DE912874C

DE912874C - Messeinrichtung zur direkten Aufzeichnung des Fahrdiagramms von Landfahrzeugen

Info

Publication number: DE912874C
Application number: DEG8801A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Heinz Glaubitz
Original assignee: Dr-Ing Heinz Glaubitz
Current assignee: Dr-Ing Heinz Glaubitz
Priority date: 1952-05-09
Filing date: 1952-05-09
Publication date: 1954-06-03

Description

Das Fahrdiagramm oder Fahrleistungsschaubild eines Landfahrzeuges, besonders Kraftfahrzeuges, bildet die wichtigsteBcurteilungsgrundlagefür seine Leistung. Es stellt entweder die Leistung in PS oder das Drehmoment an einer Welle in mgk oder die Zugkraft in kg oder schließlich die Beschleunigung in m s2 über der Fahrgeschwindigkeit in km/h dar.
Solche Fahrdiagramme werden auf rechnerischem Wege aus der Motorleistung und den Fahrwiderständen ermittelt und dem Neuentwurf von Fahrzeugen zugrunde gelegt. Mit dem fertigen Fahrzeug werden sie in Fahrversuchen ermittelt und dienen der endgültigen Leistungsbeurteilung. Ihre Ermittlung geschieht heute in recht umständlicher und viel Rechenarbeit erfordernder Weise durch Messung der Geschwindigkeit über der Zeit. Durch Differenzieren erhält man dann die Beschleunigung über der Geschwindigkeit.
Benutzt man für diese Messung die in den Fahrzeugen meist eingebauten Geschwindigkeitsmesser, so erhält man recht ungenaue Werte. Genauere Geräte sind in Anlage und Wartung kompliziert.
Das hier beschriebene Gerät gestattet die direkte Messung und Aufschreibung des Fahrdiagrams, indem während eines Fahrvorganges «Anfahren und Beschleunigen bis zur Höchstgeschwindigkeit« die augenblickliche Beschleunigung iiber der Fahrgeschwindigkeit gemessen bzw. aufgeschrieben wird.
Nadi der Erfindung wird die Lageänderung eines aus Masse und Feder bestehenden Beschleunigungsgebers mechanisch, optisch oder elektrisch auf einer Registriertrommel verzeichnet, die in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit ihre Stellung um die Drehachse ändert.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
Das Gerät besteht im wesentlichen aus einem Beschleunigungsgeber mit der Masse a und der Feder b, einer Schreibtrommel e und ihrem fahrgeschwindigkeitsabhängigen Antrieb f bis l. Der Beschleunigungsmesser wird am Fahrzeug befestigt.
Seine beschlenigungsabhängige Stellung wird in jedem Zeitpunkt entweder direkt auf optischem Wege mit dem an der Masse a befestigten und von der Glühlampe d beleuchteten Spiegel c oder aber indirekt über ein Trägerfrequenzgerät, beispielsweise mit induktivem Geber statt des Spiegels c und Schleifenoszillographen auf das auf die Trommel e gespannte Fotopapier übertragen. Der Lichtpunkt des Beschleunigungsgebers schwärzt das Fotopapier also je nach der augenblicklich herrschend, en Beschleunigung an anderer Steile der Papierbreite.
Der Ordinate des Fotopapiers entspricht also die Fahrzeugbeschleunigung.
Die Schreibtrommel e wird über Zahnrad und Zahnstange f von einem Fliehkraftregler g angetrieben. Dieser Regler wird von einem am Fahrzeug befestigen, auf der Fahrbahn 1 schlupffrei abrollenden fünften Rad k über Schnecke und Schneckenrad i und biegsame Welle h angetrieben.
Auf diese Weise entspricht die Stellung der drehbar gelagerten Schreibtrommel e zum Beschleunigungsgeber der augenblicklichen Fahrgeschwindigkeit. Die Abszissen auf dem Fotopapier entspricht also der Geschwindigkeit des Fahrzeuges ; Die Einrichtung schreibt also auf das Fotopapier das Fahrdiagramm als Fahrbeschleunigung b in m/s2 über der Fahrgeschwindigkeit V in km/h.
Statt von einem besonderen fünften Rad kann der Antrieb des Fliehkraftreglers auch von einer Stelle des Fahrzeugtriebwerkes abgenommen werden, z. B. von normalem Tachometerantrieb bei Kraftfahrzeugen. Allerdings ist die Genauigkeit bezüglich der Fahrgeschwindigkeit dann nicht so groß.
Die beschriebene Einrichtung hat den Vorteil, daß ohne Schwierigkeit auf das Diagramm Eichmarken für Geschwindigkeit und Beschleunigung geschrieben werden könne, indem man bei Stillstand oder einer konstanten Geschwindigkeit das ganze Gerät in der Längsrichtung um 90° neigt.

Claims

Der Beschleunigungsgeber schreibt dann einen Strich von der Länge der Beschleunigung 1 g =9,81 m/s2 bzw. von der Länge einer entsprechend kleineren Beschleunigung bei Neigung des Gerätes um einen anderen Winkel als 90°, PATENTANSPRÜCHE I. Meßeinrichtung zur unmittelbaren Aufzeichnung des Fahrdiagramms von Landfahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen. dadurch gekennzeichnet, daß die Lageänderung eines aus Masse (a) und Feder (b) bestehenden Beschleunigungsgebers mechanisch, optisch oder elektrisch auf einer Registriertrommel (e) verzeichnet wird, die in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit ihre Stellung um die Drehachse ändert.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse (a) des Beschleunigungsgebers mit einem Spiegel (c) versehen ist, der von einer Lichtquelle (d) beleuchtet einen gerichteten Strahl auf dei Trommel (e) wirft.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeiclmet, daß die Trommel (e) von mit Fahrgeschwindigkeit angetriebenen Fliehgewichten (g) gesteuert bzw. um ihre Achse gedreht wird, derart, daß eine mit der Trommelachse kämmende Zahnstange von der Steuermuffe der Fliehgewichte verstellt wird.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Schlepprades zum antrieb für die Fliehgewichte.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 6I9I54; schweizerische PAtentschrift Nr. 228 007.