DE913181C

DE913181C - Entnahmevorrichtung fuer Kontrollbogen aus schnellaufenden Druckmaschinen

Info

Publication number: DE913181C
Application number: DEM13536A
Authority: DE
Inventors: Robert Reinartz
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1952-03-29
Filing date: 1952-03-30
Publication date: 1954-06-10

Description

AUSGEGEBEN AM 10. JUNI 1954

M 13536 XUI X5d

Druckmaschinen

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erleichterung der Entnahme ein oder mehrerer Kontrollbogen vom Auslegerstapel schnellaufender Bogendruckmaschinen. Bei den bisher im praktischen Betrieb befindlichen Bogendruckmaschinen ist es im allgemeinen üblich, die Entnahme von Kontrollbogen in einfachster Weise durch Auffangen mehrerer oder eines von der Auslegevorrichtung abgelegten Bogens mit den Händen und Abziehen desselben vom Stapel vorzunehmen. Dieses Verfahren läßt sich trotz größter Geschicklichkeit des Druckers nur bis zu einer bestimmten Stundenleistung der Druckmaschine durchführen. Steigt die Stundenleistung der Maschine über diesen Grenzwert an, dann werden während der Entnahmezeit für den Kontrollbogen bereits so viele neue bedruckte Bogen über den Stapel abgelegt, daß man den erfaßten Kontrollbogen nicht mehr einwandfrei unter diesen herausziehen kann. Es ergeben sich Stauungen und Verwerfungen, die die ganze Bogenablage in Unordnung bringen und zu erheblichen Mengen von Makulatur führen, welche erst durch Abstellen der Druckmaschine behoben werden kann. Es sind daher schon besondere Vorrichtungen zum Aussondern einzelner Bogen bei Druckmaschinen vorgeschlagen worden, die aber auch nicht den gestellten Anforderungen entsprechen. Bei den bekannten Vorrichtungen sind in der Nähe der Vorderkante des Auslegestapels Auflagefinger angebracht, die vorübergehend über die Stapelkante eingeschwungen werden können und den vordersten Teil der nachfolgenden Druckbogen auffangen und so lange hochhalten sollen, bis der letzte auf den Stapel gefallene Bogen abgezogen ist. Diese schwenkbaren Auflagefinger haben den Nachteil, daß sie beim Einschwenken in den oberen Teil des

Bogenstapels einstechen und eine Beschädigung der Bogen verursachen. Werden die Auflagefinger so hoch über der Stapelkante angeordnet, daß bei ihrem Einschwenken ein Einstechen in den Stapel sicher vermieden wird, dann liegen die Finger in ihrer Fangstellung meist so hoch, daß sie die Bogenvorderkanten nicht hochhalten, sondern diese abgleiten und bei der Abnahme eines Bogens vom Stapel eine fehlerhafte Stapelablage verursachen. Um diese Nachteile zu vermeiden, sind erfindungsgemäß vor der Stapel vorderkante mehrere Fangbügel fest angeordnet, in die nach der Entfernung der Stapelanschläge die Bogenvorderkanten eingeführt und gehalten werden. Die Anordnung der Fangbügel zu den abklappbaren Stapelanschlägen ist so vorgesehen, daß die Bogen die Fangbügel nur erreichen, wenn die Stapelanschläge aufgeklappt sind. Von den wieder in ihre Betriebsstellung zurückgebrachten Stapelanschlägen werden die aufgefangenen Bogen aus der Haltevorrichtung heraus und auf den Stapel geschoben. Die Höhe der Bogenfangvorrichtung zur jeweiligen Stapeloberkante ist so gewählt, daß unter den Vorderkanten der aufgefangenen Bogen ein oder mehrere Kontrollbogen bequem vom Stapel abgezogen' werden können. Die Haltevorrichtung an den Fangbügeln besteht aus einem schuhförmigen Bügelende, auf dem eine Feder aufliegt, welche die auf dem Fangschuh aufliegenden Bogenvorderkanten festhält.

Die Vorrichtung nach der Erfindung ermöglicht eine bequeme und störungsfreie Entnahme von Kontrollbogen auch bei Druckmaschinen mit sehr hoher Stundenleistung, ohne daß besondere Fertigkeiten hierfür vom Drucker verlangt werden. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Bogenentnahmevorrichtung" nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine Seitenansicht der Vorrichtung am Ende eines Kettenauslegers bei Druckmaschinen und

Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung. Die Fig. 1 stellt eine Seitenansicht auf den hinteren Teil der Bogenablegevorrichtung einer Druckmaschine bei abgenommener Seitenwand dar. Die Welle ι mit den Kettenrädern 2, von denen nur eines dargestellt ist, ist in den ebenfalls nicht dargestellten Seitenwänden gelagert. Die Kettenräder 2 tragen die Greiferketten 3 mit den Greifersystemen 4, 5. An der Stelle I geben die Greifersysteme 4, 5 die Bogen frei, und diese werden von den Sauggreifern 6 übernommen. Die Sauggreifer 6 sind an einem bekannten Hebelwerk befestigt und werden von diesem etwa auf dem strichpunktiert dargestellten, schleifenförmigen Wege bewegt. Das Hebelsystem der Sauggreifer 6 ist an sich bekannt und nicht Gegenstand dieser Erfindung. Aus diesem Grunde ist es in der Zeichnung auch nicht besonders dargestellt, um die Zeichnung möglichst klar zu halten. Es sind die Sauggreifer 6 lediglich in drei verschiedenen Positionen gezeigt. Die auf die Saugzungen der Greifer 6 gelegte Vorderkante des Druckbogens wird durch Saugöffnungen auf der Zungenoberfläche festgehalten und der Bogen von den bewegten Sauggreifern mitgenommen, bis er mit seiner Vorderkante gegen die Anschläge 7 stößt und von den Sauggreifern 6 abgestreift auf den Bogenstapel 8 fällt.

An einer Traverse 9 zwischen den Seitenwänden 2.2 und 23 des Auslegers (Fig. 2) sind zwei Fangbügel 12 befestigt, deren unteres Ende 13 schuhförmig ausgebildet ist. Die Fangbügel 12 tragen je einen Haltebügel 14, an denen je eine blattförmige Feder 15 befestigt ist, die in das geschlitzte Ende der Fangbügel 12 eingreifen und auf dem schuhförmigen Ende 13 der Fangbügel 12 aufliegen.

Werden nun zwecks Entnahme eines oder mehrerer Kontrollbogen die Anschläge 7 mittels der Griffe 16 abgeklappt, dann werden die Bogen von den Sauggreifern 6 bis auf das schuhförmige Ende 13 der Fangbügel 12 gezogen und dort von der Feder 15 festgehalten. Es kann auf diese Weise eine größere Anzahl von Bogen in der Fangvorrichtung mit ihren Vorderkanten gehalten werden, bis der Drucker ein oder mehrere Kontrollbogen vom Stapel 8 abgezogen hat. Da zwischen dem Stapel und den mit ihren Vorderkanten in der Fangvorrichtung gehaltenen Bogen ein genügend großes Luftpolster vorhanden ist, bietet die Bogenentnahme vom Stapel keinerlei Schwierigkeiten. Nach beendeter Entnahme werden die Anschläge 7 wieder hochgeklappt, wobei die Anschläge 7 die Vorderkanten der aufgefangenen Druckbogen aus der Fangvorrichtung herausschieben und die Druckbogen sich ordnungsgemäß auf dem Stapel ablegen.

In der Fig. 2 sind die Fangbügel 12 und die Hebelgestänge 20 der Sauggreifer 6 sowie die Anschlage 7 andeutungsweise dargestellt, um ihre Stellung zueinander und zum Bogenstapel 8 erkennen zu lassen. Mit 22 und 23 sind die Seiten-Wände des Auslegers bezeichnet, welche die Traverse 9 für die Anordnung der Fangbügel 12 tragen. Die Anschläge 7 sind auf der Welle 25 angeordnet und können zusammen mit dieser durch die Handgriffe 16 umgelegt werden.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an die in der Zeichnung dargestellte Zahl der Fangbügel sowie deren Stellung zu den Sauggreifern 6 gebunden. Es können auch mehr Fangbügel 12 vorgesehen werden, von denen beispielsweise die beiden äußeren auf den äußeren Seiten zwischen Sauggreifern 6 und Auslegerwänden 22 und 23 angeordnet sind. no

Claims

Patentanspruch K:

1. Vorrichtung zur Erleichterung der Entnahme eines oder mehrerer Kontrollbogen vom Ablegestapel Schnelläufen der Bogendruckmaschinen, gekennzeichnet durch mehrere vor der Stapelvorderkante fest angeordnete Fangbügel (12), in die nach Entfernung der Stapelanschläge (7) die Bogenvorderkanten eingeführt und gehalten werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Fangbügelenden (13) in an sich bekannter Weise schuhförmig gestaltet sind und die auf ihnen aufliegenden vorderen Bogenkanten durch eine Feder (15) gehalten werden.

3· Vorrichtung nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangbügelschuh (13) so dicht an der Stapelvorderkante angeordnet ist, daß beim Wiedereinbringen der Stapelanschläge (7) in die Betriebsstellung die aufgefangenen Bogenvorderkanten vom Fangbügelschuh (13) ab und auf den Stapel (8) geschoben werden.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 605 130.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen