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Seilkauscheneinband für Förderkörbe Das Patent 890 708 betrifft
einen Seilkauscheneinband für Förderkörbe, bei welchem das Kauschenherz durch die
anhängende Last in eine Kauschenhaube hineingezogen wird, und kennzeichnet sich
durch die Verwendung von einem oder mehreren zwischen Kauschenherz und Haube eingeschalteten,
an sich bekannten Sperrgetrieben, welche bei Seilschwingungen und Rückstößen eine
Aufwärtsbewegung des Kauschenherzens in der Haube zulassen, dessen Abwärtsbewegung
aber verhindern. Auf diese Weise wird unter Vereinfachung der Wartung der Kausche
das in gewissen Sonderfällen, z. B. beim Aufsetzen, mögliche Kriechen des Seiles
vermieden und dadurch eine weitere Erhöhung der ,Sicherheit auch bei solchen Seileinbänden
(Klemmkauschen) erreicht, bei welchen zwischen Kauschenherz und Haube eine normalerweise
völlig ausreichende Verriegelung durch Anzugsschrauben eingeschaltet ist.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform dieses Hauptpatents wird das
Sperrgetriebe durch einen an dem Kauschenherz befestigten, vorzugsweise parallel
zur Kauschenachse gerichteten, sich nach abwärts verjüngenden Keilkörper gebildet,
welcher zwischen auf der Kauschenhaube angeordneten, aus federbelasteten Keilen
und festen Führungsleisten gebildeten Widerlagern geführt und durch diese an einer
Abwärtsbewegung gehindert wird.
Erfindungsgemäß werden derartige
Keilsperrgetriebe dadurch verbessert, daß mindestens eines der den am Kauschenherz
angeordneten Gleitstab zwischen sich nehmenden, an der Kauschenhaube angeordneten
Widerlager oder Führungskörper des Sperrgetriebes als doppelarmiger, an der Kauschenhaube
drehbar gelagerter Bügel ausgebildet ist. Hierdurch kommt das bisher notwendige,
zeitraubende und daher teuere genaue Einpassen des das Widerlager bildenden Keiles
in dem Raum zwischen Gleitstab und dem fest angeordneten Führungskörper in Fortfall.
Der doppelarmige, an der Kauschenhaube drehbar gelagerte Bügel stellt sich nunmehr
jeweils ohne besondere Hilfsmittel sowohl beim Einbau als auch bei geringen Verlagerungen
des :Kauschenherzens in der Haube während des Betriebes in .eine solche Lage ein,
welche die vollständig gleichmäßige Anlage der gesamten, das Widerlager bildenden
Teile gegen den Gleitstab gewährleisten. Hierdurch wird einmal die Herstellung des
gesamten Seileinbandes vereinfacht und verbilligt, zum andern aber auch die Montage
desselben wesentlich erleichtert. Gleichzeitig wird durch diese Maßnahme die Wirksamkeit
des Keilsperrgetriebes verbessert und damit die 'Sicherheit desselben erhöht.
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Baulich kann der Erfindungsgedanke in verschiedener Weise verwirklicht
werden. Eine gute Ausführungsform wird dadurch erreicht, daß das eine Widerlager
des keilförmigen oder über die ganze Länge mit gleichem Querschnitt versehenen Gleitstabes
durch einen an der Kauschenhaube drehbar gelagerten doppelarmigen Bügel und das
andere Widerlager durch einen vorzugsweise federbelasteten -.Keil oder eine zylindrische
Walze gebildet wird, welche in einer vom Gleitstab und einer an der Kauschenhaube
befestigten Führungsleiste gebildeten, nach abwärts sich verjüngenden Keiltasche
geführt ist. Eine andere Ausführungsform besteht darin, beide Widerlager des Gleitstabes
als in der Kauschenhaube drehbar gelagerte doppelarmige Bügel auszubilden, wobei
mindestens zwischen einem dieser Widerlager und dem Gleitstab ein sich nach abwärts
verjüngender, vorzugsweise federbelasteter Keilkörper vorgesehen ist.
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Der an dem Kauschenherz angeordnete Gleitstab kann gemäß dem Hauptpatent
als nach abwärts verjüngter Keilkörper ausgebildet sein. Eine gute Klemmwirkung,
welche das Abwärtsbewegen des Kauschenherzens in der Haube verhindert, wird jedoch
auch erreicht, wenn der Gleitstab über seine gesamte Länge mit gleichbleibendem
Querschnitt ausgeführt ist. Hierdurch wird gleichzeitig der Vorteil erreicht, daß
die Höhe des an der Kauschenhaube angeordneten Keilgetriebes kleiner bemessen «-erden
kann, weil sich beim Abwärtsbewegen des Gleitstabes die Keiltasche nicht mehr vergrößert
und damit ein Tiefergleiten des Keilkörpers verursacht. Außerdem ist die Herstellung
eines über die gesamte Länge im Querschnitt gleichbleibenden Gleitstabes einfacher
und billiger.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird eine große Anpreßfläche
zwischen Gleitstab und Widerlager erreicht, wenn der Gleitstab aus einem zylindrischen
Körper besteht, gegen welchen sich Widerlager und Keilkörper mit entsprechenden
zylindrischen Anpreßflächen anlegen bzw. führen. Ferner ist es vorteilhaft, wenn
sich Keilkörper und Widerlager bzw. Führungsleiste in zylindrisch geformten Druckflächen
gegeneinander abstützen. Hierdurch wird ein Einstellen der Druckflächen senkrecht
zur ,Drehachse des bügelartigen Widerlagers erreicht, so daß sich dieselben vollflächig
und gleichmäßig gegen den Gleitstab anpressen können.
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Das Lösen bzw. das Hochhalten des Keiles bzw. der Walze in der Keiltasche
kann in beliebiger Weise erfolgen. Eine besonders gute Ausführungsform ergibt sich,
wenn innerhalb bzw. unterhalb der zwischen Gleitstab und Führungsleiste bzw. Widerlager
gebildeten Keiltasche eine in der Kauschenhaube gelagerte, durch einen aufsteckbaren
Schlüssel drehbare Klinke vorgesehen ist, welche beim Drehen mit ihrer Spitze unter
den Keil bzw. die Walze greift und diese anhebt bzw. hochhält.
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Die Sperrgetriebe können auf den Seitenschilden der Kauschenhaube
befestigt werden. Damit die Seitenschilde der Kauschenhaube von besonderen zusätzlichen
Beanspruchungen aber entlastet bleiben, werden erfindungsgemäß die Sperrgetriebe
auf besonderen, etwa quer zur Kauschenlängsachse gerichteten Laschen angeordnet,
welche auf der Außenseite der Kauschenhaube durch die die Seitenschilde der Kauschenhaube
verbindenden Bolzen oder Schrauben befestigt sind. Diese Art der Befestigung der
Sperrgetriebe an der Kauschenhaube sowie auch die Art der Sperrgetriebe selbst ist
besonders für solche Seileinbände geeignet, bei welchen die Anpreßfläche der Kauschenhaube
als doppelarmige, zwischen den Seitenschilden der Haube drehbar gelagerte Bügel
ausgebildet sind; jedoch kann diese Befestigung der Lasche auch bei jedem anderen
Seileinband erfolgen, bei welchem das Kauschenherz durch die anhängende Last in
eine Haube bzw. eine ähnliche Ummantelung gezogen wird.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Fig. i zeigt eine Ausführungsform in Ansicht, teils im Schnitt; Fig.
a ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i in größerem Maßstab; Fig. 3 zeigt
eine weitere Ausführungsform teils im Schnitt; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie
IV-IV der Fig. 3 in größerem Maßstab.
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Der Seilkauscheneinband besteht in beiden Ausführungsformen aus der
Kauschenhaube i, in welche das Kauschenherz :2 nach Umlegen des Seiles 3 hineingezogen
wird und dieses unter Pressung nimmt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind die Anpreßflächen
der Kauschenhaube aus doppelarmigen, drehbar gelagerten Bügeln 4 gebildet. Die Kauschen'haube
kann aber auch eine andere Form, z. B. eine solche mit fest angeordneten Anpreßflächen,
besitzen.
An dem Kauschenherz 2 ist vorzugsweise auf beiden Seiten
ein Gleitstab 5 vorgesehen, welcher über den Bolzen 6 mit dem Herz gelenkig verbunden
ist. Zweckmäßig wird der Bolzen 6 im Kauschenherz in einem quer zur Kauschenlängsachse
gerichteten Langauge 7 gelagert. Zu beiden Seiten des Gleitstabes, welcher im Querschnitt
verschieden, z. B. quadratisch oder rund und in seiner Länge keilförmig oder zylindrisch
gestaltet sein kann, sind an der .Kauschenhaube Widerlager angeordnet, welche den
Gleitstab und damit das Kauschenherz an einer Abwärtsbewegung hindern, die Aufwärtsbewegung
desselben dagegen zulassen.
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Gemäß Fig. i wird das eine Widerlager von einem doppelarmigen Bügel
8 gebildet, welcher auf dem in der Kauschenhaube befestigten Zapfen 9 drehbar gelagert
ist. Das andere Widerlager wird aus einer lose angeordneten Walze io gebildet, welche
in einer nach abwärts sich verjüngenden, vom Gleitstab 5 und einer an der Kauschenhaube
befestigten Führungsleiste i i gebildeten Keiltasche 12 geführt ist. Durch eine
Feder 13 wird die Walze io zusätzlich zu ihrem Eigengewicht stets abwärts gedrückt,
so daß der Gleitstab 5 bei jedem Versuch, sich abwärts zu bewegen, sicher erfaßt
und festgeklemmt wird. Unterhalb der `'Falze io ist eine Klinke 14 auf einem Zapfen
15 drehbar angeordnet derart, daß dieselbe mit Hilfe des Schlüssels i6 gedreht werden
kann, um die Walze aus der Sperrstellung auszuheben. Wie aus der Zeichnung deutlich
zu erkennen ist, kann sich das Widerlager 8 jederzeit derart einstellen, daß es
mit seiner gesamten Druckfläche gleichmäßig gegen den Gleitstab 5 zur Anlage kommt.
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An Stelle der dargestellten Walze io kann auch ein Keil in der :Keiltasche
vorgesehen werden. Auch in diesem Fall stellt sich der das Widerlager bildende Bügel
8 derart ein, daß er sowie der Keil auf seiner ganzen Länge gegen den Gleitstab
5 vollflächig zur Anlage kommt. Etwa senkrecht zur Längsachse der Kauschenhaube
erforderliche Verschiebungen des Gleitstabes können ohne Schwierigkeiten infolge
der Lagerung desselben in einem Langauge 7 erfolgen.
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In Fig. 3 und q. ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem
auf beiden Seiten des Stabes 5 als doppelarmige, in der Kauschenhaube drehbar gelagerte
Bügel 8 ausgebildete Widerlager angeordnet sind. Zwischen einem dieser Bügel 8 und
dem Gleitstab 5 ist ein federbelasteter Keil 17 lose angeordnet. Dem anderen Widerlager
kann auch ein solcher Keil zugeordnet werden. Diese Ausführung hat den Vorteil,
daß sich die Anpreßflächen der Widerlager unabhängig voneinander in eine Lage einstellen
können, in welcher der Gleitstab durch beide Widerlager gleichmäßig und vollflächig
erfaßt wird. Auch hier ist der Gleitstab im Kauschenherz wieder in einem quer zur
Längsachse gerichteten Langauge 7 gelagert, um senkrecht zur Kauschenlängsachse
gerichtete Verschiebungen des Kauschenherzens nicht gleichzeitig auf das Sperrgetriebe
übertragen zu müssen. Notwendig ist bei dieser Ausführungsform das Langauge? aber
nicht. Zum Ausheben des Keiles 17 aus der Sperrstellung ist auch hier eine Klinke
14. vorgesehen, welche durch einen Schlüssel 16 um den Zapfen 15 drehbar ist.
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Der Gleitstab 5 ist bei dieser Ausführung als Rundstab ausgebildet,
welcher über seine ganze Länge gleichen Querschnitt besitzt. Dementsprechend sind
auch die Anpreßflächen 18 vom Widerlager 8 und Keilkörper 17 zylindrisch geformt,
was eine Vergrößerung der Anpreßfläche mit sich bringt.
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Weiterhin können aber auch die Flächen zwischen dem Keilkörper 17
und dem anliegenden Widerlager 8 bzw. der entsprechenden festen Führungsleiste i
i in Fig. i zylindrisch geformt sein. Hierdurch kann sich der Keilkörper 17 auch
quer zur Drehachse des Widerlagers 8 einstellen. Die Hebelarme des das Widerlager
bildenden doppelarmigen Bügels 8 können gleich oder auch verschieden lang bemessen
sein.
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Entsprechend den dargestellten Ausführungsformen sind die Sperrgetriebe
auf besonderen Laschen i9 angeordnet, wodurch die Kauschenhaube von zusätzlichen
Beanspruchungen verschont bleibt. Diese Laschen sind auf den zur Verbindung der
beiden Seitenschilde der Kauschenhaube und gleichzeitig die Gelenke für die drehbaren
Anpreßflächen dienenden Bolzen 2o befestigt, so daß dieselben ein Teil der quer
zur Kauschenlängsachse gerichteten Spannungen mit aufnehmen können. Diese Art der
Sperrgetriebebefestigung mittels Laschen ist auch bei solchen Kauschenhauben durchführbar,
bei welchen die Anpreßflächen fest an der Haube angeordnet sind und die beiden Seitenschilde
durch Schrauben miteinander verbunden werden.