DE906287C

DE906287C - Verfahren zum Herstellen von Zweitakt-Brennkraftmaschinenzylindern aus einem Stueck

Info

Publication number: DE906287C
Application number: DEK4246D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Sexauer
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Current assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG
Priority date: 1942-07-10
Filing date: 1942-07-10
Publication date: 1954-03-11

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren; durch welches die Herstellung von stählernen Zylindern für Zweitakt-Brennkraftmaschinen aus einem Stück ermöglicht wird. Bei der Herstellung von Zweitaktzylindern aus Stahl durch spanlose Formgebung bereitet die Formung der quer zur Zylinderachse verlaufenden Spül- und Auslaßkanäle erhebliche Schwierigkeiten.
Gemäß der Erfindung wird zunächst der mittlere Zylinderteil durch Pressen oder Gießen maßhaltig mit seitlichen, später die Spül- und Auslaßschlitze bildendem Nischen und einem beidendigen Werkstoffvorrat geformt; aus diesem Werkstoffvorrat werden anschließend die rohrförmigen Teile eines bis auf einen Mittelsteg hohlen Körpers gespritzt und durch Ausbohren des hohlen Körpers die Nischen von innen frei geschnitten, so daß die seitlichen Spül- und Auslaßschlitze entstehen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren benutzte Maßnahme, seitliche Öffnungen in einem Hohlkörper dadurch zu erzeugen, daß Nischen in den Körper eingepreßt werden, die später beim Ausbohren von innen frei. geschnitten werden, ist an sich bekannt.
In der Zeichnung sind die einzelnen Fertigungsstufen des Zweitaktzylinders beispielsweise in den Abb. i bis 4 dargestellt.
Die aus zwei oder mehr Teilen i, 2 bestehende Preßform weist zwei in Achsrichtung des zu formenden Zylinders vorzugsweise hydraulisch bewegte Preßstempelpaare 3, 4 und 5, 6 auf, von denen jeweils der ringförmige Stempel q,, 6 auf einem zylindrischen, 3, 5, geführt ist. Quer zur Achsrichtung des Zylinders sind an der Preßform Dorne7, 8 für die Formung der Spül- und Auslaßschlitze vorgesehen, die in der durch die Pfeile angedeutetenRichtungverschiebbar und feststellbar sind. Diese Dorne werden vor Beginn des Preßvorganges so eingestellt, daß sie mit ihren vorderen Flächen einen zur Zylindermitte konzentrischen Kreis berühren, dessen Durchmesser etwas kleiner ist als der der fertig bearbeiteten Bohrung des Zylinders.
Das Ausgangs-,verkstück ist gemäß Abb. i ein zylindrischer Knüppel a, der in heißem Zustand in die Form eingelegt und durch gemeinsames Vorrücken der Preßstempelpaare 3, 4 und 5, 6 in die aus Abb. 2 ersichtliche Zwischenform b gebracht wird. In unmittelbarem Anschluß daran rücken die zylindrischen Preßstempel 3, 5 weiter vor und spritzen gemäß Abb.3 aus dem Werkstoffvorrat des Zwischenformlings die rohrförmigen Teile des Zylinders. Die ringförmigen Preßstempel 4, 6 können dabei dem an den zylindrischen Stempeln aufsteigenden Werkstoff ausweichen. Dieser Spritzvorgang kann auch in einer besonderen Spritzform durchgeführt werden, insbesondere dann, wenn die Zwischenform des Formlings nach Abb. 2 nicht in der beschriebenen Weise durch Pressen, sondern durch Gießen aus Stahlguß hergestellt wird.
Der fertige Formling c weist den in Abb. 3 dargestellten Querschnitt auf. Er kann nach dem Zurückziehen der Dorne 7, 8 und dem Öffnen der Form i, 2 letzterer entnommen werden.
Bei der Fertigbearbeitung der Zylinderbohrung werden die von den Dornen 7, 8 geformten Vertiefungen gemäß Abb. ¢ frei geschnitten und bilden die maßhaltigen Spül- und Auslaßschlitze 9, io des Zylinders.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Zweitakt-Brennkraftmaschinenzylindern, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der mittlere Zylinderteil durch Pressen oder Gießen maßhaltig mit seitlichen, später die Spül- und Ausliaßschlitze bildenden Nischen und einem beidendigen Werkstoffvorrat geformt wird, aus dem anschließend die rohrförmigen Teile eines bis auf einen Mittelsteg hohlen Körpers gespritzt werden, worauf durch Ausbohren desselben die Nischen von innen frei -geschnitten werden., so daß die seitlichen Spül- und Auslaßschlitze entstehen. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 88 156; USA.-Patentschrift Nr. 1 829 o22.