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Schaltung zum Erregen eines Relais Die Erfindung bezieht sich auf
eine Schaltung zum Erregen eines Relais, bei dem eine Wicklung in den Ausgangskreis
einer Entladungsröhre eingefügt ist.
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Man verwendet solche Schaltungen z. B. bei einer Einrichtung zur Nummerneinstellung
eines Wählers gemäß einem Verfahren, bei dem Spannungen oder Ströme auf elektronischem
Wege geprüft werden und bei dem z. B. das Relais die Bewegungen des Wählers steuert.
Im allgemeinen ist es erwünscht, daß das Relais, wenn die Röhre leitend wird, sehr
schnell anzieht.
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Bei bekannten Schaltungen dieser Art wird das Magnetisieren des Relais
dadurch verzögert, daß beim Leitendwerden der Röhre in der Relaiswicklung eine Selbstinduktionsspannung
auftritt, welche die Anodenspannung der Röhre stark herabmindert und den schnellen
Anstieg des Magnetisierungsstroms verhindert. Die Erfindung schafft eine Schaltung,
bei der die Erregung des Relais sieh wesentlich schneller vollzieht als bei den
bekannten Schaltungen. Bei der Schaltung nach der Erfindung ist in Reihe mit der
Relaiswicklung eine Induktivität geschaltet, die außerdem in den Awsgangskreis einer
zweiten Röhre eingefügt ist, deren Steuerelektrode derart mit einem Ausgangskreis
der ersten Röhre gekoppelt ist, daß beim Leitendwerden der ersten Röhre die zweite
Röhre gesperrt wird.
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Versuche haben ergeben, daß durch die vorgeschlagene Maßnahme die
Magnetisierungszeit eines Relais z. B. von 1,5 auf o,2 msec herabgesetzt werden
kann.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt in vereinfachter, schematischer Form eine Schaltung
zur Nummerneinstellung
eines Wählers K durch ein Spannungsvergleichsverfahren,
gesteuert von einem Register Reg. Die von der Prüfbürste b des Wählers überstrichenen
Markierkontakte sind durch Gleichspannungen V.1, vx 2, vx a usw. markiert, deren
Werte für die dem entsprechenden Ausgang zugeordneten Nummer oder Ziffer kennzeichnend
sind. Das Register Reg empfängt die z. B. von einem Teilnehmer ausgesandten Nummernscheibensignale
und stellt auf nicht näher angegebene, an sich bekannte Weise den Markierschalter
lbTS dementsprechend ein. Die Ausgangskontakte des Schalters MS sind durch Gleichspannungen
markiert, deren Werte den verschiedenen Markierspannungen der Markierkontakte des
Wählers K entsprechen. Nach Empfang der Nummernscheibensignale wird der Kontakt
c durch nicht dargestellte Mittel geschlossen, wodurch der Drehmagnet D des Wählers
in Reihe mit dem Kontakt c und dem Arbeitskontakt t des normalerweise erregten Prüfrelais
T magnetisiert wird und der Wähler sich zu bewegen anfängt. Während der Bewegung
des Schalters vergleicht die Vorrichtung 0J, die an sich bekannter Art sein kann,
im Register die Spannung der Prüfbürste b des Wählers mit der Spannung des Armes
des Markierschalters. Solange die Prüfbürste b mit Markierkontakten unerwünschter
Ausgänge in Berührung ist, sind die Spannungen ungleich und die Vorrichtung 0J führt
dem Steuergitter g1 der Röhre Bi eine verhältnismäßig hohe Spannung zu, so daß die
Röhre Bi leitend ist. Das Prüfrelais T, von dem eine Wicklung in den Anodenkreis
der Röhre B1 eingefügt ist, ist dann erregt, und der Arbeitskontakt t im
Erregerkreis des Drehmagneten D ist geschlossen. Sobald ein erwünschter Ausgang
erreicht wird, stellt die Vorrichtung 0J Gleichheit zwischen den Spannungen des
Armes b des Wählers und des Armes des Markierschalters MS fest und erniedrigt die
Spannung des Steuergitters g1 der Röhre Bi derart, daß die Röhre B1 gesperrt wird
und das Relais T abfällt. Der Arbeitskontakt t
öffnet den Erregerkreis
des Drehmagneten D, und der Wähler hält an.
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Es kann nun in der Praxis vorkommen, daß während der Suchbewegung
des Wählers die Vorrichtung 0J während kurzer Zeit zufälligerweise Spannungsgleichheit
vorfindet, z. B. während des Übergangs der Bürste b auf einen folgenden Kontakt
oder bedingt durch einen schlechten Kontakt zwischen dem Prüfarm und dem Markierkontakt
infolge des Springens des Wählerarms. Die Röhre B1 wird dann gesperrt, und das Relais
T fällt ab, wodurch der Arbeitskontakt t den Erregerkreis des Drehmagneten D öffnet.
Im nächsten Augenblick sind jedoch,die Spannungen wieder ungleich, und die Vorrichtung
0J erhöht die Spannung des Steuergitters g1 wieder derart, daß die Röhre B1 leitend
wird. Es ist nun erwünscht, daß das Relais T schnell erneut anspricht und den Erregerkreis
des Drehmagneten D schließt, bevor der Drehmagnet L)
so weit entmagnetisiert
ist, daß der Wähler hält. Beim Wachsen des Stroms durch die Wicklung des Relais
T entsteht in ihr jedoch eine Induktionsspannung, wodurch die Anodenspannung der
Röhre Bi stark abnimmt und der das Relais durchfließende Strom nicht so schnell
zunehmen kann; daß dieses Relais anzieht, bevor der Drehmagnet abgefallen ist.
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Zum Beheben dieses Nachteils sind bei der Schaltung besondere Vorkehrungen
getroffen, wodurch das Relais T schnell anziehen kann. In Reihe mit der Wicklung
des Relais ist eine Induktivität I_ geschaltet, die außerdem in den Anodenkreis
einer Hilfsröhre B2 eingefügt ist. Das Schirmgitter g. der Röhre Bi ist an einen
Anzapfungspunkt der zwischen den Speisepunkten V1 und Ire eingeschalteten Spannungsteilers
R1, R2, R3 angeschlossen. Das Steuergitter g3 der Röhre B2 ist mit einem zweiten
Anzapfungspunkt dieses Spannungsteilers verbunden. Wenn die Röhre Bi gesperrt ist,
hat das Schirmgitter g2 ein verhältnismäßig niedriges Potential, wodurch das Steuergitter
g3 der Röhre BL eine so niedrige Spannung hat, daß die Röhre B2 leitend ist. Es
durchfließt dann ein gewisser Strom die Induktivität L und die Röhre B2, aber nicht
durch die Röhre Bi und die Wicklung des Relais T. Öffnet sich nun d!ie Röhre B1,
so entsteht eine Induktionsspannung in der Wicklung des Relais T, welche die, Spannung
der Anode herabmindert, aber außerdem tritt eine Induktionsspannung in der Induktivität
L auf, da infolge der Verringerung der Spannung des Schirmgitters g2 und der von
ihr bewirkten Verringerung der Spannung des Steuergitters g2 die Röhre B2 gesperrt
wird und der die Induktivität L durchfließende Strom nicht über die Röhre B2 abfließen
kann. Die Selbstinduktionsspannung der Induktivität L ist jener in der Wicklung
des Relais T entgegengesetzt und erhöht die Spannung der Anode der Röhre Bi, wodurch
das Relais T schnell anzieht.