DE902973C - Verfahren und Vorrichtung zur Oxydation von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser unter Gewinnuing von Ammoniumsulfat bzw. Ammoniumthiosulfat - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Oxydation von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser unter Gewinnuing von Ammoniumsulfat bzw. Ammoniumthiosulfat

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DE902973C
DE902973C DEB17816A DEB0017816A DE902973C DE 902973 C DE902973 C DE 902973C DE B17816 A DEB17816 A DE B17816A DE B0017816 A DEB0017816 A DE B0017816A DE 902973 C DE902973 C DE 902973C
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oxidized
gas
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Dr Helmut Umbach
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/64Thiosulfates; Dithionites; Polythionates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/245Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur
    • C01C1/246Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur from sulfur-containing ammonium compounds
    • C01C1/247Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur from sulfur-containing ammonium compounds by oxidation with free oxygen

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Oxydation von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser unter Gewinnung von Ammoniumsulfat bzw. .Ammoniumthiosulfat Es sind in neuester Zeit verschiedene Verfahren bekanntgeworden:, die es ermöglichen, den Schwefelwas,serstoff aus. Kohledestildationsgasen mit belt.riebseigenem Ammoniak auf wirtschaftliche Weise auszuwaschen. Damit wird' die Forderung nach einem geeigneten und billigen Aufarbeitungsverfahren der dabei anfallenden Schwefelwalsiserstoff enthaltenden Ammoniakwässer immer dringlicher.
  • Es ist seit langem bekannt, dä,ß man Ammoniumsulfid durch Behandeln, mit Luft unter Druck und bei erhöhter Temperatur in Ammoniumsu@lfat überfuhren kann. Obschon die Umwandlung hierbei praktisch quantitativ verläuft, hat seich das Verfahren «regen der außerordentlich langsamen Reaktion in der Technik nicht durchsetzen können. Demgegenüber ist in neuester Zeit eine Verbesserung des angedeuteten Verfahrens bekanntgeworden, die darin besteht, diaß man die Ammoniumsulfidlösung unter erhöhtem Druck und bei erhöhter Tempematur über Schichten großoI>erfiächiger Körper rieseln läßt, wodurch die Umsatzgeschwindigkeit von Ammoniumsulfid zu Ammon@iumsulfat erheblich gesteigerrt wird. Das Verfahren arbeitet kontinuierlich und gestattet damit die Nutzbarmachung deer erheblichen Wärmemengen, die bei der ablaufenden Oxydationsreaktion frei werden.
  • Das technisch erprobte Verfahren befriedigt noch nicht restlos. Bei schwankender Temperatur kommt es im Reaktionsraum zur Ausscheidung von elementarenn Schwefel, der sich zwischen. den Füllkörpern absetzt, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit herabgemindert wird und Verstopfungen, in der Apparatur auftreten. In Verbindung hiermit treten örtliche Überhitzungen ein, die die für das Verfahren an sich besonders gut geeigneten Kohlefüllkörper zersetzen. Ferner verlangt das Verfahren, um brauchbare Mengen, Ammoniumsulfid durchsetzen zu können, die für ein-an Rieselungsvo.rgang notwendigen großen Reaktionsräume.
  • Die Erfindung beseitigt die aufgewiesenen Mängel und besteht darin, daß man das oxydierend wirkende Gas, im praktischen Verfahren meist Luft oder Sauerstoff, in die vorzugsweise in Form einer senkrechten Flüssigkeitssäule strömende Reaktionslösung in feinster Verteilung einbringt bzw. durch die Lösung hindurchführt, danach: die oxydierte Lösung abzieht und eindampft. Ein solches Verfahren, für das die, bisher benötigten Füllkörper entbehrlich sind, erreicht eine bessere Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Reaktionsraumes. Verstopfungen und örtliche LTberhitzungen sind ausgeschlossen:. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist erheblich gesteigert, und das Verfahren läßt sich technisch störungsfrei und unter bequemer Abfuhr der frei werdenden Reaktionswärme durchführen.
  • Eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zeigt die Abbildung, auf die weiter unten in Verbindung mit einem Beispiel näher eingegangen: wird. Die Vorrichtung besteht beispielsweise aus mehreren senkrecht stehenden druckfesten Rohren, die einen Druckkasel durchziehen. Die Rohre sind für die Aufnahme der Reaktionslösung bestimmt, während im Druckkessel Kühlflüssigkeit, wie Wasser, 0l od. dgl., verdampft wird. Die Abfuhr der Reaktionswärme erfolgt durch Regelung des Druckes über der Kühlflüssigkeit. Die in Form von Dampf anfallende Reaktionswärme kann zum Eindampfen der oxydierten oder zum Einengen der zu oxydierenden Ammaniumsulfidlösung oder Abtreiben von Kühlerkondernsaten usw. dienen, unter Umständen: könnein diese Lösungen selbst als Kühlflüssigkeit dienen. Die frei werdende Reaktionswärme kann auch zum Aufheizen der Lösungen benutzt werden, die außerhalb "der Kühlvorrichtung durch Entspannen abgetrieben werden können, so, daß lediglich ein Wärmeaustausch zwischen Reaktionslösung und der wärmeabführenden Flüssigkeit stattfindet. Als solche Flüssigkeiten kommen außer dein genannten Lösungen praktisch alle höher oder niedriger siedenden Flüssigkeiten in Betracht.
  • Die erwähnte feine Verteilung des als Oxydationsmittel dienenden sauerstoffhaltigen Gases, in dem zu oxydierenden schwefelwasserstoffhaltigen Ammoniakwasser kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Eine Möglichkeit besteht z. B. darin, daß man in dem druckfesten Gefäß das sauerstoffhaltige Gas mit einem schnell laufenden Rühren dem man das für die Oxydation erforderliche sauerstoffhaltige Gas, im dicken Strahl zuführen kann, in die zu oxydierende Ammoniaklösung einrührt. Eine andere Möglichkeit ist die, daß man das Gas: in das durch senkrecht stehende Rohre strömende Ammoniakwasser einpreßt, indem man es durch poröse Platten, Filterkerzen: oder sonstige feine Düsen von unten her in die Rohre einführt, wodürch ebenfalls ein feiner Schaum entsteht, dessen Bläschen langsam durch die Flüssigkeitssäulen hindurch nach oben steigen, und ihren Sauerstoff allmählich an die Flüssigkeit abgeben. Zur Erhöhung der Schaumbildung kann man; dem zu oxydietrenden schwefelwasserstoffhaltigen Ammon.iakwasser geringe Mengen ob@erflächenakt.ive!r Stoffe, wie z. B. Seife, Alkali, Alkyl-, Aralkylsulfonat usw., zusetzen. Wie weiter gefunden wurde, wird eine wweitare Verbesserung der Feinverteilung der Gasbläschen in der Reaktionslösung durch anwesende Kohlensäure erzielt; dabei gibt ein bestimmter Gehalt an Kohlensäure bei gegebenen Arbeitsbedingungen die besten Resultate, so daß je nach Reaktionsbedingungen das Optimum an wünschenswerter Kohlensäure durch Probierren festgestellt werden muß. Erfindungsgemäß kann man den Kohlensäuregehalt der Ammorniaklösung dem gefundenen Optimum anpassen. Aber auch ein Mehr an: Kohlensäure kann in Kauf genommen werden, weil dadurch möglichen@Vleise umständliche Entsäuerungsmaßnahmen des; zu oxydierenden Ammoniumsudfidwassers erspart werden können.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit läßt sich ferner durch Anwesenheit geringer Mengen katalytisch wirkender Schwermetallsalze, wie Kupfer, Kobalt und Nickel, erhöhen, desgleichen kann auch an Stelle der Schwermetall-salze feinkörnige Aktivkohle, insbesondere solche einer Körnung unter 0,2 mm, die Reaktion begünstigen. Die mit der oxydierten Lösung aus, der Oxydationsvorrichtung ausgetragene Aktivkohle kann durch ein Filter od. dgl. leicht abgetrennt und für das Verfahren wieder gebraucht werden.
  • Ein bemerkenswerter Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man durch Wahl der Oxydationsbedingungen, und zwar im wesentlichen durch Regelung der Aufenthaltsdauer des Ammoniakwasse!rs im Reaktionsraum und Abstimmung des Mengenverhältnisses von Schwefelwasserstoff zu Sauerstoff das Ammoniumsulfid des Ammoniakwassers entweder auf Ammoniumthiosulfat oder auf Ammoniumsulfat verarbeiten kann. Das. gewinnbare Ammoniumthiosulfat kann nahezu frei von Ammon:iumsulfat erhalten werden. Das Verfahren ist im übrigen. nicht auf die Umwandlung von Ammon iiumsulfid zu Sulfat oder Thiosulfat beschränkt, vielmehr sei unter dem beanspruchten Oxydationsverfahren auch die Umwandlung von Polysulfid oder sonstigen; Schw:efelverbindungen in. wäßriger Lösung verstanden, in denen der Schwefel ebenfalls in niedrigerer Oxydationsstufe vorliegt. Darüber hinaus kann die wäßrige Lösung neben denn Ammonium auch andere Kationen enthalten, ohne daß damit der Bereich der Erfindung verlassen wäre.
  • Von besonderer Bedeutung für dem hohen wirtschaftlichen Wert des, Verfahrens ist die Reaktionswärme, die durch die verschiedensten Kühlvorrichtungen abgeführt werden kann. Ein Teil der Wärme entweicht allerdings unmittelbar aus der Reaktionslösung in Form von Dampf mit dem hindurchgeführten Oxydaüiänsgas. Diese Art der Wärmeabfuhr läßt sich steigern, indem man Druck und Temperatur so einregelt, daß die Reaktionslösung möglichst in dar Nähe ihres Siedepunktes gehalten wird. Man, hat es also in der Hand, einen Teil der Wärme gleichzeitig mit der Abluft abzuführen, was geboten ist, wenn die Abfuhr der Wärme oder der Wunsch nach einer dampfhaltigen Abluft ein solches Verfahren als zweckmäßig empfiehlt.
  • Will man eine bereits hochkonzentrierte Ammoniumsulfatlösung erhalten, so wählt man zweckmäßig für das Verfahren eine entsprechend konzentrierte Ausgangslösung unter Berücksichtigung dies mit der Abluft auftretenden Wassers in Form von Dampf. Ein Auskristallisieren der Lösung in der Apparatur kann deren Entnahme erschweren und wird daher zweckmäßig vermieden.
  • Weitere Ausführungsformen des Verfahrens bestehen darin, daß man in zwei oder mehreren Stufen arbeitet, wie dies z. B. die Abb. i zeigt. Bei dem einstufigen Verfahren wird, das Ammoniumsulfid des Ammoniakwassers in einem einzigen Arbeitsgang bis zum gewünschten Endprodukt durchoxydiert, indem man beispielsweise in dem senkrecht stehenden Rohr das zu oxydierende Ammoniakwasser zusammen mit dem sauerstoffhaltigen Gas von. unten einführt und die oxydierte Flüssigkeit sowie das weitgehend an Sauerstoff verarmte Gas am oberen Ende des Rohres abzieht. Dabei läßt sich auch vorteilhaft von der bereits erwähnten Abführung eines- Teils. der Reaktionswärme durch Regelung von. Druck und Temperatur Gebrauch machen,. Durch Führung von Flüssigkeit und Gas im Gegenstrom, also Flüssigkeit: von oben und Gasvon unten, kann man andererseits gemäß dem Gegenstromprinzip den Reaktionsablauf intensiver gestalten, so daß auch diese Arbeitsweise von. Vorteil sein. kann. Ferner kann man stufenweise z. B. in einer ersten Stufe das frische Ammoniakwasser mit an Sauerstoff bereits verarmten, der nachfolgenden Stufe entnommenen Gasen reagieren lassen, während, in einer zweiten und: dritten Stufe das bereits teiloxydierte Ammoniakwasser mit unverbrauchten sauerstoffhaltigen Gasen in Berührung gebracht wird. Damit sichert man für die an sich träge verlaufende Schlußreaktion Thiosulfat zu Sulfat eine genügende Reaktionsgaschwindiigkeit und verbindet damit den Vorteil, daß die Luft, d'er im komprimierten Zustand immerhin preiskalkulatorisch eine maßgebende Bedeutung zukommt, nahezu restlos (95 bis, ioo %) für dein Oxydationsvorgang ausgenutzt wird. Wenn man bedenkt, daß für jede Stufe noch die Möglichkeit ofenblelibt, im Gleich- oder Gegenstrom zu arbeiten, so ergibt sich daraus eine große Zahl zum Teil sehr vorteilhafterSchaltungsweisen, deren wirklich erschöpfende Aufzählung und Beschreibung kaum möglich ist.
  • Zu bemerken wäre noch, daß das technische Ammoniakwas.ser stets. etwas Blausüwre enthält. Diese wird im Zuge des. Verfahrens in Rhodanwas-sersboffs,äure verwandelt, die mit freiem Ammoniak Rhodanammonium bildet. Ist die Menge der im ,mmoniakwasser enthaltenen B.laus,äure gering, so kann diese je nach den obwaltenden Arbeitsbedingungen rastlos zum Sulfat oxydiert werden und übt somit keinen störenden Einfluß auf das Enderzeugnis aus. Erreicht. die Blausäure im Ammoniakwasser jedoch größere Konzentrationen (etwa 5 0/0 oder mehr der Schwefelwasserstofkonzenbrabion), so kann trotz Intensivierung dar Arbeitsbedingungen und wiederholte oxydierende Behandlung Rhodanammonium in dus Endprodukt gelangen und eine unliebsame Verfärbung desselben verursachen. In diesem Fall entfernt man die Blausäure tunlichst vor der Oxydation. Dies kann dadurch geschehen, daß man entweder das Rohgas vor derAmmoniakwäsche oder das, roheA.mmoniakwasser in: bekannter Weise mit einer Ammoni:umpolysulfidlösung bzw. einer feinen, wäßrigen Schwefelsuspension behandelt, wodurch die Blausäure bzw. das Ammoniumcyanid in Ammoniumrhodanid übergeführt wird. Treibt man das behandelte Ammoniakwass-er ab, so verbleibt das unerwünschte Rhod'anid in dem vom Ammoniak befreiten Abwasser zurück, Das Verfahren, kann in den verschiedensten Vorrichtungen durchgeführt werden. Grundsätzlich kommen Reaktionsbehälter in Frage, die derart gekühlt werden; können, daß die gesamte Reaktionslösung auf praktisch gleicher Temperatur gehalten wird. Man kann z. B. in bereits vorhandenen Autoklauen Kühlelemente einbauen und die Luft mittels eingebauter Filtersteine oder Rührer in feinstvetrteilter Form von unten in das Reaktionsgefäß einrühren, wobei der Rührer gleichzeitig die Flüssigkeit in Bewegung hält und den Wärmetausgleich bzw. die Wärmeabfuhr begünstigt. Selbstverständlich lassen sich mehrere solche Rührkessel hin;tereinanderschaltent und ermöglichen somit ein kon,-tinuierliches und stufenweises Verfahren. Wählt man als Kühlelemente Rohrschlangen cd. dgl., so ist darauf zu achten, daß diese Kühlvorrichtungen so angeordnet sind., d'aß sie die durch die Zugabevorrichtung erzielte feineVerteilung der aufsteigenden Luft nicht ernsthaft stören. Man wird also zweckmäßig im Unterteil eines Reaktionsbehälters möglichst keine Kühlelemente, in mittlerer Höhe allenfalls glatte, senkrechte Rohrbündel, an denen die Luft ohne Wirbelbildung aufsteigen kann, und Schlangen höchstens. im Oberbeil des. Reaktionsbehälters einbauen. Will man auf den Einbau vom: Kühlelementen verzichten, so wird man zweckmäßig das. Reaktionsgefäß mit einen intensiv wirkenden Kühlmantel umgeben.
  • Günstig bezüglich der Wärmeabfuhr wirkt sich auch die Aufteilung des Reaktionsraumes, in durchgehende Rohrbündel aus, in denen keine Einbauten sind, sondern die Wärme durch die Wandungen des Reaktionsraumes abgeführt wird. Dabei kann sich die zu oxydierende Lösung in den Rohren und das Kühlmittel in einem die Rohre umgebendem; Mantel oder umgekehrt befinden.
  • Schließlich läßt sich die Kühlung der Lösung auch dadurch erreichen, daß man, ständig einen Teil derselben abzieht, kühlt und in den Reaktionsraum zurückführt. Eine solche! außerhalb des Reak.tionsraumes durchgeführte Kühlung kann nicht nur indirekt, sondern auch dadurch bewirkt werden, daß man den aus, dem Reaktionsraum entnommenen Flüssigkeitsstrom in. einem Verdampfer entspannt, wobei. durch die Druckerniedrigung ein Teil des Lösungswassers verdampft, während stich dieLösung selbst entsprechend abkühlt. Dabei tritt gleichzeitig eine Konzentrierung der Lösung ein, so, daß später, bei der Verarbeitung auf fesites Salz entsprechend weniger Verda.mpfungswärme, aufzuwenden. ist. Sofern die zu kühlende Lösung freies Am riioniak enthält, das, gewonnen werden soll, so kondensiertman die bei der Entspannung der Flüssigkeit abziehenden. Brüden und erhält eine wäßrige Ammoniaklösung, oder aber man kühlt die Brüden nur so weit, daß wohl der größte Teil des Wassers als. Flüssigkeit abgeschieden wird, das Ammoniak aber in den Brüden: verbleibt, die, dem Reaktionsbehälter wieder zugeleitet werden. Man erreicht auf diese letztgeschilderte Art, da,ß das, zu oxydierende Ammoniakwasser keine oder k:,ine nennenswerten Einbußen: an Ammoniak erleidet.
  • Eine weitere Möglichkeit der Kühlung besteht darin, die heiße Reaktion:s.lösung durch das. Röhrensystem des I-1,e,izkörpe-rs eines. Vakuumverdampfers zu führen. Die heiße Reaktionslösung bann somit das, Eindampfen der fertigen Ammon:iumsulfatlösung übernehmen. Eine solche Kühlung kann gegebenenfalls zwischen: den. einzelnen Oxydationsstufen erfolgen. Die das, Reaktionsgefäß verlassende heiße Abluft enthält stets mehr oder weniger Ammoniak. blau kann sie über einen Wärmeaustauscher mit der heran:ge@führten Ammoniumsulfid-Lösung kühlen und das Ammoniak mit Wasser auswaschen. Vor einer Entspannung kann, man die Abluft auch für den Antrieb des. Kompressors ausnutzen., wobei dem Feuchtigkeitsgehalt und der Temperatur der Abluft Rechnung getragen werden maß.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nicht mit. einem bereits bekann.tgenvordenen Verfahren zur Entschweflung von Ammo@ni'aks.chwaden vergleichem, nach u#elchem schzvefelwas,serstoffhaltige Ammoniaksehwaden in eine heiße, durch zwei an ihren Enden verbundene parallele Reaktionsirohre zirkulierende Ammoniaklösung eingeführt werden. Gleichzeitig wird Luft in die Reaktionslösung eingeblasen., womit der Schwefelwasserstoff im wesentlichen zu Schwefel oxydiert wird. In einer in den Flüssigkeitsstrom einsgebauten Abscheid'evorrichtung wird der Schwefel abgeschieden; während die abziehenden Ammoniakschwaden frei von Schwefelwasserstoff sind. Dieses Verfahren bezweckt demnach die Gewinmung von schwefelwasserstofffreien Ammoniakschwaden und läßt praktisch kein brauchbares ei.nheitliche@s;Ammoniumsalz gewinnen, strebt ein solches Ziel auch überhaupt nicht an. Demgegenüber erzielt das vorliegende Verfahren ein verkaufsfähiges Ammoniumsulfat. Es kann verhältnismäßig konzentrierte, Ammoniium,s,ulfidlösungen verarbeiten und führt im raschen Durchsatz zu Thiosulfat oder Sulfat, während ein;- Abscheid.tmg von Schwefel überhaupt nicht stattfindet. Beispiel Eine für die Durchführung des. Verfahrens geeignete Apparatur zeigt die Zeichnung in schematischer Darstellung. Sie besteht aus zwei d'ruckft-sten stehenden: zylindrischen Gefäßen, in deren Innern senkrechte, durch Rohrböden getragene, io m lange Rohre eingebaut sind. Das zu oxydierende Ammon,ialcwasseir, das 183 g/l Ammon.ialc, i io g Schwefelwasserstoff und 69g Kahl-end:ioxvd enthält, wird dem unteren Teil Dz des Druckbehälters A2 zugeführt, und zwar 6,5 ms je! Quadratmeter OOuerschn.itt des Reaktionsraumes, durchläuft die Rohre B.., unid ve@rläßt den Behälter .4" bei C.,, um dem unteren Teil Dl des Druckbehälters Al. zugeführt zu werden, die Rohre Bi zu durchlaufen und den Behälter A1 bei Cl zu verlassen. Die für die Oxydation. erforderliche Luft, :1.55o m3 je Quadratmeter Ouerschnitt des Reaktionsraumes, wird auf 25 atü komprimiert und durch poröse Filtersteine El in die Reaktionsrohre Bi eingeführt, in denen sie in feinen Bläschen: aufsteigt. und das im Ammoniakwasser noch einthalt:ene Ammonsulfid und Ammoniiumth,io:sulfat restlos zu Arntno@niumsulfat oxydiert. Sie, verläßt den Behälter,Ii bei. F, um dem unteren Teil d-es. Behälters .9z zugeführt zu werden, in dem sie in analoger Weise, in feinen Bläschen aufsteigt und das zu oxydierende frische Ammoniakwasser voroxydiert. Das bei G den Druclbehälte,r <4z verlas,sende Abgas enthält nur noch 2% der dem System in Form von komprimierter Luft zugeführten Sauersito ffmenge. Die Sauerstoffausbeute der Luft beträgt also 98 °/a der Theorie,. Diei bei C, ablaufende Lösung enthält neben freiem Ammoniak das gesamte im Ausgangswasser enthaltene Ammonium.su:lfid als Ammoniiumsulfat.
  • Für den Ablauf der Reaktion ist außer für das Anheizen der Apparatur bei Beginn. des Prozesses keine Zufuhr von. Wärme erforderlich. Es wird im Gegenteil bei der Reaktion in. beiden Stufen leas, Prozesses so, viiel Wärme frei, daß nicht nur die Reaktionstemperatur von i5o bis 16o° in der Apparatur aufrechterhalten wird, sondern daß das in dem Kühlmänteln, unter einem Druck von etwa 3 a.tü stehende Wasser ständig verdampft und je Kubikmeter durchgesetzten Ammoniakwassers stündlich etwa, iooo kg Dampf von 3 atü liefert, der zur Verarbeitung der gesamten bei dem Protzeß anfallenden Ammonsulfatlösung auf festes Salz ausreicht.

Claims (14)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumsiulfat bzw. Ammoniumthio@sulfat durch B@ehandlung schwefelwasserstoffhaltigen Ammon,ialcwassers mit Sauerstoff oder soldrein. enthaltenden Gasen unter erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man in die, unter erhöhtem Druck, vorzugsweise in. Form einer strömenden, senkrechten Flüssigkeitssäule gehaltene Reaktionslösung das Gas in feinster Verteilung einbringt bzw. durch die Lösung hindurchführt, die oxydierte Lösung abzieht und eindampft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die feinste Verteilung des Sauerstoffs bzw. des, sauerstoffhaltigem Gases durch Eindüsen in, die zu oxydierende Flüssigkeit. bewirkt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verteilung des. Sauerstoffs bzw. des Sauerstoff enthaltenden Gases in der zu oxydierenden Flüssigkeit durch Einrühren in die strömende Flüssigkeit vornimmt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydatlion in Gegenwart feinkörniger Aktivkohle, insbesondere von einer Körnung unter o,2 mm, durchführt.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart geringer -Mengen katalyt:iisch wirkender Schwermetallsalze durchführt.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die feine Verteilung des oxydierenden Gaseis durch ein Optimum an, anwesender Kohlensäure unterstützt.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen t bis, 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation in der Nähe des Sied'epunktesi der Flüssigkeit durchführt. B.
  8. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine schwefelhaltige Ammonnaklösung solcher Konzen ;tration dem Verfahren unterwirft, die als eine konzentrierte, aber noch abziehbare oxydierte Lösung anfällt.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man dass zu oxydierende Ammoniakwasser und das oxydierende Gas im Gleichstrom oder Gegenstrom führt. io.
  10. Verfahren nach den Ansprüchen i bis, 9, dadurch gekennzeichnet, daß man Gas und Flüssigkeit in Stufen im Gleich- und/oder Gegenstrom zur Reaktion bringt. i i.
  11. Verfahren nach den Ansprüchen i bis i o, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionswärme durch Verdampfen d'er Kühlflüs igkeit gegebenenfalls, unier erhöhtem Druck abführt und den gewonnenen Dampf zum Eindampfen der oxydierten oder der zu oxydierenden Lösung benutzt.
  12. 12. Verfahren nasch den Ansprüchen i bis i i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionswärme durch Aufheizen einer Flüssigkeit im Wärmeaustausch abzieht.
  13. 13. Vorrichtung zur Durchführung des. Verfahrens nach den Ansprüchen i bis. 12, gekennzeichnet durch einen oder mehrere in einer Richtung von unter Druck stehenden Rohren durchzogene Druckkessel, die von der wärmeabführenden Flüssigkeit gespeist werden, während die Rohre von der Reaktionslösung zusammen mit dem oxydierenden. Gas durchströmt werden.
  14. 14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mach den Ansprüchen i bis 11 gekennzeichnet durch einen oder mehrere von unter Druck stehenden Rohren durchzogene; Druckkessel, die von, der Reaktionslösung und dem Sauerstoff abgebenden Gas durchströmt werden, während: die Druckrohre von der wärmeabführenden Flüssigkeit gespeist werden.
DEB17816A 1951-11-23 1951-11-23 Verfahren und Vorrichtung zur Oxydation von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser unter Gewinnuing von Ammoniumsulfat bzw. Ammoniumthiosulfat Expired DE902973C (de)

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