DE908315C

DE908315C - Zusatzgeret fuer ventillose Zweitakt-Brenkraftmaschinen

Info

Publication number: DE908315C
Application number: DEO1993A
Authority: DE
Inventors: Ernst Otto
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-12-02
Filing date: 1951-12-02
Publication date: 1954-04-05

Description

Bei den heute bekannten ventillosen Zweitakt-Brennkraftmaschinenwird das Benzin-Luft-Gemisch durch die Saugwirkung des aufwärts gehenden Kolbens in das Kurbelgehäuse gesaugt und hier durch die Druckwirkung des abwärts gehenden Kolbens verdichtet. Der Einsaugeschlitz wird vom abwärts gehenden Kolben geschlossen, wenn dieser, gemessen an seiner Stellung zum Kurbelkreis, sich bereits 5o bis 6o° vom oberen Totpunkt entfernt hat. Daher kann bis zum Abschluß des Einsaugeschlitzes ein Teil des eingesaugten Benzin-Luft-Gemisches sich der Verdichtung entziehen und aus dem offenen Einsaugeschlitz und Vergaser entweichen. Dies macht sich bemerkbar einmal durch das sogenannte Spucken des Vergasers durch den Luftkanal der Leerlaufldüse, das andere Mal durch die Ölniederschläge im Vergaserfilter und auf dem Getriebegehäuse.
Diese Erscheinungen sind bekannt, und es wurde auf verschiedene Arten versucht, sie zu beseitigen, jedoch mit Mitteln, welche das bestehende ventillose Zweitaktsystem konstruktiv so verändern, daß völlig neue Bauarten entstehen.
So erfordert z. B. die Verlegung des Ansaugekanals vom Zylinder nach dem Kurbelgehäuse die Neugestaltung beider Maschinenteile.
Der Versuch, den Ansaugekanal in zwei Teile zu trennen, bei dem der Unterteil durch Membranklappen, der Oberteil durch den Kolbenrand abgeschlossen wird, läßt sich auf die im Betrieb stehenden Zylinder nicht übertragen. Alle bisher gemachten Versuche, die auf den Rückstrom des Benzin-Luft-Gemisches beruhenden Erscheinungen durch den Einbau eines Sperrorgans zu beseitigen, laufen mehr oder weniger darauf hinaus, das bestehende ventillose Zweitaktsystem zu verändern und durch Neukonstruktionen zu ersetzen.
Im Gegensatz hierzu berücksichtigt der Erfindungsgegenstand das bestehende ventillose Zweitaktsystem. Als Zusatzgerät erfordert seine Verwendung keine konstruktiven Veränderungen am Anwendungsobjekt. Er ist für jede im Betrieb stehende ventillose Zweitakt-Brennkraftmaschine verwendbar. Er verhindert den Rückstrom des eingesaugten Benzin-Luft-Gemisches durch den Vergaser und beseitigt damit dessen Erscheinungen, das Spucken des Vergasers durch den Luftkanal der Leerlaufdüse und das Niederschlagen des Öles im Vergaserfilter und auf dem Getriebegehäuse, und die darauf beruhenden Brennstoffverluste. Indem er den Rückstrom verhindert, wird die Verdichtung im Kurbelgehäuse verstärkt, damit der Überströmvorgang begünstigt, was eine bessere Durchspülung des Zylinderbrennraumes nach sich zieht. Dadurch wird die Frischladung volumenmäßig vergrößert. Aus der Kette dieser sich gegenseitig begünstigenden Faktoren entsteht dann eine Mehrleistung gegenüber hubvolumenmäßig gleichwertiger Maschinen. Der wirtschaftliche Vorteil, der erfindungsgemäß erreicht wird, liegt unzweifelhaft in der Möglichkeit, eine Leistungssteigerung bei allen im Betrieb stehenden ventillosen Zweitakt-Brennkraftmaschinen zu erreichen, ohne kostspielige konstruktive Veränderungen an ihnen vorzunehmen.
Der Gegenstand der Erfindung ist ein Zusatzgerät für ventillose Zweitakt-Brennkraftmaschinen und in der Zeichnung in Fig. i in der Vorderansicht, in Fig. 2 in der Seitenansicht im Schnitt gezeichnet. Dieses Zusatzgerät besteht aus dem Hohlkörper a mit der Zylindermuffe b und dem Vergaserstutzen c, der Rückschlagklappe d mit der Widerstandsscheibe e und der Abdichtscheibe la, der Zwischenscheibe i, der Befestigungslasche g, der Spiraldruckfeder f und dem Deckel j.
Durch die Verjüngung der Seiten h und l in Richtung auf die Zylindermuffe b wird der Rauminhalt des Hohlkörpers a verringert.
Das Zusatzgerät wird mit der Zylindermuffe auf den Ansaugestutzen des Zylinders geschoben und mittels eines Klemmringes befestigt. Als Befestigungsmittel kann auch bei Bedarf ein Flansch mit Schrauben dienen. Nach dem Anschluß des Vergasers auf den Vergaserstutzen c ist die Betriebsfähigkeit hergestellt.
Die Rückschlagklappe d wird von der Saugwirkung des aufwärts gehenden Kolbens geöffnet und von der Federkraft der Spiraldruckfeder f geschlossen, wenn der Unterdruck des Saugstromes schwächer ist als die Federkraft. Da der Ausgleich beider Kräfte, Federkraft und Unterdruck, eintritt, bevor der Kolben den oberen Totpunkt überschritten hat, trifft das vor der Druckwirkung des abwärts gehenden Kolbens zurückströmendeBenzin-Luft-Gemisch auf die geschlossene Rückschlagklappe d. Damit ist der Rückstrom des Benzin-Luft-Gemisches durch den Vergaser unterbunden und die auf diesen Vorgang beruhenden Erscheinungen mit ihren nachteiligen Folgen beseitigt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Zusatzgerät für ventillose Zweitakt-Brennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen den Ansaugestutzen des Zylinders und den Vergaser einsetzbarer Hohlkörper (a) ein Sperrventil aufnimmt, welches die Bohrung des Vergaserstutzens (c) entgegen der Strömungsrichtung des Saugstromes abschließt und für den Anschluß an den Zylinder mit einem dafür geeigneten Mittel (Zylindermuffe b) versehen ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 386 966, 443 220, 655874.