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Arbeitsverfahren für Verbund-Brennkraftm.aschinen Die Erfindung bezweckt
eine wesentliche Erhöhung des Wirkungsgrades von Brennkraftinaschinen. Diese Erhöhung
erhält man durch Einwirken auf diejenigen Faktoren, die in den Druck-Vo=umen- und
Temperatur-Entropie-Diagrammen die Arbeitsflächen vergrößern. Die beiden physikalischen
Hauptpunkte, auf die sich die Erfindung bezieht, sind einmal die Verkleinerung der
Verdichtungsarbeit und zum anderen die Vergrößerung der Verbrennungs- und Entspannungsarbeit.
Diese beiden Punkte können zu einem einzigen, nämlich die Vergrößerung der auf die
Triebkolben wirkenden wirksamen Drücke, zusammengefaßt werden. Die Erhöhung des
Wirkungsgrades kann man durch Beachtung der nachfolgenden acht Punkte erzielen r.
Die Verdichtung erfolgt in aufeinanderfolgenden Stufen in getrennten Räumen, gleichgültig
ob es sich um ein Gasgemisch oder um Luft handelt; z. Kühlung des Arbeitsmittels
nach den ersten Verdichtungsstufen; 3. verbesserte Kühlung des die Endverdichtung
und die Ausdehnung vornehmenden Kolbens, insbesondere durch Kühlung des Kolbens
im Innern durch das teilweise komprimierte und gekühlte Arbeitsmittel bzw. Luft
mit großer Geschwindigkeit; .4. teilweise oder vollständige Rückgewinnung der dem
Kolben bei seiner Kühlung entzogenen
Wärmemenge; 5. Ausdehnung
in mehreren Stufen in getrennten Räumen; 6. Austreiben der Restgase beim im Viertakt
arbeitenden Motorteil mittels Druckluft; 7. Verbrennung in mehreren Stufen in getrennten
Räumen; B. Gestaltung der Verbrennungsräume derart, daß im ersten eine augenblickliche
Verbrennung und eine teilweise Entspannung erfolgt, und daß im zweiten eine schnelle,
aber verhältnismäßig allmähliche Verbrennung und die vollständige Entspannung erfolgt-Erfindungsgemäß
erfolgt zur Anwendung der Mehrzahl der vorigen acht Punkte die Verdichtung in verschiedenen
hintereinandergeschalteten Räumen, wobei in der letzten Stufe nach dem klassischen
Viertaktzyklus gearbeitet wird. Andererseits erfolgt die Entspannung in zwei oder
drei verschiedenen, in Reihe geschalteten Räumen, wobei sich die einzelnen Entspannungsstufen
an die Anfangsentspannung des Viertaktzyklus anschließen.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine vorteilhafte Kombination
von verschiedenen Reglerbehältern mit den Verdichtungsstufen, die bezwecken: i.
die Aufnahme und Glättung der verdichteten Arbeitsmittel, 2. die Kühlung der Arbeitsmittel,
3. die Lenkung und Aufspeicherung der das Kolbeninnere kühlenden Mittel, ¢. die
Speisung der Einlaß- und Spülventile für die Austreibung der Restgase.
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Zur Verringerung der Verdichtungsarbeit und zur Erhöhung der Kolbenkühlung
werden die Arbeitsmittel vor ihrem Durchgang durch die Kolben in sogenannten vorderen
Regelbehältern gekühlt und nach ihrem Durchgang durch die Kolben in sogenannten
hinteren Regelbehältern wieder aufgefangen. die man gegebenenfalls zur Verringerung
des Volumens des Arbeitsmittels ebenfalls kühlen kann und die gegebenenfalls zur
Vergrößerung des Wirkungsgrades wärmeisoliert sein können. Man gewinnt so die von
den Kolben abgeführte Wärmemenge gemäß einem wichtigen Merkmal der Erfindung wieder
zurück.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert.
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Abb. i zeigt im Grundriß eine Einheitsgruppe einer Bauart des Verbundmotors
mit zwei nebeneinanderliegenden und auf dieselbe Kurbelwelle arbeitenden Kolben,
wobei der obere Teil des einen Zylinders auch als Verdichter dient; Abb. 2 ist ein
vertikaler gebrochener Schnitt durch den sogenannten Hochdruckzylinder auf der Seite
des Riegelbehälters 5 der Abb. i; Abb.3 ist ein gebrochener Vertikalschnitt durch
den sogenannten Niederdruckzylinder.auf der Seite des Riegelbehälters 6 der Abb.
i ; Abb. 4. ist ein vertikaler gebrochener Längsschnitt durch die gesamte Einheitsgruppe
der Abb. i ; Abb.5 zeigt den Grundriß der Einheitsgruppe eines Motors einer anderen
Bauart mit drei nebeneinanderliegenden, auf die gleiche Kurbelwelle arbeitenden
Zylindern, wobei die beiden Außenzylinder als Differentialzylinder gestaltet sind,
die mit ihrem unteren Teil als Verdichter und mit ihrem oberen Teil als Viertaktmotor
arbeiten, wobei der obere Teil des mittleren Zylinders im Zweitakt in den Entspannungsstufen
arbeitet; Abb. 6 ist ein vertikaler gebrochener Längsschnitt durch die gesamte Einheitsgruppe
der Abb. 5; Abb. 7 ist ein vertikaler gebrochener Querschnitt durch den .sogenannten
Hochdruckzylinder auf der Seite des Regelbehälters 5 der Abb. 5; Abb. 8 ist ein
vertikaler gebrochener Querschnitt durch den sogenannten Niederdruckzylinder ,auf
der Seite des Regelbehälters 6 der Abb. 5; Abb. 9 ist ein vertikaler Schnitt durch
den oberen Teil des ,aus verschiedenen Werkstoffen hergestellten Hochdruckkolbens,
wobei der Weg des kühlenden Arbeitsmittels durch Pfeile angedeutet ist; Abb. i o
ist ein Vertikalschnitt durch den Niederdruckzylinder, der die Lage der Verbindungsleitung
Zoo zeigt, durch die die beiden außenliegenden Teile des Regelbehälters 5 mit dem
mittleren Kolben verbunden sind; Abb. i i ist eine Seitenansicht, gesehen von der
Seite des Regelbehälters der Abb. 5, wobei im unteren Teil dieser Abbildung der
Behälter io7 durch den Behälter 177 .ersetzt ist; Abb.12 ist ein vertikaler gebrochener
Längsschnitt durch eine gesamte Einheitsgruppe der Abb. 5, wobei hier jedoch in
Abwandlung der Abb. 5 alle drei Kolben als Differentialkolben ausgebildet sind,
die im unteren Teil im Zweitakt als Verdichter arbeiten, während die oberen Teile
der beiden außenliegenden Kolben als Viertaktmotor und der obere Teil des mittleren
Kolbens im Zweitakt in den Entspannungsstufen arbeitet, wobei man an der letzteren
Stelle zur Hebung der Entspannungskurven noch einen mechanischen Brennstoffinjektor
anordnen kann; Abb.13 ist eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Einlaß-
und Förderverhältnisse im unteren Teil des mittleren Zylinders; Abb. 14 ist ein
vertikaler gebrochener Querschnitt gemäß der Linie A-0 der Abb. 13, der die Einlaßverhältnisse
am unteren Teil des mittleren Zylinders zeigt; Abb. 15 ist ein vertikaler gebrochener
Querschnitt gemäß der Linie B-C-O-D@ der Abb. 13, der den Auslaß des unteren Teils
des mittleren Zylinders sowie die Durchströmung des oberen Kolbenteils des mittleren
Zylinders zeigt; Abb. 16 ist ein vertikaler Querschnitt durch den Niederdruckzylinder,
der die Anordnung von gewissen Verbindungsleitungen zeigt; Abb.17 zeigt das Umlaufschema
der Arbeits-und Spülmittel bei der Bauart gemäß Abb. 5; Abb. 18 zeigt übereinandergedeckt
die schematischen Druck-Volumen-Arbeitsdiagramme für einen Viertakt-Dieselmotor
(Spalte I) und eine erfindungsgemäße Verbund-Brennkraftmaschine der in Abb. 5 dargestellten
Bauart (Spalte II), wobei charakteristische Punkte der Diagramme mit Zahlen bezeichnet
werden, deren Verbindungslinien sich auf die verschiedenen Takte beziehen.
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Die beiden erwähnten Bauarten können ferner noch zu einer dritten
Bauart kombiniert werden.
Die Kühlung der K:>Iben, wodurch diese
hohe Drücke aushalten können, sowie die Austreibung der Restgase, die die vorverdichteten
heißen Arbeitsmittel vorzeitig zur Entzündung bringen können, sind bei den erfindungsgemäßen
Verbundmaschinen unerläßlich.
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Zur Verwirklichung des Erfindungsgegenstandes braucht man sehr viel
größere Verdichtungsverhältnisse, als sonst üblich, beispielsweise etwa 3o: i, so
daß man die mit größerem Arbeitsaufwand verbundenen adiabatischen Verdichtungen
verlassen und sich soweit wie möglich den isothermischen Verdichtungen anzunähern
hat.
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Die Notwendigkeit, die Verdichtungen und die Entspannungen unter möglichst
günstigen Bedingungen vorzunehmen, verlangt die Durchführung derselben allmählich
in getrennten Räumen in aufeinanderfolgenden Stufen. Dieser doppelte Zwang zur Verringerung
der Verdichtungsarbeit und zur Vergrößerung des schließlichen Verdichtungsdrucks
führte dazu, einmal die Arbeitsmittel nach einer jeden der ersten Verdichtungsstufen
zu kühlen, zum andern hierfür verschiedene Regelbehälter vorzusehen, die in den
Strömungsverlauf eingeschaltet sind, und ferner vier verschiedene Modelle von erfindungsgemäßen
Verbund-Brennkraftmaschinen auszubilden, die je nach der Leistung gewählt werden.
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ModellA: Bei dieser Bauart erfolgt die vollständige Verdichtung der
Arbeitsmittel allmählich in zwei verschiedenen Räumen und in zwei aufeinanderfolgenden
Stufen mit Kühlung nach der ersten Verdichtungsstufe. Die Entspannung erfolgt ebenfalls
in zwei verschiedenen Räumen und in zwei aufeinanderfolgenden Stufen.
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Modell B: Bei dieser Bauart erfolgt die vollständige Verdichtung in
drei Räumen und in drei Stufen mit Kühlung nach jeder der beiden ersten Stufen.
Die Entspannung erfolgt in ;w--i verschiedenen Räumen und in zwei aufeinanderfolgenden
Stufen.
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'Modell C : Bei dieser Bauart erfolgt die Verdichtung in vier Räumen
und in vier Stufen mit Kühlung während oder nach jeder der drei ersten Stufen. Die
Entspannung erfolgt entweder zweistufig in zwei Räumen oder dreistufig in drei Räumen.
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Modell D : Bei dieser Bauart erfolgt die Verdichtung fünfstufig in
fünf Räumen mit Kühlung während oder nach jeder der vier ersten Verdichtungsstufen.
Die Entspannung erfolgt dreistufig in drei verschiedenen Räumen.
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Die in den Abb. i bis ,4 dargestellte Einheitsgruppe eines Verbundmotors
der ersterwähnten Bauart wird durch einen als Hochdruckzylinder gekennzeichneten,
im Viertakt arbeitenden Motorzylinder g mit kleiner Bohrung und durch einen danebenliegenden,
als Niederdruckzylinder gekennzeichneten, während zweier Takte als Verdichter und
während zweier Takte als Entspanner arbeitenden Zylinder 68 mit großer Bohrung gebildet.
Die Zylinder liegen in Reihe und arbeiten auf dieselbe Kurbelwelle, wobei die Kurbelwellenkröpfungen
des Hochdruckkolbens und des Niederdruckkolbens um iSo° versetzt sind. Ein durch
Flüssigkeitsumlauf gekühlter Regelbehälter 5 ist im Strömungsverlauf vor den Motorzylindern
an der linken Seite der Einheitsgruppe angeordnet, während ein weiterer Regelbehälter
6, der im Strömungsverlauf unmittelbar hinter den Motorzylindern liegt, an der rechten
Seite dieser Einheitsgruppe angeordnet ist.
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Im Zylinderkopf des Niederdruckzylinders ist ein Einlaßventil 52 (Abb.
i und 4), ein Auslaßventil 56 (Abb. i), ein Einlaßventil 53 (Abb. i und 4) für die
vom Hochdruckzylinder 9 (Abb. i, a und 4) kommenden Gase und ein Auslaßventil 55
(Abb. i und 3) für die entspannten Gase angeordnet.
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Der Zylinderkopf des Hochdruckzylinders enthält eine Ausnehmung für
einen mechanischen Brennstoffinjektor 69 (Abb. i und 4), der durch den Kanal 54
(Abb. i und 4) mit dem Ventil 53 in Verbindung steht. Dieser Kanal 54 bildet mit
dem die beiden Zylinder verbindenden Kanal und mit dem über dem Hochdruckkolben
vorhandenen Raum die Verbrennungskammer bzw. Explosionskammer. Im Zylinderkopf des
Hochdruckzylinders ist ferner ein Einlaßventil 14 (Abb. i) für die Brennstoffzufuhr
und gegebenenfalls ein weiteres Einiaßventil 25 (Abb. i und a) für Druckluft
zur Inbetriebsetzung usw. vorgesehen. Gewisse Ventile müssen durch einen Druckölumlauf
gekühlt werden.
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Der Regelbehälter 6 ist mit dem Einlaßventil 14 (Abb. i) des Hochdruckzylinders
durch die Verbindungsleitung 13 (Abb. i und 3) und der obere Teil des Regelbehälters
5 (Abb. i und z) durch eine Verbindungsleitung 57 (Abb. i) mit dem Auslaßventil
56 (Abb. i) des Niederdruckzylinders verbunden.
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Der obere innere Teil 4 (Abb. z und 3) eines jeden Kolbens ist von
seinem unteren Teil isoliert und als Kühlraum ausgestaltet, dessen Wärmeübergangsflächen
durch aus einem Werkstoff großer Wärmeleitfähigkeit bestehenden Rippen vergrößert
sind.
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In den Zylindern und deren Laufbuchsen sind zwei diametral gegenüberliegende
Öffnungen 8 (Abb. z und 3) vorgesehen, durch die der untere Teil des Regelbehälters
5, wenn der Kolben seine untere Totlage erreicht hat, über die korrespondierenden
öffnungen 7 und den Kühlraum des Kolbens mit dem unteren Teil des Regelbehälters
6 verbunden wird.
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Die Arbeitsweise ist bei der soeben beschriebenen Motorbauart folgendermaßen:
Das Arbeitsmittel tritt durch die Kammer 5 i (Abb. i und 4) und das Ventil
52 in den oberen Teil des dann als Verdichter arbeitenden Niederdruckzylinders
und dann über das Ventil 56 und die Leitung 57 in den oberen Teil des Regelbehälters
5 (Abb. i und z).
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Im Regelbehälter 5, in dem das vorverdichtete Arbeitsmittel gekühlt
wird, läuft das Kühlwasser im Gegenstrom zum Arbeitsmittel um. In der unteren Totlage
des Kolbens wird dieser dann durch das hindurchströmende Arbeitsmittel gekühlt,
das seinerseits erwärmt wird.
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Der Arbeitszyklus des Hochdruckzylinders ist derart, daß beim ersten
Takt angesaugt und beim zweiten Takt als letzte Verdichtungsstufe verdichtet
wird.
Beim dritten Takt erfolgt die Verbrennung und die erste Stufe der Entspannung, zu
dessen Ende sich das Ventil 53 (Abb. i und 4.) schnell öffnet, worauf dann im vierten
Takt die noch nicht vollständig entspannten Gase über die Verbindungsleitung 5.4
und das Einlaßventil 53 in den oberen Teil des Niederdruckzylinders ausgestoßen
werden.
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Der Niederdruckzylinder vervollständigt während des anschließenden
Taktes die im Hochdruckzylinder begonnene Entspannung und fördert dann während des
nachfolgenden Taktes die entspannten Gase über das Auslaßventil 55 (Abb. i und 3)
und die Leitung 58 ins Freie. Daraufhin arbeitet der Niederdruckzylinder wieder
zwei Takte als Volverdichter. Die Taktfolge ist also derart, wenn man vom Viertakt
im Hochdruckzylinder ausgeht, daß während der beiden ersten Takte des Hochdruckzylinders
der Niederdruckzylinder als Entspanner und während der beiden letzten Takte des
Hochdruckzylinders der Niederdruckzylinder als Vorverdichter arbeitet.
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Die aus den Kolben bei ihrer Kühlung abgeführte Wärmemenge wird im
Hochdruckzylinder 9 (Abb. i, a und 4.) zurückgewonnen, der über die Leitung 13 (Abb.
i und 3) und das Ventil 14 aus dem Regelbehälter 6 mit vorverdichtetem, erwärmtem
Brennstoff gespeist wird.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung ist also ersichtlich, daß bei
dieser vorhin beschriebenen Motorbauart die ersten fünf von den acht den Wirkungsgrad
erhöhenden Punkten berücksichtigt sind.
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Bei der nachfolgend beschriebenen Motorbauart wird außerdem noch der
sechste Punkt berücksichtigt, wodurch die wirksamen Drücke über die der vorhin beschriebenen
Bauart hinaus vergrößert werden. Es sind hierbei je Einheitsgruppe zwei oben einen
geringeren Durchmesser au`w,-isende Differentialzylinder vorhanden, deren obere
Teile als Viertaktmotor und deren untere Teile als Zweitaktverdichter .arbeiten.
Diese sogenannten Hochdruckzylinder sind beiderseits eines dritten, oben einen größeren
Durchmesser aufweisenden Differentialzylinders angeordnet, der im oberen Teil Kfls
Zweitakt-Entspanner und im unteren Teil als Zweitakt-Verdichter arbeitet und als
Niederdruckzylinder gekennzeichnet ist. Diese Bauart hat noch den Vorteil, daß für
die Lagerung der Pleuelstange im unteren erweiterten Teil der Hochdruckkolben ausreichend
Platz vorhanden ist.
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Die beiden Hochdruckzylinder 9 (Abb. 5 und 7 ) und der Niederdruckzylinder
7? (Abb. 5 und 8) sind in Reihe angeordnet, und .alle drei Kolben arbeiten auf dieselbe
Kurbelwelle. Die beiden Hochdruckkolben i (Abb. 6) arbeiten auf gleichgelagerte
Kurbe:wellenkröpfungen; die oberen Teile der Hochdruckzylinder arbeiten jedoch hinsichtlich
des Arbeitszyklus um 36o° versetzt. Die Kurbelwellenkröpfung des Niederdruckkolbens
i" ist gegenüber denen der beiden Hochdruckkolben um i8o° versetzt.
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Der Zylinderkopf eines jeden Hochdruckzylinders weist ein Einlaßventil
14 (Abb. 5, 6 und 12) für die Zufuhr des Brennstoffes und ein Einlaßventil
; 4. (Abb. 5 bis 7) für die für die Luftspülung erforderliche Druckluft auf. Das
Einlaßventil74 wird vor dem Ende des vierten Taktes schnell geöffnet und bei Beginn
des ersten Taktes schnell geschlossen, so daß eine kräftige Luftspülung die heißen
Restgase abführt.
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B.-i Motoren mit Brennstoffeinspritzung wird in einer entsprechenden
Aussparung ein mechanischer Brennstoffinjektor 173 (Abb. 12) untergebracht, der
bei Vergasermotoren durch einen entsprechenden Stöpsel ersetzt wird, wobei dann
in einer entsprechenden Ausnehmung eine Zündkerze 174 -(Abb. 12) vorgesehen ist,
die sonst durch einen entsprechenden Stöpsel ersetzt wird.
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Im Zylinderkopf des Niederdruckzylinders sind zwei Einlaßventile 53
(Abb. 5 und 12) für die heißen Gase und ein Auslaßventi155 (Abb.5 und 8) und gegebenenfalls
ein mechanischer Brennstoffinjektor 175 (Abb. 5 und 16) angeordnet. Die Ausnehmung
eines jeden Injektors 173 ist mit der Ausnehmung für das entsprechende Ventil
53 durch einen Kanal 54 (Abb. 5 und 12) verbunden.
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Bei Motoren kleiner Leistung werden die Kolben wie bei der ersten
bereits beschriebenen Motorbauart durch ein Hindurchströmen der vorverdichteten
und abgekühlten Arbeitsmittel durch die oberen Teile der Zylinder und Kolben gekühlt,
während bei Motoren mittlerer und großer Leistung das ganze Arbeitsmittel für die
Kühlung der oberen Teile der Hochdruckkolben vorbehalten ist. Der obere Teil des
Niederdruckkolbens wird dann durch hindurchströmende Druckluft gekühlt, die von
einem über ein Getriebe mit der Motorwelle gekuppelten Turbokompressor erzeugt wird,
dessen Turbine durch die vom Niederdruckzylinder kommenden Auspuffgase betätigt
wird, so daß die in den Auspuffgasen noch verfügbare Energie u. a. zur Erhöhung
der Kolbenkühlung ausgenutzt wird.
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Bei Bauarten für geringere Leistungen sind nur die äußeren Zylinder,
jedoch nicht der mittlere Niederdruckzylinder als Differentialzylinder ausgebildet
(Abb.6).
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Der Einlaß in einen unteren Verdichter, beispielsweise in den linken
Verdichter der Abb.6, erfolgt durch ein selbsttätiges Ventil i56 (Abb. 5) aus der
Atmosphäre oder einem Vergaser oder Zerstäuber, je nachdem, was als Arbeitsmittel
dient. Der Auslaß erfolgt ebenfalls durch ein dem Einlaßventil 156 benachbartes
selbsttätiges Ventil i55. Der Einlaß zum anderen Verdichter (der rechte der Abb.
6) erfolgt durch eine Öffnung i i i (Abb. 7 und i i), welche in der unteren Kolbentotlage
die Verbindung zu Atmosphäre schafft. Der Auslaß dieses Verdichters erfolgt über
zwei Ventile 157, 158 (Abb. 5), die bei Motoren mit Brennstoffeinspritzung getrennte
Verbindungen zu verschiedenen Motorteilen schaffen.
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Für mittlere und große Leistungen benutzt man eine Anordnung gemäß
dem erwähnten Modell B, bei dem der mittlere Differentialzylinder am unteren Teil
und die Hochdruckzylinder am oberen Teil einen kleineren Durchmesser aufweisen (Abb.
1-2,
14 und 15). Die gleichzeitige Benutzung dieser beiden Arten
von Differentialzylindern bietet große mechanische und sich auf die Verdichtung
beziehende Vorteile und ist ein charakteristischer Zug dieser Motorbauart.
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Der Einlaß in den unteren Verdichter des Niederdruckzylinders erfolgt
wiederum durch eine in der Zylinderwand angeordnete Öffnung i i i (Abb. 14), die
in der oberen Kolbentotlage freigegeben wird, so daß durch die Leitung 171 das bereits
vorverdichtete und abgekühlte Arbeitsmittel aus dem Regelbehälter einströmen kann.
Der Auslaß erfolgt durch einen Kanal 153 über ein in der Ausnehmung 154 (Abb.
15) untergebrachtes selbsttätiges Ventil und über die Verbindungsleitung 173 zum
Regelbehälter 5.
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Zwischen den verschiedenen Verdichtungsstufen sind durch Flüssigkeitsumlauf
gekühlte Regelbehälter einzuschalten, wodurch die Verdichtungsarbeit verringert
wird. Die Regelbehälter nehmen die von der vorherigen Verdichtungsstufe ankommenden
Arbeitsmittel auf, speichern sie, glätten die Druckschwankungen und kühlen sie,
wonach sie dann die Kolben durchströmen und in den nächsten Regelbehälter gelangen,
von dem sie dann der nächsten Verdichtungsstufe, beispielsweise dem oberen Teil
des Hochdruckzylinders, zugeführt werden.
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Bei Vergasermotoren müssen selbstverständlich für die zur Luftspülung
erforderliche Druckluft getrennte Regelbehälter vorgesehen sein. Dasselbe gilt für
die zur Kühlung des Niederdruckzylinders erforderliche Druckluft, welche einen kleineren
Druck als die der Luftspülung dienende hat. Ferner können noch weitere Regelbehälter
vorgesehen sein, die als Verteiler für die von den verschiedenen Verdichtern geförderten
Arbeitsmittel auf verschiedene Teile des Motors sowie zu ihrem Auslaß ins Freie
dienen.
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Die Arbeitsweise dieser Motorbauart ist wie folgt: Die Verdichtung
erfolgt in den durch die unteren Teile der Motorzylinder gebildeten Verdichtern,
von wo aus in einem oder mehreren längs der Leitung angeordneten Regelbehältern
gekühlt und dann im Regelbehälter 5 (Abb. 5 und 7), der im Strömungsverlauf unmittelbar
vor den drei Motorzylindern angeordnet ist, aufgespeichert wird. In den unteren
Totlagen der Kolben werden diese von den vorverdichteten und gekühlten Arbeitsmitteln
wie bei der vorher beschriebenen Motorbauart zur Kühlung durchströmt. Ein im Strömungsverlauf
unmittelbar hinter den drei Motorzylindern angeordneter weiterer Regelbehälter 6
(Abb. 5 und 8) dient als Auffangbehälter für das erhitzte Arbeitsmittel.
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Die beiden Hochdruckzylinder 9 (Abb. 6 und 7) arbeiten im Viertakt
und werden aus dem Regelbehälter 6 (Abb. 5 und 8) über die Ventile 14 (Abb. 5 und
6) und die Leitungen 13 (Abb. 5 und 8) gespeist. Sie nehmen nur einen geringen Bruchteil
der Entspannung vor.
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Gegen das Ende ihres dritten Taktes, der die; erste Stufe der Entspannung
darstellt, öffnet sich eines der Einlaßventile 53 (Abb. 5 und 6) des Niederdruckzylinders
sehr schnell und bleibt während eines großen Teils des vierten Taktes eines der
Hochdruckzylinder offen, der dem ersten Takt des entsprechenden Niederdruckzylinders
entspricht. Hierbei wird im Niederdruckzylinder die im Hochdruckzylinder begonnene
Entspannung vollendet, und im nächsten Takt werden die heißen Abgase über das Ventil
55 (Abb. 5 und 8) und die Leitung 73 ins Freie oder zu einem Turbokompressor abgeführt.
Der im Zweitakt arbeitende obere Teil des Niederdruckzylinders 72 (Abb. 5,
6, 8) vollendet abwechselnd die in den beiden zugehörigen Hochdruckzylindern (Abb.
6 und 7) jeweils begonnenen Entspannungen.
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Nachfolgend werden einige Anwendungsbeispiele angeführt.
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i. Gasmotor nach ModellA: Es sind hierbei die in den Abb. 5 bis i
i dargestellten Teile zu berücksichtigen. Der obere Teil des Niederdruckzylinders
arbeitet als Entspanner; er hat im unteren Teil den gleichen Durchmesser wie oben.
Bei diesem Anwendungsbeispiel sind die mit den Bezugszeichen 161, 162, 113 und 107
versehenen Teile der Abb. i i und 16 und der untere Teil der Abb. i i auszuscheiden.
Vor den Kolben ist .ferner nur ein einziger Regelbehälter 5 zu berücksichtigen,
der durch die beiden Zwischenwände I 17 (Abb. 5 und i i) unterteilt ist, so daß
so zwei außenliegende Abteilungen 5 für die Aufnahme, Kühlung, Druckglättung und
die Verteilung der vorverdichteten Arbeitsmittel und eine mittlere Abteilung 77
(Abb. ii) für die Aufnahme, Kühlung, Druckglättung und Verteilung der zur Luftspülung
erforderlichen Druckluft geschaffen werden.
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Der linke untere Verdichter wird über ein selbsttätiges Einlaßventil
156 (Abb. 5) mit dem gasförmigen Brennstoff gespeist. über das Auslaßventil 155
erfolgt über die Leitung 12 (Abb. 5, 7 und i i) die Verbindung mit den oberen Teilen
der beiden außenliegenden Abteilungen des Regelbehälters 5.
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Der rechte untere Verdichter wird über die Öffnung i i i (Abb. 7 und
i i) mit Außenluft gespeist und fördert die verdichtete Luft durch ein erstes Ventil
157 (Abb. I I) und eine Leitung i 6o in die oberen Teile der außenliegenden
Abteilungen des Regelbehälters 5, wo sich diese Luft mit den bereits durch den linken
unteren Verdichter in diese Abteilungen geförderten verdichteten Speisegasen mischt.
Durch ein zweites Ventil 158 und eine Leitung 159 fördert er die für die
Luftspülung erforderliche Druckluft in die mittlere Abteilung 77.
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Die beiden außenliegenden Abteilungen des Regelbehälters 5 sind durch
eine Leitung Zoo (Abb. i o) verbunden, die an der rechten Innenseite der mittleren
Abteilung 77 angeordnet ist. Die Verbindungsleitung ist reichlich bemessen und stützt
sich auf die beiden Zwischenwände 117 (Abb. 5) und ist in der Mitte mit der auf
der linken Seite des Niederdruckzylinders liegenden Öffnung 8 verbunden, welche
die Durchströmung des oberen Kolbenteils in der unteren Totlage gestattet. Eine
Leitung 13 (Abb. 5 und 8) verbindet den Regelbehälter 6 mit dem Einlaßventi114 des
Hochdruckzylinders. Zwei
Leitungen 114 (Abb. i z) verbinden die
mittlere Abteilung 77 mit den Einlaßventilen 7,4 (Abb. 5 und 6) für die Luftspülung,
die sich plötzlich vor dem Ende des vierten Taktes öffnen, so daß die aus der Abteilung
77 kommende Druckluft die heißen Restgase durch die Leitungen 54 (Abb. 6) und die
Ventile 53 und 5 5 (Abb. 6 und 5) austreibt.
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2. :Motor mit Brennstoffeinspritzung nach Modell A: Bei dieser Motorbauart
dient als Arbeitsmittel nur Luft, so daß keine getrennten Regelbehälter und Verbindungsleitungen
für gasförmigen Brennstoff und Luftspülung erforderlich sind, wodurch folgende Vereinfachungen
vorgenommen werden können: Der rechte untere Verdichter ist wie der untere linke
Verdichter zu behandeln, so daß bei ihm die Zufuhrleitungen i io und i i i (Abb.
7 und i i) sowie die Leitungen 159 und i 6o fortfallen, welche durch eine der Leitung
12 analoge Leitung ersetzt werden. Ferner können die Zwischenwände 117 (Abb. 5 und
i i) und die durch sie geschaffene Unterteilung des Regelbehälters 5, die Ventile
74 (Abb. 5 und 7) für die Luftspülung und ihre Steuerorgane, die die mittlere Abteilung
77 mit dem Ventil 74 verbindenden Leitungen 114 sowie die die Außenabteilungen 5
(Abb. i) mit der Einlaßöffnung 8 (Abb. 8) des Niederdruckzylinders verbindende Leitung
Zoo (Abb. i o) fortfallen. Wenn man trotzdem .eine Luftspülung vornehmen will, braucht
man nur die unteren Verdichter geeignet zu bemessen und den Einlaßventilen 14 (Abb.
5 und 6) eine geeignete Voreilung zu geben.
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3. Gasmotor nach Modell B : Zum Übergang vom Modell A auf das Modell
B sind nur folgende Veränderungen vorzunehmen: Es ist ein Verdichter durch Ausbildung
des mittleren Druckzylinders als Differentialverdichter hinzuzufügen. Ferner ordnet
man vor dem Regelbehälter 5 (Abb. 5, 7 und i i ) und unterhalb desselben einen neuen
Regelbehälter 177 (Abb. 16) mit senkrechten Zwischenwänden 117 (Abb. i i) an, durch
die zwei außenliegende Abteilungen 177 für die Aufspeicherung und Kühlung des Arbeitsmittels
sowie eine mittlere Abteilung 77 für die Aufspeicherung und Kühlung der zur Luftspülung
erforderlichen Druckluft ,geschaffen werden.
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Der untere Verdichter des Niederdruckzylinders gestattet die Zufuhr
der Arbeitsmittel erst dann, wenn sie eine erste Verdichtung in den unteren Verdichtern
der Hochdruckzylinder und eine erste Abkühlung in den außenliegenden Abteilungen
177 (Abb. i i) des hinzugefügten Regelbehälters erfahren haben. Nach einer zweiten
Verdichtung im unteren Verdichter des Niederdruckzylinders werden die Arbeitsmittel
zur zweiten Abkühlung in den Regelbehälter 5 (Abb. i i bis 16) gefördert, der nicht
unterteilt ist. Die unteren Verdichter der Hochdruckzylinder fördern also nicht
in den Regelbehälter 5, sondern über den Leitungen 12, 159 und i 6o (Abb. i i) ähnliche,
aber verschieden geneigte Leitungen in die entsprechenden Abteilungen des neuen
Regelbehälters 177 (Abb. i i), dessen beide außenliegende Abteilungen untereinander
durch eine reichlich bemessene Leitung Zoo (Abb. i o) verbunden sind, die an der
rechten unteren Ecke der Abteilung 77 (Abb. i i) angeordnet ist und sich auf den
beiden Zwischenwänden 117 abstützt. Diese Verbindungsleitung besitzt keine mittlere
Öffnung, sondern dient lediglich zum Ausgleich der beiden Außenabteilungen 177.
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Der Niederdruckverdichter wird aus den außenliegenden Abteilungen
177 über die Leitung 171 (Abb. 14 und i i) und die Öffnung i i i gespeist, wobei
die Leitung 171 die Verbindung zwischen der Öffnung i i i und einer der außenliegenden
Abteilungen 177 schafft. Dieser untere Niederdruckverdichter fördert über den Kanal
153 (Abb.15), über ein in einer Ausnehmung 154 untergebrachtes selbsttätiges
Auslaßventil und die Leitung 173 in den Regelbehälter 5.
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Das Modell B hat den Vorteil, daß man sich durch die zusätzliche Verdichtungsstufe
und infolge der Kühlung nach der .ersten und zweiten Verdichtungsstufe der isothermischen
Verdichtung noch mehr nähert, wodurch die Verdichtungsarbeit verringert wird. Ferner
ist die Dichte der die Kolben durchströmenden Arbeitsmittel größer, was sich in
einer besseren Kühlung der Kolben und in einer höheren Temperatur des Arbeitsmittels
nach dem Durchgang durch die Kolben äußert. Hinzu kommt noch, daß wegen der höheren
Temperatur und größeren Dichte der in den oberen Teilen der Hochdruckzylinder bei
den Endverdichtungen zu erzielende Verdichtungsgrad beträchtlich verringert wird,
was deshalb besonders vorteilhaft ist, weil hierbei die kostspieligste und größte
Verdichtungsarbeit zu leisten ist. Weiterhin erfolgt die Rückgewinnung der aus mechanischen
Gründen ,aus den Kolben abzuführenden Wärme unter ausgezeichneten Bedingungen.
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4. Motor mit Brennstoffeinspritzung nach Modell B Hierfür gelten die
gleichen Angaben wie die für das entsprechende Anwendungsbeispiel nach Modell A
gemachten.
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5. Gasmotor nach Modell C : Zum Übergang vom Modell B zum Modell C
sind nur folgende Veränderungen vorzunehmen: Man kuppelt mit der Hauptwelle des
Motors über ein Getriebe einen Turbokompressor, dessen Turbine mit den vorn oberen
Teil des Niederdruckzylinders kommenden Abgasen gespeist wird. Ferner fügt man an
der linken Seite des Modells B an einer geeigneten Stelle unterhalb des Regelbehälters
177 einen Regelbehälter i o7 (Abb. 7 und i i) hinzu, der gegebenenfalls durch einen
Flüssigkeitsumlauf gekühlt wird und durch eine geeignete Leitung, von der in den
Abb. 5 und 7 ein Ende 163 sichtbar ist, von dem erwähnten umlaufenden Verdichter
mit Druckluft gespeist wird. Diese aufgespeicherte und gekühlte Druckluft dient
einerseits zur Verbesserung des Wirkungsgrades der Verdichtung und andererseits
zur Kühlung des oberen Teils des Niederdruckkolbens.
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Eine Verbesserung des Wirkungsgrades der Verdichtung erhält man dadurch,
daß man durch eine nicht dargestellte Leitung den Regelbehälter 107 (Abb. 7 und
i i) mit der dem Einlaßventil 156 (Abb. 5) des unteren Verdichters des linken Hochdruckzylinders
das
Gasgemisch zuführenden Vorrichtung verbindet, so daß dieser Zylinder mit vorverdichteter
gekühlter Luft gespeist wird.
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Zur Kühlung des oberen Teils des Niederdruckkolbens ordnet man gemäß
den Abb. 7 und 8 vom Regelbehälter 107 ausgehend die Verbindungsleitungen
161 und 162, die Kanäle 8 und die Leitung 113 durch die Regelbehälter 5 und 6 hindurchgehend
an, so daß der Niederdruckkolben in seiner unteren Totlage durch einen starken Strom
hindurchströmender kalter Druckluft gekühlt wird. Hierdurch hängt die Kühlung des
Niederdruckkolbens also nicht mehr von dem Arbeitsmittel ab, sondern vom Volumen
und von der Dichte der vom umlaufenden Verdichter geförderten Luft, was durch geeignete
konstruktive Maßnahmen beliebig beeinflußt werden kann. Die gesamten Arbeitsmittel
stehen somit für eine erhöhte Kühlung der Hochdruckkolben zur Verfügung.
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Durch die Verdichtung in vier Stufen mit Kühlung nach jeder der drei
ersten Stufen hat man sich der isothermischen Verdichtung noch mehr genähert. Die
Entspannung erfolgt dreistufig in drei getrennten Räumen, wobei man unter den bestmöglichen
Bedingungen einen großen Teil der im Abgas enthaltenen Wärme zurückgewinnen kann.
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6. Motor mit Brennstoffeinspritzung nach Modell C Hierfür gelten die
gleichen Angaben wie die für die entsprechenden Anwendungsbeispiele nach den Modellen
A und B gemachten.
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7. Kombinierter Motor mit Zylindern, die als Gasmotor arbeiten, und
mit einem mit Brennstoffeinspritzung arbeitenden Zylinder innerhalb der gleichen
Einheitsgruppe: Beispielsweise kann es zweckmäßig sein, die Hochdruckzylinder als
Gasmotor und den Niederdruckzylinder mit Brennstoffeinspritzung arbeiten zu lassen.
Hierzu wird im Zylinderkopf des Niederdruckzylinders ein mechanischer Brennstoffinjektor
175 (Abb. 5 und 16) angeordnet, der zur bestimmten Zeit in den oberen Teil des Niederdruckzylinders
eine feinzerstäubte Brennstoffmenge einspritzt, so daß der obere Teil des Niederdruckzylinders
während eines Bruchteils seines ersten Taktes als Entspanner und während des größten
Teils seines ersten Taktes als Dieselmotor arbeitet. Hierdurch wird die Entspannungskurve
des Niederdruckzylinders angehoben und infolgedessen die Masseleistung vergrößert
und ferner die Verdichtungsarbeit verringert, denn die zur Entzündung des Brennstoffes
erforderlichen hohen Temperaturen werden nicht mehr durch die Komprimierung des
die Verbrennung fördernden Stoffes, sondern durch die Verbrennung eines Gasgemisches
erhalten, das reich an dem die Verbrennung fördernden Stoff und arm an Brennstoff
ist, wobei die hohen Temperaturen dieses Gemisches bestmöglich ausgenutzt werden.
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Man sieht, daß bei diesem Anwendungsbeispiel also sämtliche acht eingangs
erwähnten Punkte berücksichtigt sind; man kann jedoch noch weitere Verbundanordnungen
herstellen, indem man in besonderer Weise gewisse Teile der beschriebenen Motorbauarten
kombiniert. Als Beispiel wird nachstehend eine einfache und wirkungsvolle, aus zwei
Differentialzylindern bestehende Verbundanordnung beschrieben, bei der die oberen
Zylinderräume in der für die erste Motorbauart (Abb. i bis q.) angegebenen Weise
und die unteren Zylinderräume in der für die zweite Motorbauart (Abb. 12 bis 16)
angegebenen Weise ausgebildet sind, wobei der Hochdruckkolben oben und der Niederdruckkolben
unten einen kleineren Durchmesser aufweisen.
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Man erhält so eine Einheitsverbundgruppe, die nur zwei Zylinder, aber
vier unabhängige Verdichter aufweist, von denen der erste durch den oberen Raum
des Niederdruckzylinders, der zweite durch den unteren Raum des Hochdruckzylinders,
der dritte durch den unteren Raum des Niederdruckzylinders und der vierte durch
den oberen Raum des Hochdruckzylinders gebildet wird.
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Als Motor mit Brennstoffeinspritzung fördern der erste und der dritte
Verdichter parallel in einen einzigen Regelbehälter 177 (Abb. i i ), aus dem der
zweite Verdichter gespeist wird und der in den Regelbehälter 5 (Abb. i i) fördert,
wo ein zweites Mal gekühlt wird und dann nach Kühlung der Kolben der obere Teil
des Hochdruckzylinders gespeist wird.
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Als Gasmotor besteht nur der Unterschied, daß der dritte Verdichter
statt in den Regelbehälter 177 in den Regelbehälter 77 (Abb. i i) fördert, indem
die Druckluft für die Luftspülung aufgespeichert wird.
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Bei dieser besonderen Verbundanordnung erfolgt die Gesamtverdichtung
des Arbeitsmittels dreistufig mit Kühlung nach den beiden ersten Stufen, und wenn
man beim Arbeiten als Motor mit Brennstoffeinspritzung einen umlaufenden Turbokompressor
hinzufügt, kann diese Motorbauart gemäß Modell D arbeiten.
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Die stufenweise Verdichtung des Arbeitsmittels erfolgt längs des Zufuhrweges
in Richtung von vorn nach hinten, wobei die erste im mit der Turbine verbundenen
umlaufenden Verdichter, die zweite im oberen Teil des Niederdruckzylinders, die
dritte im unteren Teil des Hochdruckzylinders, die vierte im unteren Teil des Niederdruckzylinders
und die fünfte im oberen Teil des Hochdruckzylinders stattfindet.
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Jeder Verdichter fördert in einen Regelbehälter, der durch Flüssigkeitsumlauf
gekühlt wird und den nächsten Verdichter speist; nur der umlaufende Verdichter kann
eine Ausnahme bilden, wobei hier durch Luftumlauf im Verdichter selbst gekühlt werden
kann.
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Von der stufenweisen Entspannung erfolgt die erste Stufe im oberen
Teil des Hochdruckzylinders, die zweite im oberen Teil des Niederdruckzylinders
und die dritte in der Turbine des umlaufenden Turbokompressoraggregats.
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Die Verdichtung erfolgt also fünfstufig in fünf verschiedenen Räumen
mit Kühlung während oder nach jeder der ersten vier Stufen, während die Entspannung
dreistufig in drei getrennten Räumen stattfindet.
Man erkennt aus
den besonderen Merkmalen dieser dritten Motorbauart, daß die Gesamtverdichtung genügend
regelmäßig auf alle verfügbaren Verdichter aufgeteilt werden kann. Vorteilhaft ist
auch die vollständige Rückgewinnung der sonst bei der Kolbenkühlung gewöhnlicher
Motoren abgeführten Wärmemenge. Die gleiche zyklische Gleichmäßigkeit könnte man
mit Motoren der zweiten Bauart nur durch Kupplung mit einer zweiten Einheitsgruppe
der dritten Bauart erzielen. Wenn auch die soeben beschriebene dritte Bauart komplizierter
ist, so ist sie doch für Motoren großer Leistung mit großen Vorteilen verbunden,
die u. a. in einer Verringerung der Verdichtungsarbeit und in einer besseren Kolbenkühlung
liegen, wobei übrigens alle acht der eingangs erwähnten Punkte berücksichtigt sind.
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Je nach dem Belastungsfall kann man auf dieselbe Motorwelle mehrere
Einheitsgruppen gleicher oder verschiedener Verbundarten hintereinander, parallel,
sternförmig usw. gegebenenfalls gegeneinander versetzt .arbeiten lassen. Wenn man
einen umlaufenden Turbokompressor von der Art des fünften Anwendungsbeispiels nach
Modell C hinzufügt, erhält man eine zusätzliche Verdichtungsstufe und .eine zusätzliche
Entspannungsstufe, wodurch der Wirkungsgrad der betreffenden Gruppe und die Kolbenkühlung
verbessert werden.
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In der Abb.8 sind die Arbeitsdiagramme der Verbundmaschine und eines
einfachen Dieselmotors übereinander gezeichnet, wobei unberücksichtigt bleiben konnte,-
daß die verschieden aufgewandten und geleisteten Arbeiten in verschiedenen Räumen
erfolgen, von denen gewisse im Zweitakt arbeiten. Im Arbeitsdiagramm der Verbundanordnung
begrenzen die Linien 202-207,1208-209/210-21I die einzelnen von jedem Hochdruckzylinder
bzw. Niederdruckzylinder bzw. oberen Verdichter des Hochdruckzylinders geleistete
Verdichtungsarbeit; die Linien 207-208/ 2o9-21 o begrenzen die Kontraktionsarbeit
in den Regelbehältern 177 und 5 und die Linien 2II-2I2/212-213,;#213-2i4
die Verbrennungs- und Entspannungsarbeit in den oberen Räumen der Hochdruck- und
':Mieder druckzylinder.
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Für eine beliebige Stellung des die verschiedenen Kolben der Verbundanordnung
ersetzenden fiktiven Kolbens ergibt sich der auf diesen Kolben wirksame Druck aus
der Differenz der Ordinaten der Verbrennungs- und Entspannungskurven und der Verdichtungs-
und Kontraktionskurven.
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Die durch die Verbundanordnung im Vergleich zum einfachen Dieselmotor
erzielte Ersparnis wird hinsichtlich der Verringerung der Verdichtungsarbeit durch
die waagerecht schraffierte Fläche und hinsichtlich der Vergrößerung der Verbrennungs-
und Entspannungsarbeit durch die Differenz aus den schräg und senkrecht schraffierten
Flächen angegeben.
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Zum Modell B der zweiten und dritten Matorbauart ist noch zu erwähnen,
daß die gleichen Hauptteile des Motors von vornherein so ausgebildet werden können,
daß er sowohl als Gasmotor als auch als Motor mit Brennstoffeinspritzung arbeiten
kann, was durch die beträchtlichen Volumverringerungen bei den erfindungsgemäßen
Motoren, welche die hohen Wirkungsgrade gewährleisten, erzielt werden kann, wobei
man ihnen gleichen Wert geben kann, unabhängig davon, ob es sich um einen Gasmotor
oder um einen Motor mit Brennstoffeinspritzung handelt.
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Da die Wärmeübertragung u. a. von der Glätte der umströmten Fläche
und der Dichte des gasförmigen Mediums und insbesondere von der Strömungsgeschwindigkeit
abhängt, ergibt sich durch die erfindungsgemäßen Anordnungen zur Durchströmung der
Kolben durch die verdichteten und gekühlten Arbeitsmittel bzw. Luft eine ausgezeichnete
Kolbenkühlung, die bei manchen Motorbauarten nicht nur einer üblichen Wasserkühlung
von Zylinder und Zylinderkopf gleichkommen, sondern diese sogar übertreffen. Bei
Modell A ist gegenüber dem Modell B die Dichte des Kühlmediums und somit die Wärmeabsorption
und Wärmeübertragung größer und insbesondere die ausgezeichnete Rückgewinnung der
aus den Kolben abzuführenden Wärme bemerkenswert. Diese kann bei Motoren mit Brennstoffeinspritzung
vollständig sein, so daß der in den oberen Teilen der Hochdruckzylinder zu erreichende
Endverdichtungsgrad, durch den die eine schnelle und vollständige Entzündung des
eingespritzten Brennstoffes bewirkenden hohen Temperaturen erreicht werden, beträchtlich
verringert werden kann.