DE913364C - Verfahren und Einrichtung zum Auswuchten von vorbearbeiteten Rotationskoerpern durch Verlagern ihrer Haupttraegheitsachse - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Auswuchten von vorbearbeiteten Rotationskoerpern durch Verlagern ihrer HaupttraegheitsachseInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 18. OKTOBER 1956
Sch i6yi IXb / 42k
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Einrichtungen zum Bestimmen einer Fertigbearbeitungsdrehachse
an Rotationskörpern auf einer Auswuchtmaschine, wo die Hauptträgheitsachse des Rotationskörpers
in bezug auf dessen Drehachse verlagert werden kann. Derartige Maschinen bezeichnet man
als Wuchtzentriermaschinen; sie sind insbesondere zum Zentrieren von Kurbelwellen bekannt. Der zu
zentrierende Körper ist schwingbar gelagert und wird in Rotation versetzt. Dabei wird die Lagerung des
Körpers nach den auftretenden und gemessenen Schwingungsausschlägen so lange verstellt, bis der
Körper um seine mit der Hauptträgheitsachse zusammenfallende Drehachse schwingungsfrei umläuft,
worauf in deren Richtung Zentrierkörner angebracht werden.
Dieses nachstehend kurz als »Wuchtzentrieren«· bezeichnete Verfahren erstrebt durch das Verschieben
der Hauptträgheitsachse ein Massengleichgewicht im Rotationskörper ohne Rücksicht auf dessen geometrische
Form und vor allem den unter Umständen nötigen Rundlauf an Lager- und sonstigen Körperzonen
nach der Fertigbearbeitung. Die Folge dieser Nichtberücksichtigung muß sein, daß beim Fertigbearbeiten,
das die geforderten geometrischen Formen geben soll, zwangläufig neue Unwucht in den Körper
eingebracht wird, die im allgemeinen durch Nachwuchten und Korrigieren wieder zu beseitigen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das zeitraubende Nachauswuchten und Nachbearbeiten
der gemäß dem alten Wuchtzentrierverfahren gekörnten Rotationskörper zu vermeiden, indem beim
Wuchtzentrieren die Hauptträgheitsachse nicht dahin verlagert wird, wo sie mit der Drehachse zusammenfällt,
sondern so weit, bis beide Achsen einen nach Größe und Richtung bestimmbaren Abstand voneinander
besitzen. Dadurch ist zwar der Rotationskörper nach dem Verlagern (Wuchtzentrieren) noch
mit Unwucht behaftet, letztere läßt sich aber genau so abpassen, daß sie wegfällt, nachdem der Körper
an jeder für Rundlauf vorgesehenen Stelle fertigbearbeitet ist. Diese Stellen liegen am Umfang oder
in Bohrungen des Körpers, je nach seinen geometrischen Formen. In bezug auf diese Stellen wird
erfindungsgemäß eine während des Wuchtzentrierens vorzugsweise selbsttätig ausgeglichene Unwucht (im
folgenden Korrekturunwucht benannt) von solcher Größe belassen, daß sie bei der Fertigbearbeitung
der vorbestimmten Rundlaufzonen des Rotationskörpers um die gefundene Drehachse wegfällt.
Das erfindungsgemäße Wuchtzentrieren mit Berücksichtigung
der Fertigbearbeitung macht das nachträgliche Auswuchten und Korrigieren entbehrlich.
Ihre Hauptbedeutung hat die Erfindung beim Wuchtzentrieren und Fertigbearbeiten größerer Serien
gattungsgleicher Rotationskörper, die scheibenförmig sind, wie Pumpenläufer, Flügelräder und ähnliche
Rotoren.
Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des geschilderten neuen Verfahrens besteht
aus einem oder mehreren Ausgleichskörpern, die 3Q zugleich mit dem Rotationskörper während des
Wuchtzentrierens verlagert werden und Korrekturunwuchten
erzeugen, die den Unwuchten des bei der Fertigbearheitung wegfallenden Materials gleichkommen.
Zur näheren Erläuterung des Erfindungsgedankens dienen einige durch die Zeichnung veranschaulichte
Beispiele. Der Einfachheit halber wird ein scheibenförmiger Körper betrachtet. Für walzenförmige
Körper, die, bezogen auf zwei Radialebenen, wuchtzentriert werden, gelten analoge Betrachtungen; man
ordnet bei ihnen jeder dieser Radialebenen vorzugsweise eine Korrekturunwucht zu.
Abb. ι bis 3 zeigen einen abgestuften, scheibenartigen
Rotationskörper, und zwar Abb. 1 die Ansicht in Richtung I bei Abb. 2, Abb. 2 den Längsachsenschnitt
und Abb. 3 den Aufriß der Bohrung des Körpers nach Abb. 2, ebenfalls in Richtung I gesehen;
Abb. 4 und 5 zeigen als Beispiel für eine Einrichtung zur praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens einen scheibenförmigen Rotationskörper in einer Aufnahme mit Ausgleichskörper in senkrechtem
Achsenschnitt (Linie IV-IV in Abb. 5) bzw. im Aufriß.
In Abb. ι und 2 ist mit R der größte Umfangsradius
eines abgestuften kreisscheibenförmigen Rotationskörpers bezeichnet. M0 ist die geometrische Mittelachse
des Körpers, kurz als Primärachse bezeichnet, und U ■ α sei die Unwucht, die der Körper infolge
des örtlichen Übergewichtes U in bezug auf die Achse M0 besitze. Zufolge dieser Unwucht liegt der
Gesamtschwerpunkt S0 des Rotationskörpers (Abb. 1)
um die Strecke e0 außerhalb von M0. Diese Strecke
ist aus Deutlichkeitsgründen übertrieben groß angenommen worden. Zur Beseitigung der Unwucht
durch das alte Wuchtzentrieren würde die Hauptträgheitsachse durch S0 mit der Rotationsachse des
Körpers, z. B. der geometrischen Achse M0, zur Deckung gebracht werden. Das erfindungsgemäße
Wuchtzentrieren gibt jedoch als Fertigbearbeitungsdrehachse die Achse M1, im folgenden als Sekundärachse
bezeichnet, im Abstand χ von der Achse M0 an.
Das bedeutet, daß beim Fertigbearbeiten, z. B. durch Abdrehen am Umfang mit dem Radius R, die schraffierte
Kreissichel F1 entfernt wird, wonach der Körper um die Sekundärachse M1 schwingungs- und schlagfrei
umlaufen kann. Das statische Moment dieser Kreissichel oder kurz ihre Unwucht ist F1 = S1' ev
wenn S1 das im Schwerpunkt wirkende Gewicht, C1 der Abstand des Kreissichelschwerpunktes von der
Achse M1 ist. Wird also gemäß der Erfindung ein
zweckmäßig ringförmiger Ausgleichskörper geschaffen, der für jeden gegebenen Radius der auf Rundlauf zu
bearbeitenden Rotationskörperzonen die Funktion S · e = f (x) erfüllt, so kann mit seiner Hilfe durch
gemeinsame Verlagerung mit dem Rotationskörper auf der Wuchtzentriermaschine die verbleibende
Korrekturunwucht S · e unmittelbar selbsttätig ausgeglichen und damit in einfacher Weise die neue
Drehachse M1 ermittelt werden, um die die Fertigbearbeitung
stattzufinden hat, damit sowohl die Unwucht U · α wie auch die vor der Fertigbearbeitung
noch verbliebene Unwucht S · e entfernt ist.
Während des erfindungsgemäßen Wuchtzentrierens wird der mit dem Ausgleichskörper umlaufende
Rotationskörper so lange, verlagert, bis ein Anzeigegerät
Gleichgewichtszustand erkennen läßt. Um die so gefundene Achse M1 herrscht Gleichgewicht, weil,
bezogen auf die Fläche F1 als Beispiel, gilt:
S0 · {x—e0) = S1 ■ ev
wobei S0 das Gesamtgewicht vor der Fertigbearbeitung
ist.
Der Verlagerungsweg ist dadurch definiert zu
_ S0 ■ e0 + S1 ■ ex
Der Rotationskörper nach dem Beispiel der Abb. 2 besitzt jedoch vier Flächen, die durch Fertigbearbei- no
tung zu Rundlauf gebracht werden sollen. Für die außenliegenden Sicheln P2 und F3 mit den Schwerpunkten
S2 und S3 in den Abständen e2 bzw. e3 von
M1 gilt Analoges, wie für die Sichel F1 dargelegt.
Die in einer Bohrung des Rotationskörpers liegende Sichel Fi habe den Schwerpunkt S4 im Abstand ei
VOnM1. Infolgedessen wirkt ihr statisches Moment
verringernd auf den Verlagerungsweg x. Denn Gleichgewicht um die Achse M1 herrscht, wenn (vgl. Abb. 3)
c . VC
woraus der Verlagerungsweg
X =
:olgt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Bestimmen einer Drehachse an Rotationskörpern auf einer Auswuchtmaschine,
wo die Hauptträgheitsachse des Rotationskörpers in bezug auf dessen Drehachse verlagert werden
kann (sogenannte Wuchtzentriermaschine), dadurch gekennzeichnet, daß durch das Wuchtzentrieren
eine Drehachse bestimmt wird, die Korrekturunwucht im Rotationskörper beläßt, welche der Bedingung genügt, daß sie bei der
Fertigbearbeitung vorbestimmter Zonen des Rotationskörpers auf Rundlauf um diese Drehachse
(Fertigbearbeitungsdrehachse) wegfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweils richtige Korrekturunwucht während des Wuchtzentrierens durch Hilfsmittel, wie Ausgleichskörper (1), selbsttätig
erzwungen bzw. herbeigeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (3) und
ein oder mehrere Ausgleichskörper (1) zugleich in der Wuchtzentriermaschine um deren Drehachse
(6) umlaufen und so lange gemeinsam verlagert werden, bis ihr Umlauf schwingungsfrei ist,
wobei der oder die Ausgleichskörper so bemessen werden und/oder ihre Anordnung so getroffen
wird, daß sie beim Wuchtzentrieren die Korrekturunwuchten ausgleicht, die im Rotationskörper
zunächst verbleiben sollen und die den Unwuchten ias
des bzw. der bei der anschließenden oder späteren
Fertigbearbeitung des Rotationskörpers wegfallenden Teiles bzw. Teile gleichkommen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der gemeinsamen Verlagerung
von Rotations- und Ausgleichskörper zwei Unwuchtkomponenten in an sich bekannter Weise,
z. B. nach der elektrischen Wattmetermethode, gemessen werden und die Verlagerung getrennt
nach Komponentenrichtungen vollzogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß, vornehmlich bei
Serienfertigung gattungsgleicher Rotationskörper, eine Vorbearbeitung derselben erfolgt, die in
Rundlaufzonen ein Materialübermaß an vorbestimmten Stellen beläßt, das beispielsweise so
gewählt wird, daß der doppelte Betrag (x) des ermittelten Verlagerungsweges einseitig am Umfang
der Zonen abgedreht werden kann, damit die Körper danach in den Zonen schlagfrei und
ao gleichzeitig schwingungsfrei umlaufen.
6. Einrichtung zur Durchführung der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer Auswuchtmaschine ein zweckmäßig ringförmiger Ausgleichskörper (1)
zugleich mit dem Rotationskörper (3) in bezug auf die Maschinendrehachse (6) verstellbar angeordnet
ist, und zwar zweckmäßigerweise so, daß die Verstellung in zwei aufeinander senkrecht
stehenden Komponentenrichtungen (s bzw. w) meßbar (Skala 9) erfolgt.
7. Ausbildung der Einrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch fliegende Anordnung von
Rotations- und Ausgleichskörper auf einer Wuchtzentriermaschine.
8. Weitere Ausbildung der Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Wuchtzentrieren in zwei Ebenen Ausgleichskörper in jeder Ebene entsprechend der auszugleichenden
Korrekturunwucht dimensioniert angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DE (1) | DE913364C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1199518B (de) * | 1961-09-21 | 1965-08-26 | Schenck Gmbh Carl | Vorrichtung zum Messen der Unwucht von Rotoren |
DE1202533B (de) * | 1960-11-11 | 1965-10-07 | Schenck Gmbh Carl | Einrichtung zum Wuchtzentrieren von Umlaufkoerpern |
DE1225417B (de) * | 1957-11-07 | 1966-09-22 | Schenck Gmbh Carl | Verfahren und Vorrichtungen zum Auswuchten umlaufender Koerper |
DE2823219A1 (de) * | 1978-05-27 | 1979-11-29 | Schenck Ag Carl | Verfahren und vorrichtung zum zentrieren von mit ungleicher massenverteilung laengs ihrer schaftachse versehenen rotationskoerpern |
-
1950
- 1950-04-01 DE DESCH1671A patent/DE913364C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1225417B (de) * | 1957-11-07 | 1966-09-22 | Schenck Gmbh Carl | Verfahren und Vorrichtungen zum Auswuchten umlaufender Koerper |
DE1202533B (de) * | 1960-11-11 | 1965-10-07 | Schenck Gmbh Carl | Einrichtung zum Wuchtzentrieren von Umlaufkoerpern |
DE1199518B (de) * | 1961-09-21 | 1965-08-26 | Schenck Gmbh Carl | Vorrichtung zum Messen der Unwucht von Rotoren |
DE2823219A1 (de) * | 1978-05-27 | 1979-11-29 | Schenck Ag Carl | Verfahren und vorrichtung zum zentrieren von mit ungleicher massenverteilung laengs ihrer schaftachse versehenen rotationskoerpern |
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