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Verfahren zur Herstellung von aus mehreren Verseilelementen bestehenden
Verseilelementgruppen, insbesondere von Sternvierern für Fernmeldekabel Zur Herstellung
von Verseilelementgruppen aus mehreren Versedlelementen, z. B. von verdrillten Fezumeldekabe:ladergruppen
aus mehreren Adern, werden die Verseilelemente von in einem Verseilkorb (Verseilelemeutträger)
angeordneten Vorratstrommeln abgezogen und durch Drehung des Verseilkorbes miteinander
verseift, wobei eine möglichst gleichmäßige Verseilung und eine symmetrische Lage
der Verseilelemente in der Verseilelementg:ruppe angestrebt wird. Insbesondere bei
Sternvierern, für Fernmeldekabel ist eine symmetrische Lage, der Adern innerhalb,
des Vierers von wesentlicher Bedeutung, um kleine Nebensp.rech kopplungen zu erzielen.
Die bisher bekannten Verseilverfahren und -masehinen haben den Nachteil, daß der
die Verseilelemente aufnehmendes Verseilkorb verhältnismäßig große Abmessungen aufweist
und daher eine symmetrische Lage der Versailelemeuttrommelträger und der Verseilelementführungen,
zum Verseilpunkt nur mit verhältnismäßig geringer Genauigkeit zu erreichen ist.
Dazu kommt, daß die übliche Abbremsung der die Verseifelemente aufnehmenden. Vorratstrommeln
den Verseilvorgang in unregelmäßiger Weise, beeinflussen kann.
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Durch die Erfindung werden die genannten. Nachteile ganz oder teilweise
vermieden. Weitere durch die Erfindung erzielte Sondervorteile werden im
folgenden
bei näherer Beschreibung der Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung noch angegeben.
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Gemäß der Erfindung werden bei der Herstellung von aus mehreren Verseilelementen
bestehenden Verse lelementgruppen, insbesondere von Sternvierern für Fernmeldekabel,
die Verseilelemente zunächst zu einer provisorischen Verseilelementgruppe verseilt,
darauf die provisorische Verseilelementgruppe in einer -zusätzlichen sich entgegengesetzt
zur Drallrichtung der provisorischen Verseilelementgrüppe drehenden Vorrichtung
(Aufselvorrichtung) aufgeseilt und anschließend die Verseilelemente zur endgültigen
Verseilelementgruppe verseilt. Die Aufseilun.g wird mit gleicher Drehgeschwindigkeit
wie die provisorische Verseilung vorgenommen, um eine vollständige Aufseilung der
Verseilelementgruppe in einzelne und getrennte Verseilelemente zu erreichen.. Der
weiteren Erfindung gemäß wird die Verseilelementgruppe bei ihrer Wiederverseilung
mit der gleichen Drallrichtung zusätzlich weitergedreht, so daß sich eine aus beiden
Drehgeschwindigkeiten zusammengesetzte: Verseilgeschwindigkeit ergibt. Hierbei kann
die Verseilelementgruppe mit gleicher oder mit größerer Drehgeschwindigkeit gedreht
werden als die Aufse lvorrichtung.
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Die Erfindung und besonders vorteilhafte Ausführungsmöglichkeiten
v an Vorrichtungen zur Herstellung von-Sternvierern werden im folgenden. an Hand
der Figuren näher erläutert. Die Fig. 2 zeigt den oberen Teil der in der Fig. i
dargestellten. Vorrichtung um 9o° gedreht, -während in dein Fig. 3 und .I einzelne
Konstruktionsteile dargestellt sind.
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Auf dem durch die Scheiben i und 2 gebildeten Verse:ilkorb 3 befinden
sich in bekannter Weise vier in drehbaren Jochen 4. gelagerte Vorratstrommeln 5,
von denen in der Fig. i nur zwei dargestellt sind. Die. vier Adern, von denen nur
zwei Adern 6 gezeichnet sind, laufen vom Verseilkorh, 3 zum Verseilnippe17 und werden
dort infolge Drehung des Verseilkorl"s um die Achse 8 zum provisorischen Vierer
9 verseilt. Der Abzug der Adern 6 von. den Vorratstrommeln 5 und die Weiterführung
des verdrillten Vierers 9 erfolgt durch die vorzugsweise glatte Alzugscheil-e io.
Von hier läuft der Vierer über die vorteilhaft mit einer oder mehreren Führungsringen
für den Vierer versehene Führungsscheibe i i. Beispielsweise wird der Vierer 9 abwechselnd
um die "i#,bzugscheibe@ io und die Führungsscheibe i i herumgeführt.
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Erfindungsgemäß läuft der provisorisch verdrillte Vierer 9 nach der
erfolgten Umlenkung mittels der Scheiben io und ii in die, sich.e:ntgeg,-ngesetzt
zum provisorischen Drall des Vierers drehende Aufseilvorricbtung 12 ein, d.ic im
wesentlichen aus einem äußeren Rahmen und einer quer zu ihrer Drehachse liegenden
Scheibe 13 besteht. In der Scheibe 13 befinden sich die Löcher 14 zur Durchführung
der aufgeseilten Adern 6. Die, Auf- j seilvorrichtung 12 wird mit der gleichen Umlauf-
j zahl wie der Verseilkorb 3 gedreht, so daß der
provisorisch v: rdrillte
Vierer im Punkt 15 völlig aufgeseilt wird und die Adern in getrennter Lage glatt
durch die Führungslöcher i.1. geführt werden. Durch die Drehung dar Aufseilvorrichtung
12 werden aber anschließend im Verseilpunkt 16 die Adern 6 wieder zum Vierer verseilt.
Da wegen. der gewichtsmäßig leichten Ausführung der Aufseilvorrichtung eine wesentlich
bessere Symmetrie: in der Aderführung erreicht werden kann und außerdem die Ungleichmäßigkeiten
der Abbremsung der Adertrommeln 4 ausgeschaltet wenden, erfolgt die endgültige,
Versailung dier Adern. zum Vierer im Verseilpunkt 16 mit wesentlich größerer Gleichmäßigkeit
als die durch Drehung des verhältnismäßig großen Verseilkorhes.3 vorgenommene, provisorische
Versoilung im Verseilnippell 7. Durch entsprechende Anordnung dar Führungslöcher
1.4 kann jeder beliebige, dem jeweiligen Drall angepaßte Einlaufwinhel a erreicht
werden. Auf diese Weise werden eine symmetrische Lage der Adern im endgültigen.
Sternvierer und. kleine Nebensprechkopplungen erzielt. Nach der Wiederverseilung
der Adern im Verseilpunkt 16 wird der Sternvierer g' durch die Spinnvorrichtung
18, die den Vierer mit einem Haltefaden oder Halteband umwickelt, zu der im Verseilkorb
i9 gelagerten Aufwickeltrommel 2o geführt.
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Der weiteren Erfindung gemäß wird der V erseilkorb i9 iin entgegengesetzter
Richtung zur Drehrichtung der Aufseilvorrichtung 12 gedreht, so da.ß sich bei der
Endgültigen Bildung dcs Vierers im Verseilpunkt 16 eine aus beiden Drehgeschwindigkeiten
zusamm"nges,e-tzt° Verseilgeschwindigkeit und damit mindestens die doppelte Fabrika@bionsgeschwindigkeit
ergibt. Dies hat noch den weiteren Vorteil, daß die provisorische Verseilung im
Verseilnippe:l 7 mit wesentlich längerem Drall als die Verseilung zum endgültigem
Vierer erfolgen kann. Im dargestellten Fall ist für die Versedlkärbe 3 und i9 der
gemeinsame Antriebsmotor 21 vorgesehen, der über die Zahnräder 22, 23, 24 einerseits
das zum Verseilkorb 3 gehörige Zahnrad 25 und andererseits das zum Verseilkorb i9
gehörige Zahnrad 26 antreibt. Da dIe Zahnräder z5 und 26 die gleiche Größe aufweisen,
laufen l:.@ide Verseilkörbe mit gleicher Drehzahl. Es ist aber auch möglich, den
Verseilkorb i9 wegzulassen und statt dessen nur die Aufwickeltrommel2o anzuordnen.
und dabei auf die zusätzlichee Drehung des im Verseilnippel 16 gebildeten Vierers
zu verzichten.
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Mit der Drehung der Verseilkörhe 3 und i9 ist auch die Abzugscheibe
io zwangläufig gekuppelt, und zwar über die Zahnräder 27, 28, 29, 3o der Fig. i
und die Zahnräder 31, 32 sowie die Kegelräder 33, 34. der Fig. 2. Die Fig. 2 zeigt
die Ab.zugscheihe io und die zugehörigen Kegelräder 33, 34 in einer gegen die Fig.
i um 9o° gedrehtem Lage. Durch die Zahnradübersetzung kann dme Abzuggesah-,vindiglceit
des Vierers 9 und damit die Dralllänge des Vierers, die auch von der Drehzahl der
Verseilkörbe abhängig ist, beliebig eingestellt werden.
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Die erfindungsgemäß vorges.ehenc Aufseilvorrichtung läßt sich mit
besonderem Verteil dazu aus- i nutzen, um gegenseitige Vertauschungen der Verseilelemente
während
der Herstellung der Versei.lelementgruppen vorzunehmen, ohne. die Verseileleinente
schneiden zu müssen. Derartige Vertauschungen der Verseile:lemente kommen z. B.
in Frage bei Sternvierern, bei denen bei hoben Frequenzen durch indirekte Kopplungen
Differenzen der Kopplungsvektoren (Umpoldiffer;m.zen infolge Tauscheffekts) zwischen
den beiden Sta:mmleitungen auftreten. Zwecks Ausführung derartiger Platzvertauschungen
wird die quer zur Drehachse der Aufseilvorrichtung liegende Scheibe 13 vorteilhaft
als ringartige Scheibe ausgebildet und die für die einzelnen Verseilelemente vorgesehenen
Führungsorgane zum Einlegen und zur Herausnahme der Verseilelemente von der inneren
Durchführung der ringartigen Scheibe hier bequem zugänglich angeordnet. Eine diesbezügliche
Ausführung zeigt beispielsweise die Fig.3, wonach die ringartige Scheibe 13 die
innere- Durchführung 13' aufweist und die einzelnen :Durchführungslöcher 14 durch
einen zunächst nach außen. und dann nach innen geführten Kanal 1q.' mit der inneren
Durchführung 13' in Verbindung stehen. Um z. B. die Differenzen der Kopplungsvektoren
in Sternvierern herabzusetzen., werden in der Mitte der Fabrikationslängen entweder
die, Adern 6a und 66 der einen Stammleitung oder die Adern 6c und 6d der anderen
Stammleitung gegenseitig vertauscht. Zum gleichen Zweck können aber auch alle Adern,
gegenseitig vertauscht werden, z. B. die Adern 6a und 6d sowie die Adern 6b und
6e.
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Sind die Anforderungen an die, Gleichmäßigkeit der Verseilelementgruppen
besonders groß, so können. in bequemer Weise die: Verseilelemente während des Aufsoilvorganges
gleichmäßig abgebremst werden. Beispielsweise kann in der Aufseilvorrichtung 12,
wie! angedeutet, die Zen.trifuga,lregelvorrichtung 17 angeordnet werden, um die
aufgeseilten Adern 6 gleichmäßig straff zu halten. Bei groben Fehlern bei der Abbremsung
der Vorratstrommeln 5 kann aber der Fall eintreten, d.aß die Größe der Zugspannung
der Verseilelemente einen bestimmten noch zulässigen Niedrigstwert unterschreitet.
Es kann daher zweckmäßig sein, eine besondre Alarmeinriebtung einzubauen, die z.
B. aus einem über elektrische Kontakte betätigten Anzeigegerät, wie elektrische
Lampe oder elektrisch betätigte Glocke., besteht. Die Fi.g.4 zeigt eine Ausführungsmöglichkeit
einer zusätzlichen Alarmeinrichtung. Hiernach ist die Zentrifuga,lregelvorrichtung
17 auf einem am Rahmen der Aufseilvorrichtung 12 befestigten Träger angeordnet.
Die Ader wird, wie ersichtlich, über die frei drehbare Rolle der Regelvorrichtung
17 und darauf durch das Führungsloch 14 der Scheibe 13 geführt. Für den Fall einer
zu geringen Zugspannung der Ader 6 wird die frei drehbare Rolle so weit nach außen
gedrückt, daß hierdurch eine Schließung der Kontakte 17' bewirkt wird und damit
die Betätigung eines an die Kontakte 17' angeschlossenen Anzeigegerätes.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin. in möglichst einfacher
Weise während des Aufseil-und endgültigen Verseilvorganges- die Drallphage des endgültig
verseilten Sternvierers möglichst punktförmig in bestimmten periodischen Abständen
zu ändern. Durch vorzugsweise punktförmige Änderung der Drallphase des verdrillten
Vierers in bestimmten Abständen können die Nebensprechkopplungen beträchtlich. herabgesetzt
werden. Zu diesem Zweck wird das zur periodischen Änderung der Drallphase vorgesehene
Getriebe mit der Aufseilvorrichtung zwangläufig gekuppelt. Dabei wird die leichte
und bequeme Beeinflußbarkeit der Aufseilvorrichtung 12 zur Beeinflussung der Drallphase
in vorteilhafter Weise ausgenutzt. Eine zweckmäßige Ausführungsform das zusätzlichen
Getriebes zur Änderung der Drallp'hase ist aus der Fig. i zu ersehen. Seine wesentlichen
Bestandteile sind, das Differentialgetriebe 35 und das Schaltgetriebe' 36. Das Differentialgetriebe
35 ist in dem für die Aufseilvorrichtung vorgesehenen. Antrieb einsgeschaltet, der
aus den Zahnrädern 37, 38, 39, 40, 41, 42 besteht. Andererseits wird das auf das
Differentialgetriebe 35 einwirkende Schaltgetriebe 36 über die Zahnräder 43, 44
mit dem Antrieb der Maschine zwangläufig gekuppelt. Nach einer bestimmten Anzahl
von Umdrehungen des Verseilkorbes i9 beeinflußt das Schaltgetriebe 36 das Differentialgetriebe
35 derart, daß eine kurzzdi:tige Verzögerung oder Beschleunigung dein Drehgeschwindigkeit
der Aufseilvorrichtung 12 und da: mit eine periodische Änderung der Drallpbase des
verdrillten Sternvierers eintritt.
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Um zu vermeiden; daß in den Adern des endgültig verseilten Vierers
Torsionsspannungen Yerbleiben, erhalten die Adertrommeln 5 bzw. Aderjoche4 vorteilhaft
eine vergrößerte Rückdrehung. Läuft beispielsweise der Verseilkorb 3 mit der Drehzahl
n und der Verseilkorb i9 mit der Drehzahl n', so werden die Adertrommeln zweckmäßig
mit der Drehzahl n + n rückgedreht.
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Durch das neue Verfahren und mit den beschiiiabe.nen Vorrichtungen
werden insbesondere bei der Herstellung von Sternvierern. verschiedene wesentliche
Vorteile erzielt, die im folgenden zusammengefaßt angedeutet werden: i. Die durch
die Aufsdi-lvorrichtung 12 aufgeseilten Adern laufen vollkommen gleichmäßig und
symmetrisch in den Verseilnippel 16 ein; 2. der Einlaufwinkeil a der Adern in den
Verse ilnippel 16 kann ohne besondere: Konstruktionsschwierigkeiten sehr klein gehalten
werden; 3. die in den Verseilnippel 16 einlaufenden Adern unterliegen gleichen Zugbeanspruchungen;
4. die praktisch nicht vollkommen zu vermeidenden Ungleichmäßigkeiten des Verseilkorbes.3
und der Abbremsung der Adertrommeln 5 haben, keinen ungünstigen Einfluß auf en endgültigen
Verseilvorgang; 5. Platzvertauschungen derAdern zur Herabsetzung der Nebensprechkopplungen,
insbesondere der Differenzen der Kopplungsvektoren bei Sternvierern, lassen sich
in einfacher Weise durchführen; 6. der zusätzliche Einbau eines Getriebes zur periodischen
Änderung der Drallphase wird erleichtert; 7. es besteht die einfache Möglichkeit,
durch gleichzeitige Drehung des Verseilkorbes i9 die Fabrikationsgeschwindigkeit
zu
vergrößern; B. die provisorische Verseilung in Richtung von unten nach oben und
die anschließende Aufseilung und endgültige Verseilung in Richtung von oben nach
unten gestattet einen gedrängten Bau der Maschine und eine bequeme Bedienung der
Verseilkörbe 3 und ig sowie des Spinners 18 vom Erdboden und nur von einer Seite
aus.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise kann der Verseilkorb 3 nur zwei Vorratstrommeln zur Aufnahme:
von je! einer Ader zur Herstellung von Paaren oder zur Aufnahme von je zwei Paaren
zur Herstellung von DM-Vierern aufnehmen. Im letzten Fall erhalten die auf beiden
Vorratstrommeln aufgebrachten parallel gewickelten oder verdrillten Paare gleichgerichtete
Dralle. Auch kann der Verseilkorb mehr als vier Vorratstrommeln enthalten. Dies
kommt beispielsweise für die Herstellung von Drahtseilen aus mehr als vier Einzeldrähten
in Betracht. Es ist nicht erforderlich, die Abzugsaheibe io und diel Führungsscheibe
ii mit der Drehung des Verseilkorbes 3 zwangläufig zu kuppeln: Die Scheiben io und
ii oder eine beide Scheiben ersetzende Scheibe können als frei drehbare Scheiben
lediglich zur Umlenkung der provisorisch hergestellten Verseilgruppe benutzt werden.
In diesem Fall wird die Abzugscheibe vorteilhaft im Verseilkorb ig angeordnet. Zum
Unterschied von der in der Fig. i dargestellten Vorrichtung kann diese auch liegend
angeordnet werden, indem sowohl die provisorische- Verseilung als auch. die Aufseilung
einschließlich endgültiger Verseilung in horizontaler Richtung vorgenommen wird.
Die in der Fig. i beispielsweise gezeigte Vorrichtung kann in diesem Fall als in
einer zum Erdboden parallelen Ebene liegend angesehen werden. Die Erfindung ist
sinngemäß auch anwendbar zur Herstellung anderer Verseilelementgruppen, z. B. von
aus mehreren Einzelfäden bestehenden Garnen aus natürlichen oder künstlichen Faserstoffen
oder mineralischen Stoffen, ;nie Glas od. dgl.