden. Es ist hierbei darauf zu achten, dafs die Kappe X genügend weit eintaucht, da bei arbeitender Pumpe infolge des Druckunterschiedes in den beiden Kammern A und B die Flüssigkeit in B sinken und in A steigen wird.
Die Welle L, das Rohr D und der Deckel Y werden durch Stopfbüchsen, · Packungen und Quecksilberfüllungen in der Rinne P oder dergl. in genügender Weise abgedichtet.
Bei Drehung der Trommel C gelangt die Oeffnung G1 des Kanales F1 zunächst aus der in Fig. ι angegebenen Stellung über die Oberfläche des Quecksilbers, die hier befindliche Luft tritt in F1 ein, bis bei weiterer Drehung das Quecksilber die Oeffnung G1 wieder abschliefst. Die jetzt in dem Kanäle, befindliche Luft wird unter die Oberfläche der Flüssigkeit geführt und durch das infolge der Trommeldrehung den Kanal durchströmende Quecksilber zu einer Luftblase I3 (auf der Zeichnung Fig. ι im Kanal Fs dargestellt) zusammengedrückt. Kommt bei weiterer Drehung der Kanal in seine Anfangsstellung zurück (F1, Fig. i), so steigt die Luftblase infolge ihrer Schwimmfähigkeit in dem Kanäle in die Höhe, bis sie die mittlere Austrittsöffnung H1 erreicht und durch das Quecksilber in die durch Rohr E (Fig. 2 und 4) mit einer gewöhnlichen Luftpumpe verbundene Kammer B entweicht. Das Austreten der Luft wird noch gefördert durch das den Kanal durchströmende Quecksilber, welchem durch geeignete Verengung des Kanales noch eine gröfsere Durchströmungsgeschwindigkeit und Reibung an den Kanalwänden ertheilt wird.
Wie Fig. ι (Kanal F2) zeigt, ist die Form der Kanäle so gewählt, dafs etwa an den Kanalwänden . hängenbleibende kleine Luftblasen K2, so lange die Oeffnung G2 nicht wieder durch das Quecksilber abgeschlossen ist, keine erhebliche Druckverminderung erfahren und daher nicht aufsteigen können, so dafs dieselben nicht in den auszupumpenden Raum zurückgelangen,, sondern bei jeder Trommeldrehung durch die neu hinzugeführte Luft vergröfsert werden, bis sie die nöthige Ausdehnung erreicht haben, um durch das durchströmende Quecksilber oder infolge ihrer Schwimmfähigkeit in die Kammer B geführt zu werden; die Luftverdünnung durch diese Pumpe wird also eine sehr vollkommene werden.
Bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 5 bis 7) ist in der schräg gestellten Trommel C nur ein Kanal F vorgesenen, welcher durch die obere Oeffnung G die über der Flüssigkeitsfläche in A befindliche Luft aufnimmt und sie schneckenförmig durch die Trommel hindurch nach der unteren Austrittsöffnung H führt, aus welcher dieselbe in die durch Rohr E mit einer gewöhnlichen Luftpumpe verbundene Kammer B gelangt (Fig. 5 und 6).
Um die nöthige Verengung herbeizuführen und gleichzeitig bei grofser Luftaufnahme durch den Kanal einer möglichst geringen Quecksilbermenge zu bedürfen, zieht sich der Kanal F um einen vollen kegelförmigen Körper C1 herum, welcher am oberen Trommelende, also an der Stelle des Lufteintritts in den Kanal F, einen geringen Durchmesser hat, während derselbe nach unten hin zunimmt, so dafs ein enger Durchgang für das Quecksilber geschaffen wird und eine möglichst geringe Menge desselben zur Füllung der Pumpe erforderlich ist.
Der -Mantel Z und die Kappe X der vorher beschriebenen Pumpe haben in diesem Falle eine im Allgemeinen cylindrische Form erhalten, sind aber zur Aufnahme des Rohres D mit einer seitlichen Ausbauchung R (Fig. 6) versehen.
Die Wirkung der zuletzt beschriebenen Pumpe ist dieselbe wie bei der oben erläuterten Ausführungsform. ■ ' '■ ■

Claims (2)

Patent-Ansprüche: ■ ',.,■,.
1. Eine Quecksilberluftpumpe, gekennzeichnet durch zwei verschiedene, durch Quecksilber oder ein anderes flüssiges Mittel von einander abgeschlossene Luftverdünnungskammern (A und B), von denen die innere (A) mit dem auszupumpenden Gefäfse und die äufsere (B) mit einer gewöhnlichen LuIV pumpe in Verbindung steht, so dafs bei Rotation einer irt der inneren Kammer (A) angeordneten Trommel (G) durch geeignete Kanäle (F) derselben die Luft aus dem auszusaugenden Gefäfse der äufseren, schon theilweise ausgepumpten Kammer (B) zugeführt und durch die gewöhnliche Luftpumpe aus dieser wieder abgesaugt wird.
2. Luftpumpe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Trommelkanäle (F), welche derartig verengt und gekrümmt sind, dafs etwa an den Kanalwänden hängenbleibende kleine Luftblasen, so lange der betreffende Kanal nicht durch das flüssige Mittel abgeschlossen wird, durch die Krümmungen und Vorsprünge der Kanalwände am Aufsteigen in dem flüssigen Mittel gehindert werden, daher keine erhebliche Druckverminderung erfahren und nicht über das Niveau und in das betreffende auszupumpende Gefäfs zurückgelangen können, zum Zweck, eine möglichst vollkommene Luftverdünnung zu erzielen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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