DE907174C - Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuren

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DE907174C
DE907174C DEF3908D DEF0003908D DE907174C DE 907174 C DE907174 C DE 907174C DE F3908 D DEF3908 D DE F3908D DE F0003908 D DEF0003908 D DE F0003908D DE 907174 C DE907174 C DE 907174C
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DE
Germany
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weight
reaction
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acetic anhydride
oxygen
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Expired
Application number
DEF3908D
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English (en)
Inventor
Dr Roderich Graf
Dr Hans Gruschke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Publication of DE907174C publication Critical patent/DE907174C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
    • C07C303/02Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of sulfonic acids or halides thereof
    • C07C303/14Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of sulfonic acids or halides thereof by sulfoxidation, i.e. by reaction with sulfur dioxide and oxygen with formation of sulfo or halosulfonyl groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäuren Gegenstand des Patents 735 096 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäuren, wonach man auf gesättigte, nichtaromatische Kohlenwasserstoffe gleichzeitig Schwefeldioxyd und Sauerstoff unter Belichtung mit photoaktiven Strahlen einwirken läßt und gegebenenfalls die durch Bestrahlung eingeleitete Umsetzung im Dunkeln weiterführt. Nach Patent 887 503 wird die Umsetzung der Kohlenwasserstoffe mit Schwefeldioxyd und Sauerstoff unter Zusatz von organischen Persäuren vorgenommen, während die Umsetzung nach Patent 903 815 bei Gegenwart von Ozon erfolgt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Sulfonsäuren mit besonderem Vorteil durch gleichzeitiges Einwirkenlassen von Schwefeldioxyd und Sauerstoff auf gesättigte, nichtaromatische Kohlenwasserstoffe erhält, wenn man die Umsetzung durch Belichtung mit photoaktiven Strahlen, durch Zusatz. von organischen Persäuren oder von Ozon einleitet und in Gegenwart niedermolekularer aliphatischer Carbonsäureanhydride oder -chloride oder von Keten, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, weiterführt.
  • Nach Einleitung der Umsetzung durch Belichtung, durch Persäuren oder Ozon geht diese in einigen Fällen von selbst weiter; bei anderen Kohlenwasserstoffen müssen diese Maßnahmen zur Inganghaltung der Umsetzung dauernd aufrechterhalten werden. Demgegenüber war es überraschend, daß durch Zusatz von Carbonsäureanhydriden oder -chloriden oder von Keten die einmal eingeleitete Umsetzung in allen Fällen ohne Energiezufuhr weiterläuft. In jenen Fällen, in denen die einmal eingeleitete Umsetzung auch ohne die genannten Zusatzstoffe weiterläuft, bewirken diese eine Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Als Ausgangsstoffe für das vorliegende Verfahren kommen neben den einzelnen reinen Kohlenwasserstoffen der aliphatischen oder cycloaliphatischen Reihe, wie n-Butan, Isobutan, n-Hexan, n-Heptan, 3-Methylhepten, n-Hexadekan, Cyclohexan, Methylcyclohexan usw., auch die technisch leicht zugänglichen Gemische solcher Kohlenwasserstoffe in Frage, wie sie in Erdölfraktionen oder in synthetischen, durch Hydrierung von Kohle oder durch Umsetzung von Kohlendioxyd mit Wasserstoff nach bekannten Verfahren erhältlichen Erzeugnissen vorliegen. Zweckmäßig verwendet man für das vorliegende Verfahren Kohlenwasserstoffe, die möglichst frei von Olefinen oder Aromaten sind, was durch geeignete Reinigungsverfahren und/oder Nachhydrierung technisch leicht zu erreichen ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist in der Regel bei verzweigten Kohlenwasserstoffen kleiner als bei unverzweigten.
  • Bei der Umsetzung der Kohlenwasserstoffe mit Schwefeldioxyd und Sauerstoff kann man die Gase im Molverhältnis 2: i einsetzen oder zweckmäßig auch einen Überschuß von Schwefeldioxyd verwenden. Man sorgt vorteilhaft für eine möglichst feine Verteilung der Gase im Reaktionsgemisch. An Stelle von Sauerstoff kann man auch Luft nehmen.
  • Als Zusatzstoffe kommen niedere aliphatische Carbonsäureanhydride und -chloride, z. B. Essigsäureanhydrid, Acetylchlorid, Chloracetylchlorid, Propionsäureanhydrid usw., oder Keten in Frage. Diese Stoffe werden dem Umsetzungsgemisch vorteilhaft in Mengen von o,5 bis 501o zugesetzt. Um die Reaktion in Gang zu halten, kann man die Zusatzstoffe in geringer Menge während der Reaktion anteilweise oder fortlaufend zugeben, da die Wirksamkeit der Zusätze nach einiger Zeit nachläßt. Um ein vorzeitiges Unwirksamwerden der Zusatzstoffe zu vermeiden, führt man die Reaktion zweckmäßig mit möglichst wasserfreien Ausgangsstoffen durch.
  • Das Verfahren wird zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, vorteilhaft bei 4o bis 6o°, durchgeführt. Bei tieferer Temperatur verringert sich die Reaktionsgeschwindigkeit, bei wesentlich höheren Temperaturen können unerwünschte Nebenreaktionen eintreten. Je nach den angewandten Kohlenwasserstoffen kann man verschieden arbeiten. Bei gasförmigen Kohlenwasserstoffen verwendet man zweckmäßig Lösungsmittel, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, aus denen sich die entstehenden Sulfonsäuren als obere Schicht abscheiden. Aus einigen flüssigen Kohlenwasserstoffen, z. B. Cyclohexan oder n-Heptan, scheiden sich die Sulfonsäuren zum größten Teil als untere ölige Schicht ab. Bei den höhermolekularen Kohlenwasserstoffen, bei denen die Sulfonsäuren mehr oder weniger leicht im Kohlenwasserstoff löslich sind, führt man die Umsetzung zur Vermeidung einer weitergehenden Sulfonierung zweckmäßig nur bis zu einem gewissen Grad durch und isoliert die gebildeten Sulfonsäuren z. B. nach Patent 840 093 durch Extraktion. Beispiel i Eine Lösung von io Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid in 25o Gewichtsteilen eines Kohlenwasserstoffgemisches, das durch Hydrierung einer von 22o bis 32o° siedenden Fraktion eines durch Umsetzung von Kohlenoxyd und Wasserstoff erhältlichen Erzeugnisses gewonnen wird, wird mit i Gewichtsteil 30%igem Wasserstoffsuperoxyd verrührt und sodann bei 5o bis 55° mit einer Mischung von 8o% Schwefeldioxyd und 2o% Sauerstoff io Stunden lang begast. Durch Extrahieren mit einer Mischung von Methanol und Wasser und Verdampfen des Extraktes bis zu einer Sumpftemperatur von i2o° erhält man 13o Gewichtsteile eines Gemisches, das 96 Gewichtsteile Sulfonsäuren und 6,5 Gewichtsteile Schwefelsäure enthält.
  • Statt durch einen anfänglichen Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd kann man die Reaktion auch durch '/2stündiges Bestrahlen mit einer Quecksilberdampflampe oder durch 1/2stündiges Ozonisieren des Sauerstoffes oder durch Zugabe von o,2 Gewichtsteilen Acetopersäure einleiten.
  • Ersetzt man das Essigsäureanhydrid durch 8 Gewichtsteile Acetylchlorid, so erhält man das gleiche Ergebnis.
  • Ersetzt man das Essigsäureanhydrid durch 8o Gewichtsteile Propionsäureanhydrid, so erhält man unter sonst gleichen Bedingungen ein Gemisch, das i,i Gewichtsteile Schwefelsäure und 46 Gewichtsteile Sulfonsäuren enthält.
  • Ersetzt man das Essigsäureanhydrid durch 4 Gewichtsteile Keten, so erhält man ein Gemisch aus go Gewichtsteilen Sulfonsäuren und 5 Gewichtsteilen Schwefelsäure. Beispiel e 24oo Gewichtsteile des in Beispiel i angewandten Kohlenwasserstoffgemisches werden bei 45° mit einem Gemisch von 2o% Sauerstoff und 8o% Schwefeldioxyd begast. Nach Zugabe von 2o Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid wird die Reaktion durch 1/2stündiges Ozonisieren des Sauerstoffes eingeleitet und stündlich 5o Gewichtsteile Essigsäureanhydrid zutropfen gelassen. Man beobachtet die Abscheidung eines spezifisch schweren Öles, dessen Menge dauernd zunimmt. Das anfallende Öl wird von Zeit zu Zeit abgezogen. Das Volumen des Reaktionsgemisches wird durch Zugabe von frischem Kohlenwasserstoff konstant gehalten. Das im überschuß angewandte Essigsäureanhydrid dient gleichzeitig als Extraktionsmittel für die gebildeten Sulfonsäuren. In 2q. Stunden werden etwa 24oo Gewichtsteile des Kohlenwasserstoffes in Sulfonsäuren umgewandelt. Aus dem anfallenden Öl kann das eingesetzte Essigsäureanhydrid zum Teil als solches, zum Teil als Essigsäure zurückgewonnen werden. Schwefelsäure entsteht bei dieser Arbeitsweise nur in Spuren. Statt des großen Überschusses an Essigsäureanhydrid kann man auch eine etwa 5%ige Lösung von Essigsäureanhydrid in llethvlacetat mit etwa gleichem Erfolg einsetzen.
  • Wenn das Reaktionsgemisch außerhalb des Reaktionsgefäßes fortlaufend extrahiert wird, z. B. mit wäßrigem Methanol, genügt eine stündliche Zugabe von i Gewichtsteil Essigsäureanhydrid, um die Reaktion in Gang zu halten. Zweckmäßig wird für geeignete Trocknung des in das Reaktionsgefäß zurückgehenden Kohlenwasserstoffes Sorge getragen. Beispiel 3 In eine 2%ige Lösung von Essigsäureanhydrid in Tetrachlorkohlenstoff wird Butan sowie ein Gemisch von 7o% Schwefeldioxyd und 30% Sauerstoff eingeleitet. Der Sauerstoff wird während der ersten :2 Stunden ozonisiert.
  • Nach einiger Zeit steigt die Temperatur langsam an und hält sich schließlich bei 3o bis 40°'. Dabei scheiden sich die gebildeten Butansulfonsäuren als Ölschicht ab, die man von Zeit zu Zeit abzieht.
  • Beispiel 4 Eine Lösung von 2o Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid in 4oo Gewichtsteilen Cyclohexan wird unter lebhaftem Durchleiten eines Gemisches aus 65% Schwefeldioxyd und 35010 Sauerstoff bei 6o bis 70° 15 Minuten lang mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt. Nach dem Abschalten der Lampe beginnt die Abscheidung eines fast farblosen Öles. Das unter dauernder Zugabe von Essigsäureanhydrid bei der Reaktion anfallende Öl liefert nach dem Eingießen in Wasser, Abdestillieren der Essigsäure und Verdampfen der mit Natronlauge neutralisierten Lösung cyclohexansulfonsaures Natrium, das praktisch frei von Natriumsulfat ist.

Claims (2)

  1. PATENTAXSPRLCHE: i. Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von Sulfonsäuren gemäß Patent 735 o96, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzungen von gesättigten, nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen mit Schwefeldioxyd und Sauerstoff durch Belichtung mit photoaktiven Strahlen, durch Zusatz von organischen Persäuren oder von Ozon einleitet und in Gegenwart niedermolekularer aliphatischer Carbonsäureanhydride oder -chloride oder von Keten, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, weiterführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Zusatzstoff Essigsäureanhydrid anwendet.
DEF3908D 1942-04-10 1942-04-10 Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeuren Expired DE907174C (de)

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