DE901571C - Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Siebfolien grosser Rasterfeinheit - Google Patents
Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Siebfolien grosser RasterfeinheitInfo
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Description
- Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Siebfolien großer Rasterfeinheit Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Siebfolien großer Rasterfeinheit, bei dem eine mit einer lichtempfindlichen Schicht versehene Metallfolie durch ein dem Lochraster entsprechendes Negativ hindurch belichtet, die vom Licht nicht getroffene Schicht entfernt und schließlich die darunterliegenden, unbedeckten Stellen der Folie durchgeätzt oder galvanisch abgetragen werden. Derartige Siebfolien finden Verwendung als Netzelektroden in Bildröhren, z. B. in Bildwandlern oder in mit Bildwandlern arbeitenden Bildspeicherröhren. Sie können aber auch als Prallnetze in Sekundäremissionsverstärkern angeordnet werden. Bildverstärkernetze müssen zur Erzeugung scharfer Bilder eine außerordentlich große Rasterfeinheit aufweisen, d. h. also, es wird von ihnen eine möglichst große Anzahl von Öffnungen je Flächeneinheit verlangt. Das gleiche gilt bei Verwendung solcher Siebfolien als Grundlage für die Herstellung doppelseitiger Mosaikelektroden. Die Siebfolien werden in diesem Fall mit einem isolierenden überzug versehen. In die Öffnungen werden metallische Elemente eingebracht.
- Zur Herstellung von Netzelektroden sind verschiedene Verfahren bekannt. Bei nicht zu großen Maschenzahlen werden, die Netze gewebt. Mit dieser Methode kann man bis auf ungefähr 6o ooo Öffnungen je Quadratzentimeter kommen. Dieses Verfahren ist aber teuer und weist den Nachteil auf, daß die so hergestellten Netze bezüglich der Verteilung und der Größe der Öffnungen verhältnismäßig unregelmäßig sind, da sich die äußerst dünnen Gewebefäden leicht gegeneinander verschieben. Hinzu kommt, daß die Dicke der Elektroden ungleichmäßig ist, denn an den Überkreuzungsstellen der Drähte ist doppelt soviel Material enthalten als an den übrigen Stellen. Die Metallteile liegen ferner nicht alle in einer Ebene, so daß sich hieraus Schwierigkeiten in optischer und elektronenoptischer Hinsicht ergeben können. Man hat versucht, die Schwierigkeiten dadurch zu beheben, daß man die Netze nach dem Weben flach walzt, eine solche Maßnahme bewirkt jedoch starke Deformationen der Netzöffnungen.
- Ein anderes Verfahren besteht darin, die Gitteröffnungen durch Ausstanzen zu erzeugen. Bei dünnen Blechen jedoch und wenn die Öffnungen sehr dicht nebeneinander unter Befassung nur schmaler Stege angeordnet werden, ergeben sich kaum überwindliche Schwierigkeiten. Ferner geben die an den Lochrändern sich bildenden Schnittgrate zu Feldverzerrungen und zu Spitzenentladungen Anlaß.
- Billiger und bequemer ist die Herstellung gelochter Folien auf photomechanischem Wege. Hierbei wird eine Blechfolie durch Ätzen bzw. Abtragen auf galvanischem Wege mit Durchbrechungen versehen. Es ist bekannt, auf ein dünnes Blech die später zwischen den Durchbrechungen übrigbleibenden Stege mit einer von dem Ätzmittel nicht angreifbaren bzw. die galvanische Abtragung verhindernden Substanz aufzuzeichnen und das Blech sodann der Einwirkung des Ätzmittels auszusetzen bzw. in eine Galvanisiereinrichtung so lange einzutauchen, bis die zwischen den Stegen befindlichen Metallteile völlig zersetzt sind. Bekanntlich geht man hierbei im allgemeinen so vor, däß man zur Erzeugung der rasterförmigen Abdeckung das aus der Drucktechnik bekannte photographische Verfahren anwendet. Die Blechfolie wird hierzu mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogen und die Form der Stege aufkopiert. Das Ätzen zur Herstellung der Öffnungen wird nach Entfernen der lichtempfindlichen Schicht an den unbelichteten Stellen vorgenommen.
- Folien, die eine große Anzahl Löcher je Flächeneinheit aufweisen sollen, müssen sehr dünn sein. Die Ursache hierfür liegt darin, daß die durchgeätzten Löcher konisch sind, d. h. der Durchmesser ist auf der von der Säure angegriffenen Seite größer. Würde man dicke Folien verwenden, so würden beim Durchätzen sehr eng nebeneinanderliegender Löcher die Stege auf der Oberseite äußerst schmal oder sogar ganz weggeätzt werden. Im allgemeinen kann man annehmen, daß die Dicke der Folie ungefähr gleich dem Lochdurchmesser sein darf. Man kommt daher auf eine Stärke von wenigen tausendstel -Millimetern. Bei so dünnen Folien versagt das oben angegebene Verfahren, da die Bleche keine genügende Festigkeit mehr aufweisen, um sie unmittelbar mit einer lichtempfindlichen Schicht zu überziehen. Andererseits ist es aber auch unmöglich, fertige Folien von einer so geringen Stärke auf irgendeine Unterlage vollständig plan- und faltenfrei aufzuziehen. Diese Eigenschaften aber sind unbedingte Voraussetzungen für das Erzeugen eines unverzerrten Bildes.
- Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Siebfolien großer Rasterfeinheit darin, daß dünne Metallfolien auf einer Unterlage erzeugt und ohne abgelöst zu werden, auf dieser Unterlage mit den Öffnungen versehen werden. Die Ausgangsfolie wird also zum Erzeugen jeder Siebfolie neu auf einer Unterlage erzeugt, auf :dieser Unterlage mit der lichtempfindlichen Schicht versehen, belichtet, entwickelt, und es werden dann, während die Folie auf der Unterlage verbleibt, die Öffnungen in bekannter Weise durch Ätzen oder galvanisches Abtragen hergestellt.
- Es ist bekannt, zur Herstellung von Metallpapier auf eine hochglänzend polierte Messing- oder Neusilberplatte, die mit einer Abhebungszwischenschicht versehen ist, Kupfer niederzuschlagen, den Niederschlag zu trocknen und dann abzuziehen; gegebenenfalls nach Bekleben mit Papier. Das Verfahren nach der Erfindung verwendet nun solche Metallfolien nicht, da sie, wie oben dargelegt, für den Verwendungszweck zu dick wären und andererseits bei dünnerer Ausführung zu geringe mechanische Festigkeit aufweisen würden.
- Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man beispielsweise so vor, daß man eine hochglänzend polierte Metall-, z. B. Kupferplatte mit einer in oder Galvanotechnik üblichen Trennschicht versieht, die den Zweck hat, das Festwachsen darauf niederzuschlagender Metallschichten zu verhindern. Man kann beispielsweise eine Unterlageplatte aus Kupfer erst dünn versilbern und die Silberschicht dann durch Einwirkung von Jod in Jodsilber überführen. Die Folie wird nun hierauf galvanisch niedergeschlagen, sie kann jedoch auch durch Kathodenzerstäubüng bzw. Vakuumverdampfung erzeugt werden. Am zweckmäßigsten geht man so vor, daß man zunächst durch Kathodenzerstäubung eine dünne Kupferschicht herstellt und diese dann in bekannter Weise durch einen galvanischen Niederschlag verstärkt. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß die Vakuumverdampfung insofern unzweckmäßig ist, als beim Verdampfen aus einer Wanne heraus das Auftreten von Spritzern und das Bilden von Kupfertröpfchen auf der zu verdampfenden Fläche unvermeidlich ist. Diese kleinen, mit bloßem Auge kaum sichtbaren punktförmigen Erhöhungen auf der blanken Kupferplatte verstärken sich bei der anschließenden Elektrolyse zu mehr oder weniger großen knospenähnlichen Auswüchsen auf der Folie, die das Aufbringen einer gleichmäßigen photoempfindlichen Schicht zumindest erschweren, wenn nicht ganz unmöglich machen. Die Kathodenzerstäubung hingegen gestattet es, völlig spritzerfreie Kupferschichten von gleichmäßiger Verteilung zu erzeugen. Es hat sich herausgestellt, daß für besonders feine Raster und somit auch besonders dünne Folien Schwierigkeiten beim Abziehen der fertigen Folie. von der Trennschicht ergeben. Diese Schwierigkeiten werden gemäß der Erfindung dadurch umgangen, daß eine nichtleitende Unterlage verwendet wird. Von einer solchen lassen sich auch äußerst dünne Folien verhältnismäßig leicht abziehen. Als besonders günstig hat es sich erwiesen, als Unterlage einen Stoff zu verwenden, der lichtdurchlässig ist. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß beim Atzen der Öffnungen nicht immer alle Teile gleichmäßig schnell durchgeätzt werden. Bei einer undurchsichtigen Unterlage ist es daher nicht möglich, zu erkennen, wann der Ätzvorgang beendet ist. Gemäß der Erfindung wird als Unterlage für die Folie eine durchsichtige, nicht metallische Platte verwendet, insbesondere eine Glasplatte.
- Im übrigen wird man dann, wie oben geschildert, vorgehen, d. h. zunächst durch Kathodenzerstäubung eine leitende Unterlage erzeugen und diese auf galvanischem Wege verstärken. Nach Aufbringen einer lichtempfindlichen Lackschicht und deren Belichtung durch ein Punktrasternegativ wird die Schicht entwickelt, d. h. es werden die nichtbelichteten Teile des Lackes abgelöst. An diesen Stellen liegt die blanke Kupferoberfläche frei, so daß hier nun die Ätzflüssigkeit angreifen bzw. die galvanische Abtragung des Kupfers vorgenommen werden kann. Während des Ätz- bzw. Abtragungsprozesses wird die Durchsicht der Platte kontrolliert, d. h. man wird diesen Verfahrensschritt in einem Gefäß vornehmen, das einen lichtdurchlässigen Boden aufweist und von unten her beleuchtet ist bzw. bei senkrecht stehender Platte mit einer hinter der Platte befindlichen durchsichtigen Wand ausgestattet ist.
- Erst durch Anwendung des erfindungsgemäßen `Verfahrens ist die Möglichkeit gegeben, Siebfolien herzustellen, die eine Rasterfeinheit von über 8o ooo Öffnungen je Quadratzentimeter aufweisen.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Siebfolien großer Rasterfeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß dünne Metallfolien auf einer Unterlage erzeugt und, ohne abgelöst zu werden, auf dieser Unterlage in bekannter Weise durch Ätzen oder galvanisches Abtragen mit den Öffnungen versehen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterlage eine nicht metallische Platte dient.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterlage eine lichtdurchlässige Platte verwendet wird. q.
- Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie auf der Unterlage durch Aufdampfen erzeugt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie auf der Unterlage durch Kathodenzerstäubung aufgebracht wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, , dadurch gekennzeichnet, daß die durch Kathodenzerstäubung erzeugte Folie galvanisch verstärkt wird.
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