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Holzleichtkiste Gegenstand der Erfindung ist eine aus Holzfurnier
hergestellte Leichtkiste, die vorzugsweise ohne Deckel verwendet werden soll und
zum Versand nicht besonders wertvoller Waren, wie z. B.
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Lebensmittel oder Fische, dient. Der Boden und zwei gegenüberliegende
Wände bestehen bei dieser Kiste aus einem Stück.
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Kisten, deren Boden und Wände aus schwachen Holzplatten hergestellt
und an den Kanten in der Längs- und Querrichtung mit starken Leisten vernagelt sind,
sind bekannt. Diese Kisten sind wegen ihrer umfangreichen Leistenarmierung und des
erforderlichen hohen Lohnaufwandes teuer, können wegen ihres verhältnismäßig großen
Gewichts auch nicht als Holzleichtkisten bezeichnet werden und sind zum Versand
billiger Waren ohne Deckel nicht geeignet.
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Es sind auch schon aus Karton, Wellpappe oder Faserplatten hergestellte
leichte Verpackungsbehälter vorgeschlagen worden, bei denen der Boden und- zwei
gegenüberliegende Seitenwände aus einem Stück bestehen.
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Ferner sind, insbesondere zum Verpacken von Lebensmitteln, Spankörbe
bekannt, die aus sich kreuzenden Holzspänen geflochten sind. Auch bei diesen Transportbehältern
sind der Boden und zwei gegenüberliegende Seitenwände aus einer einzigen, U-förmig
gebogenen, geflochtenen Platte hergestellt.
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Die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden vollen Stapelhöhe in Eisenbahnwaggons,
Lastkraftwagen, Lagerschuppen u. dgl. ist wirtschaftlich von großer Bedeutung, denn
je höher die Kisten gestapelt werden können, um so weniger Grundfläche wird benötigt.
Die Kisten müssen daher so stark
gebaut werden, daß die im Stapel
untenstehenden imstande sind, die Last der darüber befindlichen, kreuzweise gestapelten
Kisten zu tragen, ohne zusammenzubrechen oder sich in ihrem Gefüge zu lockern.
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Diese Forderung bei schweren Kisten zu erfüllen, bietet im allgemeinen
keine Schwierigkeit.
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Leichte Holzkisten ohne Deckel sind aber gewöhnlich so schwach, daß
die untersten schon bei kleinen Stapelhöhen zerdrückt werden. Der Erfindung liegt
nun die Aufgabe zugrunde, eine Holzleichtkiste zu schaffen, die vermöge ihrer Bauart
so widerstandsfähig ist, daß sie auch bei großen Stapelhöhen nicht zusammenbricht.
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Bei kreuzweiser Stapelung drückt die Stapellast auf die unteren Kisten,
und zwar auf beliebige Stellen der oberen Kante der Seitenwände und Kopfstücke.
Wenn diese Seitenwände wie beim Gegenstand der Erfindung zur Ersparung von Niaterial
und Gewicht aus dünnem, wenig tragfähigem Holzinruier bestehen, so müssen die Belastungskräfte
von ihren Angriffspunkten auf die tragfähigen Stirnwände übertragen werden. : Bei
den obenerwähnten bekannten Verpackungsbehältern ist das aber nicht möglich, weil
als Verbindungsmittel Nägel oder Heftklammern benutzt werden, die bei den geringen
Wandstärken nur so schwach sein können, daß sie sich bei Übertragung größerer Kräfte
umbiegen oder herausziehen würden.
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Der Erfindung liegt die Lehre zugrunde, die Heftmittel von der Ubertragung
der Belastungskräfte ganz zu entlasten und diese Aufgabe einem anderen Bauelement
zu übertragen, nämlich Ausschnitten, die sich an den oberen Ecken der starken Stirnwände
befinden. Die Auflageflächen dieser Einschnitte geben nicht nach, da sie nur auf
Druck beansprucht werden, und sind imstande, einer außerordentlich hohen Belastung
durch die darüber befindlichen Kisten zu widerstehen. Sie sind also das technische
Mittel, durch das ein hohes Stapeln solcher ganz leicht gebauten Holzkisten überhaupt
erst ermöglicht wird.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. r zeigt die Seitenansicht der Kiste, Abb. 2 die Stirnansicht,
Abb. 3 die Draufsicht, Abb. 4 einen in der Ebene A-A der Abb. I und 3 geführten
Schnitt und Abb. 5 ein Kopfbrett; Abb. 6 zeigt eine Seitenansicht der Kiste mit
auf der oberen Kante befestigtem Holzspan; Abb. 7 zeigt eine aus Abfallholz zusammengesetzte
Platte, aus der später ein U-förmiges Furnier gebildet wird, Abb. 8 ein aus einem
Rahmen gebildetes Kopfbrett, Abb. 9 eine im größeren Maßstab dargestellte Eckverbindung,
Abb. 10 die Verbindung der Rahmenleisten mit der Furnierplatte und Abb. ii einen
Seitenriß hierzu im Schnitt.
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Der Boden I und die Seitenwände 2 bestehen aus einem U-förmig gebogenen
Schälfurnier, an dessen Kanten auf der Innenseite zwei Leisten 3 aufgeheftet sind
und das auf seiner Außenseite mit zwei Fußleisten 4 verbunden ist. Das Furnier wird
um die beiden Kopfbretter 5 herumgelegt, wobei die Leisten 3 in die Ausschnitte
6 an den Ecken dieser Bretter eingreifen. Alle Teile werden in der üblichen Weise
durch Nägel oder Heftklammern miteinander verbunden. Die Eckverbindung ist in größerem
Maßstab in Abb. g dargestellt.
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Wenn die Kisten kreuzweise übereinander gestapelt werden, drücktdie
Last der darüber befindlichen Kisten auf die Kopfbretter 5 und die beiden Leisten
3. Die Leisten 3 übertragen in den Ausschnitten 6 die Last auf die Kopfbretter,
und die letzteren übertragen die Last auf die Fußleisten 4.
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Die Seitenwände 2 werden also zum Tragen der Last kaum in Anspruch
genommen. Aus diesem Grund können sie aus ganz leichtem Material, also Schäl- oder
Messerfurnieren, hergestellt werden.
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Die Festigkeit von Holzfurnieren und Spänen gegenüber Kräften, die
in Richtung der Maserung wirken, ist wesentlich größer als gegenüber Kräften, die
in anderer Richtung auftreten. Bei Spankörben verläuft die Maserung in den Seiten-und
Kopfteilen im wesentlichen horizontal und nur zum Teil vertikal. Die Körbe werden
daher durch die Last der darüberstehenden Ware leicht zusammengedrückt. Bei der
gemäß der Erfindung ausgeführten Kiste verläuft die Maserung in den Seitenwänden
2 senkrecht. Die Furnierwände 2 sind daher trotz ihrer geringen Dicke imstande,
senkrechter Belastung einen verhältnismäßig großen Widerstand entgegenzusetzen.
Sie verstärken damit wirksam die Festigkeit derLeisten3.
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Erfindungsgemäß ist es nicht erforderlich, das U-förmige Furnier
aus einem einzigen Stück herzustellen. Da der Boden I und die Seitenwände 2 praktisch
keiner Belastung ausgesetzt sind, ist es vielmehr möglich, sie aus Abfallholz anzufertigen
und dadurch erhebliche wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Die in Furnierschälmaschinen
eingespannten Stücke von Baumstämmen sind nicht kreisrund.
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Beim Beginn des Schälen fallen daher zunächst mehr oder weniger große
Furnierstücke an, die keine parallelen Ränder haben und als Abfallholz behandelt
werden. Diese Stücke können für die erfindungsgemäße Kiste noch gut verwendet werden.
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Die einzelnen, in der Abb. 7 mit 7, 8, 9. Io bezeichneten Stücke werden
schiefwinklig beschnitten, überlappt aufeinandergelegt und zu einer Platte zusammengreheftet,
die zum Schluß auf die Größe des benötigten U-förmigen Furniers zugeschnitten wird.
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Die Stücke können auch nebeneinandergelegt werden. Die so hergestellte
Furnierplatte wird in den Linien II zur Erleichterung des Biegens und zum Schutz
gegen Brechen geritzt, und die Leisten 3 werden auf der einen Seite und die Fußleisten
4 auf der anderen Seite aufgeheftet. Sobald die Furnierplatte mit den Kopfbrettern
5 verbunden ist, wird ein Holzspan 12 auf die obere Kistenkante geheftet, um die
Ecken der Furnierstreifen vor dem Ab-
brechen zu schützen. Abb.
6 zeigt die so hergestellte Kiste von der Seite.
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Aus den vorstehenden Ausführungen ist zu ersehen, daß die gemäß der
Erfindung gebaute Kiste einerseits eine große Widerstandsfähigkeit gegen senkrechte
Belastung hat und daß andererseits bei ihrer Herstellung Material und Gewicht gespart
werden. Diese Ersparnis kann sogar noch weiter getrieben werden, wenn man jedes
der Kopfbretter 5 in an sich bekannter Weise durch einen aus den Leisten I3, 14
und 15 gebildeten Rahmen ersetzt, an dem auf einer Seite eine Furnierplatte I6 angeheftet
wird. Diese Bauart ist in den Abb. 8, 10 und 1 1 dargestellt. Um die Übersichtlichkeit
nicht zu stören, ist die Furnierplatte in der Abb. 8 fortgelassen. Diese Furnierplatten
I6 können in derselben Weise, wie oben beschrieben und in Abb. 7 dargestellt ist,
aus überlappt angeordneten, zusammengehefteten Furnierstücken hergestellt werden,
wodurch die Verwendung der billigen Abfallfurniere auch für die Kopfteile ermöglicht
wird.
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Die nach der Erfindung hergestellte Kiste wird nur mit flachen Klammern
geheftet. Die schwierige Heftung mit Eckklammern fällt fort. Dadurch werden Arbeitszeit
und Heftdraht gespart.