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Zapfgerät zur Fettversorgung einzelner Schmierstellen Es sind Zapfgeräte
zur Fettversorgung einzelner Schmierstellen bekannt, bei denen durch Verschieben
eines Steuerkolbens durch Handbetätigung, z. B. Abschmierpistolen, oder mechanische
Betätigung jeweils eine bestimmte, dem Gerät unter Druck, z. B. von einer Pumpe,
zugeführte Schmierstoffmenge von einem Förderkolben ausgestoßen wird. Bei den bisher
üblichen Geräten dieser Art entspricht der Austrittsdruck des Schmiermittels immer
dem Pumpendruck, da das unter diesem Druck stehende Schmiermittel durch den Steuerkolben
abwechselnd über die beiden Seiten des Förderkolbens zur Austrittsstelle geleitet
wird.
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Es ist jedoch oft notwendig, am Zapfgerät einen sehr hohen Austrittsdruck
anzuwenden, um den Widerstand verstopfter Schmierstellen zu überwinden. Da der verfügbare
Pumpendruck in solchen Fällen meist nicht ausreicht, war man bestrebt, den Austrittsdruck
gegenüber dem Pumpendruck zu erhöhen. Es wurde zu diesem Zweck z. B. der Förderkolben
mittels Druckluft über einen Luftkolben von entsprechend großem Durchmesser betätigt.
Aber auch solche Geräte liefern nur unzulängliche Austrittsdrücke, da die Höhe des
Luftdruckes und der anwendbare Durchmesser des Luftkolbens über eine relativ niedrige
Grenze nicht gesteigert werden können. Außerdem steht eine Preßluftanlage an den
Abschmierstellen oft nicht zur Verfügung.
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Zum gleichen Zweck wird nun gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den
Förderkolben des Zapfgerätes durch einen vom Druck des zugeführten Schmiermittels
beaufschlagten Treibkolben zu betätigen, dessen Zylinderraum über eine Rückleitung
mit dem Vorratsbehälter der Pumpe vorübergehend
in Verbindung steht.
Hierdurch wird. erreicht, daß bei einem Hub des Förderkolbens mehr Schmiermittel
dem Zapfgerät zugeführt werden kann, als zur Schmierstelle ausgestoßen wird, so
daß der Treibkolben einen größeren Durchmesser erhalten kann als der Förderkolben.
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Auf diese Weise wird der Austrittsdruck des Schmiermittels auf ein
Vielfaches des verfügbaren Pumpendruckes gesteigert. Es können somit ohne Anwendung
eines besonderen und unzureichenden Treibmittels, wie z. B. Druckluft, sehr hohe
Widerstände an den Schmierstellen durch Austrittsdrücke bis iooo atü überwunden
werden.
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Bei der praktischen Ausführungsform eines Zapfgerätes gemäß der Erfindung
kann der Treil)-kod.ben einseitig von dem Druck des zugeführten Schmiermittels beaufschlagt
sein, wobei die andere Seite des Treibkolbens mit der Atmosphäre in Verbindung steht.
Das Gerät kann auch so ausgeführt werden, daß der Treibkolben beiderseitig mit dem
Druck des zugeführten Schmiermittels beaufschlagt wird.
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Um die Leckverluste des Steuerkolbens zurückzuführen und einen Druckausgleich
auf beiden Seiten dieses Kolbens zu schaffen, können die Zylinderräume vor den Stirnflächen
des Steuerkolbens durch einen Kanal miteinander verbunden werden, so daß austretender
Schmierstoff immer wieder über die Rückleitung dem Vorratsbehälter der Pumpe zugeführt
wird.
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Als Anwendungsbeispiele des Zapfgerätes nach der Erfindung sind in
der Zeichnung Abschmierpistolen in zwei Ausführungsformen im Querschnitt dargestellt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i befindet sich im dem Gehäuse i
des Zapfgerätes ein Steuerkolben 2, dessen Zylinderraum 3 über eineLeitung4 mit
dem Zylinderraum 5 eines Treibkolbens 6 verbunden ist. Mit diesem Treibkolben 6
ist der Förderkolben 7 kraftschlüssig verbunden, dessen Zylinderraum 8 über einen
Kanal g mit dem Zylinderraum 3 in Verbindung steht.
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Das Gehäuse i des Zapfgerätes erhält in üblicher Weise eine als Handgriff
aus-gebildete Verlängerung io, an der ein schwenkbarer Handnebel i i gelagert ist,
durch den der Steuerkolben ,:2 verschoben werden kann. Durch eine starke Schraubfeder
12 wird der Steuerkolben nach der Betätigung zurückgeführt. In dem Handgriff io
befindet sich ein Zuführkanal 13 für das von der Pumpe kommende Schmiermittel, während
ein weiterer Kanal 14 über eine beliebige Leitung mit dem Vorratsbehälter der Pumpe
zur Rückleitung des Schmiermittels in Verbindung steht.
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In der in Fig. i dargestellten Lage ist beispielsweise von Hand der
Hebel i i angezogen worden, so da.ß sich der Steuerkolben 2 in seiner linken Endlage
befindet, wobei die Feder 12 zusammengedrückt ist. Das von der Pumpe zugeführte
Schmiermittel gelangt durch den Kanal 13 über den Ringkanal 15 des Steuerkolbens
2 und durch den Kanal 4 in den Zylnnderraum 5 des Treibkolbens 6. Dieser wird hierdurch
in die rechte Endlage geführt, wobei der Zylinderraum durch die kleine Öffnung 16
entlüftet wird. Durch den Treibkolben 6 ist auch der Förderkolben 7 nach rechts
bewegt worden, so daß das in dem Zylinderraum 8 befindliche Schmiermittel durch
den Kanal g und eine Nut 17 des Steuerkolbens über den Kanal 18 zu dem Austritt
ig der Pistole gelangen kann. Von diesem Austritt ig aus gelangt das Schmiermittel
über eine Spritzdüse oder ein 14fundstück oder in sonstiger Weise zur Schmierstelle-.
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Ist das Arbeitsspiel beendet, so wird der Handgriff ii losgelassen,
so daß der Steuerkolben 2 durch die Feder 12 in seine rechte Endlage übergeführt
wird. Durch diese Verschiebung des Steuerkolbens wird einerseits der Zylinderraum
5 über den Kanal 4 und das linke Ende des Zylinderraums 3 mit dem Kanal 14 verbunden,
so daß bei einer Verschiebung des Treibkolbens 6 nach links das in dem Zylinder
5 befindliche Schmiermittel zur Pumpe bzw. zum Vorratsbehälter zurückgelangen 'kann.
In der rechten Endlage des Steuerkolbens wird andererseits durch den Ringkanal 15
des Steuerkolbens eine Verhindung zwischen dem Zuführkanal 13 und einem Umführungskanal
2o in dem Gehäuse i geschaffen, dessen rechtes Ende mit einer Nut 2i des Steuerkolbens
in Verbindung steht. Das von. der Pumpe angelieferte Schmiermittel gelangt auf diese
Weise durch den Kanal 20 über die Nut 21 in den Kanal g und damit in den Zylinderraum
8 des Förderkolbens. Dieser Förderkolben wird dann zusammen mit dem Treibkolben
in seine linke Endlage zurückgeführt, wobei, wie beschrieben, das in dem Zylinderraum
5 befindliche Schmiermittel zum Vorratsbehälter der Pumpe zurückgebracht wird. Die
Pistole ist somit für die nächste Schmierung gefüllt, so daß bei einer Betätigung
des Handhebels i i das Spiel von neuem beginnen kann.
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Der Steuerkolben 2 erhält noch einen in der Mitte durchgehenden Kanal
22, der das rechte Ende des Zylinders 3 mit dem linken Ende verbindet. Wenn Schmiermittel
in das rechte Ende des Zylinders 3 gelangt sein sollte, so kann dieses Schmiermittel
durch den mittleren Kanal 22 nach links hindurchtreten und zur Pumpe zurückgeführt
werden, ohne daß das Arbeitsspiel des Gerätes behindert wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind in dem Gehäuse i ebenfalls
der Steuerkolben 2 und der Treibkolben 6 mit dem Förderkolben 7 untergebracht. Gegenüber
der Ausführung nach Fig. i ist aber der Zylinderraum 3 des Steuerkolbens
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nicht nur durch die Leitung 4 mit dem Zylinderraum 5 verbunden, sondern
zusätzlich durch einen weiteren Kanal 23, der zur rechten Seite des Treibkolbens
6 führt.
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In der dargestellten linken Endlage des Steuerkolbens 2 steht der
Zuführkanal 13 über den Ringkanal 15 und. Kanal 4 mit dem Zylinderraum 5 in Verbindung,
so daß der Treibkolben nach rechts bewegt wird und damit auch der Förderkolben 7,
der das Schmiermittel aus der Pistole herausdrückt.
Beim Loslassen
des Handgriffs i i wird dann der Steuerkolben 2 durch die Federig nach rechts verschoben
und damit der Zuführkanal 13 über den Ringkanal 15 mit dem Kanal 23 verbunden,
so daß nunmehr das unter Pumpendruck stehende Schmiermittel auf die rechte Seite
des Treibkolbems gebracht wird, der dann nach links verschoben wird, während das
im dem Zylinderraum 5 befindliche Schmiermittel durch den Kanal 4 und den linken
Zylinderraum zum Kanal 14 und damit zur Pumpe zurückgelangen kann. Während also
nach Fig, i die Rückführung des Treibkolbens durch Beaufschlagung des Förderkolbens
erfolgt, findet nach Fig. 2 diese Zurückführung durch Beaufschlagung des Treibkolbens
statt.
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In der linken EndIage des Treibkolbens 6 ragt die Nut 24 in den Zylinderraum
5, so daß das Schmiermittel aus dem Kanal 23 und Zylinderraum 5 durch die
Nut 24 in den Zylinderraum 8 des Förderkolbens 7 gelangen kann.