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Verfahren zur Herstellung einer Röntgenstrahlenblende Die Erfindung
bezieht sich auf Blenden für die Röntgenfotografie. Bekanntlich werden solche Blenden
benötigt, um Unschärfen zu vermeiden oder zu verringern, die durch das Auffallen
indirekter, von der Röntgenröhre ausgesandter Strahlen oder durch Streuung auf einer
lichtempfindlichen Fläche hervorgerufen werden. Die Blende soll im wesentlichen
nur direkte Röntgenstrahlen hindurchlassen. Bisher waren derartige Blenden meistens
aus dünnen, nebeneinanderliegenden Streifen aufgebaut, die abwechselnd aus einem
für Röntgenstrahlen verhältnismäßig durchlässigen bzw. undurchlässigen Stoff bestanden.
Die Herstellung solcher rostartigen Blenden ist schwierig und kostspielig.
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Die Erfindung hat sich deshalb in erster Linie ein Verfahren zum Ziel
gesetzt, durch das derartige Blenden mit hoher Genauigkeit und bedeutend niedrigeren
Kosten als bisher hergestellt werden können.
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In großen Zügen besteht die Erfindung darin, auf einen elektrisch
leitenden, für Röntgenstrahlen durchlässigen Träger einen elektrisch nichtleitenden,
eingravierbaren Überzug aufzubringen, das gewünschte Rastermuster in den Überzug
bis auf den Träger einzugravieren und darauf ein für Röntgenstrahlen undurchlässiges
Material galvanisch in die Rillen einzulagern.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. t ist eine neue Blende von oben gesehen; Fig. a, 3, 4, 5 und
6 sind Schnitte in vergrößertem Maßstab, die die verschiedenen Verfahrensstufen
bei der Herstellung der neuen Blende veranschauliehen;
Fig.7 ist
ein Schnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform der neuen Blende.
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In den Zeichnungen besteht der Blendenträger i beispielsweise aus
Aluminium oder einem plastisehen Werkstoff, der durch irgendein bekanntes Verfahren
leitend gemacht ist. Auf diesen Träger wird eine Wachsschicht 2 aufgebracht. In
dieser Schicht werden bis auf den Träger hinab Einschnitte erzeugt, so daß zwischen
diesen Einschnitten das nicht entfernte Wachs der Schicht stehenbleibt, wie aus
Fig. 3 hervorgeht. Nun werden die erzeugten Einschnitte mit Blei ausgefüllt, wie
bei 4 in Fig. 4 angedeutet ist. Anschließend wird das Wachs entfernt, so daß die
Bleistege 4 in der Form des ge@vünschten Blendenrasters stehenbleiben, wie Fig.
5 zeigt. Endlich werden die Zwischenräume zwischen den Blendenstegen aus Blei beispielsweise
mit Hilfe eines plastischen Werkstoffes 5 ausgefüllt, der sich, wie Fig. 6 zeigt,
mit der Unterlage i verbindet und die Blendenstege 4 stützt. Das Blei oder ein anderes
für Röntgenstrahlen verhältnismäßig undurchlässiges Material wird galvanisch abgeschieden.
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Bei der Benutzung von Wachs oder einem anderen plastischen Stoff finden
zweckmäßigerweise solche Materialien Verwendung, wie sie beispielsweise in der Grammophonplattenindustrie
üblich sind. In diesen Stoffen lassen sich mit Hilfe von Schneid- oder Prägewerkzeugen
die gewünschten Vertiefungen herstellen, ohne daß die Gefahr des Ausbrechens von
Teilchen besteht. Tatsächlich sind solche plastischen Stoffe von sich aus schon
so hart, um in den Rillen abgelagertes Blei zu tragen, so daß es nicht nötig ist,
das nach dem Schneiden der Rillen stehengebliebene Material zu entfernen.
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Die Erfindung verbilligt nicht nur die Herstellung derartiger Blenden,
sondern ermöglicht auch ohne Schwierigkeiten die Herstellung jedes gewünschten Blendenrasters.
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Wie beispielsweise der obere Teil der Fig. i andeutet, kann die Blende
durch die üblichen parallel angeordneten Stege 6 gebildet sein. Es sei aber darauf
hingewiesen, daß ein solcher Blendenraster hauptsächlich aus Herstellungsgründen
Verwendung findet, denn zweifellos ist die Wirksamkeit einer solchen Blendenanordnung
beschränkt. Die Erfindung ermöglicht demgegenüber mit gleicher Herstellungsleichtigkeit
auch ein linsen- oder wabenförmiges Rastermuster, wie bei 7 im unteren Teil von
Fig. i angedeutet ist; ein solches Rastermuster gibt natürlich einen besseren selektiven
Abschirmefekt. Die Teilung der Blende kann ohne Schwierigkeiten kleiner gemacht
werden, als es nach den üblichen Herstellungsverfahren möglich war. Da andererseits
die Höhe der Stege der Blende (angedeutet durch den Abstand 8 in Fig. 5) mit der
Vergrößerung der Teilung, d. h. des Abstandes der Stege voneinander, zur Erzielung
einer bestimmten Ausschaltungsnorm unerwünschter Strahlen größer werden muß, so
folgt, daß infolge der erfindungsgemäß möglichen Enge der Teilung nur :eine geringe
Höhe der Blende erforderlich ist und sich so dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
gut anpaßt.
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Wie Fig. 7 zeigt, können die seitlichen Flanken der undurchlässigen
Stege 4 geneigt verlaufen, um sich dem Annäherungswinkel der Hauptstrahlung einer
Röntgenröhre anzupassen. Diese Neigung nimmt von der Mitte nach außen zu, wie es
in übertriebenem Maßstab durch die Winkel 9, io und i i angedeutet ist. Ein solcher
Effekt kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens leicht erzielt werden, indem
man das Sehneidwerkzeug zur Herstellung der Vertiefungen 3 um einen Mittelpunkt
schwenkbar macht, der ungefähr dem Mittelpunkt der Fokusebene der Röntgenröhre entspricht.
Bei der Durchführung des Schneidvorganges nimmt dann der Träger i eine Lage ein,
die der entspricht, in der er sich gegenüber der Röhre im Betrieb befindet. Umgekehrt
könnte aber auch das Schneidwerkzeug fest oder auf einem Schlitten angeordnet sein
und der Träger während des Schneidvorganges verschoben und um einenWinkel gekippt
werden, der von der Brennweite der Roststege abhängt.
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Es wird darauf hingewiesen, daß die eingeritzten oder eingeschnittenen
Linien des Blendenrasters sehr schmal sein können. Aus diesem Grund können Schwierigkeiten
auftreten, wenn man diese Rillen gleichmäßig mit Blei oder einem anderen, für Röntgenstrahlen
undurchlässigen Material ausfüllen will. Diese Schwierigkeiten sind darauf zurückzuführen,
daß in den feinen Rillen Luft zurückbleibt, so daß das Füllmaterial nicht genau
die Form der Rillen annehmen kann, wodurch die Genauigkeit des Rasters beeinträchtigt
und die Güte der Röntgenstrahlenblende herabgesetzt wird.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, daß man diese Schwierigkeit vollkommen
vermeiden kann, indem man die galvanische Ablagerung unter Vakuum oder in einem
elektrostatischen Hochspannungsfeld von etwa 2o ooo V vornimmt. Ein auf diese Weise
hergestellter Blendenraster ist über seine ganze Fläche hin sauber und gleichmäßig
ausgebildet.