DE9110133U1 - Rührwerksreaktor - Google Patents
RührwerksreaktorInfo
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Classifications
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Description
Rührwerksreaktor
Beschreibung
Die Neuerung betrifft einen Rührwerksreaktor für zähflüssige Medien.
Rührwerksreaktoren für zähflüssige Medien mit Heizoder Kühlmantel sind an sich bekannt. Sie sind
üblicherweise mit einem Ankerrührer ausgerüstet, der
für eine ausreichende Durchmischung und einen besseren Wärmeübergang sorgen soll. Die Wirksamkeit eines
solchen Ankerrührers ist jedoch relativ gering. So ist
es praktisch unmöglich, über den gesamten Reaktorquerschnitt eine einigermaßen konstante
Temperatur beim Aufheizen oder Abkühlen zu erreichen. Ebenso ist es äußerst schwierig, in einem solchen
Reaktor Medien mit stark unterschiedlicher Dichte zu durchmischen. Die Folge davon ist, daß chemische
Reaktionen ungleichmäßig ablaufen, und bei der Harzherstellung Polymere mit einer breiten
Molekulargewichtsverteilung entstehen.
So kann beispielsweise eine Trägergasdestillation zur
Entfernung des Restphenols aus Novolaken bei deren Herstellung nicht direkt in den Reaktor durchgeführt
werden. Man hilft sich daher u. a. mit einer im Bypass geschalteten Mammutpumpe, in der das Trägergas unten
eingespeist wird.
Versuche, den Ankerrührer durch einen Propel 1errührer
mit feststehenden Strömungsbrechern zu ersetzen, schlugen fehl, weil der Reaktor ausgehend von den
Strömungsbrechern langsam zuwuchs. Diese Wandansätze ließen sich ähnlich wie bei einem Rührwerksreaktor mit
Ankerrührer nur mechanisch von der Wandung entfernen. Dieses Zuwachsen des Reaktors vermindert den
Wärmeübergang und erlaubt so keine über Temperatur und Zeit gesteuerten Reaktionen. Außerdem ist ein für
zähflüssige Medien optimierter Propel Ierrührer nicht
geeignet, Gase in diese Medien zu dispergieren.
Es bestand daher die Aufgabe, einen Rührwerks reaktor zu
entwickeln, bei dem Wandablagerungen verhindert werden,
eine gute Durchmischung und ein guter Wärmeübergang gewährleistet werden und der außerdem geeignet ist,
Medien mit geringem spezifischem Gewicht wie z. B. Gase in dem zähflüssigen Medium zu dispergieren.
Die Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rührwerksreaktor 1 mit einem langsam umlaufenden
Strömungsbrecher 7, der über eine Hohlwelle 8 mit einem Getriebemotor 9 verbunden ist, einem Turbinenrührer
und einem im Abstand darüber angeordneten Propel 1errührer 12 versehen ist, die über eine durch
die Hohlwelle 8 geführte Welle 13 mit einem Getriebemotor 14 verbunden sind, wobei die Hohlwelle 8
zum Rührwerksreaktor 1 hin mit der Dichtung 10 und der Austritt der Welle 13 aus der Hohlwelle 8 mit der
Dichtung 15 abgedichtet sind, und am Boden des Reaktors 1 ein Einspeisestutzen 16 vorhanden ist.
Der Reaktor ist wie üblich mit einem Heiz- oder
Kühlmantel und einer Wärmeisolierung versehen. Der
Deckel hat einen mittig angeordneten Stutzen zum
Aufsetzen des Rührwerks und mindestens einen seitlich
angeordneten Einfüllstutzen. Er kann auch mit weiteren
Stutzen, beispielsweise zum Abführen von Dämpfen und
Gasen, ausgerüstet sein.
Der umlaufende Strömungsbrecher hat vorzugsweise einen Abstand von 5 bis 10 mm von der zylindrischen
Reaktorwand. Sein Abstand zum Reaktorboden kann größer sein. Er ist vorzugsweise drei- oder vierarmig
ausgebildet.
Der Turbinenrührer ist vorzugsweise mit 8 bis 12
Rührblättern ausgerüstet und der Propellerrührer hat
vorzugsweise 3 Flügel. Beide Rührer haben etwa den gleichen Druchmesser, der vorzugsweise 40 bis 50 % des
Reaktordurchmessers beträgt. Der Leistungsbedarf des umlaufenden Strömungsbrechers ist relativ gering. Er
beträgt nur etwa 5 % des Leistungsbedarfs der Rührer.
Der neuerungsgemäße Rührwerksreaktor wird anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Die Fig. stellt einen Rührwerksreaktor 1 zur Herstellung von Phenolharzen dar. Um seine zylindrische
Wandung ist außen eine Halbrohrschlange 2 wendelförmig
gewickelt und aufgeschweißt, um den Reaktionsinhalt
heizen oder kühlen zu können. Der Reaktormantel ist
außerdem von einer Wärmeisolierung 3 umhüllt. Der
seitlich auf dem Reaktordeckel aufgesetzte Stutzen 4 wird sowohl als Einfüllstutzen für die Reaktanden als
auch für den Abzug der Dämpfe und die Kondensatrückführung genutzt. Am Boden des
Rührwerksreaktors 1 befindet sich mittig ein
Ablaßstutzen 5. Auf den mittig auf dem Reaktordeckel angeordneten Stutzen 6 ist das Rührwerk aufgesetzt. Es
besteht aus einem dreiarmigen Strömungsbrecher 7, der über die Hohlwelle 8 von dem umschaltbaren
Getriebemotor 9 angetrieben wird, und dessen Arme von der zylindrischen Reaktorwand einen Abstand von 6 mm
und vom Boden einen Abstand von bis zu 100 mm haben.
Innerhalb des vom Strömungsbrecher 7 abgegrenzten Raumes befindet sich am Ende der Welle 13 ein
Turbinenrührer 11 mit 10 Rührblättern und darüber auf
der gleichen Welle 13 ein Propel 1errührer 12 mit drei Flügeln. Die Welle 13 wird durch die Hohlwelle 8
geführt und bei ihrem Austritt mit der Gleitringdichtung 15 abgedichtet. Die Hohlwelle 8 wird
mit der Gleitringdichtung 10 zum Reaktorraum hin
abgedichtet. Die Welle 13 wird von dem drehzahlgeregelten Getriebemotor 14 angetrieben. Am
Reaktorboden befindet sich außerdem ein Stutzen 16 für die Dampfeinspeisung mit einem Ventil 17, das mit der
Dampfleitung 18 verbunden ist. Für die Dampfeinspeisung
wird vorzugsweise ein Probenahmeventil verwendet,
dessen Kolben so in den Stutzen 16 hinein bewegt werden kann, daß er mit der Innenfläche des Reaktorbodens
abschließt und somit kein Totraum entsteht, der sich mit auskondensierten Harzen zusetzen könnte. Der
Rührwerksreaktor 1 ist außerdem mit einem Temperaturmeßfühler 19 versehen. Dieser kann im
Reaktorboden unterhalb des Strömungsbrechers 7 angeordnet sein.
In einer besonderen Ausgestaltung der Neuerung ist
jedoch die Welle 13 mit einer oder mehreren wandnahen
Längsbohrungen versehen, in die die Temperaturmeßfühler
19 eingesetzt werden. Der elektrische Anschluß kann über Schleifringe erfolgen. Durch diese Anordnung sind
die Temperaturmeßfühler besser gegen Beschädigung geschützt und außerdem ist es so möglich, die
Temperaturen in verschiedenen Höhen zu messen und deren Gleichmäßigkeit zu überwachen.
Bei der Kondensationsreaktion wird eine wässrige
Formalinlösung langsam zu den vorgelegten Phenolen
dosiert. Durch die Reaktionswärme verdampft Wasser, das kondensiert und zurückgeführt wird. Nach Beendigung der
Reaktion wird das Wasser durch Beheizen des Reaktors mit Thermalöl abgetrieben. Die für diese Schritte
benötigte Zeit wird durch die Kondensationsbedingungen
für den Wasserdampf vorgegeben, so daß sich hier kein
Zeitgewinn durch die Verwendung des neuerungsgemäßen Reaktors ergibt.
Anschließend werden die restlichen Phenole mit Wasserdampf aus dem Harz ausgetrieben. Hierbei kann die
Zeit auf etwa 1/3 der in einem Reaktor mit Ankerrührwerk erforderlichen Zeit verkürzt werden.
Dadurch ergibt sich eine Zeiteinsparung von etwa 25 %
für den Gesamtprozeß.
Außerdem wurde festgestellt, daß die Harze eine engere
Molekulargewichtsverteilung aufweisen als die bekannten
vergleichbaren Harze. Daraus ergeben sich Vorteile bei der Weiterverarbeitung.
Ein weiterer Vorteil des neuerungsgemaßen Reaktors besteht darin, daß an den Wandungen keinerlei
Anbackungen entstehen, wie sie selbst bei Reaktoren mit Ankerrührwerken zu beobachten sind. Solche Anbackungen
sind völlig unlöslich und müssen mechanisch entfernt werden. Der in dem neuerungsgemaßen Reaktor nach dem
Ablassen an der Wandung verbleibende Harzrest hingegegen ist z. B. in Laugen leicht löslich, so daß
eine Reinigung sehr einfach ist.
Claims (5)
1. Rührwerksreaktor mit Heiz- oder Kühlmantel, einem mittig angeordneten Stutzen zur Aufnahme des
Rührwerks und mindestens einem Einfüllstutzen im
Deckel und einem Ablaßstutzen im Boden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rührwerksreaktor(1) mit
einem langsam umlaufenden Strömungsbrech,er(7), der
über eine Hohlwelle(8) mit einem Getriebemotor(9)
verbunden ist, einem Turbinenrührer(ll) und einem
im Abstand darüber angeordneten
Propellerrührer(12) versehen ist, die über eine
durch die Hohlwelle(8) geführte WeI1e(13) mit
einem Getriebemotor(14) verbunden sind, wobei die
Hohlwelle(8) zum Rührwerksreaktor(1) hin mit der
Dichtung(lO) und der Austritt der Welle(13) aus der Hohlwelle(8) mit der Dichtung(15) abgedichtet
sind, um am Boden des Reaktors(l) ein Einspeisestutzen(lö) vorhanden ist.
2. Rührwerksreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungsbrecher(7) drei-
oder vierarm ig ausgebildet ist und einen Abstand
von 5 bis 10 mm von der zylindrischen Reaktorwand
hat.
3. Rührwerksreaktor nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch
gekennzeichnet, daß der Turbinenrührer(ll) mit
bis 12 Rührblättern versehen ist und einen
Durchmesser von 40 bis 50 % des Reaktordurchmessers hat.
4. Rührwerksreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Propellerrührer(12) drei Flügel und einen
Durchmesser von 40 bis 50 % des Reaktordurchmessers hat.
5. Rührwerksreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Welle(13) mit
mindestens einer wandnahen Längsbohrung zur
Aufnahme von Temperaturmeßfühlern versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9110133U DE9110133U1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Rührwerksreaktor |
Applications Claiming Priority (1)
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DE9110133U DE9110133U1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Rührwerksreaktor |
Publications (1)
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DE9110133U1 true DE9110133U1 (de) | 1991-09-26 |
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ID=6870312
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9110133U Expired - Lifetime DE9110133U1 (de) | 1991-08-16 | 1991-08-16 | Rührwerksreaktor |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE9110133U1 (de) |
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-
1991
- 1991-08-16 DE DE9110133U patent/DE9110133U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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