DE914043C

DE914043C - Verfahren zur gleichmaessigen elektrischen Erhitzung nichthomogener stabfoermiger Koerper hohen spezifischen Widerstandes, insbesondere zwecks Sinterung

Info

Publication number: DE914043C
Application number: DES8319D
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Hanns Jung; Dipl-Ing Guenther Scharowsky
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1939-12-15
Filing date: 1939-12-15
Publication date: 1954-06-24

Description

Verfahren zur gleichmäßigen elektrischen Erhitzung nichthomogener stabförmiger Körper hohen spezifischen Widerstandes, insbesondere zwecks Sinterung Es ist bekannt, stromleitende, vorzugsweise stabförmige Körper hohen spezifischen Widerstandes mittels hindurchgeleiteter elektrischer Ströme zu erhitzen. Sollen auf diese Weise nichthomogene Körper beispielsweise zwecks Sinterung erhitzt werden, so ergeben sich gewisse Schwierigkeiten. Insbesondere bei größeren Querschnitten des zu erhitzenden, vorzugsweise stabförmigen Körpers zeigt es sich, daß beim Stromdurchgang die inneren Teile sich stärker erhitzen als die äußeren, der Abkühlung durch Ausstrahlung mehr ausgesetzten Teile. Um auch die Außenschicht auf die zum Sintern erforderliche Temperatur zu bringen, müßte man die Stärke des hindurchgeleiteten Stromes erheblich steigern, was eine schädliche Überhitzung der inneren Teile zur Folge hätte. Die Erfindung zeigt einen Weg, diese Nachteile zu vermeiden und nichthomogene Körper, insbesondere Stäbe höheren spezifischen Widerstandes, über ihren ganzen Querschnitt gleichmäßig elektrisch zu erhitzen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß durch den zu erhitzenden Körper ein Wechselstrom von solcher Stärke und Frequenz hindurchgeleitet wird, daß die im Verhältnis zu den Innenschichten stärkere Abkühlung der Außenschicht durch die Hautwirkung des Stromes (Stromverdrängung) mindestens teilweise ausgeglichen wird.
Als besonders zweckmäßig erweist es sich, bei der Durchführung des angegebenen Verfahrens den zu erhitzenden Körper der gleichzeitigen Einwirkung zweier Ströme verschiedener Frequenz auszusetzen, von denen der eine, im wesentlichen zur- Erhitzung der inneren Schichten dienende, ein Niederfrequenz- oder Gleichstrom und der andere, im wesentlichen zur Erhitzung der Außenschicht durch Hautwirkung dienende, ein beispielsweise induzierter Strom höherer Frequenz ist. Falls erforderlich, kann dabei überdies der Strom höherer Frequenz je nach Bedarf stärker oder schwächer als der Niederfrequenz- oder Gleichstrom gewählt werden.
In manchen Fällen erweist es sich als zweckmäßig, die stärkere Abkühlung der Außenschicht des stabförmigen Körpers durch die Hautwirkung des hindurchgeleiteten Wechselstromes nicht vollständig auszugleichen und die völlig gleichmäßige Erhitzung des Körpers zusätzlich durch eine elektrische Strahlungsbeheizung herbeizuführen, wie sie in elektrischen Ofen unter Verwendung von Widerstandsheizkörpern vielfach üblich ist. Man kommt dann mit geringerer Stromstärke und Frequenz aus.
Das beschriebene Verfahren eignet sich in erster Linie für Sinteröfen. Es läßt sich mit Vorteil überall da verwenden, wo bei der unmittelbaren elektrischen Beheizung nichthomogener Körper höheren spezifischen Widerstandes die Temperaturverteilung über den Querschnitt beeinfiußt werden soll:

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur gleichmäßigen elektrischen Erhitzung nichthomogener stabförmiger Körper höheren spezifischen Widerstandes, insbesondere zwecks Sinterung, dadurch gekennzeichnet, daß durch den zu erhitzenden Körper ein Wechselstrom hindurchgeleitet wird, dessen Stärke und Frequenz so gewählt werden, daß die im Verhältnis zu den Innenschichten stärkere Abkühlung der Außenschicht durch die Haut-Wirkung des Stromes praktisch ausgeglichen wird.
2. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zu erhitzende Körper der gleichzeitigen Einwirkung zweier Ströme verschiedener Frequenz ausgesetzt wird, von denen ,der eine, im wesentlichen zur Erhitzung der inneren Schichten dienende, ein Niederfrequenz- oder Gleichstrom und der andere, im wesentlichen zur Erhitzung der Außenschicht durch Hautwirkung dienende, einbeispielsweise induzierter Strom höherer Frequenz ist.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhitzung der Außenschicht des stabförmigen Körpers zusätzlich elektrische Strahlungsbeheizung verwendet wird.