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Anordnung zur Fernsteuerung und Überwachung elektrischer Apparate
und Netzteile, insbesondere die Ganz- und Halbnachtschaltung der Straßenbeleuchtung
über eine Fernschaltader mittels kurzzeitiger Impulsgabe im Drehstromnetz Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Fernsteuerung und Überwachung elektrischer Apparate
und Netzteile, insbesondere die Ganz- und Halbnachtschaltung bei der Straßenbeleuchtung
über eine Fernschaltader mittels kurzzeitiger Impulsgabe im Drehstromnetz.
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Es ist eine Anordnung zum Ein- und Ausschalten sowie Überwachen von
Apparaten, insbesondere Straßenlampen, mittels Drehstrom über eine Fernschaltader
bekannt, bei der zwei Phasen des Drehstromnetzes zur eigentlichen Fernsteuerung
und Überwachung benutzt werden, während die dritte Phase zur Erzeugung eines Drehmoments
im Fernanzeiger ständig gebunden ist. Die Schaltung erfolgt durch kurzzeitiges Gegenschalten
einer Phase der Zentrale über die nächste Betätigungswicklung des Fernschalters
gegen die zweite Phase der Schaltstelle. Mittels eines mit dem Fernschalter gekuppelten
Umschalters wird die andere Phase der Schaltstelle über die nächste Betätigungswicklung
an die Fernschaltader gelegt. Der Überwachungsstrom fließt dann von der Phase der
Schaltstelle über die zu überwachende Wicklung, den Umschalter, die Fernschaltader
über den Fernanzeiger zum Nullpunkt der Zentrale.
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Zum Betrieb einer Ganz- und Halbnachtschaltung bei der Straßenbeleuchtung
und deren Überwachung
werden zwei derartige Einrichtungen benötigt.
Es ist weiter schon vorgeschlagen worden, die zweite Lampengruppe mittels Gleichstrom
über dieselbe Fernschaltader zu steuern und zu überwachen. Beide Anordnungen erfordern
einen erheblichen- Aufwand.
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Die Erfindung hat nun eine Einrichtung für den gleichen Zweck zum
Gegenstand, bei der erfindungsgemäß alle drei Phasen des Drehstroms bzw. deren Halbwellenströme
zur Kommandogabe und Rückmeldung benutzt werden durch Anordnung gegeneinandergeschalteter
Spulengruppen, die so geschaltet und bemessen sind, daß sie den magnetischen Fluß
bei Stromfluß durch beide Wicklungsgruppen gegensinnig beeinflussen und bei Durchfluß
einer gleichen Phase aufheben. Dadurch können statt wie bisher zwei Schaltkommandos
drei bis sechs Schaltkommandos und deren Überwachung über eine Fernschaltader ausgeführt
werden. Beispielsweise kann die - Fernsteuerung und Überwachung einer Ganz- und
Halbnachtstraßenbeleuchtung über nur eine Fernschaltader erfolgen. Jede Hinzufügung
einer weiteren Fernschalteinrichtung ermöglicht die Erhöhung der Zahl der zu steuernden
Schaltstellen bei dem Dreiphasensystem um das Dreifache und bei dem Halbwellensystem
um das Sechsfache. Die vorliegende Schaltung ermöglicht die Verwendung einfacher
und handelsüblicher Geräte.
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Die Erfindung ist in einigen Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen
in Fig. i bis 8 erläutert. Erfindungsgemäß wird eine betriebssichere und aus normalen
Elementen der Relaistechnik bestehende Anordnung dadurch erreicht, daß ein in Fig.
i schematisch dargestellter, aus drei mit je zwei Wicklungen I und II versehenen
Relais AR, AS, AT be-
stehender Fernanzeiger verwendet wird. Die magnetischen
Flüsse der drei einzelnen Relais werden mittels der Wicklungsgruppe I durch je eine
Phase R0, S0, TO dauernd erregt. Die andere Wicklungsgruppe II ist hintereinandergeschaltet
und mit der Fernschaltader F und dem Nulleiter in Serie geschaltet. Beide Spulengruppen
sind so geschaltet und bemessen, daß sie den magnetischen Fluß der Relais bei Stromfluß
durch beide Wicklungsgruppen gegensinnig beeinflussen und bei gleicher Phase aufheben,
wie in Fig. 2 angedeutet.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Fließt Strom z. B. von der Phase R
der Schaltstelle durch die in Serie geschalteten Wicklungen II der drei Relais des
Fernanzeigers zum Nullpunkt der Zentrale, so werden in den einzelnen Relais verschiedene
magnetische Wirkungen hervorgerufen. Im Relais A R ist der magnetische Fluß gleich
Null, und sein Anker fällt ab, da sich die magnetischen Wirkungen bei gleicher Phase
in beiden Wicklungen I und II aufheben. In den Relais AS und AT verstärkt sich der
magnetische Fluß unterschiedlich und verstärkt somit den Ankeranzug. Fließt an Stelle
der Phase R die Phase S oder T der Schaltstelle durch die Spulengruppe II des Fernanzeigers
zum Nullpunkt der Zentrale, so tritt in den betreffenden Relais eine analoge Wirkung
ein. Somit wird jede von der Schaltstelle ankommende Phase in der Zentrale durch
den Ankerabfall des gleichphasigen Relais des Fernanzeigers eindeutig gemeldet.
Das betreffende Relais schließt seinen Kontakt i, 2 oder 3 und schaltet dadurch
eine entsprechende Meldelampe L i:, L 2 oder L 3 ein. Bei einer Störung,
hervorgerufen beispielsweise durch den Abfall eines Überwachungsrelais . der Schaltstelle
oder eine sonstige Unterbrechung des Meldestromkreises, wird die an der Fernschaltader
liegende Wicklungsgruppe II stromlos. Dadurch ziehen alle drei Relais des Fernanzeigers
an und schließen mittels ihrer Kontakte q., 5 und 6 einen Stromkreis mit der Störungslampe
L q. oder einem sonstigen Warnungszeichen.
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Eine andere Ausführung des Fernanzeigers bei einer Fernschaltanlage
ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Erfindungsgemäß wird zur Meldung der einzelnen
Phasen ein Transformator mit drei Wicklungen I, II, III verwendet. - Der Transformator
wird durch die Wicklung I mittels einer Phase und Null ständig erregt. Die zu meldende
Phase durchfließt die Wicklung II. Die Wicklungen I und II sind so geschaltet und
bemessen, daß sie den magnetischen Fluß im Transformatorkern gegensinnig beeinflussen
und bei Durchfluß der gleichen Phase durch beide Wicklungen aufheben. Wicklung III
wird durch den entstehenden magnetischen Fluß je nach der die Wicklung II durchfließenden
Phase unterschiedlich in der Stärke erregt. Außerdem tritt noch eine Phasenverschiebung
des resultierenden Stromes in Wicklung III gegenüber den Netzphasen ein. Der in
Wicklung III entstehende Strom durchfließt die parallel geschalteten Wicklungen
II der Relais H i bis H4. Relais H i besitzt nur eine Wicklung I I,
während Relais H 2 bis H q. j e zwei gegeneinandergeschaltete Wicklungen I und II
besitzen. Die Relais H2 bis Hq. werden durch ihre Wicklungen I ständig erregt, und
zwar wird der Strom für die einzelnen Relais durch vorgeschaltete Drosseln bzw.
Kondensatoren in den Vorschaltgeräten V'2 bis Y-q. so bemessen und in der Phase
verschoben, daß für jede der drei in Wicklung III des Transformators AT erzeugten
Stromarten eines der Relais durch Kompensierung des magnetischen Flusses zum Abfall
kommt, während die übrigen Relais angezogen bleiben. Das Relais Hz bleibt bei allen
drei Stromarten der Wicklung III angezogen und fällt nur bei Stromloswerden der
Wicklung III, hervorgerufen durch gleichen Phasendurchfluß durch die Wicklungen
I und II des Transformators A T, ab. Jedes der Relais H i bis Hq.
betätigt bei Abfall je einen der Kontakte lai bis h q., wodurch eine der
Meldelampen L i bis L q. aufleuchtet.
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In der Schaltstelle wird erfindungsgemäß ein Fernschalter verwendet,
der außer den gewünschten Schaltungen je nach der ankommenden Kommandophase der
Zentrale eine der drei Phasen der Schaltstelle, und zwar die gleiche wie die des
Kommandostromstoßes, zwecks Erhaltung des Schaltzustandes und Rückmeldung zur Zentrale
an die Fernschaltader legt.
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Die Wirkungsweise in einer Schaltanlage sei an Hand der Fig. 3 näher
erläutert.
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In der Schaltstelle befindet sich ein dem Fernanzeiger ähnlicher Fernschalter.
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Die Phase R der Zentrale wird zum Einschalten eines Schaltgerätes
S i mittels des Gebers G i kurzzeitig an die Fernschaltader gelegt. Dadurch fließt
in den Wicklungen I und II des Transformators BT die
gleiche Phase.
Die Wicklung III ist stromlos. Das Relais H i' fällt ab, da keine Erregung, und
legt durch den Kontakt h i' b an die Fernschaltader. Dadurch wird der Schaltzustand
der Schaltstelle erhalten. Ferner schaltet es mittels des Kontaktes la i' das Schaltgerät
S i ein. Die Relais H2' und H3' sind angezogen, da sie nur durch ihre Wicklungen
I erregt sind. Die Schaltgeräte S2 und S3 sind ausgeschaltet. Es fließt ein Rückmeldestrom
von der Phase R der Schaltstelle über die Widerstände w 2, w i, die Fernschaltader
F durch die Wicklung II des Transformators AT zum Nullpunkt der Zentrale und löst
dort eine analoge `'Wirkung aus. Durch Abfall des Relais H i wird die Meldelampe
über den Kontakt h i eingeschaltet. Alle anderen Lampen sind aus. Wird die Phase
S der Zentrale mittels des Gebers G 2 kurzzeitig an die Fernschaltader gelegt, so
entsteht in Wicklung III des Transformators BT ein Strom, der das Relais H2' zum
Abfall bringt, das durch Kontakt h2'b die Phase S der Schaltstelle über die Widerstände
W2, w i an die Fernschaltader legt. Der Schaltzustand wird dadurch erhalten.
Ferner schaltet es mittels des Kontaktes h2' den Schalter S 2 ein. Schalter
S i und S 3 sind ausgeschaltet. Die Phase S der Schaltstelle bewirkt im Fernanzeiger
A den Abfall des Relais H :z, wodurch die Meldelampe L 2 über Kontakt h 2
eingeschaltet wird. Alle anderen Lampen sind aus.
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Wird die Phase T der Zentrale mittels des Gebers G3 kurzzeitig an
die Fernschaltader gelegt, so wird in analoger Weise der Schalter S 3 eingeschaltet
und die Phase T der Schaltstelle an die Fernschaltader gelegt, welche den Schaltzustand
der Schaltstelle erhält sowie im Fernanzeiger A den Abfall des Relais H 3 bewirkt.
Der Kontakt h 3 schaltet die Lampe L3 ein; alle anderen Lampen sind aus.
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Bei einer Störung, z. B. Stromloswerden der Schaltstelle oder Unterbrechung
des Schaltweges, besitzt die Wicklung II des Transformators AT keine Selbsterregung.
Der Strom in Wicklung III wird dann nur durch die `'Wicklung I erregt und bringt
Relais H q. zum Abfall. Die Lampe Lq. wird durch Kontakt 1a¢ eingeschaltet und zeigt
dadurch die Störung an. Alle anderen Lampen sind aus.
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Bei einer Störung des Schaltzustandes in der Schaltstelle kommt eines
der Überwachungsrelais D zum Abfall und schließt durch seinen Kontakt d den betreffenden
Widerstand ze, 2 kurz. Der dadurch erhöhte Strom bringt das Störungsmelderelais
C zum Ansprechen, welches mittels seines Kontaktes c die Störungsmeldelampe L 5
einschaltet.
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Eine Fernschaltanlage mit dem in Fig.I dargestellten Fernanzeiger
ist in einem Anwendungsbeispiel für die Ganz- und Halbnachtstraßenbeleuchtung über
eine Fernschaltader in Fig. q. dargestellt. Der Fernschalter ist erfindungsgemäß
ähnlich wie der Fernanzeiger ausgeführt. Die Wirkungsweise ist dieselbe, nur schalten
die Kontakte der Relais die entsprechenden Phasen der Schaltstelle über einen Widerstand
an die Fernschaltader und betätigen Schaltschütze, welche die eigentlichen Arbeitsstromkreise
schalten. In der gezeichneten Stellung befindet sich die Schaltstelle im ausgeschalteten
Zustand. Zum Einschalten der Ganz- und Halbnachtbeleuchtung wird die Phase T der
Zentrale mittels des Gebers G 3 kurzzeitig an die Fernschaltader F gelegt. Dadurch
fließt ein Strom von der Phase T der Zentrale durch die Wicklung 1I des Fernschalters
B zum Nullpunkt der Schaltstelle. Das Relais BR zieht an und schaltet die Phase
R der Schaltstelle von der Fernschaltader ab, sowie schließt den Kontakt b 7. Das
Relais BT fällt ab und schaltet mittels seines Kontaktes b 3 das dreipolige Schütz
S i ein. Alle Straßenlampen leuchten auf. Gleichzeitig wird die Phase T der Schaltstelle
über die Widerstände w 2 und w i an die Fernschaltader gelegt. Das
Relais BT bleibt dadurch in seiner Stellung, Relais AT des Fernanzeigers in der
Zentrale fällt ab und schließt seinen Kontakt a 3. Die Meldelampe L 3 leuchtet auf.
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Zum Ausschalten der Halbnachtbeleuchtung wird die Phase S der Zentrale
mittels .des Gebers G 2 kurzzeitig an die Fernschaltader gelegt. Das Relais BT zieht
an und öffnet seine Kontakte b 3 und b 6. Da-
durch wird die Phase
T der Schaltstelle von der Fernschaltader abgeschaltet sowie die Erregung des Schützes
S i abgeschaltet. Dieses fällt aber noch nicht ab; es arbeitet mit Abfallverzögerung.
Das Relais BS fällt ab und legt mittels des Kontaktes b 5 die Phase S der Schaltstelle
über die Widerstände ze, 2 und w i an die Fernschaltader F sowie schaltet durch
Kontakt b 2 das zweipolige Schütz S 2 ein, welches parallel zu Schütz S i mit zwei
seiner Arbeitskontakte a und b geschaltet ist. Nun erst fällt das
Schütz S i ab und öffnet seine Arbeitskontakte a, b, c. Die Halbnachtphase
wird abgeschaltet. Der Ganznachtstromkreis wird durch das Schalten nicht unterbrochen.
Es fließt nun ein Strom von der Phase R der Zentrale S der Schaltstelle über Wicklung
II des Fernschalters B zum Nullpunkt der Schaltstelle, deren Schaltzustand dadurch
erhalten bleibt, sowie über die Fernschaltader F zum Fernanzeiger A in der Zentrale
und bewirkt dort den Abfall der Relais AS, «-elches durch Kontakt a 2 die
Meldelampe L 2 einschaltet.
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Zum Ausschalten der gesamten Beleuchtung wird die Phase R der Zentrale
kurzzeitig an die Fernschaltader F gelegt. Dadurch zieht das Relais BS an, es öffnet
seine Kontakte b:2, b 5 und schließt den Kontakt b8; dadurch wird die Phase
S der Schaltstelle von der Fernschaltader abgeschaltet, und das Schütz S 2 wird
stromlos. Es schaltet die Ganznachtbeleuchtung aus. Das Relais BR fällt ab und legt
die Phase R der Schaltstelle mittels des Kontaktes b q. über die Widerstände w 2
und w i an die Fernschaltader F. Dadurch bleibt der Schaltzustand der Schaltstelle
erhalten. Im Fernanzeiger fällt Relais A R ab und schaltet mittels seines Kontaktes
a i die Meldelampe L i ein.
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Die Lampenüberwachungsrelais, in der Zeichnung nicht dargestellt,
sind mit ihren Meldekontakten in Reihe mit der Erregerwicklung des betreffenden
Gruppenüberwachungsrelais D geschaltet, welches im Störungsfalle stromlos wird und
mittels des Kontaktes d den Widerstand w 2 kurzschließt. Der hierdurch
bewirkte erhöhte Stromfluß bringt in der Zentrale das Störungsmelderelais C zum
Ansprechen, welches über seinen Kontakt c die Störungsmeldelampe
L
5 einschaltet. Nur bei Unterbrechung des Meldestromkreises oder Stromloswerden der
Schaltstelle leuchtet die Störungsmeldelampe L4 mittels der geschlossenen Kontakte
a4, a 5, a 6 auf.
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Eine Verdoppelung der Schaltmöglichkeiten der Fernschaltanlage erfolgt
erfindungsgemäß, wie in Fig.5 dargestellt, durch die Aufteilung der drei Phasenströme
des Drehstroms in Plus- und Minushalbwellenströme mittels Gleichrichter, z. B. Trockengleichrichter.
Der Fernanzeiger und Fernschalter besteht hierbei aus je sechs Relais mit je zwei
Wicklungen. Jedes der sechs Relais wird durch je einen der sechs Halbwellenströme
der drei Phasen des Drehstroms mittels der Wicklung I erregt. Zur Tastung der Schaltkommandos
befinden sich in der Zentrale sechs Impulsgeber G i bis G 6. An den Endpunkten der
Fernschaltader befinden sich j e zwei GleichrichterGl als Stromweichen, welche die
Plusströme auf die Plusrelais und die Minusströme auf die Minusrelais verteilen.
Die Wirkungsweise dieser Fernschalt- und Überwachungsanlage ist dieselbe wie im
vorgehend beschriebenen Beispiel, mit der Maßgabe, daß jeder der in der Zentrale
getasteten Halbwellenströme bei den sechs Relais des Fernschalters in der Schaltstelle
eine analoge Wirkung wie im vorbeschriebenen Beispiel hervorruft.
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Wird in der Schaltstelle der Störungsmeldewiderstand u -:z variabel
ausgeführt, so können mittels dessen von irgendwelchen Meßinstrumenten Meßwerte
in bekannter Weise zur Zentrale übertragen werden. In der Zentrale befindet sich
dann statt des Störungsmelderelais ein geeignetes Meßgerät.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Fernanzeigers zur Meldung aller
drei Phasen des Drehstroms ist unter Verwendung der eingangs erwähnten bekannten
Drehfeldfernanzeiger in Fig. 6 schematisch dargestellt.
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Erfindungsgemäß werden die beiden Wicklungen I der Drehfeldinstrumente
A i und A 2 mit j e einer anderen Phase des Drehstromnetzes erregt.
Die Wicklungen II liegen hintereinander oder auch parallel zwischen der Fernschaltader
und dem Nullpunkt der Zentrale. Bei Durchfluß einer Phase durch die Wicklungsgruppe
II ist die Richtung des Drehmoments in beiden Instrumenten verschieden. Fließt die
gleiche Phase in beiden Wicklungen I und 1I eines Instruments, so wird kein Drehmoment
erzeugt, und der Zeiger bleibt in der neutralen Lage. Das andere Instrument hat
dann einen Ausschlag, da dort zwei verschiedene Phasen wirksam sind. Die Zeigerstellung
beider Instrumente ist bei Durchfiuß der einzelnen Phasen durch ihre Wicklungen
II in Fig. 6 a dargestellt. Zur Erleichterung der Überwachung der Meldungen sind
die Instrumente in ihren drei Stellungen mit Kontakten a i bis
a 6 versehen, welche bei ihrer Betätigung eine entsprechende Meldelampe Lz
bis L4 zum Aufleuchten bringen.
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Fließt ein Meldestrom von der Phase R der Schaltstelle durch die Wicklungen
II des Fernanzeigers, so wird in den Instrumenten A i und A :z ein Drehmoment
entgegengesetzter Richtung erzeugt. Beide Zeiger zeigen nach links und schließen
die Kontakte cz i und a 4. Die Meldelampe L i leuchtet auf. Fließt
die Phase T durch die Wicklungen II des Fernanzeigers, so schlägt der Zeiger von
A i nach rechts aus und schließt den Kontakt a 2. In A 2 geht der
Zeiger auf Mittenstellung und schließt den Kontakt a 6, da in den Wicklungen I und
II die gleiche Phase fließt. Mittels des Kontaktes a 2 und a 6 wird
die Meldelampe L :z eingeschaltet.
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Fließt die Phase S durch die Wicklungen II des Fernanzeigers, so geht
der Zeiger des Instruments A i in die Mittenlage und schließt den Kontakt a 3. In
A 2 schlägt der Zeiger nach rechts aus und schließt den Kontakt a5. Die Meldelampe
L3 leuchtet auf.
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Im Störungsfalle sind die Wicklungen II des Fernanzeigers stromlos,
die Zeiger schließen in der Mittenstellung ihre Kontakte a 3 und
a 6. Dadurch leuchtet die Meldelampe L4 auf. Selbstverständlich kann der
Fernanzeiger durch entsprechende konstruktive Vereinigung zu einem Instrument umgestaltet
werden.
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In den bisher beschriebenen neuen Schaltanordnungen hatten die Schalt-
und Überwachungsströme gleiche Spannung, so daß die Schaltgeräte ständig den vollen
Strom führen. Die Durchgabe der Schaltkommandos kann unabhängig voneinander und
in beliebiger Reihenfolge erfolgen. Eine Fehlschaltung durch irgendwelche in den
Fernschaltkabeln etwa entstehende Induktionsströme kann nicht erfolgen, da nur Ströme
bestimmter Phasenlage und Stärke die Relais betätigen können. Jeder andere Strom
bewirkt eine Verstärkung des Ankeranzuges.
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In manchen Fällen ist es erforderlich, daß die Schaltungen in bestimmter
Reihenfolge zyklusmäßig erfolgen sollen. Ferner soll der nächste Schaltvorgang vorbereitet
und dessen Einsatzbereitschaft überwacht werden. Dies wird unter Verwendung eines
aus normalen Schaltgeräten bestehenden Fernschalters bei der erfindungsgemäßen Anordnung
ermöglicht. Die Betätigung des Fernschalters erfolgt durch kurzzeitiges Gegenschalten
einer Phase der Zentrale gegen eine andere Phase der Schaltstelle. Bei Ausführung
der drei Schaltkommandos in richtiger Reihenfolge wird erfindungsgemäß die Fernschaltader
mittels zweier mit je einem Schaltgerät des Fernschalters gekuppelter Umschalter
nacheinander an die nächstfolgende Betätigungswicklung sowie an die Phase der Schaltstelle
gelegt, welche den Schaltvorgang ausgelöst hat, so daß eine Weiterschaltung nicht
erfolgen kann. Der von der Phase der Schaltstelle zum Nullpunkt der Zentrale fließende
Strom meldet im Fernanzeiger den Betriebszustand der Schaltstelle sowie überwacht
den für den nächsten Schaltvorgang vorbereiteten Schaltweg. Die Fernschalter werden
durch diesen geringen Strom nicht betätigt; sie führen nur während des Schaltstromstoßes
den vollen Erregerstrom.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Ganz- und Halbnachtschaltung sowie
Überwachung der Straßenbeleuchtung über eine Fernschaltader ist in Fig. 7 schematisch
dargestellt und wird im folgenden beschrieben.
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Der Fernschalter besteht aus zwei Schaltschützen Sz und S2 mit Hilfsumschalter
aci und as2 sowie aus zwei Quecksilberkipprelais B i und B2, mit j e einer
Einschaltspule I und einer Ausschaltspule II. Die Phase R der Schaltstelle liegt
über den Einschaltspulen
I der Relais B i, B 2 und Kontakt
U i a an der Fernschaltader.
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Wird die Phase T der Zentrale kurzzeitig an die Fernschaltader gelegt,
so schalten die Relais B i und B 2 die Schütze S i und S 2 ein. Die
gesamte Beleuchtung wird dadurch eingeschaltet. Die Umschalter öffnen ihre Kontakte
a und c sowie schließen die Kontakte b und d. Es fließt nun ein Rückmeldestrom
von Phase T der Schaltstelle über die Wicklung B 2 11,
deren
Arbeitsbereitschaft dadurch überwacht wird, den Meldekontakt d2 des Halbnachtüberwachungsrelais
D 2, Kontakt d, den Kontakt d i des Ganznachtüberwachungsrelais
D i, Kontakt b über die Fernschaltader F zum Fernanzeiger in der Zentrale.
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Zum Ausschalten der Halbnachtbeleuchtung wird die Phase S der Zentrale
kurzzeitig an die Fernschaltader gelegt. Die Wicklung B 2 I I wird erregt, Relais
B 2 schaltet das Schütz S 2 ab. Die Halbnachtlampen erlöschen. Der Kontakt c wird
geöffnet, Kontakt d geschlossen. Von der Phase S fließt nun ein Meldestrom über
die Wicklung B i II, deren Arbeitsbereitschaft dadurch überwacht wird, Kontakt c,
d i, b über die Fernschaltader zum Fernschalter in der Zentrale.
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Zum Ausschalten der gesamten Straßenbeleuchtung wird die Phase R der
Zentrale kurzzeitig an die Fernschaltader gelegt. Die Wicklung B i II wird erregt.
Das Schütz B i schaltet das Schütz S i ab. Die Ganznachtlampen gn erlöschen. Der
Kontakt b wird geöffnet, Kontakt a geschlossen. Es fließt nun ein Rückmeldestrom
von der Phase R der Schaltstelle über die Wicklung B 2 I und B i
I, deren Arbeitsbereitschaft dadurch überwacht wird, den Kontakt a über die
Fernschaltader zum Fernanzeiger in der Zentrale. Alle Störungen werden durch Unterbrechung
des Meldestromkreises gemeldet.
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Durch Kombination mehrerer dieser vorgehend beschriebenen Fernschalteinrichtungen
kann eine Vielzahl von Schaltstellen über nur wenige Fernschaltadern wahlweise gesteuert
und überwacht werden.
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In Fig.8 ist ein Anwendungsbeispiel einer derartigen Fernschaltanlage
für die Ganz- und Halbnachtstraßenbeleuchtung von 27 Schaltstellen über nur vier
Fernschaltadern schematisch dargestellt.
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Die Fernschaltanlage besteht aus einer Fernschalteinrichtung i mit
der Fernschaltader F i, deren Schaltweg von der Zentrale zu den einzelnenSchaltstellen
an den Knotenpunkten K2, K31 bis K33 und K41 bis K49 von drei Fernschalteinrichtungen
2, 3, 4 mit den Fernschaltadern F 2, F3, F 4 wahlweise hergestellt
wird. In der Zentrale befinden sich die Fernanzeiger A i bis A 4,
welche mittels ihrer Kontakte den Schaltzustand der Schaltstellen zum Meldelampentableau
melden. Zur Herstellung der Verbindung von der Zentrale zur gewünschten Schaltstelle
dienen die Taster T i bis T2,7. Durch Betätigung eines derselben
werden drei der Relais E i bis E 9 erregt, welche durch ihre Kontakte e i bis e
9 die entsprechenden Phasen der Zentrale an die Fernschaltadern F 2, F 3, F 4 legen.
Die Fernschalteinrichtung besitzt siebenundzwanzig in den Schaltstellen befindliche
Fernschalter. Die Fernschaltader F 2 endet im Fernschalter B 2 des Knotenpunktes
K2, welcher die FernschaltadernFi, F3, F4 auf den gewünschten Leitungszweig schaltet.
Ferner meldet er mittels einer Phase vonK2 seine Stellung zum Fernanzeiger A 2 in
der Zentrale. Vom Knotenpunkt K2 verzweigen sich die FernschaltadernFi, F3, F4 nach
den Knotenpunkten Kai bis K33, wo die FernschaltaderF3 in den Fernschaltern Bai
bis B33 endet. Der ausgewählte dieser Fernschalter schaltet die Fernschaltadern
F i und F 4 auf den gewünschten Leitungszweig sowie meldet seine Stellung mittels
einer Phase des Knotenpunktes zum Fernanzeiger A 3. Die Fernschaltadern F i und
F 4 führen von den Knotenpunkten Kai bis K33 zu den Knotenpunkten K41 bis K49. Dort
endet die FernschaltaderF4 in den Fernschaltadern B41 bis B49. Der ausgewählte dieser
Fernschalter legt die Fernschaltader F i an die Leitung zur gewünschten Schaltstelle
und meldet seine Stellung zum FernanzeigerF4 in der Zentrale.
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Soll beispielsweise, wie in Fig.8 dargestellt, die Verbindung von
der Zentrale zur Schaltstelle St 6 hergestellt werden, so wird in der Zentrale
die Taste T6 kurzzeitig betätigt. Dadurch sprechen die Relais Ei, E 5 und
E 9 an. Durch ihre Kontakte e i, e 5 und e 9 legen sie kurzzeitig die Phase R an
die Fernschaltader F 2, S an F 3 und T an F 4. Der Fernschalter
B 2
im Knotenpunkt K2 schaltet durch seine Kontakte b ii, b14, b13
die Fernschaltadern F i, F4, F3 zum Knotenpunkt Kai sowie legt die Phase
R von K2 an die Fernschaltader F 2. Der Fernanzeiger A 2 schließt den Kontakt a2i.
Der Fernschalter im Knotenpunkt Kai schaltet durch seine Kontakte bei, b24 die Fernschaltadern
F i, F4 zum Knotenpunkt K42 sowie legt die Phase S von Kai an die FernschaltaderF3.
Der Fernanzeiger A 3 schließt die Kontakte a 32i, a322, a323. Der
Fernschalter B42 im Knotenpunkt K42 schaltet durch seinen Kontakt b 3 die Fernschaltader
F i zur Schaltstelle St 6. Es fließt nun ein Meldestrom von der Phase R der Schaltstelle
St 6 über die Fernschaltader F i, die Kontakte b 3, b 2i, b i i, Relais C i über
den Fernanzeiger A i zum Nullpunkt der Zentrale. Der Fernanzeiger schließt den Kontakt
ai. Dadurch ist der Stromkreis für die Lampe Lab über die Kontakte ai,
a432, a321, a2i geschlossen. Sie meldet: Alle Lampen von St 6 sind
aus. Die Schaltungen können nun in schon beschriebener Weise vollzogen werden. Störungen
der Schaltstellen werden durch die Lampengruppen Ld und Le gemeldet. Störungen der
Knotenpunkte melden die Lampen La i bis Lab.
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Zur Automatisierung der vorstehend beschriebenen Fernschaltanlage
wird in der Zentrale statt der Taster T ein umlaufender Verteiler benutzt, der die
Funktion der Taster T sinngemäß übernimmt sowie wahlweise die Schaltungen über die
Fernschaltader F i bewirkt. Zur Fixierung der Meldung bis zum Einlaufen einer andersgearteten
Meldung wird in der Zentrale das Meldelampentableau in ähnlicher Weise gestaltet,
wie aus der Wählerfernschaltung bekannt.
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Durch Anwendung der Fernschalteinrichtung mit den drei bzw. sechs
Halbwellen der drei Phasen des Drehstroms kann eine erheblich größere Anzahl von
Schaltstellen ohne Erhöhung der Fernschaltadernzahl ferngeschaltet und überwacht
werden.
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Jede Hinzufügung einer weiteren Fernschalteinrichtung zur Schaltwegsteuerung
ermöglicht die Erhöhung der Zahl der zu steuernden Schaltstellen bei dem Dreiphasensystem
um
das Dreifache und bei dem Halbwellensystem um das Sechsfache.