DE519678C - Zweitaktbrennkraftmaschine - Google Patents

Zweitaktbrennkraftmaschine

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DE519678C
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  • Combustion Methods Of Internal-Combustion Engines (AREA)

Description

  • Zweitaktbrennkraftmaschine Bei Brennkraftmaschinen, welche mit Wärmezufuhr im Arbeitszylinder' arbeiten, ist es erwünscht, hohe Verdichtung der Zylinderladung anwenden zu können, um einen möglichst großen Teil der im Brennstoff enthaltenen Wärmemenge in Nutzarbeit umzuwandeln. Durch möglichst hohe Verdichtung ergeben sich erhebliche Vorteile von technischer und wirtschaftlicher Bedeutung. So hängt die Größe des thermischen und damit des wirtschaftlichen Wirkungsgrades hauptsächlich von dem Verhältnis der Drücke am Anfang und Ende des Verdichtungshubes ab.
  • Ihre obere technische Grenze findet die Verdichtung in der erhöhten Endtemperatur, die schließlich zu vorzeitiger, unbeabsichtigter Selbstzündung der Zylinderladung führt. Bei den gebräuchlichen Verpuffungsmaschinen ist daher eine Steigerung der Verdichtung über eine gewisse Grenze hinaus nicht gut möglich. Man muß daher bei diesen :Maschinen auf den durch höhere Verdichtung erzielbaren Gewinn verzichten.
  • Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diesen Mangel an Verpuffungsmaschinen zu beseitigen. So versuchte man durch Einspritzen von Wasser während des Verdichtungshubes eine bessere Brennstoffausnutzung zu erzielen, wobei das Wasser durch die Verdichtungswärme verdampft und dabei das Gemisch abkühlt. Dieses und andere Verfahren finden jedoch nur beschränkte Anwendung, was ihre Nachteile bekräftigt. Selbst die VerwendungverdichtungsfesterBrennstoffe für Hochverdichtung erfährt dadurch eine starke Beeinträchtigung, daß sehr hohe Triebwerksbeanspruchungen auftreten, die mitunter zur Zerstörung der Maschine führen können. Wird bei den gebräuchlichen Verpuffungsmaschinen unter Verwendung entsprechender Brennstoffe hohe Verdichtung angewendet, so entstehen sehr hohe Arbeitsdrücke, weil der Verbrennungsdruck plötzlich um ein Vielfaches des Verdichtungsenddruckes steigt. Als Folge der hohen Arbeitsdrücke entsteht eine stärkere Materialbeanspruchung, die eine stärkere Bemessung der Triebwerksteile und damit Gewichtszunahme bedingt.
  • Es sind auch Brennkraftmaschinen bekannt geworden, bei denen wie beim Erfindungsgegenstand zwei Zylinder je Motoreneinheit angeordnet sind, aber einer der zugehörigen Kolben nur die zweifache Hubzahl dem anderen gegenüber ausführt. So dient diese Anordnung bei einer Gasmaschine mit zwei voneinander unabhängigen Arbeitskolben lediglich dazu, den eigentlichen Hilfskolben die Steuerung der Vorgänge beim Ansaugen, Verdichten, Zünden, Ausdehnen und Austreiben der Verbrennungsrückstände zu ermöglichen. Bei einer anderen Zweitaktbrennkraftmaschine wirken die in den zwei Zylindern mit gemeinsamem Verdichtungsraum arbeitenden Kolben auf zwei durch ein Schraubenradgetriebe miteinander verbundene Kurbelwellen, derart, daß einem' Hub des Hauptarbeitskolbens zwei Hübe des Hilfskolbens entsprechen. Die beiden mit je einem zwangsläufig betätigten Drehschieber versehenen Kurbelgehäuse dienen gleichzeitig als Ladepumpen. Mittels der erwähnten Drehschieber, eines Vorratsbehälters und eines ebenfalls zwangsläufig betätigten Einlaßventils kann man die Füllung des Arbeitsraumes mit zündfähigem Gemisch nach Belieben regeln. Aber bei beiden Maschinen ist vorteilhafte Ausnutzung des Brennstoffes durch Hochverdichtung des Gemisches nicht erreichbar, weil mit dem hierbei angewendeten Hubzahlverhältnis eine so beschleunigte Drucksteigerung wie beim vorliegenden Erfindungsgegenstand nicht möglich ist. Auch kann beabsichtigte Selbstzündung des Gemisches zu einem erwünschten Zeitpunkt nicht erzielt werden. Durch den verwickelten Aufbau der letzterwähnten Maschine wird außerdem der mechanische Wirkungsgrad der Maschine ungünstig beeinflußt.
  • Gemäß vorliegender Erfindung ist bei Verpuffungsmaschinen eine wesentliche Steigerung des Verdichtungsdruckes unter Berücksichtigung des wirtschaftlichsten Verdichtungsgrades ohne Gefahr vorzeitiger Selbstzündung möglich bzw. kann Selbstzündung des verdichteten Gemisches zum erforderlichen Zeitpunkt erreicht werden, und zwar dadurch, daß der Druckverlauf während des Verdichtungsvorganges so beeinflußt wird, daß erst am Ende des Verdichtungshubes, etwa im Bereich des Hauptkurbelwinkels von etwa 2o' vor Hauptkolbentotpunktlage, eine beschleunigte Drucksteigerung des Gemisches über den die eigentliche Zündtemperatur hervorrufenden Druck erzielt wird. Damit fällt der Zeitpunkt einer evtl. Selbstzündgefahr mit dem des eigentlichen Zündzeitpunktes zusammen bzw. wird beabsichtigte Selbstzündung zur richtigen Zeit, also kurz vorBeendigung desVerdichtungsvorganges, hervorgerufen.
  • Das Wesen der vorliegenden Erfindung kennzeichnet sich zur Erreichung dieser vorbeschriebenen Wirkung durch Anordnung zweier in ständig offener Verbindung miteinander stehender Zylinder, nämlich einem Hauptarbeitszylinder und einem Hilfszylinder, wobei der Kolben des letzteren die vierfache Hubzahl des Hauptarbeitskolbens ausführt und die zugehörigenTriebwerksteilezwangsläufig miteinander verbunden sind.
  • Da die Verbrennung des entzündeten Gemisches zu Anfang des Ausdehnungshubes einen gewissen Zeitabschnitt erfordert und gleichzeitig durch den mitvorgetriebenen Hilfskolben eine rasch zunehmende Erweiterung des Arbeitsraumes eintritt, bleibt der Verbrennungsdruck fast in Höhe des Verdichtungsenddruckes bzw. übersteigt er letzteren nur unwesentlich. Ferner wird ein Mangel der gebräuchlichen Zweitaktbrennkraftmaschinen dadurch aufgehoben, daß infolge der vorbeschriebenen Anordnung das Volumen des Arbeitsraumes vom Anfang des Verdichtungshubes bis zur Abdeckung der Auspufföffnung bzw. von Freilegung der Auspufföffnung bis zum Ende des Ausdehnungshubes nahezu unverändert bleibt.
  • Gegenüber den gebräuchlichen Brennkraftmaschinen ergibt sich somit eine bessere Brennstoffausnutzung bei gemischverdichtenden Maschinen und eine verhältnismäßig geringe Materialbeanspruchung der Triebwerksteile, wie dies gerade im Fahrzeugbetrieb erwünscht ist. Bei Anwendung der Selbstzündung kommen jegliche Zündeinrichtungen in Wegfall und vereinfachen dadurch den Aufbau der Maschine und den Betrieb derselben wesentlich.
  • Die Zeichnung veranschaulicht in den Fig. i bis 12 ein Ausführungsbeispiel, das Arbeitsprinzip und das ungefähre Druckdiagramm des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Fig. i das betreffende Ausführungsbeispiel im Längsschnitt durch beide Zylinder, quer zur Achsenrichtung der Kurbelwellen, beide Kolben in äußerer Totpunktlage, Fig. 2 einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels durch den Hauptarbeitszylinder in Achsenrichtung der zugehörigen Kurbelwelle, Kolben in innerer Totpunktlage, Fig.3 einen Längsschnitt des Ausführungsbeispiels durch den Hilfszylinder in Achsenrichtung der zugehörigen Kurbelwelle, Kolben in innerer Totpunktlage, Fig. q. bis ii die schematische Darstellung der Arbeitsweise des Erfindungsgegenstandes während eines Arbeitshubes in bezug auf die Kurbel-und Kolbenstellungen, wobei die schraffierten Kreisausschnitte die jeweils von einer Stellung zur anderen durcheilten Kurbehvege kennzeichnen, und Fig. 12 ein Druckdiagramm von dem Arbeitsvorgang.
  • Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Hauptzylinder a mit einem Hilfszylinder b durch einen Kanal c räumlich verbunden. In ersterem gleitet der Hauptkolben-d, dessen hin und her gehende Bewegung durch ein Kurbeltriebwerk an der Hauptkurbelwelle e in eine drehende Bewegung umgewandelt wird. Der im Hilfszylinder b befindliche Hilfskolben f wirkt ebenfalls zum Zwecke der Bewegungsumwandlung mittels eines Kurbeltriebwerkes auf die Hilfskurbelwelle g, welche mit der vorerwähnten Hauptkurbelwelle e zwangsläufig verbunden ist. Das auf der Hauptkurbelwelle e fest angeordnete Zahnrad la steht daher mit dem auf der Hilfskurbelwelle g ebenfalls fest angeordneten Zahnrad i in Eingriff. Die Drehzahlen beider Zahnräder verhalten sich wie i : q, so daß einem Hub des Hauptkolbens d vier Hübe des Hilfskolbens f entsprechen. Auf der Hauptkurbelwelle e ist ferner das Schwungrad k und auf der Hilfskurbelwelle g das Schwungrad l fest angeordnet. Beide Schwungräder dienen zum Ausgleich von Kraftschwankungen. Das Hauptkurbelgehäuse m dient im. vorliegenden Falle gleichzeitig zur Vorverdichtung der Zylinderladung und ist vom Hilfskurbelgehäuse n räumlich getrennt. Der Hauptzylinder a ist mit einer Einlaßöffnung o, einer Überströmöffnung p sowie einer Auspufföffnung q versehen, deren Zweck und Wirkungsweise bekannt sind. Eine Zündkerze Y bezweckt die Entzündung der Zylinderladung mit Hilfe eines elektrischen Funkens, welcher zwangsläufig zu einem bestimmten Zeitpunkt mit irgendeiner bekannten Einrichtung zur Entstehung gebracht wird.
  • Der Arbeitsgang ist nunmehr folgender: Bewegt sich der Hauptkolben a von seinem inneren Totpunkt nach dem äußeren Totpunkt (Fig. z), so wird nach erfolgter Freilegung der Einlaßöffnung o eine dem verdrängten Raum entsprechende Gewichtsmenge angesaugt. Während des Rückwärtsganges des Hauptkolbens d wird das Gemisch nach erfolgter Abdeckung der Einlaßöffnung o im Kurbelgehäuse in schwach verdichtet und strömt kurz vor dem inneren Totpunkt durch die ÜberströmöffnungP in den Hauptzylinder a, wobei es durch die Abstufung s des Hauptkolbens d nach oben abgelenkt wird (Fig.2). Während des darauffolgenden Aufwärtsganges des Hauptkolbens d werden erst die Überströmöffnung P sowie die Auspufföffnung q geschlossen und danach das im Arbeitsraum befindliche Gemisch verdichtet. Kurz vor Erreichung des äußeren Kolbentotpunktes wird das Gemisch durch die Zündkerze r entzündet und verbrennt mit Drucksteigerung. Bei dem darauffolgenden Abwärtsgang des Hauptkolbens d dehnen sich die Verbrennungsgase aus, wobei nutzbare Zeit geleistet wird. Nach Freilegung der Auspufföffnung q werden die ausgedehnten Verbrennungsgase ins Freie abgeführt, und es findet ein vollständiger Druckabfall im Arbeitsraum statt. Während der nun folgenden weiteren Abwärtsbewegung des Hauptkolbens a bis zum Hubende (Fig. 2) wird auch die ÜberströmöffnungP freigelegt, und es erfolgt die Einströmung des bereits -%N-ieder im Kurbelgehäuse m zusammengepreßten Gemisches, wobei der Rest der Verbrennungsgase durch die Auspufföffnung q getrieben wird. Die eben beschriebene Tätigkeit des Hauptkolbens d ist zur Entfaltung einer nutzbaren Kraftleistung hauptsächlich ausschlaggebend, während die Tätigkeit des Hilfskolbens f die Vorgänge beim Überströmen des Gemisches in den Arbeitsraum, Verdichten und Verbrennen der Zylinderladung sowie beim Austritt der Verbrennungsgase in günstiger Weise beeinflußt, dabei gleichzeitig die spezifische Leistung der Maschine in beachtenswerter Weise erhöhend.
  • Die Verrichtungen des Hilfskolbens f erfolgen dabei zwangsläufig zu denen des Hauptkolbens d entsprechend der vorerwähnten Triebwerksanordnung.
  • In bezug auf die vorbeschriebenen Verrichtungen des Hauptkolbens d gestaltet sich nunmehr die Zusammenarbeit mit dem Hilfskolben f folgendermaßen Bei innerer Totpunktstellung des Hauptkolbens d befindet sich der Hilfskolben in seinem äußeren Totpunkt, und das Gemisch ist bereits durch die Überströmöffnung p aus dem Kurbelgehäuse in in den Hauptzylinder a geströmt (Fig. 2). Bewegt sich der Hauptkolben d aufwärts gehend, so führt der Hilfskolben f während der ersten Achtelumdrehung der Hauptkurbel-,velle e einen abwärts gerichteten Hub aus (Fig. .4). Hierbei bleibt der vom Hauptzylinder a und Hilfszylinder b eingeschlossene Raum gegenüber der Anfangsstellung fast unverändert, wodurch Brennstoffverluste durch Entweichen des Gemisches durch die Auspufföffnung q vermieden werden. Während der zweiten Achtelumdrehung der Hauptkurbelwelle e bewegt sich der Hilfskolben f aufwärts, der Bewegungsrichtung des Hauptkolbens d gleichgerichtet (Fig. 5). Nach Überdeckung der Auspufföffnung durch den Hauptkolben d beginnt die Verdichtung der Zylinderladung, wobei die Verrichtung des Hilfskolbens f infolge des noch verhältnismäßig großen Rauminhaltes auf den Verdichtungsdruck noch wenig Einfluß hat. Die dritte Achtelumdrehung entspricht wieder einem abwärts gerichteten Hub des Hilfskolbens f (Fig. 6). Hierbei bleiben Verdichtungsdruck und wärme im Gegensatz zu dem vom Hauptkolben d verdrängten Raum noch so niedrig, daß unbüabsichtigte Selbstentzündung des Gemisches nicht eintreten kann. Im Verlauf der vierten Achtelumdrehung der Hauptkurbelwelle e ist die Bewegungsrichtung des Hilfskolbens f der des Hauptkolbens d wieder gleichgerichtet (Fig. 7). Im Verhältnis der nunmehr schneller erfolgenden Raumverminderung steigt der Verdichtungsdruck bis zum Ende des Verdichtungshubes sehr rasch an. Noch bevor beide Kolben ihren äußeren Totpunkt gleichzeitig erreichen, entsteht an der Zündkerze r ein zwangsläufig erzeugter elektrischer Zündfunken. Da zur Entzündung des Gemisches ein wenn auch nur kleiner Zeitabschnitt vergeht, wird der Zündzeitpunkt so festgelegt, daß die Entzündung des Gemisches bei Totlage der beiden Kolben (Fig. z) beginnt. Während der fünften Achtelumdrehung der Hauptkurbelwelle e führt der Hilfskolben f mit dem Hauptkolben d gleichzeitig eine abwärts gehende Bewegung aus (Fig. 8). Durch die mit Anfang dieser Bewegung beginnende und fast bis zum Ende dieser Bewegung anhaltende Verbrennung des Gemisches erhöhen sich Temperatur und Druck im Arbeitsraum. Infolge der durch den Hilfskolben f bewirkten schnellen Raumvergrößerung ist der Druckverlauf während dieses Vorganges fast stetig und dem Verdichtungsenddruck ungefähr gleich, was für die Bemessung der Triebwerksteile von bedeutendem Vorteil ist. Außer auf den Hauptkolben d wirkt der Verbrennungsdruck auch auf den Hilfskolben f arbeitsleistend. Im Verlauf der sechsten Achtelumdrehung der Hauptkurbelwelle e (Fig. 9) wirken die sich ausdehnenden Verbrennungsgase nur auf den Hauptkolben d arbeitsleistend. Der hierbei stattfindende Aufwärtsgang des Hilfskolbens f wird dadurch unterstützt, daß diese Verlustarbeit durch einen Teil des beim vorangegangenen Vorgang vom Schwungrad l aufgenommenen Kraftüberschusses ausgeglichen wird. Die auf den Hilfskolben f bezogene Verlustarbeit ist jedoch gleichbedeutend mit erhöhter Nutzarbeit des Hauptkolbens d, da im Verhältnis zu dem vom Hilfskolben f verdrängten Raum der Druckabfall im Arbeitsraum verzögert wird. Im siebenten Achtel der Hauptkurbelumdrehung (Fig. to) wirkt der Druck der Verbrennungsgase wieder auf beide in der Bewegung gleichgerichtete Kolben zugleich arbeitsleistend. Vor Übergang vom siebenten zum letzten Achtel der Hauptkurbelumdrehung wird die Auspufföffnung q freigelegt, und die Verbrennungsgase entweichen ins Freie. Durch die während des letzten Achtels der Hauptkurbelumdrehung stattfindende aufwärts gehende Bewegung des Hilfskolbens f wird die Entfernung der Verbrennungsgase noch begünstigt. Nach Freilegung der Überströmöffnung P durch den Hauptkolben d schiebt das einströmende, durch die Nase s nach oben abgelenkte frische Gemisch den Rest der Verbrennungsgase vor sich her und zur Auspufföffnung q hinaus (Fig. x= und 2). Die beschriebenen Vorgänge wiederholen sich dann von neuem. Das Schwungrad l gleicht während des Betriebes die Kraftschwankungen bei den einzelnen Arbeits- und Widerstandshüben des Hilfskolbens f aus und bewirkt außerdem auch die Entlastung der Zahnräder k und i von schädlichen Beanspruchungen. Infolge der hohen Umdrehungszahl dieses Schwungrades können die Abmessungen desselben verhältnismäßig klein gehalten werden. Das Schwungrad k dient zum Ausgleich von Kraftschwankungen der Maschine und ermöglicht einen gleichförmigen Antrieb. Gemisch- und Zündfunkenerzeugungseinrichtungen sind aus den Zeichnungen nicht ersichtlich, da sie mit dem Erfindungsgedanken in keinem Zusammenhange stehen. Die Vorverdichtung der Zylinderladung kann außer der Benutzung des Kurbelgehäuses zu diesem Zweck auch auf irgendeine andere bekannte Weise bewirkt werden.
  • Die Verbindung des Hilfskolbentriebwerkes mit dem Hauptkolbentriebwerk kann durch Anwendung sonst geeigneter Übertragungsmittel verschieden ausgeführt werden. Ebenso kann die Lage des Hilfszylinders b zum Hauptzylinder verschieden sein; nur müssen beide räumlich verbunden sein. Je nach Erfordernis kann man beispielsweise durch Versetzen der Zahnräder k und i auch eine vor- oder nacheilende Bewegung des Hilfskolbens f erzielen. Als Kraftstoffe können der Maschine gas- und staubförmige sowie flüssige Brennstoffe zugeführt werden.
  • Die Wirkungsweise wird noch durch das auf den Hauptkolbenweg bezogene Druckdiagramm besonders gekennzeichnet (Fig. z2). Hierbei sind die zu jeder Kolbenstellung gehörigen, im Arbeitsraum augenblicklich herrschenden Drücke senkrecht über einer Waagerechten, der Atmosphärenlinie, aufgetragen. Die erläuterte Arbeitsweise ist mit Bezug auf Fig. 12 kurz folgende: I. Der Hauptkolben d öffnet die Auspufföffnung q.
  • I bis 1I. Druckausgleich mit der Atmosphäre und Einströmen des vorverdichteten Gemisches aus dem Kurbelgehäuse m durch die Überströmöffnung P in den Hauptzylinder a bei annähernd gleichbleibendem Raum.
  • III. Totlage des Hauptkolbens d.
  • II bis III. Fortdauer der Einströmung des frischen Gemisches in den Hauptzylinder a bei annähernd gleichbleibendem Raum.
  • III. Der Hauptkolben d schließt die Auspufföffnung q.
  • III bis IV. Verdichtung der Zylinderladung mit beschleunigter Drucksteigerung kurz vor Hubende.
  • IV. Totlage des Hauptkolbens d.
  • IV bis V. Verpuffung der Zylinderladung, also Wärmezufuhr, bei annähernd gleichbleibendem Druck, während Raum und Temperatur zunehmen.
  • V bis I. Entspannung der Verbrennungsgase. Selbstverständlich kann auch die Ausführungsform der Verbrennungskraftmaschine nach der Erfindung eine verschiedene sein. So besteht auch die Möglichkeit, die Einführung flüssigen Brennstoffes in den Arbeitsraum am Ende der mit reiner Luft erfolgenden Hochverdichtung durch Einspritzen vorzunehmen, wobei sich der Brennstoff selbst entzündet. Die Vorteile des Erfindungsgegenstandes können somit auch auf Gleichdruckmaschinen ausgedehnt werden. Es besteht außerdem bei Verpuffungsmaschinen die Möglichkeit, ebenfalls Selbstzündung anzuwenden unter Berücksichtigung der sich hierzu eignenden Kraftstoffe. Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht ferner darin, daß die Hilfskurbelwelle g, welche sich viermal schneller als die Hauptkurbelwelle e bewegt, mit einem Turbinenlaufrad versehen werden kann, auf dessen Schaufeln die Auspuffgase mittels entsprechender Düsen geleitet werden können. Hierbei können die Auspuffgase noch arbeitsleistend ausgenutzt werden und damit die Ausnutzung des Brennstoffes noch mehr begünstigen. Die Dauer der Auspuffgasausströmung verteilt sich dabei auf fast eine ganze Umdrehung der Hilfskurbelwelle g. Bei Mehrzylinderanordnung wird die Beaufschlagung des Turbinenlaufrades naturgemäß noch gleichmäßiger und günstiger.
  • Solche und andere Ausführungsarten der Erfindung sind ohne besonderen Mehraufwand gegenüber bekannten Maschinen dieser Art herstellbar.
  • Der Wert der Erfindung liegt nach vorstehendem darin, daß der Brennstoffverbrauch für die Leistungseinheit infolge Anwendung hoher Verdichtung sehr gering ist. Die nachteilige Kürzung des Verdichtungshubes wird durch die Wirkung des Hilfskolbens ausgeglichen. Ferner ist die Kühlung der Verbrennungszylinder eine günstigere, weil durch den angeschlossenen Hilfszylinder die wärmeableitende Kühlfläche vergrößert wird. Die Tätigkeit des Hilfskolbens bewirkt u. a. auch eine Wirbelung der Zylinderladung, wodurch die Zündfähigkeit erhöht wird. Die höhere Drehzahl der Hilfskurbelwelle kann vorteilhaft zum Antrieb schnellaufender Arbeitsmaschinen verwendet werden. Der Hilfskolben wirkt zusätzlich arbeitsleistend. In bezug auf die erwähnten Vorteile ist der Aufbau der Maschine überaus einfach. Insbesondere sind alle Teile vermieden, die einem übermäßigen Verschleiß unterliegen.
  • In der vollständigen Zuverlässigkeit und der günstigen Wärmeausnutzung selbst qualitätsarmer Kraftstoffe sowie in der einfachen Gestaltung der Maschine liegt der außerordentliche Fortschritt der Neuerung in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht.

Claims (1)

  1. PATR\ T A\ SPRUCH Zweitaktbrennkraftmaschine, insbesondere gemischverdichtende Selbstzündmaschine, mit Ladepumpe und zwei miteinander in ständig offener Verbindung stehenden Zylindern, nämlich einem Hauptarbeitszylinder, dessen Kolben Auslaßschlitze steuert, und einem Hilfszylinder, in dem ein Hilfskolben arbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben viermal soviel Hübe ausführt wie der Hauptarbeitskolben und derart zu diesem eingestellt ist, daß er in der äußeren Totpunktstellung des Hauptarbeitskolbens sich gleichfalls in seiner äußeren Totpunktstellung befindet.
DE1930519678D 1930-03-12 1930-03-12 Zweitaktbrennkraftmaschine Expired DE519678C (de)

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