DE9112587U1 - Walzenpresse zum Pressen einer laufenden Bahn, insbesondere einer Papierbahn - Google Patents

Description

Anwaltsakte: P 4876
J. M. VOITH GmbH
Kennwort: "Zugankerpresse"

Walzenpresse zum Pressen einer laufenden Bahn, insbesondere einer Papierbahn

Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Auf US-PS 4 837 907 wird verwiesen.

Bei der bekannten Presse ist die eine Preßwalze oberhalb der anderen angeordnet. Die Lagerböcke der unteren Preßwalze stehen auf einem Gestell, Fundament oder dergleichen. Stützelemente, in denen die eine der beiden Preßwalzen ruht, sind auf Lagerböcken der anderen Preßwalze mittels Schrauben starr befestigt. Die Schrauben müssen in belastetem Zustand hohe Zugkräfte übertragen, entsprechend der im Preßspalt geforderten Preßkraft. Bei großen Lagerkräften sind die Verbindungsschrauben sehr voluminös, so daß das Montieren schwierig wird.

Eine andere, bekannte Walzenpresse (DE 41 10 205 Al) weist lösbare Verbindungselemente auf, die dazu dienen, eine Verbindung zwischen einem Stützelement der einen Walze und einem Lagerbock herzustellen. Dabei ist das betreffende Verbindungselement als biegeweicher Zugstab ausgebildet. Diese Presse ist zwar sehr zweckmäßig für große Kräfte bis 6 MN. Für kleinere Lagerkräfte bis etwa 2 MN wäre jedoch eine Verbilligung sehr wünschenswert.

Bei Walzenpressen jeglicher Art stellt sich immer wieder das Problem des Einführens von endlosen Arbeitsbändern, beispielsweise Preßfilzen, und zwar von der Stirnseite der Walzenpresse her. Demgemäß muß die Walzenpresse "offenbar" sein, in dem Sinne, daß das Arbeitsband von der Seite her in den Walzenspalt einführbar ist. Die konstruktive Gestaltung der bekannten Walzenpressen hat sich als zu aufwendig in der Konstruktion und zu schwierig in der Handhabung erwiesen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenpresse gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten, daß der Bauaufwand und die Herstellungskosten niedrig sind, insbesondere bezüglich der Komponenten, die zum Erzeugen der Preßkräfte notwendig sind. Außerdem soll der Walzenspalt auf einfache und schnelle Weise geöffnet werden können, um ein endloses Band, z.B. einen Preßfilz, von den Stirnseiten der Walzen her einführen zu können.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:

Fig. 1 zeigt eine Walzenpresse mit zwei Walzen, und zwar in einer Ansicht auf die Stirnseiten der beiden Walzen.

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Walzenpresse gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von vorn.

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Walzenpresse in einer Ansicht ähnlich jener gemäß Fig. 1.

Fig. 4 zeigt die Walzenpresse gemäß Fig. 3, wiederum in einer Ansicht ähnlich jener gemäß Fig. 2.

Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Walzenpresse, wiederum in einer Ansicht ähnlich jener gemäß Fig. 1.

Die Walzenpresse gemäß der Figuren 1 und 2 weisen zwei Preßwalzen 1, 2 auf. Jede Walze ist in einem Lagerbock 3 bzw. 4 gelagert. Die Lagerböcke sind durch Zuganker 5 bzw. 6 sowie durch Gewindemuffen 7, 8 miteinander verbunden. Die Zuganker 5, 6 sind in Längenabschnitte 5.1, 5.2 sowie 6.1 und 6.2 unterteilt. Die Längenabschnitte weisen an ihren Enden Gewinde auf, und zwar sowohl an den einander zugewandten (inneren) Enden, als auch an den äußeren Enden. Die Gewindemuffen 7, 8 sind mit Innengewinden versehen. Die Gewindemuffen 7, 8 dienen als formschlüssige Verbindung beider Ankerenden. Sie haben dieselbe Steigungsrichtung. Damit läßt sich eine Öffnung erzielen.

Um auf eine Anpreßbewegung über die Zuganker übertragen zu können, ist mindestens ein Ankerende in dem betreffenden Lagerbock parallel oder annähernd parallel zur Preßebene beweglich. Diesem Ende ist ein Antrieb zugeordnet, beispielsweise ein Hydraulikzylinder, mit dessen Hilfe die Bewegung im Sinne eines Öffnens oder Schließens der Presse, aber auch im Sinne eines gegenseitigen Anpressens der beiden Walzen bewirkt werden kann.

Die beiden in den Figuren 1 und 2 dargestellten Walzen 1, 2 sind gewöhnliche Walzen ohne innere Einbauten. Es ist aber auch denkbar, Schuhpreßwalzen zu verwenden. Desgleichen können Walzen verwendet werden, die ein feststehendes, koaxiales Joch aufweisen, ferner einen beweglichen Mantel sowie zwischen Joch und Mantel wirkende Stützelemente.

Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 erkennt man, daß Zuganker 5 geöffnet ist, während Zuganker 6 geschlossen ist.

Werden Schuhpressen verwendet, und wird demgemäß der Hub bei der Anpressung durch Bewegung des Anpreßschuhes vorgenommen, so sind äußere Anpreßzylinder entbehrlich. Die Lagerböcke können z. B. über ein herausnehmbares Zwischenstück fest mit den übrigen Bauteilen verbunden werden.

17.09.91
DrW/MJ

Claims (1)

1. Anwaltsakte: P 4876
   J. M. VOITH GmbH
   Kennwort: "Zugankerpresse"

   ANSPRÜCHE

   1. Walzenpresse mit zwei Preßwalzen (1, 2), deren Achsen in einer Preßebene liegen und die miteinander einen Preßspalt bilden;

   1.1 Jede der beiden Preßwalzen (1, 2) hat entweder (am drehbaren Walzenmantel befestigte) drehbare Lagerzapfen oder einen stationären und sich durch den Walzenmantel erstreckenden Träger mit stationären Lagerzapfen;

   1.2 Jede der beiden Preßwalzen (1, 2) ist an ihren beiden Enden in einem Lagerbock (3, 4) abgestützt.

   gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

   1.3 Die beiden einander benachbarten Lagerböcke (3,4) der beiden Walzen (1, 2) sind durch wenigstens zwei Zuganker (5, 6) miteinander verbunden;

   1.4 jeder Zuganker (5, 6) ist in zwei Längenabschnitte (5.1, 5.2; 6.1, 6.2) unterteilt, die an ihren einander zugewandten (inneren) Enden je ein Gewinde aufweisen;

   1.5 zum Verbinden der inneren Enden ist eine Gewindemuffe (7, 8) vorgesehen.

   2. Walzenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das äußere Ende wenigstens eines Längenabschnittes (5.1, 5.2; 6.1, 6.2) in eine Gewindebohrung des betreffenden Lagerbockes eingeschraubt ist.

   3. Walzenpresse nach Anspruch 1 oder 3, daß wenigstens an einem Lagerbock den beiden äußeren Enden der dort angreifenden Längenabschnitte (5.2, 6.2) ein Antrieb zugeordnet ist, vorzugsweise ein fluidischer Antrieb.

   17.09.91
   DrW/MJ