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Mit hoher Spannung arbeitender Korpuskularstrahlapparat Bei mit hoher
Spannung arbeitenden Korpuskularstrahlapparaten, beispielsweise Elektronenmikroskopen,
ist es üblich, einen Erdungsschalter anzuwenden, der die Hochspannung führenden
Teile des Gerätes zu erden gestattet, wenn man an diesen Teilen zwecks Reparaturen,
Justierungen od. dgl. arbeitet. Der handbediente Schalter für diesen Erdungsschalter
ist bei den bekannten Geräten auf der Tischplatte angeordnet, wo sich auch für die
übrigen von Hand zu bedienenden Regler Schalter des Gerätes befinden. Da Korpuskularstrahlapparate
dieser Art, insbesondere wenn sie mit sehr hoher Spannung betrieben: werden, gewöhnlich
Geräte mit großer Bauhöhe sind, ist der üblicherweise am Oberteil des Apparates
angeordnete, mit dem Strahlerzeuger verbundene Hochspannungsfeil für den Bedienenden
schwer zugänglich. Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß mit
dem Apparat eine Vorrichtung, z. B. ein: herausklappbarer Fußtritt, eine Leiter
od. dgl., verbunden ist, mit deren Hilfe der Bedienende an die oberen Hochspannung
führenden Teile des Gerätes bequem herankommen kann. Um dabei zu vermeiden, daß
der Bedienende die Hochspannung führenden Teile untersucht, ohne ,die Erdung vorzunehmen,
wird- man gemäß der weiteren Erfindung Verriegelungen anwenden, die den Erdungsmotor
mnt der besonderen dem Apparat zugeordneten Vorrichtung so verriegeln, daß der Bedienende
nicht an die Hochspannung führenden Teile vor deren Erdung herankann. Die Verriegelung
kann dabei durch mechanische, elektrische,
magnetische, pneumatische
oder sonstige bekannte Mittel erfolgen.
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Für die erwähnte Verriegelung können verschiedene Ausführungen in
Betracht gezogen werden. Die mit dem Apparat verbundene besondere Vorrichtung kann:
z. B. aus einem am Gehäuse des Apparates befestigten herausklappbaren Trittbrett,
aus einer Leiter od. dgl. bestehen, wobei mit diesem Trittbrett oder dieser Leiter
ein elektrischer Hilfsschalter so kombiniert ist, das beispielsweise durch das Herausklappen
des Trittbretts oder durch das Anlegen der Leiter die Ein-Schaltung des Erdungsmotors
erfolgt. Man kann die Anordnung aber auch leicht so. durchbilden, daß der Erdungsmotor
im Sinn der Erdung erst dann. eingeschaltet wird, wenn die erwähnte Vorrichtung,
also beispielsweise ein Trittbrett, eine Leiter od. dgl., vom Bedienenden benutzt
wird. In diesem Falle kann die Konstruktion -so gewählt werden, daß der Stromkreis
des Er-dungsmotors über Hilfskontakte geführt ist, die erst dann geschlossen werden,
wenn ein diese Kontakte überbrückendes Schaltstück entgegen der Wirkung von Rückstellfedern
durch das Gewicht des auf das Trittbrett oder die Leiter auftretenden Bedienenden
in die Schließstellung übergeführt wird.
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Eine andere Ausführungsmöglichkeit für eine Verriegelung besteht darin,
däß die mit dem Apparat verbundene Vorrichtung, also beispielsweise ein Trittbrett
oder eine Leiter, mit dem Erdungsschalter so verriegelt ist, daß eine Benutzung
der Vorrichtung nur bei geerdeter Hochspannung möglich ist. Das Trittbrett oder
die Leiter kann also in die Betriebslage nur dann übergeführt werden, wenn vorher
die Erdung der Hochspannung des Apparates erfolgt und damit die Verriegelung aufgehoben
ist.
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Die Figur zeigt schematisch als Ausführungsbeispiel der Erfindung
ein Elektronenmikroskop. Mit i ist das Hohlstativ des Mikroskops, mit 2 der an diesem
Stativ befestigte Tisch bezeichnet, welcher das Mikroskop 3 trägt. Die oberen die
Hochspannung führenden. Teile sind durch eine Schutzwanne q. dem unmittelbaren Zugriff
des Bedienenden entzogen. Um an den Hochspannung führenden Teilen bequem arbeiten
zu können, ist mit dem Gerät ein Trittbrett 5 verbunden, das am Gehäuse um die Achse
6 drehbar befestigt ist. Beim Herausklappen dieses Trittbretts in die gestrichelte
Betriebslage werden die Kontakte 7, 8 mit Hilfe des Schaltstückes g überbrückt.
Die Kontakte 7 und 8 liegen im Stromkreis der Einschaltwicklung 16 des Erdungsmotors
io am Netz i i, 1z. Durch das Herausklappen des Trittbretts 5 wird also der Erdungsmotor
ro im Sinne des Erdens zwangläufig eingeschaltet, Mit 17 ist die Ausschaltwicklung
des Erdungsmotors io bezeichnet. Der Stromkreis dieser Wicklung verläuft über die
Kontakte 14 und 15 des Trittbretts 5. Diese Kontakte sind dann geschlossen, wenn
sich das Trittbrett in der dargestellten Ruhelage befindet. Nur in :dieser Lage
kann somit die Hochspannung eingeschaltet werden. Durch das Herausklappen des Trittbretts
5 dagegen wird der Stromkreis der Ausschaltwicklung 17 zwangläufig geöffnet, so
daß keine Möglichkeit besteht, die Hochspannung einzuschalten, wenn der Bedienende
auf das Trittbrett 5 steigt, um an der Hochspannungsanlage zu arbeiten. Mit 13 ist
der handbediente Umschalter bezeichnet, mit dessen Hilfe in der dargestellten Schaltlage
am Kontakt ig die Ausschaltwicklung 17 und in der gestrichelten, Lage am Kontakt
18 die Einschaltwicklung 16 des Erdungsmotors eingeschaltet werden kann. In der
dargestellten Ruhelage des Trittbretts 5 kann somit der Erdungsmotor io mit Hilfe
des Schalters 13 ein- und ausgeschaltet werden. Bei herausgeklapptem Trittbrett
5 dagegen kann ein Einschalten der Wicklung 17 nicht mehr erfolgen, da -deren Stromkreis
an den Kontakten 1¢, 15 zwangläufig unterbrochen ist. Der Schalter 13 ist zweckmäßig
zusammen mit den übrigen, in der Figur nicht dargestellten Schalt und Regelgeräten
des Apparates an einer Stelle angeordnet, die vom Platz des sitzenden Beobachters
aus bequem erreichbar ist.