DE912329C - Homogenisiervorrichtung fuer Fluessigkeiten - Google Patents

Homogenisiervorrichtung fuer Fluessigkeiten

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DE912329C DEA14214A DEA0014214A DE912329C DE 912329 C DE912329 C DE 912329C DE A14214 A DEA14214 A DE A14214A DE A0014214 A DEA0014214 A DE A0014214A DE 912329 C DE912329 C DE 912329C
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Description

(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 28. MAI 1954
A 14214 V j 12 c
Alpura A. G., Bern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Homogenisiervorrichtung für Flüssigkeiten.
Die zur Homogenisierung von Flüssigkeiten, insbesondere von Milch, verwendeten Apparaturen sind entsprechend den bei der Behandlung bisher angewendeten Drücken, beispielsweise ioo bis 300 kg/cm2, sehr massiv gebaut und kostspielig. Ihre Leistung ist im Verhältnis zum Material- und Kraftaufwand verhältnismäßig gering und beträgt je Maschine, wie sie heute im allgemeinen gebaut werden, durchschnittlich nicht mehr als 5000 bis 6000 l/h. Diese Maschinen sind mit einer eigenen Fördervorrichtung für die zu behandelnde Flüssigkeit ausgerüstet, wobei in den meisten Fällen ventilgesteuerte Kolbenpumpen verwendet werden. Diese Maschinen lassen sich nicht ohne weiteres in einen kontinuierlichen Verarbeitungsprozeß einfügen, weil die je Zeiteinheit in einer vorhergehenden Verarbeitungsstufe, beispielsweise in einer Erhitzungseinrichtung behandelte Milch- oder Flüssigkeitsmenge in den wenigsten Fällen mit der durch die Konstruktion festgelegten Leistung dieser bisher üblichen Homogenisiermaschinen in Übereinstimmung gebracht werden kann. Dieser Nachteil bedingt, daß den bisher bekannten Homogenisiermaschinen ein den kontinuierlichen Fluß unterbrechender Sammelbehälter vorgeschaltet werden muß.
Ferner ist bekannt, daß die physikalische Wirkung der bisher zur Homogenisierung verwendeten hohen Drücke die innere Struktur der zu behandelnden Flüssigkeiten und der in ihnen suspendierten
Stoffe nachteilig zu beeinflussen vermag, insbesondere bei einer nachfolgenden Wärmebehandlung zwecks Sterilisation. Auch kann, beispielsweise bei der Behandlung von Milch, diese physikalische Beeinflussung je nach der saisonbedingten Zusammensetzung der Milch und dem unterschiedlichen Säuregrad der miteinander vermischten Milchmengen sehr verschieden ausfallen, was eine kontinuierliche Behandlung und die Fabrikation ίο einheitlicher Endprodukte, beispielsweise Kondensmilch, erschwert oder nur unter Inkaufnahme einer Qualitätseinbuße zuläßt. Ferner können die bisher üblichen Maschinen zur Homogenisierung von Flüssigkeiten infolge ihrer komplizierten Bauart nur schwer sterilisiert werden. Sie stellen für die durchfließende Flüssigkeit eine ständige Infektionsgefahr dar und lassen sich nicht in einen unter sterilen Verhältnissen kontinuierlich durchgeführten Fabrikationsgang einordnen, so daß beispielsweise die Homogenisierung des in der Milch enthaltenen Fettes oder eines in der Flüssigkeit suspendierten und in dieser nicht löslichen anderen Stoffes eine vorhergehende Sterilisation erfordert. Diese durch die Infektionsgefahr bedingte Reihenfolge der zur Homogenisierung und Sterilisation erforderlichen Behandlungsprozesse macht es deshalb unmöglich, die infolge der Sterilisation mittels Wärmebehandlung in vermehrtem Maße auftretende Ausfällung einzelner in der Flüssigkeit suspendierter Stoffe durch eine nachfolgende Homogenisierung wieder in eine Suspension zurückzuführen.
Die erfmdungsgemäße Vorrichtung erlaubt, diese Nachteile weitgehend auszuschalten. Sie ist gekennzeichnet durch eine Flüssigkeitsstrahldüse und ein ihr in der Strahlrichtung nachgeschaltetes Prallbzw. Schälplattensystem, dessen senkrecht zur Düsenachse angeordnete je einen Durchfluß spalt zwischen sich frei lassende Einzelplatten in der Düsenachse angeordnete Löcher aufweisen.
Vorteilhaft läßt man dabei die Lochdurchmesser der Prallplatten in der Strahlrichtung abnehmen und gegebenenfalls die von der Düse am weitesten entfernte Prallplatte kein Loch aufweisen. Ferner kann es zweckmäßig sein, die Plattenspaltweiten mit wachsendem Plattenabstand von der Düse zunehmen zu lassen.
Die Plattenlöcher werden vorzugsweise durch einen durchgehenden, mit einer Spitze gegen die Düse auslaufenden Verdrängerkern teilweise ausgefüllt. Dabei kann man den Verdrängerkern von der Abschlußprallplatte aus in Richtung auf die Düse im Durchmesser sich verringern lassen. Es empfiehlt sich, eine Einrichtung vorzusehen, die eine axiale Verstellbarkeit des Verdrängerkerns ermöglicht. Das Prallplattensystem kann von einem im Abstand angeordneten Prallgehäuse, z. B. einem Prallzylinder, umschlossen sein.
Vorteilhaft wird die Strahldüse als Entspannungsdüse ausgebildet. Die Flüssigkeitsdüse kann aber auch zugleich als eine sich eines Treibmittels bedienende Ejektordüse ausgebildet sein, in welchem Fall als Treibmittel ein dampf- oder gasförmiger Wärmeträger dienen kann. Schließlich kann die Homogenisiervorrichtung in einem unter Vakuum stehenden Aufnahmebehälter für die Flüssigkeit angeordnet werden.
Die Erfindung ist an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Fig. ι zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 das Schema einer Anlage zur Behandlung von Milch, welche mit einer Vorrichtung gemäß Fig. ι ausgerüstet ist.
Durch die Leitung 1 (Fig. 1) wird die zu behandelnde Flüssigkeit unter erhöhtem Druck kontinuierlich in den Strömungskanal der Strahldüse 2 geleitet, aus der sie als Strahl hoher Geschwindigkeit austritt. Die Düse 2 ist in den Körper 3 eingesetzt, welcher mit der Anschlußstelle der Leitung ι verschraubt ist. Auf einem Bund des Körpers 3 liegt eine Scheibe 4 auf, welche mittels Schrauben 5 gegen den Ringkörper 6 gezogen wird, der in eine Öffnung des die behandelte Flüssigkeit aufnehmenden Sammelbehälters 7 eingeschweißt ist. Im Innern des Ringes 6 ist ein ringförmiger Körper 8 angeordnet, auf dem sich der Körper 3 unter dem Einfluß der durch die Schrauben 5 erzeugten Zugspannung über einen Dichtungsring 9 abstützt. Die Austrittsöffnung der Düse 2 mündet in einen durch die Körper 3 und 8 gebildeten Kanal, go an den sich ein Prallsystem aus einer Mehrzahl konzentrisch angeordneter kreisförmiger Platten 10 anschließt. Diese Platten sind auf drei um 1200 versetzte Stiftschrauben 11 des ringförmigen Körpers 8 aufgeschoben. Die Platten 10 sind mit Ausnahme der Abschlußplatte ioa von gleicher Stärke und mittels dreier, ebenfalls um 1200' versetzter, auf der einen Plattenseite befestigter Distanznocken 12 mit gegenseitigem Abstand voneinander fest angeordnet. Die Stiftschrauben 11 too tragen Muttern 13, die mit der Abschlußplatte io" den ganzen Plattensatz fest zusammendrücken.
Gleichachsig zu dem auf die Austrittsöffnung der Düse 2 folgenden Strömungskanal für die zu behandelnde Flüssigkeit ist in den Platten 10 eine Reihe hintereinanderliegender Löcher vorgesehen, deren Durchflußquerschnitt in der Strahlrichtung abnimmt. Dabei bewirkt jede der in den Strömungsweg des Strahles vorspringenden Lochkanten die Ablenkung einer Flüssigkeitsteilmenge, welche mit um 900 umgelenkter Strömungsrichtung durch den Plattenspalt radial nach außen abgeführt wird. Die Distanznocken 12 sind derart bemessen, daß der Abstand der Platten voneinander mit abnehmender Entfernung vom Ringkörper 8 sich verringert. Damit kann erreicht werden, daß annähernd gleiche Teilmengen durch die Plattenspalte abgeführt werden, wobei die Strömungsenergie jeder aus den Plattenspalten austretenden Teilmenge ausreicht, , um die Flüssigkeit gegen den das System glockenförmig umgebenden Prallzylinder 15 zu schleudern. Die von dem Prallzylinder 15 abfließende Flüssigkeit sammelt sich anschließend am Boden des Behälters 7 und kann durch eine nicht gezeichnete Abführvorrichtung beispielsweise einer Kühlvorrichtung zugeführt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mit einfachen Mitteln hergestellt werden. Die Wahl der in Richtung des Flüssigkeitsstrahles abnehmenden Durchflußquerschnitte der Plattenlöcher ermöglicht es, die zu behandelnde Flüssigkeit in beliebig kleinen Teilmengen abzulenken und so sämtliche Flüssigkeitsteilchen mit den in ihnen enthaltenen, zur Ausscheidung bzw. Sedimentbildung neigenden Stoffen der Wirkung der plötzlichen Richtungsänderung
ίο und dem dadurch ausgelösten Aufprall auf die entsprechende Plattenseite auszusetzen. Die Abstände zwischen den einzelnen Platten sind zudem zweckmäßig derart gewählt, daß die radial nach außen abgeführten Flüssigkeitsteilmengen mit hoher Turbulenz durch die Plattenzwischenräume strömen, wobei die restliche in ihnen noch enthaltene kinetische Energie beim Aufprall auf den Prallzylinder 15 vernichtet wird. Der Aufnahmebehälter 7 kann mit der Atmosphäre verbunden sein.
Es empfiehlt sich jedoch, das Innere des Behälters mit einer nicht gezeichneten Einrichtung zur Erzeugung eines Vakuums zu verbinden. Die damit erreichte plötzliche Drucksenkung der unter erhöhtem Druck in die Strahldüse geleiteten Flüssigkeit unterstützt in hohem Maße die Homogenisierwirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Homogenisierwirkung kann durch die Anordnung eines die Plattenlöcher teilweise ausfüllenden Verdrängerkerns 16 in erheblichem Maße gesteigert werden. Dieser Verdrängerkern kann fest mit der Abschlußprallplatte io° verbunden sein, oder, wie die Figur zeigt, in Richtung der Strahlachse verstellbar von einem an der Abschlußprallplatte angeschweißten Führungskörper 17 gehalten sein. Zur Fixierung des Verdrängerkerns ist eine Klemmschraube 18 vorgesehen. Der Verdrängerkern 16 ist mit Ausnahme des im Führungskörper 17 gehaltenen Teils entgegen der Richtung des durch die Löcher geleiteten Flüssigkeitstrahles konisch ausgebildet und zudem an seinem gegen die Düse 2 zugekehrten Ende spitz auslaufend. Der aus der Düse 2 austretende Flüssigkeitsstrahl hoher Geschwindigkeit schmiegt sich um den Verdrängerkern, so daß ein Flüssigkeitsstrahl ringförmigen Querschnittes gebildet wird. Der Vorteil dieser Anordnung besteht einerseits darin, daß die Homogenisierwirkung durch die stark vergrößerte Flüssigkeitsreibung infolge Grenzschichtbildung an der Oberfläche des Verdrängungskerns bedeutend gesteigert werden kann; andererseits verhindert der Verdrängungskern, daß einzelne Flüssigkeitsteilchen im Kern des ohne Verdrängungskörper durch die Plattenlöcher geleiteten vollen Strahles in vermindertem Maße der schroffen Umlenkung an den Kanten der Plattenlöcher 14 ausgesetzt wären.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich besonders zur Einschaltung in einen kontinuierlichen Verarbeitungsprozeß der zu behandelnden Flüssigkeit. Insbesondere ermöglicht die konische Ausbildung des verstellbar angeordneten Verdrängerkerns, die Vorrichtung der je Zeiteinheit durchgeleiteten Flüssigkeitsmenge und deren spezifischen Eigenschaften ohne Beeinträchtigung der Homogenisierwirkung anzupassen. Beim Verschieben der Verdrängerkerne in der zum Flüssigkeitstrahl entgegengesetzten Richtung bewirkt die konische Ausbildung eine Verminderung der Durchflußquerschnitte der einzelnen Plattenlöcher. Dadurch können je Zeiteinheit kleinere Flüssigkeitsmengen unter ähnlichen, für die Homogenisier- wirkung maßgeblichen Geschwindigkeitsverhältnissen behandelt werden wie bei je Zeiteinheit größeren' Flüssigkeitsmengen und größeren, vom Verdrängerkern freigegebenen Durchflußquerschnitten der Plattenlöcher.
In gewissen Fällen empfiehlt es sich, die Geschwindigkeit des in die Plattenlöcher eingeführten Flüssigkeitsstrahles zusätzlich zu vergrößern. Zu diesem Zweck ist der die Austrittsöffnung umgebende Kanal im Körper 3 ejektorartig augebildet, wobei durch eine mit dem Gewinde 19 verschraubte Anschlußleitung ein kompressibles Treibmittel unter Druck in den Strömungsweg des Strahles eingeführt werden kann, welches unter Entspannung eine Beschleunigung des Flüssigkeitsstrahles herbeiführt. Als Treibmittel kann ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff, verwendet werden. In vielen Fällen empfiehlt es sich, als Treibmittel einen gas- oder dampfförmigen Wärmeträger zu verwenden, beispielsweise Wasserdampf, wobei die vom Treib- go mittel an die Flüssigkeit abgegebene Wärme zur Erhitzung der Flüssigkeit auf Sterilisationstemperatur dienen kann.
Sämtliche mit der zu behandelnden Flüssigkeit in Berührung kommenden Teile der erfmdungsgemäßen Einrichtung sind aus korrosionsfestem Stahl hergestellt und lassen sich leicht reinigen. Durch Einführung von Dampf vor der Inbetriebnahme der Vorrichtung kann diese auf Sterilisationstemperatur erhitzt werden, wobei sämtliche schäd- liehen Bakterien abgetötet werden, was besonders bei der Verarbeitung von flüssigen Nahrungsmitteln, wie Milch, von größter Bedeutung ist. Die Vorrichtung besitzt keine Teile, wie Packungen oder für die Reinigung unzulängliche Stellen, in welchen sich Infektionsherde bilden, so daß nach erfolgter Sterilisation der Vorrichtung ein kontinuierliches Arbeiten unter sterilen Verhältnissen gewährleistet ist. Werden deshalb in einer vorhergehenden Verarbeitungsstufe sterilisierte Flüssigkeiten in der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelt, so erübrigt sich jede Nachsterilisation durch erneutes Erhitzen der bereits homogenisierten Flüssigkeit. Die aus dem Sammelbehälter abgeführte Flüssigkeit kann unter aseptischen Verhältnissen ohne weiteres in sterile Gefäße abgefüllt werden, wobei jede Inkubationsgefahr und die mit einer nach dem Homogenisieren erfolgenden Wärmebehandlung verbundene Beeinträchtigung der Homogenisierwirkung ausgeschaltet ist. iao
Diese Vorteile machen die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders geeignet für die Behandlung von Milch und milchhaltigen Flüssigkeiten, welche in einer vorhergehenden Behandlungsstufe einer Wärmebehandlung zwecks Abtötung der in der Flüssigkeit enthaltenen Bakterien und Krankheits-
keime unterworfen worden sind, beispielsweise pasteurisierte Frischmilch oder Kondensmilch. Es ist bekannt, daß milchhaltige Flüssigkeiten durch eine Wärmebehandlung leicht in einen labilen Zustand übergeführt werden, in dem die in ihnen enthaltenen Salze und Eiweißstoffe zur Sedi-• mentation neigen, was ihren Geschmack und ihre Haltbarkeit nachteilig beeinflußt. Diese Neigung zur Sedimentation ist besonders ausgeprägt in einzelnen Perioden der Laktation bei während längerer Zeit gelagerter Milch und bei bereits kondensierter Milch, welche entweder zuvor oder nach erfolgter Abfüllung in Büchsen durch Erhitzen sterilisiert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht auch in diesen Fällen die Überführung der zur Ausscheidung neigenden Stoffe in eine stabile Verteilung unter absolut sterilen Verhältnissen. Ein Aüsführungsbeispiel einer vereinfachten Anlage zur Behandlung von Frischmilch und Kondensmilch ist schematisch in Fig. 2 dargestellt.
Die zu behandelnde Frischmilch oder ungezuckerte Kondensmilch wird durch die Zahnradpumpe 21 über die Leitung 22 kontinuierlich unter erhöhtem Druck, beispielsweise 25 kg/cm2, geführt. Eine Erhitzungseinrichtung 23 steht über die Leitung 24 mit einem nicht gezeichneten Dampferzeuger in Verbindung und erlaubt durch direktes Einführen von Dampf in den Strömungsweg der zu behandelnden Milch diese innerhalb sehr kurzer Zeit auf eine erhöhte Temperatur, beispielsweise 2000 C, zu erhitzen. Diese Wärmebehandlung erlaubt, sämtliche in der Milch enthaltenen Bakterien und Krahkheitskeime vollständig zu vernichten. Zur Vermeidung eines nachteiligen Kochgeschmackes und der Zerstörung der Vitamine muß die Temperatur der derart erhitzten Milch unmittelbar anschließend abgesenkt werden. Zu diesem Zweck wird die aus der Erhitzungseinrichtung 23 durch die Leitung 25 abgeführte Milch in den Aufnahmebehälter 26 geleitet, wobei an der Mündungsstelle der Leitung 25 in diesen Behälter eine erfindungsgemäße Homogenisiervorrichtung 27 gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel angeordnet ist. Beim Durchströmen der Vorrichtung 27 entspannt sich die Milch, deren Temperatur sich dabei auf die dem verminderten Druck entsprechende Sattdampftemperatur einstellt. Die bei der Entspannung aus der Milch entweichenden Dämpfe werden über die Leitung 28 abgesogen und gelangen in den Tropfen-So abscheider 29, aus dem die vom Dampf mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen durch die Leitung 30 in das Innere des Behälters 26 zurückfließen können. Der Tropfenabscheider 29 ist an den Dampfstrahlejektor 31 angeschlossen, dem durch die Leitung 32 aus der Leitung 24 abgezweigter Frischdampf zugeführt wird. Dieser kann in entspanntem Zustand zusammen mit den aus dem Behälter 26 abgeführten Dämpfen durch die Leitung 33 weiteren Apparaten, beispielsweise als Heizmedium einem Wärmeaustauscher zur Vorwärmung der zu behandelnden Milch zugeführt werden. Mit Hilfe des Ejektors 31 kann im Innern des Behälters 26 ein einstellbarer Unterdruck erzeugt werden, so. daß die durch die Leitung 34 aus dem Behälter abgeführte homogenisierte und sterile Milch eine unter ihrem atmosphärischen Siedepunkt liegende Temperatur aufweist. Die Abführleitung 34 ist an eine weitere Zahnradpumpe 35 angeschlossen, welche die Milch in weitere Apparate, beispielsweise in eine Kühlvorrichtung fördert. Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Homogenisiervorrichtung 27 eine Ejektor düse, welcher zur Beschleunigung der durchgeführten Flüssigkeit eine aus der Leitung 24 entnommene Dampfmenge als Treibmittel durch die Leitung 36 zugeführt werden kann; das Regelorgan 37 erlaubt, diese Dampf menge den jeweiligen Betriebsverhältnissen anzupassen.
In derart behandelter Milch sind die Salze und Eiweißstoffe in eine stabile Suspension übergeführt worden, die dank der vorausgegangenen Sterilisation unter aseptischen Verhältnissen längere Zeit haltbar ist. Wird die Milch in sterile Behälter abgefüllt, so bleibt dieselbe fast unbeschränkt haltbar, ohne daß während der Lagerung die Qualität durch nachteilige Geschmack-, Färb- und Zusammensetzungsänderungen vermindert wird. Die in der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielte Homogenisierwirkung ermöglicht eine derart weitgehende Zertrümmerung der Fettpartikelchen, daß beispielsweise Frischmilch während längerer Zeit nicht mehr aufrahmt. Gezuckerte Kondensmilch, die mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtungen behandelt wurde, erweist sich auch bei Wahl von Kompositionen mit hohem Gehalt an fettfreier Trockensubstanz während der Dauer der ganzen Laktationsperiode stabil, wodurch das gefürchtete Nachdicken weitgehend verhindert werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich aber auch für die Behandlung einer Reihe weiterer " Flüssigkeiten, insbesondere für die Behandlung von flüssigen Nahrungsmitteln und Getränken, bei denen natürlich in ihnen enthaltene oder während des Verarbeitungsprozesses zugefügte Stoffe in eine stabile Suspension bzw. Emulsion übergeführt werden müssen. So zeitigt die Behandlung von fetthaltigen Emulsionen sowie die Behandlung von Extrakten aus tierischen und pflanzlichen Stoffen besonders günstige Resultate. Ferner läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung in mannigfachen Herstellungsprozessen von chemischen Produkten mit Erfolg anwenden.
Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnten beispielsweise mehrere Lochreihen im Plattensystem vorgesehen sein, durch welche eine in mehrere Strahlen aufgeteilte Flüssigkeit durchtritt.

Claims (12)

  1. Patentansprüche:
    ι .Homogenisiervorrichtung für Flüssigkeiten, gekennzeichnet durch eine Flüssigkeitsstrahldüse (2) und ein ihr in der Strahlrichtung nach- 1*5 geschaltetes Prall- bzw. Schälplattensystem,
    dessen senkrecht zur Düsenachse angeordnete, je einen Durchflußspalt zwischen sich frei lassende Einzelplatten (io) in der Düsenachse angeordnete Löcher aufweisen.
  2. 2. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochdurchmesser der Prallplatten (io) in der Strahlrichtung abnehmen.
  3. 3. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Düse (2) am weitesten entfernte Prallplatte (io°) kein Loch aufweist.
  4. 4. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch mit wachsendem Plattenabstand von der Düse (2) zunehmende Plattenspaltweiten. __
  5. 5. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, gekennzeichnet durch einen durchgehenden, die Plattenlöcher teilweise ausfüllenden, mit einer Spitze gegen die Düse (2) auslaufenden Verdrängerkern (16).
  6. 6. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Durchmesserverringerung des Verdrängerkerns (16) von der Abschlußprallplatte (10°) aus in Richtung auf die Düse (2).
  7. 7. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch axiale Verstellbarkeit des Verdrangerkerns (16).
  8. 8. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein das Prallplattensystem im Abstand umschließendes Prallgehäuse, z. B. einen Prallzylinder (15).
  9. 9. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ausbildung der Düse (2) als Entspannungsdüse.
  10. ι o. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch die Ausbildung der Flüssigkeitsdüse (2) als sich eines Treibmittels bedienende Ejektordüse.
  11. 11. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen dampf- oder gasförmigen Wärmeträger als Treibmittel.
  12. 12. Homogenisiervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Anordnung der Homogenisiervorrichtung (27) in einem unter Vakuum stehenden Aufnahmebehälter (7 oder 26) für die Flüssigkeit.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    9504 5.54
DEA14214A 1950-10-25 1951-10-18 Homogenisiervorrichtung fuer Fluessigkeiten Expired DE912329C (de)

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