DE9017524U1 - Vorrichtung zum Mischen und Applizieren von Dentalmasse - Google Patents

Vorrichtung zum Mischen und Applizieren von Dentalmasse

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    • A61CDENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
    • A61C5/00Filling or capping teeth
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    • A61C5/66Capsules for filling material

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Description

Der Zahnarzt bedient sich zur Füllung von Zahnkavitäten sogenannter Dentalmassen, die kurz vor der Verwendung aus mehreren Komponenten gemischt werden, in diesem Zustand bildsam sind und nach der Applikation erhärten. Zur Mischung bedient man sich sogenannter Mischkapseln, die zur Mischung der darin enthaltenen Komponenten in Vxbratxonsmischgeräte eingespannt werden können. Wenn es sich bei der Masse um Amalgam handelt, wird dies nach dem Mischen der Kapsel entnommen und an der Verwendungsstelle mit einem Dispenser appliziert. Das ist ein Röhrchen, in dessen freies Ende das Amalgam aufgenommen und dann durch Verschiebung eines Kolbens an der Verwendungsstelle appliziert wird.
Wenn die Dentalmasse von einem leicht fließenden Harz gebildet ist, kann man die Funktionen der Mischkapsel und des Dispensers miteinander vereinigen, indem man an der Mischkapsel ein Applikationsröhrchen anbringt und innerhalb der Mischkapsel
einen Kolben vorsieht, mit dessen Hilfe die gemischte Masse durch das Applikationsröhrchen ausgetrieben wird (DE-C 19 39 316; DE-A 39 20 537). Für Amalgam läßt sich das Prinzip einer solchen Kolbenkapsel nicht anwenden, weil es eine steife Konsistenz besitzt und sich deshalb nicht durch Kolbenpressung aus dem weiteren Kapselraum in das engere Applikationsröhrchen pressen läßt.
Zwar wurde vorgeschlagen (US-A 3,222,037), eine Mischkapsel für die Amalgambereitung mit einem Applikationsröhrchen zu verbinden. Jedoch scheiterte die praktische Nutzung an der komplizierten Ausführung der Kapsel sowie an dem Erfordernis eines speziellen Mischgeräts. Dabei wird in die mehrfach zu verwendende, zweiteilige Kapsel von Hand ein Quecksilbertropfen und eine Portion Silberfeilung gegeben, wonach die Kapsel verschlossen wird. Die Kapsel weist ein Mundstück auf, mit dem ein Applikationsröhrchen verbindbar ist. Zwischen dem Kapselraum und dem Mundstück befindet sich ein Verschlußorgan, das von außerhalb der Kapsel während des Mischvorgangs betätigt werden kann. Nachdem das Amalgam im Mischraum der Kapsel durch Vibration gemischt wurde, wird das Verschlußorgan geöffnet. Die fortgesetzte Mischvibration überführt das gemischte Amalgam in den Innenraum des Applikationsröhrchens. Dieses wird dann von der Kapsel getrennt und in eine Dispensereinrichtung eingesetzt, deren Kolben das Amalgam aus dem Applikationsröhrchen ausschiebt. Nicht nur die Kompliziertheit der Ventilkapsel, sondern auch deren unvermeidbare Öffnungsspalten, durch die Quecksilberdämpfe in die Umgebung gelangen können, verbietet deren Verwendung.
Ausgehend von den Merkmalen des Gattungsbegriffs, der den zuletzt erläuterten Stand der Technik repräsentiert, will die Erfindung eine Misch- und Applikationskapsel schaffen, die die oben erläuterten Nachteile nicht aufweist. Die erfindungsgemäße Lösung besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es im Gegensatz zu der Lehre der Ventilkapsel nicht erforderlich ist, mittels eines Verschlußorgans dafür zu sorgen, daß die Mischung zunächst in dem Kapselraum stattfinden kann. Vielmehr läßt die Erfindung durch Weglassung des Verschlußorgans von Beginn an den Zutritt der zu mischenden Komponenten zum Applikationsröhrchen zu. Obwohl man vermuten muß, daß die Komponenten in das Applikationsröhrchen großenteils ungemischt eintreten, wurde überraschenderweise festgestellt, daß ein zufriedenstellendes Mischergebnis erzielt wird.
Besonders vorteilhaft ist im Zusammenhang der Erfindung die Verwendung des bekannten "floating-pillow"-Prinzips (DE-C-28 31 005), demzufolge wenigstens eine Komponente in den Mischraum der Kapsel in einem unter der Mischvibration sich öffnenden Folienbeutel enthalten ist. Es hat sich nämlich gezeigt, daß im Gegensatz zur Dentalmasse die Beutelreste durch die Vibrationskräfte nicht in das Applikationsröhrchen gezwungen werden, wenn sie hinreichend größer sind als der lichte Durchmesser der Eintrittsöffnung des Applikationsröhrchens. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß die vergleichsweise großflächigen Beutelreste einen größeren Bewegungswiderstand in der umgebenden Luft und an den Wandungen des Kapselraums vorfinden und daher keine so hohen Geschwindigkeiten annehmen wie die Dentalmasse und daher auch bei ihrem Aufschlag auf den Öffnungsbereich des Applikationsröhrchens keinen so hohen Kräften ausgesetzt sind, daß sie dadurch in die engere Öffnung hineingezwungen werden könnten.
So wird erreicht, daß das einfache Floating-Pillow-Prinzip ohne Rückgriff auf die Kolbenkapsel in Verbindung mit einem Applikationsröhrchen verwendet werden kann und sogar im Zusammenhang mit schlecht oder nicht fließenden Massen wie Amalgam, wobei die Gefahr von Quecksilberdampfaustritt vollständig vermieden wird, weil zum einen die Kapsel verschlossen ausgeführt werden kann und zum anderen die Öffnungsspalten im Bereich eines Verschlußorgans entfallen. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß auf eine besondere Ausführung des Vibrationsmischgeräts zum automatischen Öffnen des Verschlußorgans bzw. auf eine Unterbrechung des Mischvorgangs zum Zwecke der Öffnung eines Verschlußorgans von Hand verzichtet werden kann. Dabei wird die Erkenntnis des Ventilkapselprinzips genutzt, daß die gemischte Masse sich nach dem Vibrationsvorgang vollständig in dem Applikationsröhrchen befindet.
Nach dem Mischen wird das Applikationsröhrchen, wie im Falle der Ventilkapsel, von der Kapsel getrennt und in ein Dispensergerät eingesetzt.
Nach der Erfindung ist es nicht nur möglich, die den Kapselraum bildende Teile hermetisch miteinander durch Verschweißung oder Verklebung zu verbinden, sondern auch das Ausbringröhrchen mit der Kapsel hermetisch zu verbinden, so daß auch an dieser Stelle kein Quecksilberdampf austreten kann. Zweckmäßigerweise ist das Applikationsröhrchen einstückig mit der Kapsel verbunden, wobei nach einem besonderen Merkmal der Erfindung zwischen einer an dem Applikationsröhrchen vorgesehenen Kupplungseinrichtung zur Verbindung desselben mit einer Dispensereinrichtung einerseits und der Kapsel andererseits eine Sollbruchstelle zum Trennen des Röhrchens von der Kapsel vorgesehen sein kann. Die Sollbruchstelle befindet sich zwischen der Kupplungseinrichtung und der Mündungsöffnung des Innenraums des Applikationsrohrchens im Kapselraum, damit für den Fall, daß Beutelreste sich nach dem Mischen zufälligerweise an der Mündungsöffnung befinden sollten, sie dennoch nicht mit dem Applikationsröhrchen in die Dispensereinrichtung gelangen können. Sie werden vielmehr sicher in den Kapselraum zurückgehalten.
Schließlich ist es nach der Erfindung auch möglich, das kapselferne Ende des Applikationsrohrchens über eine Sollbruchstelle zu verschließen. Dies gibt zum einen höchste Sicherheit gegen den Austritt von Quecksilberdämpfen und zum anderen die Möglichkeit der einstückigen Herstellung des
Applikationsröhrchens mit dem kapselfernen Verschluß und dem mit ihm verbundenen Kapselteil, wodurch die Herstellungskosten drastisch reduziert werden können. Die ganze Vorrichtung einschließlich des Applikationsröhrchens besteht dann nämlich nur aus zwei nach dem Einfüllen der Komponenten miteinander zu verschweißenden Kapselteilen.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel in einer Seitenansicht veranschaulicht.
Die eigentliche Kapsel 1 ist ein an beiden Enden geschlossener Hohlzylinder, der aus dem Kapselteil 2 und dem damit verschweißten Deckelteil 3 gebildet wird. Innerhalb ihres Kapselraums 4 enthält sie die Komponenten für die Dentalmasse, nämlich eine flüssige Komponente (Quecksilber) in dem Folienbeutel 5 und eine pulverförmige Komponente (Silberfeilung) 6.
An einer Stirnwand ist der Kapselteil 2 einstückig verbunden mit dem Applikationsröhrchen 7, dessen Innenraum 8 einen Durchmesser von wenigen Millimetern (vorzugsweise 2 bis 3 mm) aufweist. Es ist über eine Sollbruchstelle 9 mit dem Kapselteil 2 verbunden. An die Sollbruchstelle schließt sich ein Gewinde 10 an, das zur Kupplung des von der Kapsel 1 getrennten Applikationsröhrchen 7 mit einem Dispensergerät vorgesehen ist. Am kapselfernen Ende ist das Applikationsröhrchen einstückig durch den Verschlußteil 11 abgeschlossen, der über eine Sollbruchstelle 12 zum Öffnen des Applikationsröhrchens von diesem abtrennbar ist. Stattdessen kann auch ein Stopfen oder eine Kappe als Verschluß vorgesehen sein.
Der Innenraum 8 des Applikationsröhrchens 7 öffnet sich bei 13 in den Kapselraum 4. Die Sollbruchstelle 9 befindet sich in einem gewissen Abstand davon zur Seite des Applikationsröhrchens 7 hin. Sollte ein Teil des Folienbeutels 5 nach dem Mischvorgang sich in der Mündungsöffnung 13 befinden, wird er beim Abbrechen des Applikationsröhrchens 7 sicher in der
Kapsel 1 festgehalten und kann nicht mit dem Applikationsröhrchen 7 in den Dispenser gelangen.
Die Abbildung zeigt die Vorrichtung in dem Zustand, in dem sie in Gebrauch genommen wird. In diesem Zustand ist sie gegenüber der Atmosphäre vollständig hermetisch abgeschlossen, so daß keine toxischen Dämpfe während der Lagerung oder des Mischens nach außen gelangen können. Zur Benutzung wird sie in ein übliches Vibrationsmischgerät eingespannt. Die Kapsel 1 befindet sich dabei zwischen den Klemmarmen des Mischgeräts und wird im wesentlichen in ihrer Längsrichtung, vorzugsweise taumelnd, bewegt. Unter der Mischvibration öffnet sich der Beutel 5, läßt die flüssige Komponente frei, die sich mit dem Pulver 6 mischt. Die Mischung findet sowohl in dem Kapselraum 4 als auch in dem Innenraum 8 des Applikationsröhrchens 7 statt. Die gemischte Masse befindet sich am Ende des Mischvorgangs vollständig innerhalb des Innenraums 8 des Applikationsröhrchens 7. Im Kapselraum 4 bleibt lediglich der leere Folienbeutel 5 zurück. Das Applikationsröhrchen 7 wird nun von der Kapsel an der Sollbruchstelle 9 getrennt. Außerdem wird sein Verschlußende 11 über die Sollbruchstelle 12 abgetrennt. Es wird in ein Dispensergerät eingesetzt, mit dem es über das Gewinde 10 kraftschlüssig verbunden wird. Das Dispensergerät birgt einen in den Innenraum 8 des Applikationsröhrchens 7 eindringenden Kolben, durch den die Masse aus dem freien Ende des Röhrchens ausgetrieben und an der Verwendungsstelle appliziert wird.

Claims (8)

Schutzansprüche
1. Vorrichtung zum Mischen und Applizieren von Dentalmassen, insbesondere Amalgam, mit einer Mischkapsel (1) die einen Kapselraum (4) zur Aufnahme der zur Bereitung der Dentalmasse verwendeten Komponenten enthält und zur Mischung der Komponenten einer Vibration aussetzbar ist, sowie mit einem mit der Kapsel verbundenen Applikationsröhrchen (7), dessen Innenraum (8) während der Vibration mit dem Kapselraum verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (8) des Applikationsrohrchens (7) während des Mischvorgangs frei (ohne dazwischen angeordnetes Verschlußorgan) mit dem Kapselraum (4) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Komponente in einem unter der Vibration sich öffnenden Folienbeutel (5) in dem Kapselraum (4) enthalten ist, wobei die Abmessungen des Folienbeutels größer sind als der Durchmesser des Innenraums (8) des Applikationsrohrchens .
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kapselraum (4) bildenden Teile (2, 3) hermetisch miteinander verschweißt oder verklebt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Applikationsröhrchen (7) hermetisch mit der Kapsel (1) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Applikationsröhrchen (7) einstückig mit der Kapsel (1) verbunden ist.
6. Vorrichtung insbesondere nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Applikationsröhrchen (7) zur Verbindung mit einer Dispensereinrichtung eine Kupplungseinrichtung (10) aufweist und zwischen dieser und der Mündungsöffnung (13) des Innenraums (8) des Applikationsröhrchens (7) in den Kapselraum (4) eine Sollbruchstelle (9) enthält.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich das kapselferne Ende des Applikationsröhrchens (7) ein entfernbares Verschlußorgan aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Applicationsröhrchens über eine Sollbruchstelle (12) fest verschlossen ist.
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