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Förderketteneinrichtung für Gewebebahnführungen an Textilmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Förderkette und ihre Leitglieder oder -schienen,
wie sie bei Textilmaschinen, z. B. bei Trockenanlagen, zur Führung der Stoffbahnen
Verwendung finden.
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Bei der Trocknung von Geweben auf Trockenwalzen unter Zuführung von
erwärmender Luft wird das Gewebe an einer oder vorzugsweise an beiden Seiten mit
Heißluft behandelt. Die Trocknung findet dabei um so schneller statt, je höher die
Geschwindigkeit des das Gewebe bestreichenden Luftstrahles ist. Es ist deshalb von
Vorteil, die Austrittsöffnung der Heißluftdüsen so nahe wie möglich an die Gewebebahn
heranzubringen, vorzugsweise von beiden Seiten der Bahn, um Geschwindigkeitsverluste
zwischen der Düsenöffnung und der Gewebeoberfläche möglichst zu vermeiden.
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Bei der Trocknung von Geweben in normalen Trockenanlagen kann man
die Düsenöffnung meist nicht näher als 7 bis io cm an das Gewebe heranbringen,'
da für die Gewebeförderketten und ihre Nadelglieder Raum bleiben muß, welche wiederum
für verschieden breite Gewebe einstellbar ist. Zwei oder drei komplizierte Vorrichtungen
zum Verstellen der Düsenöffnungen sind bekannt, um diesen Übelstand zu beheben.
Sie beruhen auf dem Teleskop- oder Drehprinzip.
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Die Vorrichtung der Erfindung vermeidet diese komplizierten einstellbaren
Düsen und verwendet statt dessen Düsen und Trockenanlagen üblicher Art.
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Bei der Vorrichtung der Erfindung bestehen zu diesem Zweck die Nadelketten
für oder in Trockenanlagen oder ähnlichen Textilmaschinen aus oberen und unteren,
mit Abstand voneinander angeordneten Leitstücken aus Flachblechlamellen und Nadelbefestigern,
die zwischen diesen Leitstücken gleiten
können und an den Berührungsstellen
mit den Leitstücken gleichfalls als Flachblechlamellen: ausgebildet sind. Hierdurch
wird die Gesamthöhe der Nadelkettenvorrichtung besonders gering.
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Die Trockenluft- bzw. Trockengasdüsen liegen vorzugsweise über oder
unter diesen Elementen, wobei die Mündungen jeweils dicht an den oberen oder unteren
Flächen der Leitglieder angeordnet sind. Die Leitglieder sind gegenüber den Düsen
vorzugsweise quer verstellbar und im wesentlichen flach.
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Gemäß der Erfindung enthält also eine Trocken-oder andere Textilmaschine
obere und untere, mit Abstand voneinander angeordnete Leitglieder in Gestalt flacher
Platten, Lamellen od. dgl., die längs jeder Seite der Maschine herausragen, zwei
Nadelketten, von denen jede aus einer Mehrzahl gelenkig verbundener Nadelbefestiger
aus flachen Platten, Lamellen od. dgl. besteht und zwischen den Leitgliedern an
einer oder beiden Seiten der Maschine gleiten kann, Leitgliederträger in Gestalt
einer Mehrzahl unmittelbar über und unter den Leitgliedern quer herausragender Elemente,
an denen die Leitglieder befestigt sind, und aus einer Anzahl quer herüberragender
Düsen, deren Mündungen dicht über oder unter den Leitgliederflächen liegen, und
zwar in einer Linie mit den Zwischenräumen zwischen den Gliedern, wobei die Öffnungen
an beiden Seiten eng an der Gewebebahn liegen können, ohne die übliche Querverstellbarkeit
zu hindern.
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Vorzugsweise bestehen die Nadelketten aus einer Mehrzahl horizontal
angeordneter, durch Bolzen gelenkig verbundener, dünner, starker und flacher Platten,
deren jede mit einer zur Führung der Kette dienenden Verlängerung ihrer einen Schmalseite
sowie mit einem Nadelträger an ihrer anderen Schmalseite versehen ist.
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Vorzugsweise werden die genannten Leitglieder aus Eisenasbest oder
einem anderen abriebsfesten Lagermaterial gefertigt.
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Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken wird ein Nadelbefestigungselement
in oder für eine Nadelkette bei einer Trockenanlage oder einer anderen Textilmaschine
aus einer flachen Platte oder Lamelle gebildet, die an einer Seitenkante mit einer
Mehrzahl von Nadeln versehen ist.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch eine Ausführungsform
der Erfindung, teilweise im Schnitt. In dieser Zeichnung ist Fig. i ein Aufblick
eines Nadelbefestigungselements mit einer angelenkten Platte, Fig. 2 ein Schnitt
nach Linie II-II der Fig. i, Fig. 3 ein Schnitt nach Linie III-III der Fig. i, Fig.4
ein Aufblick auf eine Führungsschienenanordnung, Fig. 5 ein Schnitt nach Linie V-V
der Fig. .4, Fig. 6 ein Aufbiick auf einen Teil der Führungsschienenanordnung mit
Nadelbefestigungselementen, die mittels ihrer Gelenkplatten zusammengefügt sind,
Fig. 7 ein Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6, Fig.8 ein Schnitt nach Linie VIII-VIII
der Fig. 6, Fig. g ein vertikaler Querschnitt durch eine Führungsschiene mit einem
Nadelbefestigungselement und untere und obere Düsenöffnungen in Arbeitsstellung
und Fig. io schließlich ein Schnitt nach Linie IX-IX der Fig. g.
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In der Zeichnung weist die Kette eine Reihe von Nadelbefestigungselementen
oder Hauptplatten io auf, von denen jede eine Nadelplatte i i trägt, die mit zwei
verhältnismäßig losen Reihen von Nadeln P an einer Seitenkante 12 besetzt und an
der anderen Seitenkante 13 mit oben bzw. unten angelenkten Platten 14 und 15 versehen
ist. Die Hauptplatte io hat die Form einer Lamelle und ist etwa 3 mm stark, während
die angelenkten Platten 6 mm dick sind. Jede Hauptplatte io ist bei 16 mit dem Teil
12 verbunden, wo sie die Nadelplatte ii trägt.
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Die Hauptplatten io und die angelenkten Platten 14 und 15 sind durch
zwei versenkte Schrauben 17 und 18 miteinander verbunden, die durch die oberen und
unteren angelenkten Platten, die die Hauptplatte zwischen sich einschließen, hindurchgehen.
Die angelenkten Platten erstrecken sich längs der Hauptplatte; jede von ihnen trägt
ein Bolzenloch 19,
während das entgegengesetzte Ende jeder Hauptplatte (das
nahe der angrenzenden Hauptplatte) mit einem ähnlichen Loch 2o versehen ist, in
welchem ein zylindrischer Stahlbolzen 21 befestigt ist und in die obengenannten
Bolzenlöcher ig hineinragt. Die Gesamtlänge der Nadel beträgt etwa 1,5 cm, was der
Gesamthöhe der zusammengefügten Haupt- und Gelenkplatten entspricht.
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Diese Konstruktion ergibt eine Nadelkette, deren Teile eine genügend
große tragende Fläche haben, um den Gewebezug und das Gewicht der Kette auszuhalten,
und die trotzdem nirgends dicker als i,8 cm ist.
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Die Führungsschienen können Hinundherbewegungen der Förderkette aufnehmen
und bestehen (Fig. 4. und 7) aus einem langgestreckten Stahlträger 22 von i,8 cm
Stärke und 6 cm Breite. An ihm sind in Abständen seitlich herausragende, ober- und
unterhalb der Hauptschiene angeordnete Querstäbe 23, 24 befestigt. Das äußere Ende
jedes Querstabes ist an. den jeweils einander gegenüberstehenden Horizontalflächen
mit langgestreckten abriebsfesten Führungs- oder Lagergliedern 25, beispielsweise
aus Eisenasbest, ausgerüstet, die mittels versenkter Schrauben 26, 27 (Fig. 8) an
den Querstäben befestigt sind. Die Führungslager 25 sind aus flachen Platten oder
Lamellen gebildet.
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Die Dicke der Querstäbe 23 und 24 beträgt etwa o,8 cm, ihre Länge
3 cm, so daß die Gesamthöhe der Führungsschienenvorrichtung 3,8 cm ist.
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Die Gelenkplatten 14 der Kette laufen entlang des Raumes 28 zwischen
den oberen und unteren Querstäben 23 und 24 einerseits und den langgestreckten Stahlträgern
22 und den Führungsbändern 25 andererseits. Die Führungsbänder lassen dabei einen
Raum 29 zwischen sich von etwa 0,4 cm Breite frei, durch den die Hauptplatten io
mit ihren herausragenden Nadelplatten i i hindurchtreten können.
Die
Querstäbe 23, 24 lassen zwischen sich Räume 30 frei, welche quer angeordnete
Düsen 31 (Fig. 7) zwischen sich bis auf das Gewebe hindurchtreten lassen,
ohne daß die übliche Querverstellung der Führungsschienenvorrichtung zwecks Angleichung
an die Stoffbreite gehindert wäre. Der Abstand von Düse zu Düse (an beiden Seiten
des Gewebes) beträgt dabei z. B. nicht mehr als 2,4 cm. Das Gewebe läuft dabei mitten
zwischen diesen Düsen hindurch, so daß die Austrittsöffnungen nicht mehr als 2,4
cm von jeder Gewebeoberfläche entfernt sind. Versuche zeigten, daß dieser Abstand
zur Erzeugung von Luft- oder Gasstrahlen hoher Geschwindigkeit an der Oberfläche
des Gewebes geeignet ist und somit eine gute Trockenwirkung mit einer Anzahl verhältnismäßig
kleiner Luftstrahlen und entsprechend geringer Leistung hat.
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Die Platten io können in mannigfacher Weise hergestellt sein, z. B.
durch Gießen, vorausgesetzt, daß sie flache oder Lamellengestalt haben; es können
dann. auch gleich die Leitglieder mit angegossen werden, die die Platten erfindungsgemäß
zwischen den Teilen 25 führen. Die Förderkettenmaschine 38 (Fig. 9) ist ein Metallgußtenl,
der im wesentlichen H-förmigen Querschnitt hat. Dabei ragt der eine aufrechte Schenkel
des H über den anderen hinaus und ist mit einem Querflansch 43 versehen, der sich
so weit zum anderen H-Schenkel hin erstreckt, daß er unmittelbar über dessen Oberkante
liegt und die obere Grenze eines relativ flachen, langgestreckten Zwischenraumes
47 (Fig. io) bildet, der die Halsteile .,. der Kettennadelbefestigungselemente 35
aufnimmt und führt. Der Körper des Nadelbefestigungselements 35 wird von dem Längsspalt45
umschlossen und geführt, welcher durch den aufrechten Schenkel des H, den Querstab
und den Flansch 43 begrenzt wird. Derjenige Teil des Kettennadelbefestigungselements
35, welcher aus der Schiene 38 durch den Zwischenraum 47 herausragt, ist nach unten
gebogen, ragt hierdurch heraus und bildet eine horizontale Leiste 48, auf der eine
Nadelplatte 36 mit zwei verhältnismäßig losen Nadelreihen 37 sitzt.
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Die Schiene 38 läuft in sich zurück, und eine fortlaufende Kette von
Nadelbefestigungselementen ist in bekannter Weise vorgesehen.
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Eine Mehrzahl von Querkanälen 39 ist mit Abständen in der Oberfläche
des Flansches 43 angeordnet, ebenso ist auf dem Boden des Führungsgliedes eine Mehrzahl
von aufwärts gerichteten Quernuten mit Abstand voneinander vorgesehen, die den Kanälen
39 unmittelbar entgegengesetzt sind. Sie durchschneiden den kleinen Teil der beiden
aufrechten H-Schenkel und auch den Querstab 46. Luftdüsen 41, die quer über die
Förderkette über deren ganze Breite herüberragen, erstrecken sich in die Kanäle
39 von unten und in die Ausnehmungen 4o von oben her. Die Ausnehmungen und Kanäle
gestatten daher den Öffnungen der Luftauslässe 41, sich eng an die Gewebebahn 5o
anzulegen, ohne dabei die übliche Querverschieblichkeit der Führungsschienen 38
zu hindern, die zum Angleichen an die Gewebebreite verstellbar sind. Querträger
42, die zwischen den niedrigen Düsen 41 angeordnet sind, halten beide Nadelkettenschienen
der Maschine.
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Die vorstehend beschriebene Konstruktion erlaubt eine erheblich nähere
Anordnung der Heißluftdüsen an der Gewebebahn als bisher.