-
Vorrichtung zum Einfüllen von Kunstharzmasse u. dgl. in den Modellhohlraum
von Formen zur Herstellung von Zahnprothesen
Die Erfindung betrifft mehrere Verbesserungen
bzw. weitere Ausbildungen der Vorrichtungen zum Einfüllen von Kunstharzmasse in
den Modellhohlraum von Formen zur Herstellung von Zahnprothesen vermittels einer
Kolbenpumpe, die lösbar oder fest an der Form angebracht oder in dieser, insbesondere
im Deckel der Form, rohrförmig durchgehend eingearbeitet ist.
-
Gemäß der Erfindung ist an der Vorderseite dies Preßkolbeas elinc
Scheibe aus elastischem Material angebracht.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung beruht darauf, daß auf der Vorderseite
des Kolbens ein Stift zur Bildung eines Znfiihrungskanals in der Form vorgesehen
ist. Dieser Stift ist erfindungsgemäß z werk mäßig verstellbar in dem Kolben vorgesehen.
-
Auch kann der Stift entgegen dem Druck einer im Kolben befindlichen
Feder verstellbar durchgebildet sein.
-
Zur Abdeckung des oberen Zylinderraumes beim Eifüllen der Masse kann
erfindungsgemäß ein Schutzring eingesetzt werden. Der Schutzring hat am oberen Ende
zweckmäßigerweise eine trichtelrförmige Erweiterung.
-
Ein die Form zusawmmenhaltender Bügel kann erfindungsgemäß mit mehreren
Spannschrauben die Form zusammendrücken, welche spannschrauben zur eindeutigen Lagezentrierung
des Deckels in entsprechende Vertiefungen bzw. Erhöhungen am Deckel eingreifen.
-
Mehrere Aussparungen bzw. Erhöhungen auf der der Formmasse zugekehrten
Deckelseite können vorgesehen sein, wodurch beim Formvorgang Zentriermittel zum
Zentrieren der Formteile
zwischen Deckel und Masse sich ergeben.
Bei Ausspartungen im Deckel verjüngen sich diese nach außen, so daß die zentrierung
der ineinandergreifenden Teile gewissermaßen automatisch eintritt.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die Preß- bzw.
Formkolben an der Spindel austauschbar eingehängt sind. die Spindel kann des weiteren
markeirungen zum Markieren der Kolbenstellungen aufweisen. Auch kann schließlich
die Kolbenmutter zum Zentrieren der Kolben in der Spindel achse etwa glockenförmig
ausgestaltet sein.
-
Zwischen dem oberen und unteren Küvettenteil bzw. zwischen oberem
Küvettenteil und Deckel können erfindungsgemäß bei der Herstellung der oberen Gipsform
Distanzstücke eingelegt werden, die jedoch bei der Füllung des Modellhohlraumes
mit KunstharzmAsse wieder entfernt werden, so daß der auf die Form durch die Bügelschrauben
ausgeübte Druck nur durch den Gips aufgenommen wird, wodurch die Abdichtung der
Form in den Gipstrennflächen sichergestellt wird.
-
Zur besseren Erkennbarkeit der erwähnten Voirteile, die sich nach
der Erfindung ergeben, werden diese im folgenden insbesondere gegenüber dem Stand
der Technik geschildert.
-
Beim Spritzen drückt sich die Kunstharzmasse auch bei genauer Passung
des Kolbens infolge des hohen Druckes zwischen Kolben und Zylinderwand hindurch.
Eindrehungen am Kolben nehmen diese Masse jedoch auf wodurch diese Masse schon an
der ersten Eindrehung als ausreichend dichtend wirkt. Infolge des Erhäftens der
Masse, wodurch die Dichtung an sich bewirkt wird, wirkt diese gleichsam als Klebemittel,
wodurch ein Festkleben des Kolbens an der zylinderwand eintritt.
-
Mit R2cksicht auf die Empfindlichkeit der Form wird die Einpressung
der Masse unter elastischem Federdrcuk vorgenommen. Klebt nun aber der Kolben an
der Zylinderwand fest, so muß dieser Federdruck ganz erheblich so lange gesteigert
werden, bis die Klehekraft überwunden ist. Ist aber dieser Punkt erreicht, so reißt
der Kolben von der zylinderwand ab und bewegt sich ruckartig nach vorn, bewirkt
also einen Schlag auf die Füllmasse, der sich ungünstig auf die Gipsform auswirkt
und leicht zu Beschädigungen und Ausschuß führt.
-
Eine gute einwandfreie Füllung läßt sich aber nur dann erreichen,
wenn man die Steuerung der Kraft, die der Kolben auf die Füllmasse ausübt, absolut
in der Hand hat, wenn also die Vorschubgeschwindigkeit des Kolbens entsprechend
dem eingestellten Federdruck ganz kontinuierlich ohne die geringste ruckartige Bewegung
vor sich geht.
-
Diese Bedingung ist aber nur zu erfüllen,w enn nicht die geringsten
Spuren de Füllmasse zwichen Kolben und zylinderwand geraten. Mit den bisher üblichen
Kolben in reiner Metallausführung, ganz gleichgültig, wie diese auch geformt sein
mögen, läßt sich die Lösung dieses technischen Prnblems nicht erreichen.
-
Mase, die zwischen Kolben und Zylinderwand gelangt, hat nicht nur
den beschirebenen Nachteil der ruckartigen Vorwärtsbewegung des Kolbens beim Einfüllen,
diese masse erhärtet bei dem später statffindenden Polymerisationsvoragng und stellt
eine feste Verbindung zwischen Kolben und zylinderwand her, so daß sich dann der
Kolben aus dem Zylinder nur mit Gewalt und besonders hoher Erwärmung entfernen läßt,
was leicht zur Beschädigung der Gleitflächen führen kann.
-
Nach der Erfindung sollen nun diese nachteile dadurch vermieden werden,
daß an der Vorderseite des Preßkolbens eine Scheibe aus elastischem Material vorgesehen
ist, die einen hermetischen Abschluß des Kolbens gegen die Spritzmasse bewirkt.
Diese Scheibel kann beispielsweise aus Gummi hergestellt sein. Sie liegt in der
Druckzone zwischen Kolben und Füllmasse, wird also durch den auf sie ausgeübten
beiderseitgien Druck zusammengepreßt, wodurch das elastische Material der Scheibe
nach den Seiten hin auszuweichen versucht und nun eine hermetische Abdichtung an
der Zylinderwand so bewirkt, daß keinerlei klebende Füllmasse mehr zwischen Scheibe'
und Zylinderwand und somit auch zwischen Kolben und Zylindenvand treten kann.
-
Bei er Füllung des Modellhohlraumes bei geschlossenen Küvettenhälften
wird die KunstharzmAsse vom Füllzylinder aus zum Modellholhraum durch einen verbindungskanal
hindurchgepreßt. je nach der Tiefenlage des Modells hat der Verbindungskanla verschiedene
Länge, Bei der bisher gebräuchlichen Arbeitsweise wird dieser Verbindungskanal durch
di' Gipsschicht nach Eingießen des Gipses in die obere Küvettenhälfte und dessen
Erhärten vermittels eines Spiralbohrers hergestellt.
-
Wenn diese Bohrung nicht sehr vorsichtig vorgenommen wird, tritt
leicht der Nachteil auf, daß besonders an der Austrittstelle des Bohrers Teile der
Gipsform durch Wegbrechen des Gipses beschädigt werden, wodurch sich unnötige Nacharbeiten
ergeben. Bei unsachgemäßem Bohren können auch Sprünge -im Gips auftreten, und wenn
dann später die Mase unter hohem Druck eingepreßt wird, bricht die Gipsform in den
vorhandenein Sprüngen auseinander, wodurch dann die ganze Prothese Ausschuß wird.
-
Die vorherige Einformung des Verbin, dunigskanals durch einen einstellbaren
Stift macht wegen der jeweils unterschiedlichen Länge des Verbindungskanals genaue
messungen erforderlich, und aus sicherheitsgründen muß man den Stift immer etwas
kürzer als die volsltändige Länge des Verbindungskanals einstellen, so daß der verbleibende
Rest doch wieder edurchbohrt werden muß.
-
Bei der Erfindung werden die vorstehend aufgeführten nachteile durch
die vorherige Einformung in die noch weiche Gipsmasse vermittels eines Stiftes vermieden,
der in einem besodneren Formkolben in seiner Längsachse verschiebbar gelagert ist
und dessen herausragender Teil durch den druck einer Feder selbsttätig auf die erforderliche
Länge sich einstellt Liegt nun der Modellhohlraum in Verlängerung der Stiftachse,
so ist die Verbindung zwischen Füll-
zylinder und Modellhohlraum
durch die Einformung des gefederten Stiftes vollständig hergestellt. Es braucht
nur noch die Übergangsstelle vom Stiftkanal zum Modellhohlraum etwas gesäubert zu
werden. Liegt der Modellhohlraum nicht in der Längsachse des Stiftes, so formt der
Stift einen Verbindungskanal vom Füllraum bis zur Gipstrennflache zwischen unterer
und oberer Küvettenhälfte ab. Von dem Punkt aus, wo nun dieser Verbindungskanal
die Gipstrennfläche berührt, schalt man in die Oberfläche der oberen oder unteren
Gipstrennfläche Nuten bis zum Modellhohlraum ein, durch welche dlann das Füllmaterial
von der durch den Stift hergestellten Röhre bis zum Modellhohlraum gelangt. Es braucht
also auch in diesem Fall eine Duichbohrung der Gipsform nicht vorgenommen zu werden.
-
Gelangt beim Ansetzen des Kolbens im zylinder etwas Füllmasse zwischen
Kolbendichtungsscheibe und zylinderwand, so übt diese dann sofort ihre festkiebende
Wirkung aus.
-
Bei der praktischen Arbeitsweise wird der Füllzylinder von hobeln
her gefüllt und dann der Preßkolben in den Zylinder eingeführt. Bei der Füllung
des Zylinders mit Masse läßt es sich kaum vermeiden, daß auch an die oberste Stelle
der zylinderbahn, die zur sicheren Einführung des Kolbens oben zweckmäßig etwas
erweitert ausgeführt wird, Masse gelangt. Diese dort befindliche Masse benetzt dann
die seitliche Dichtungsfläche der Kolbenscheibe, und das einwandfreie Arbeiten des
Kolbens ist in Frage gestellt. Auch eine Reinigung der oberen Ansatzstelle durch
Sauberwischen ist schwierig, da die Masse sehr zähklebrig ist und außerdem wegen
des schnellen bindens der Masse sehr schnell gearbeitet werden muß.
-
Nach der Erfindung ist der geschilderte Nachteil der Verunreinigung
der oberen Ansatzzone des Kolbens mit Füllmasse durch die Konstruktion eines Schutzringes
in Form eines Einfülltrichters beseitigt, der ein kleines Stück in die Zylinderlaufbahn
eingreift und diese gegen Verschmutzung durch Füllmasse schützt, so daß der Kolben
bei seiner Einführugn zunächst ein Stück zsylinder mit sauberer Seitenwand durchläuft
und eine Verschmutzung der seitlichen Dichtungsfläche der Kolbenscheibe ausgeschlossen
ist.
-
Bei der Füllung des Modellhohlraumes von Zahn prothesen mit Kunstharzmasse
bei geschlossener Küvette und besonders beim Nachschub des Materials zum Ausgleich
des Schwundes während der Polymerisation ist die Anwendung sehr hoher Drücke erforderlich.
Die Füllmasse, die sich in zwar zähem aber immerhin noch teigigem Zustand während
des Nachsebiebens der Masse befindet, steht dann allseitig unter dem hohen Druck
des Preßkolbens. Es herrschen in dem Modellhohlraum ähnliche Druckverhältnisse,
als wenn dieser mit einer unter hohem Atmosphärendruck stehenden Flüssigkeit angefüllt
wäre.
-
Entsprechend der Größe der Fläche des Modells wirken nun durch den
Flüssigkeitsdruck im Modellhohlraum sehr große Druckkräfte auf die Gipsformen von
oberer und unterer Küvettenhälfte, die das Bestreben haben, die Küvettenhälften
von einander zu trennen. Durch genügend starke Einspannung der Küvette muß diesem
Trennungsbestreben entgegengewirkt werden und außerdem muß dafür gesorgt werden,
daß keinerlei Füllmaterial zwischen den Trennflächen austreten kann, da sonst eine
unkontrollierbare Menge des nur begrenzt zur Verfügung stehenden F2llmaterials verbraucht
werden würde, wodurch die einwandfreie Herstellung der Prothesen in Frage gesüellt
werden würde, wenn bereits die erforderliche Reservemenge für den Schwundausgleich
vor Beendigung der Polymerisation verbraucht ist.
-
Besonders das Problem der guten Abdichtung zur Vermeldung des Austritts
von Füllmasse zwischen den Trennflächen der Küvettenhälften bereitet ganz erhebliche
Schwierigkeiten. Um eine sichere Abdichtung zu erhalten, hat man eine spezialkonstruktion
entwickelt, bei der die Ränder der Küvettenählften, die Flächen des Küverttendeckels
und auch die Einspanaflächen des Küvettenbügels und die Spannvoorichtung genau zueinander
pa. rallele Flächen aufweisen, damit sich an diesen Metallflächen am ganzen Umfange
der Küvette ein gleichmäßiger Zusammenpressungsdruck ergeben soll, wodurch an keiner
Stelle das Füllmaterial zwischen den abdichtenden MetaLl (rändern hindurchtreten
kann.
-
Abgesehen von ihrer schwierigen und kostspieligen Herstellung hat
diese ganze Apparatur den Nachteil, daß die ursprüngliche Parallelität der Metallflächen
beim praktischen Gebrauch nicht erhalten bleibt; denn im Betrieb werden die Küvetten,
wenn die Hälften schwer zu trennen sind, mit gewaltsamen Mitteln roh behandelt,
und Quetschungen und Verformungen im Material sind una'iisble'iblich, wodurch aber
die absolute Parallelität, die Grundlage der ganzen Konstruktion, vernichtet ist.
Außerdem hat diese Konstruktion dem wirtschaftlichen Nachteil, daß nicht die bereits
vorhandenen, sondern nur besondere Spezialküvetten mit genau parallelen Flächen
zur Prothesenherstelluneg verwendet werden können.
-
Nach der bisher überall üblichen Arbeitsweise wird, nachdem das Wachsmodell
in der unteren Hälfte der Küvette eingebettet ist, der Rahmen der oberen Küvettenhälfte
auf die untere Küvettenhälfte aufgesetzt, dann mit Gipsteig gefüllt und schließlich
der Deckel unter Spindeldruck aufgepreßt. Dieser Spindeldruck quetscht zunächst
den überschüssigen Gips seitlich ab, bis schließlich die Metall. ränder der Küvette
hart aufeinanderliegen und den Spindel druck aufnehmen.
-
Nun tritt ein Vorgang auf, der bisher nicht beachtet wurde, da er
auf das noch vorwiegend angewendete Stopfverfahren von Hand bei geöffneten Küvettenhälften
keinen nachteiligen Einfluß ausübt.
-
Bei dem Stopfverfahren bei geöffneten Küvette hälften werden nach
dem Stopfen der Masse die Küvettenhälften aufeinandergesetzt. Der Überschuß an Masse
wird unter einer Spindelpresse zwischen den Küvettenhälften herausgepreßt. Die
Schließung
der Küvettenhälften gelingt nur selten vollständig. Meistens verbleibt eine sogenannte
Preßfahne, die zu einer entsprechenden Bißerhöhung der Prothesen führt. wesentlich
ist bei diesem Verfahren, daß der Druck von der Form aus auf die Masse ausgeübt
wird.
-
Zum Einpressen der Masse von außen vermittels einer Kolbenpumpe werden
die Küvettenhälften zunächst ohne Massefüllung aufeinandergesetzt und durch den
Bügel zusammengepreßt. Wurde die Herstellung der Form in der bisher üblichen Weise
vorgenommen, so berühren sich. dabei zunächst die Metall ränder der Küvette und
auch die Gipstrennflächen. Nach dem darauf folgenden Einspritzen der Masse vermittels
der Kolbenpumpe wird die Masse zur weiteren Nachfüllung des Polymerisationsschwundes
in noch teigigem Zustand sofort unter hohen Kolbendruck gesetzt.
-
Dieser Druck in der Masse wirkt als Flüssigkeitsdruck. Es wird also
jetzt im Gegensatz zum Stopfverfahren eine Kraft ovn der Masse auf die Form ausgeübt.
Diese Kraft der Masse sucht die beiden halften der Form auseinanderzudrücken, was
aber infolge der Bügeleinspannung nicht möglich ist.
-
Die Gipsfüllung in der Küvette jedoch gibt unter dem Einfluß der Kraft
der Masse infolge der MaterialelAsttizität etwas nach, drückt sich also etwas zusammen.
Dadurch entsteht zwischen den Giplstrennflächen elin schwacher Spalt, durch den
die Masse zwischen den Küvettenhälften abfließt.
-
Die Nietallränder der Küvette, die zwar dicht aufeinanderliegen, halten
diesen Abfluß der Masse auch nicht auf, da es nicht möglich ist, Küvetten so herzustellen,
daß anfangs hermetisch dicht schließende K2vettenränder während des Betriebes duernd
diese Dichtheit behalten. Die masse fließt also zwischen. den Küvettenhälften seitlich
ab.
-
Durch die Erfindung wird nun dieser entstehende schwache Spalt zwischen
den Gipstrennflächen verhindert, wodurch nun diese Gipstrennflächen selbst die Dichtung
des Modellhohlraumes übernehmen. auf die kastenränder der unteren K2vettenhälfte
werden zunächst schwache Distanzstücke, deren konstruktive Ausführung vielseitig
sein kann, aus zweckentsprechendem Material aufgelegt und daruaf der obere Küvettenrahmen
aufgesetzt. Auf die Ränder des oberen Küvettenrahmens legt man ebenfalls solche
Distanz stücke, ehe nach dem Eingießen des Gipses der Deckel mit dem Fülllzylinder
afugesetzt wird.
-
Nach Abquetschen des Gipses überträgt sich nun der Druck der Spannschrauben
des Bügels nicht mehr vom Deckel zur oberen Kastenwand und von dort zur unteren
Kastenwand durch direkte Metallberührung der Küvettenteile,s ondern vermittels der
zwischengelegten D Distanzstücke. Die Metallfläxchen bchalten nun also einen bstand
voneinander entsprechend der Stärke dieser Distanzstücke. Die Stärke dieser Distanzstücke
muß etwas größer sein als die Stärke des sich zwischen den Gipstrennflächen später
ergebenden Spaltes. Entfernt man nun nach dem Erhäreten des Gipses die Distanzstücke,
so bleibt ein gewisser Abstand zwischen den Metlalteilen der einzelnen Teile der
Küvette vorhanden. Der Küvettendeckel liegt jetzt auf der Gipsfüllung der oberen
Küvettenhälfte auf, und die obere und untere Küvettenhälfte berühren sich nur in
dr Gipstennfläche und nicht in den Kastenwänden der Küvette.
-
Spannt man nun die Küvette unter dem Bügel zusammen, so wird der
Spanndruck jetzt ausschließlich durch die Gipstrennflächen übertragen.
-
Durch die Pressung zwischen den Gipstrennflächen erfolgt nun durch
diese eine einwandfreie, hermetische Abdichtung des Modellhohlraumes, so daß beim
Einpressen der Masse keinerlei Material mehr aus dem Modellhohlraum entweichen kann.
-
Erst durch die Abdichtung der Küvettenteile durch die Gipstrennflächen
ergeben sich Prothesen von absoluter Maßhaltigkeit, wie sie durch das Eoinpreßverfahren
angestrebt, bisher aber nicht einwandfrei errcith werden konnten.
-
Auch wenn die Abdichtung nun durch die Gipstrennflachen vorgenommen
wird und dadurch die Füllmasse nur auf dem Modellhohlraum beschränkt blebit, treten
erhebliche Krafte zwischen den küvettenhälften auf, die die Form auseinanderzudrücken
bestrebt sind.
-
Im Hinblick darauf, daß das Modell aus verschieden großen Prothesenteilen
bestehen kann, wodurch die Druckkräft des Flüssoigkeitsdruckes unterschiedlich am
querschnitt der Küvette in verschiedener Größe auftreten, sind besondere konstruktive
Maßnahmen erforderlich, um ein vielleicht einseitiges Auseinanderdrücken der Form
zu verhindern, wodurch nicht nur die Abdichtung in den Gipstrennflächen in Frage
gestellt werden würde, sondern wodruch auch infolge ungleichmäßiger Belastung Brüche
in der Gipsform selbst leicht auftreten können.
-
Die zusammenspannung der beiden Küvettenhälften und des Deckels im
Bügel durch eine zentrale Hauptschraube, die entweder oben oder unten im Bügel angebracht
sein kann, setzt genau parallele Flächen der Küvette, des Deckels und gleich starke
Distanzstücke voraus. Diese Zusammenspannung ist mit Rücksticht auf die Ungenauigkeit
der handelsüblichen Küvetten nicht anwendbar. Die zusammenspannung muß vielmehr
so vorgenommen werden, daß sie sich der Ungleichheit der vorhandenen K2vetten in
jeder Weise anpaßt. Eine weitere unerläßliche Bedingung ist die, daß die bei der
Gipsfüllung der oberen Küvette gewonnene Eisntellung der einzelnen Formteile zueinander
und ; auch zum Bügel nachher bci der Füllung des Modellhohlraumes in gleicher Weise
absolut genau wieder vorhanden ist.
-
Nach der Erfindung wird die Zusawmmenspannung von unterer und oberer
Küvettenhälfte und des Deckels durch symmetrisch zum Deckelmittelpunkt und ausreichend
weit voneinander angeordnete Spannschrauben bewirkt, deren Enden in entsprechende
Zentrierstellen des Deckels einigreifen. Durch diese zentrierenden Schraubenenden
und weitere geeignete Zentrierungen in der Form ist dafür gesorgt, daß die während
des Ein-
gipsens im Bügel eingenommene Stellung der Küvette jederzeit
absolut genau selbsttätig wieder hergestellt wird. Durch die in der beschriebenen
Weise angeordneten Spannschrauben ist es möglich, die einwandfreie Zusammenpresusng
der Form zu bewerkstelligen, auch wenn die Küvette verarbeitet und schief sein sollte.
Bei genügend starker Ausführung von Bügel, Spannschrauben und Küvettendeckel ist
eine einseitige Auseinanderdrückung der Form unmöglich, da der Küvettendeckel durch
die Lagerung der zentrierenden Spannschrauben. in seiner ursprünglichen Einspannebene
unverrückbar fixiert ist.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus dem beschriebenen und
in den Zeichnungen wiedergegebenen Ausführungsbeispielen hervor. Es zeigt Abb. 1
eine Vorrichtung nach der Erfindung im senkrechten Schnitt mit eingehängtem Formkolben
und eingelegten Distanz stücken nach erfolgt er Gipseinfüllung, Abb. 2 einen Schnitt
durch eine besondere Ausgestaltung des Formkolbens, Abb. 3 einen Schnitt durch den
Preßkolben, Abb. 4 eine Draufsicht auf Abb. 2 und 3, Abb. 5 ein Distanzstück in
schaubildlicher Darstellung, Abb. 6 eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung
mit eingehängtem Preßkolben ohne Distanzstücke nach vollendeter Füllung des Modellhohlraumes,
Abb. 7 einen Schnitt durch den den Zylinder enthaltenden Deckel der Form mit Fülltrichter,
Abb. 8 eine Draufsicht auf die Vorrichtung zur Wiedergabe der besonderen. Ausgestaltung
des Bügels.
-
Die Küvette besteht aus dem Unterteil 1, dem Oberteil 2 und dem Deckel
3. In der Küvette befindet sich die Gipsform 4 bzw. 5, in der das aus Kunstharzmasse
herzustellende Gebliß 6 geformt wird. Die Küvette wird mit dem Bügel 7 vermittels
der Schrauben 8 usammengedrückt, wie aus Abb. 8 ersichtlich. Der Küvettenbügel ist
bei 9 offen ausgebildet. Die Schrauben 8 greifen in entsprechende Aussparungen 10
im Küvettendeckel 3, wodurch einer gute Zentrierung bewirkt wird. In dem Deckel
3 sind weitere Ausnehmungen 11, die mit erstarrtem Gips gefüllt sind. Hierdurch
wird eine Zentrierung zwischen Deckel und der eigentzeichen Gipsform selbst bewirkt.
Das wird insbesondere durch die kegelige Aus. gestaltung der Aussparungen 11 bewirkt.
Am Deckel 3 sitzt der Zylinderkörper I2, in dem die Kolben I3 bzw. 21 geführt sind.
Gemäß Abb. I hat der Formkolben die in Abb. 2 wiedergegebene Form. Er ist an dem
T-förmigen Teil 14 der Spinde 15 auswechselbar zu befestigen. Hierzu weist sowoh
er als auch der Preßkolben 21 eine entsprechende Aussparung I6 auf. Somit sind beide
Kolben jeweilig schnell einsetz- und auswechselbar.
-
Der Kolben I3 weist einen Stift 17 am unteren Ende auf, der in dem
Kolben auf und ab bewegbar ist, und zwar gelmäß dem Druck der Felder 18, die sich
an eine tellerartige Verbreiterung 19 gegen das obere Ende dos Stiftes 17 anlogt.
Auf der anderen Seite drückt die Feder gegen den abschraubbaren oberen Kolbenteil
20. Einel Preßkolbenausführung zeigt Abb. 3. Der Kolben 2I weist eine auswechselbare
IScheibe 22 auf, die eine sichere Abdichtung bei der Preßarbeit bewirkt.
-
An der Spindel 15 sind Markierungsringe 23 zu bemerken, die bestimmte
Einstellungen beider Kolben schon von außen erkennen lassen.
-
Die Distanzvorrichtungen 25 mit den Distanzstücken 24, die zwischen
den Küvettenteilen I und 2 bzw. zwischen dem oberen Teil 2 und dem Deckel 3 eingelegt
werden (Abb. I), die jedoch zur Füllung des Modellhohlraumes mit Kunstharzmasse
wieder entfernt werden (Abb. 6), wodurch die Abdichtung der Form nur vermittels
der Gipstrennflächen erzielt wird, sind aus Abb. 5 ersichtlich.
-
Wie aus Abb. 7 ersichtlich, kann am oberen Ende des Zylinders I2,
der sich im Deckel 3 der Küvette befindet, ein Ring 26 eingesetzt werden, der nach
oben hin mit dem Trichter 27 versehen ist. Hierdurch läßt sich die Masse so einfüllen,
daß am oberen Teil des Zylinders 12 sich Masseabsetzungen an der Zylinderwand vermeiden
lassen.
-
Die glockenförmige Ausbildung der Mutter 28 ist aus den Abb. I und
6 ersichtlich. Der glockenförmige Ralum 29 bewirkt beim Hochschrauben der Spindel
15 die selbsttätige Zentrierung des Kolbens 21, damit dieser nach Einfüllung der
Masse in den Zyl inderfüll raum bei Beginn des Einpreßvorganges zentrisch genau
oben am Einfüllzylinder sich ansetzt.