-
Schreibvorrichtung für Meßinstrumente mit einem Schreibglied Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schreibvorrichtung, bei der die Schriftzeichen durch Eindrücke
in einer weichen, leicht verformbaren Schicht, z. B. aus Wachs, erzeugt werden,
insbesondere zum Registrieren von Entfernungen nach dem Echoverfahren. Das Schreiben
auf Wachsstreifen hat gegenüber anderen Registrierverfahren, z. B. dem elektrochemischen
oder photographischen Verfahren, den Vorteil eines vollkommen trockenen Betriebes
und einer leichten Ausführbarkeit. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei längerem
Betrieb der Registrierapparat verschmutzt, indem durch das Schreibglied kleine Teilchen
der Wachsschicht abgerissen und im Registriergerät verstreut werden. Außerdem verschmutzt
auch das Schreibglied selbst durch die dauernde Mitnahme von Wachsteilchen, wodurch
sich eine unklare Schreibkurve ergibt. Schließlich hat das Wachspapier auch noch
den Nachteil, daß sich die Aufzeichnungen darauf leicht verwischen.
-
Erfindungsgemäß sind alle diese Mängel dadurch vermieden, daß zwischen
dem Schreibglied und der Deckschicht eine dünne, zähe Schutzhaut angeordnet ist,
durch die hindurch der Schreibdruck auf die weiche Schreibschicht übertragen wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß eine derartige
Zwischenschicht
die Registrierung kaum behindert. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen,
daß die Schriftzeichen nicht, wie bisher angenommen, durch Einritzen oder Abschaben,
sondern .durch Zusammenpressen der Wachsschicht erzeugt werden. Das Einschalten
der Zwischenschicht hat andererseits den Vorteil, daß das Schreibglied selbst nicht
mehr unmittelbar auf die weiche Schreibschicht einwirkt und infolgedessen auch nicht
mehr durch Mitnahme von Teilchen der Schreibschicht eine Verschmutzung des Registrierapparates
hervorrufen kann. Wie Versuche ergeben haben, wird ferner durch das Einschalten
der dünnen Schutzhaut eine wesentlich sauberere Aufzeichnung erzielt als bei unmittelbarer
Einwirkung des Schreibgliedes auf die Schreibschicht.
-
Die Schreibvorrichtung nach der Erfindung läßt sich in mannigfacher
Weise für die verschiedensten Zwecke mit -Vorteil anwenden. Bei einer Registriervorrichtung
zum Aufzeichnen von Bewegungs- oder Meßgrößen kann der Schreiber erfindungsgemäß
an der Rückseite, d. h. an der der Schauseite abgelegenen Seite des Registrierstreifens
angreifen, so daß er durch das Tragblatt für die Schreibschicht, das in diesem Falle
die Aufgabe der obengenannten Schutzhaut übernimmt, auf die Schreibschicht einwirkt.
Dabei kann sich der Registrierstreifen an seiner Vorderseite gegen eine gleichzeitig
als Schaufenster und als Schreibunterlage dienende durchsichtige Scheibe abstützen.
Eine solche Anordnung hat gegenüber den bisher bekannten Registriervorrichtungen
insbesondere den Vorteil, daß das Schreibglied hinter dem Registrierstreifen verdeckt
liegt und im Schaufenster des Registrierger ätes lediglich der Registrierstreifen
mit der Aufzeichnung erscheint. Dadurch wird insbesondere auch ein Verdecken der
zuletzt erfolgten Aufzeichnungen bzw. des Endes der Registrierkurve durch das Schreibglied
vermieden.
-
Vorteilhafterweise läßt sich das Schreibblatt so ausbilden, daß die
weiche Schreibschicht erfindungsgemäß zwischen zwei festeren Außenschichten liegt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist dabei zweckmäßigerweise von den beiden
Außenschichten eine durchsichtig ausgebildet. Der Registrierstreifen kann aus einer
Wachsschicht bestehen, die auf ein Trägerblatt von einer gegen das Wachs sich abhebenden
Farbe aufgebracht und von einer durchsichtigen, vorzugsweise aus Zellstoff bestehenden
Haut bedeckt ist. Dabei kann erfindungsgemäß die durchsichtige Deckschicht entweder
lose auf der Schreibschicht liegen oder fest, z. B. durch Verleimen, mit der Schreibschicht
verbunden sein. Die feste Verbindung hat Vorteile in mehrfacher Hinsicht. Insbesondere
wird dadurch auch das nachträgliche Andern der Aufzeichnungen ausgeschlossen. Ein
derartiges Schreibblatt läßt sich somit nicht nur für die Registrierung von Meßwerten
u. dgl., sondern auch als Schreibpapier für wichtige Aufzeichnungen mit Vorteil
verwenden. Eine feste, mit der .Schreibschicht verbundene Schutzhaut läßt sich auch
durch einen Anstrich von Gummi, Lack od. dgl. erzielen. Mit besonderem Vorteil läßt
sich das neue Schreibblatt für die Registrierung kurzzeitiger Vorgänge, insbesondere
der Schallaufzeit bei nach dem Echoverfahren arbeiteniden Erntfernungsmessern, verwenden,
bei denen die Aufzeichnung durch kurzzeitiges Vorschnellen eines Schreibgliedes
gegen das Schreibblatt erzeugt wird, weil hierbei eine besonders starke, die Schutzhaut
leicht überwindende schlagartige Druckwirkung vorhanden ist, die trotz der Zwischenschaltung
der Schutzhaut ein sicheres Aufzeichnen der Meßgrößen gewährleistet.
-
Statt die ganze Schreibschicht mit einem Schutzblatt zu bedecken,
ist es auch möglich, die Schreibschicht lediglich an der Schreibstelle durch eine
Schutzhaut abzudecken, indem erfindungsgemäß zwischen dem Schreibglied und der Schreibschicht
ein dünnes Schutzblatt angeordnet wird, durch das hindurch das Schreibglied auf
die Schreibschicht einwirkt. Das Schutzblatt kann hierbei ebenfalls aus einer durchsichtigen
Haut z. B. aus Zellstoff bestehen. Um eine größere Festigkeit zu erzielen, kann
es aber auch als Metallfolie ausgebildet sein.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Darstellung der Schreibvorrichtung nach der Erfindung
mit Schreibstift und Registrierstreifen, Abb. 2 ein Registriergerät für Echolote
in schematischer Darstellung, Abb.3 einen Teilquerschnitt zu Abb.2 in vergrößerter
Darstellung und Abb. q. eine Abänderung der Schreibvorrichtung nach Abb. i bzw.
2.
-
Im dargestellten Beispiel gemäß Abb. i ist i ein Papierblatt, auf
dessen Oberseite eine z. B. rote Farbschicht z und darüber eine Schicht 3 aus weicher
plastischer Masse, z. B. Wachs, aufgetragen ist. Mit q. ist die dünne Schutzhaut
bezeichnet, mit der die Wachsschicht 3 überzogen ist. Die Aufzeichnungen werden
in gleicher Weise erzeugt wie bei den üblichen zum Registrieren benutzten Wachsstreifen,
indem ein Schreibstift 5, der sich über das gegen eine Unterlage 6 abgestützte Papier
hinwegbewegt, in die Wachsschicht eingedrückt wird. Dadurch erfährt die Wachsschicht
an den Druckstellen eine Verdünnung, so daß die Farbschicht 2 sichtbar wird und
damit die Druckstellen als Schrift erscheinen.
-
Durch die Schutzschicht 4. wird verhindert, daß der Schreibstift 5
unmittelbar auf die Wachsschicht 3 einwirkt und Wachsteilchen mitnimmt. Ferner wird
verhindert, daß außer dem Schreibstift selbst auch das Registrierblatt und, falls
es sich um einen Registrierapparat mit mechanisch bewegtem Schreibstift handelt,
auch die in der Bahn des Schreibstiftes gelegenen Teile des Registrierapparates
verschmutzt werden.
-
Die Schutzschicht q. kann aus einer durchsichtigen Zellhaut bestehen,
die durch Verleimen mit dem Schreibblatt fest verbunden ist oder lose auf dem Schreibblatt
aufliegt. Bei lose aufgelegter Schutzhaut kann diese gegebenenfalls auch undurchsichtig
sein,
-und die Aufzeichnungen können dann durch nachträgliches Abheben der Schutzhaut
4 sichtbar gemacht werden.
-
Bei dem in Abb. 2 veranschaulichten, nach dem Echoverfahren arbeitenden
Registriergerät zur Entfernungsmessung wird durch einen umlaufenden, an einem Schreibarm
8 befestigten Schreibstift 5 auf einem quer zur Drehachse des Schreibarmes 8 fortbewegten
Registrierstreifen 9 die zu messende Entfernung aufgezeichnet, indem der am Schreibarm
8 schwenkbar gelagerte Schreibstift 5 durch einen vom Echo zu erregenden Elektromagneten
io im Augenblick der Echoankunft schlagartig gegen den Registrierstreifen 9 vorgeschnellt
wird. Dabei ist die Einrichtung so ausgebildet, daß der Lotimpuls durch einen Schallsender
i i, z. B. beim Hinweggehen des Schreibstiftes 5 über die Kante 12 des Registrierstreifens
9, mittels eines auf der Achse des Schreibarmes 8 befestigten Kontaktgebers 13 gestartet
wird, so daß der Abstand a des im Augenblick der Echoankunft auf dem Registrierstreifen
erzeugten Punktes von der Kante 12 ein Maß für die seit der Schallaussendung verflossene
Zeit und damit für die zu messende Entfernung angibt. Das Echo wird durch einen
Empfänger 14 und einen Verstärker 15 auf den Schreibmagneten io übertragen. Die
gesamte Registriervorrichtung mit dem Schreibarm und der Transporteinrichtung für
den Registrierstreifen ist in einem Kasten 16 untergebracht, der mit einem Schaufenster
17 zur Beobachtung der auf dem Registrierstreifen erzeugten Aufzeichnung versehen
ist. Der Schreibarm mit dem Schreibstift 5 ist so angeordnet, daß er hinter dem
Registrierstreifen 9 umläuft, so daß er von außen nicht zu sehen ist und das Schaubild
in keiner Weise stört. Wie auf Abb. 3 zu ersehen ist, ist der Registrierstreifen
so angeordnet, daß seine durchsichtige Schutzhaut 4 gegen das als Schreibunterlage
dienende Fenster 17 anliegt und der Schreibstift 5 auf die Rückseite des Registrierstreifens
einwirkt. In diesem Falle übernimmt also der Papierstreifen i die Rolle der Schutzhaut.
Die durchsichtige Haut 4 auf der Außenseite des Registrierstreifens könnte bei dieser
Anordnung auch weggelassen werden. Sie hat jedoch den Vorteil, daß dadurch das Anhaften
von Wachs an der Schreibunterlage und damit das Verschmieren des Schaufensters durch
Wachsteilchen verhindert wird.
-
Wie aus Abb.4 ersichtlich ist, ist es nicht erforderlich, den ganzen
Registrierstreifen mit einer Schutzhaut zu überziehen, sondern es genügt gegebenenfalls
auch die Anordnung eines schmalen Schutzblattes 18 an der Schreibstelle, das die
unmittelbare Einwirkung des Schreibstiftes auf die Schreibschicht verhindert. Dieses
Schutzblatt kann durchsichtig sein und dabei zweckmäßigerweise aus einer dünnen
Zellhaut bestehen. Zur Erhöhung des Widerstandes gegen Verschleiß kann es aber auch
durch eine Metallfolie gebildet werden. Um dem Verschleiß durch den Schreibstift
Rechnung zu tragen, könnte das Schutzblatt 18 auch langsam, und zwar um ein Vielfaches
langsamer als der Registrierstreifen unter dem Schreibstift hinwegbewegt werden.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt,
vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen und auch andere Ausführungen möglich.
Insbesondere läßt sich die Schreibfläche nach der Erfindung auch bei Registriervorrichtungen
zur fortlaufenderi Aufzeichnung von Meßkurven mit unter ständigem Druck an dem Registrierstreifen
anliegendem Schreibglied anwenden. Statt der Ausbildung als Wachsstreifen mit farbigem
Untergrund kann der neue Registrierstreifen auch aus einer zunächst undurchsichtigen
Wachsschicht bestehen, die zwischen zwei durchsichtigen Deckschichten liegt. Ordnet
man hinter dem Registrierstreifen eine Lichtquelle an, so erscheinen die Aufzeichnungen
als Leuchtkurven.