DE905615C

DE905615C - Herstellung eines fuer die Metallpulverreduktion und fuer den Blankgluehprozess geeigneten Schwachgases

Info

Publication number: DE905615C
Application number: DED1154D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Wilhelm Neuhaus
Original assignee: EISENWERKE MUELHEIM MEIDERICH
Current assignee: EISENWERKE MUELHEIM MEIDERICH
Priority date: 1943-12-04
Filing date: 1943-12-04
Publication date: 1954-03-04

Description

Herstellung eines für die Metallpulverreduktion und für den Blankglühprozeß geeigneten Schwachgases Bei dem zur Herstellung von Gegenständen aus Metallpulver durch Pressen und Sintern als Ausgangswerkstoff dienernden Metallpulver ist es in vielen Fällen erforderlich, das Metallpulver vor dem eigentlichen Preß- und Sintervorgang zu reduzieren, da manchen Herstellungsverfahren für das Metallpulver die Eigenheit anhaftet, daß das entstehende lietallpulver mit einer oberflächigen dünnen Oxydhaut überzogen ist, welche die Güte der gesinterten Stücke wesentlich beeinflussen würde. Diese Reduktion wird in geeigneten Reduktionsöfen unter Anwendung entsprechender Temperaturen heute meistens in einer Wasserstoffatmo-Sphäre vorgenommen.
Desgleichen wird häufig eine Wasserstoffatmosphäre beim Blankglühen von Metallen angewandt. Zu letzterem Zweck hat man auch bereits Leucht-und Koksofengas benutzt. Da bei Leucht- oder Koksofengas infolge :der zur Reduktion erforderlichen höheren Temperaturen nun aber ein weitgehender Zerfall des Methans eintritt, so müssen aus diesem Gas vor seiner diesbezüglichen Verwendung die schweren Kohlenwasserstoffe und das Methan entfernt werden. Dies kann dadurch geschehen, daß das Methan in Kohlenoxyd-Wasserstoff-Gemische umgewandelt wird oder aber in an sich bekannter Weise .durch eine teilweise Verbrennung des Gases mit einem Teil des erforderlichen Luftbedarfs; in letzterem Falle verbrennen die schweren Kohlenwasserstoffe sowie das Methan vollständig, wobei jedoch auch ein großer Teil des Wasserstoffs verbrennt, so daß ein mageres C 0-H2 Gas mit im Vergleich zum Leucht- oder Koksöfengas verhältnismäßig hohem Stickstoffgehalt entsteht. Infolge der Verbrennung der schweren Kohlenwasserstoffe, des Methans und eines großen Teiles des Wasserstoffs zur Herstellung eines entsprechenden Schwachgases aus Leucht- oder Koksofengas isst dieses beka_iin-e Verfahren infolgedessen verhältnismäßig u?ivj__`t Gemäß der Erfrn@@-@»g gelingt es nun, aus Leucht- oder Kol" J_n:`as ein für die Metallpulverreduktion oder iür den Blankglühprozeß von Metallen gee_`,netes Schwachgas dadurch zu schaffen, daß dem normalen Leucht- oder Koksofengas ein inertes Gas, wie z. B. vorzugsweise Stickstoff, in solcher Menge beigemischt wird, daß die Reduktionswirkung des durch diese Zumischung gebildeten Schwachgases noch genügend groß ist, die Rußabscheidung aus dem geringen Methangehalt praktisch aber nicht mehr störend in Erscheinung- tritt.
So wurden beispielsweise bei der Metallpulverreduktion ausgezeichnete Ergebnisse erzielt, wenn man 15 bis io Volumteilen eines normalen Leuchtgases etwa 85 bie 9o Volümteile Stickstoff zumischte; mit dem so gebildeten Schwachgas gelang es, den an sich verhältnismäßig geringen Sauerstoffgehalt des Metallpulvers (etwa 3%) abzubauen, ohne daß störende Rußabscheidungen auftraten.
Das mit Stickstoff angereicherte Leuchtgas hatte dabei etwa folgende Zusammensetzung:

C 02 S. K. W. OZ C O HZ C H4 Nz

0,3 0,3 -_ - ö-8 7,8 3,4 87,4

Selbstverständlich muß dabei dafür gesorgt werden, daß das Gas keinen Sauerstoff enthält und daß durch Trocknung des Gases auch kein Wasser mehr in dem Gas vorhanden ist, da letzteres sonst durch Berührung mit den auf Reduktionstemperaturen von etwa 95o° befindlichen Metallpulverteilchen bereits bei diesen verhältnismäßig tiefen Temperaturen unter Wirkung des glühenden Metallpulvers als Katalysator gespalten wird, so daß der infolgedessen frei werdende Sauerstoff die einwandfreie Reduktion des Metallpulvers verhindern würde.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines für die Metallpulverreduktion oder auch für den Blankglühprozeß geeigneten Schwachgases, dadurch gekennzeichnet, daß dem normalen Leucht- oder Koksofengas ein Ineregas, z. B. Stickstoffgas, in solcher Menge beigemischt wird, daß die Reduktionswirkung des durch diese Zumischung gebildeten Schwachgases noch genügend :groß ist, die Rußabscheidung aus dem geringen Methangehalt praktisch aber nicht mehr störend in Erscheinung tritt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 293 798, 3i9 277, 539 078, 683 374s Härterei - Techn. Mitteilungen, 1943, Bd.
2, S.124.