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Maschine zum Wölben von flachen Werkstoffen, wie Blechen u. dgl.,
insbesondere für den Flugzeugbau Die Wölbung von flachen Werkstoffen, wie Bekleidungsblechen
für den Flugzeugbau, erfolgte bisher vielfach durch Treiben von Hand. Diese Arbeit
ist zeitraubend und sehr abhängig von der Geschicklichkeit des Ausführenden. Weiterhin
ist es; bekannt, die Wölbung vom; flachen Werkstoffen, wie Blechen u. dgl., dadurch
zu bewirken, indem man diese zwischen Rollen oder Walzen zonenweise so lange hin
und her führte, bis die gewünschte Wölbung erreicht war. Auch diese Arbeit erforderte
eia hohes Maß von Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit. Auch durch Walzung des Bleches
parallel zur beabstichtigten Wölbungsachse ist eine zylindrische Wölbung erreichbar.
Für die serienmäßige Wölbung von flachen Werkstoffen, wie Blechen u. dgl., sind
ferner Zieh- und Preßverfahren bekanntgeworden, die allerdings! dass Vorhandensein
entsprechender Werkzeuge voraussetzen.
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Die bekanntem, Einrichtungen zum Wölben von flachen Werkstoffen;;
wie Blechen u. dgl., befriedigten in vielen Fällen nicht, da sie einerseits zuviel
Zeit beanspruchen und auch zu große Anford@rungen an die Geschicklichkeit der Bedienung
stellen: Diese Nachteile treten beii der Flugzeugherstellung besonders in Erscheinung,
z. B. bei der Wölbung von Hautverkleidungsteilen, die dem stromlinigen Verlauf des
Flugzeugkörpers angepaßt sein muß. Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine
Maschine zu schaffen, bei welcher durch partielle kontinuierlich fortschreitende
Druckeinwirkung
auf die Oberfläche des Werkstückes eine örtliche
Beeinflussung und strukturmäßige Verlagerung des, Werkstoffes! bewirkt und dadurch
als spannungsbedingte Reaktion eine Aufwölbung des Werk-Stoffes herbeigeführt wird.
In Weiterentwicklung dieses Gedankens sind an der Maschine Mittel vorgesehen, die
die genaue Beherrschung des Maßes, die örtliche, Begrenzung sowie das kontinuierliche
Fortschreiten der Druckeinwirkung ermöglichen. Die Erfindung betrifft eine Maschine,
zum Wölben von flachen Werkstoffen, wie Blechen u. dgl. insbesondere für den Flugzeugbau,
welche Wälzkörper aufweist, die an einem Träger gelagert sind und unter Druckeinwirkung
vorzugsweise kreis- oder bogenförmig über die Oberfläche des Werkstückes geführt
werden. Vorteilhaft weisen die Wälzkörper eine billige Lauffläche auf; Weiterhirn
ist der An, preßdruck der Wälzkörper regelbar. Die erfindungsgemäße Maschine besitzt
ferner einen Tisch zur Aufnahme des, Werkstückes, dessen. Oberfläche gewölbt sein
kann, um punktförmigles Angreifen. der in einer Ebene bewegten Wälzkörper zu erreichen.
Der Arbeitstisch der Maschine kann in vorteilhaften Ausgestaltung aus einer biegsamen
Platte bestehen, die an dem Maschinengestell gelagert ist und deren Durchbiegung
bzw. Aufwölbung durch mechanische Mittel, z. B. eine Druckspindel, einstellbar ist.
Gemäß der Erfindung kann die Maschine ein Transportband be@siltzen, welches, über
den Arbeitstisch gleitet und das Werkstück aufnimmt, dessen Vörschubgeschwindigkeit
regelbar ist. Der Vorschub: des Transportbandes kann von Hand erfolgen, er kann
jedoch auch mit dem Antrieb der Maschine gekoppelt sein. Durch die Erfindung soll
eine schnell arbeitende und universell anwendbare. Aufwölbmaschine geschaffen werden,
die es, ermöglicht, ohne Auswechslung von Teilen lediglich durch Versstellung der
zu diesem Zweck vorgesehenen Verstellmittel Aufwölbungen der vorschnedensten Art
und Größe an: flachen Werkstücken herzustellen. Das in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsbeispiel des: Erfindungsgegenstandes ist nachstehend beschrieben. Es
zeigt Abb. i Vorderansicht einer Maschine zum Wölben vom, flachen Werkstoffen, wie,
Blechen- u. dgl., teilweise im Schnitt, Abb.2 Seitenansicht der Maschine im Schnitt.
Die, Maschine besitzts ein Grundgestell i, welches vorteilhaft ein Portale aufweist,
in dem der Maschinentisch 3, im dargestellten Fall eine biegsame Plattre, gelagert
ist. Die biegsame Platte 3 kann durch Betätigung einer Druckspindel 4, die gegenüber
dein Grundgestell i abgestützt ist, durchgewölbt werden. Zur bequemen Betätigung
besitzt die Druckspindel 4 Handhaben 5. Auf &m Tisch 3 ist das- Transportband
6 beweglich. Das. Transportband 6 kann endlos gestaltet sein, es kann jedoch auch
als einfacher Transportstreifen hin und her gehend ausgebildet sein und mit den
Rollren 7, 8, mit denen, es, ih diesem Fall zusammenwirkt, angetrieben werden, an
denen zu diesem Zweck Handhaben 9; io vorgesehen sind. Der Antrieb des Transportbandes
6 kann auch maschinell erfolgen, z. B. im Zusammenwirken, mit dem Antrieb, der Maschine.
Mittels, des Transportbandes 6 wird das j Werkstück, z. B. ein Blech i i, durch
die ,Maschine geführt. Im allgemeinen ist die Anwendung eines Transportbandes vorteilhaft,
in einfacherer Ausgestalteng der- Maschine, kann jedoch in bestimmten Fällen auf
das Transportband verzichtet werden, indem das. Werkstück i r von Hand auf dem Tisch
3 weiterbewegt wird.
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Oberhalb des- Tisches 3 ist an dem Portal z der Läufer 12 mittels
der Welle 13 in dem Stützlager 14 drehbar gelagert. Mittels: der Zahnräder 15, 16
und der Antriebswelle 17 kann der Läufer 12 gen dreht werden. Der Antrieb erfolgt
durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Kraftquelle, z. B. einen Elektromotor.
Der Läufer 12 besitzt Wälzkörper, z. B. Rollen 18, die an ihm drehbar gelagert sind
und vorteilhaft eine balligeLauffläche besitzen. Der Läufer 12 steht unter Einwirkung
Beines; Spannmittels, z. B. einer Spärinmutter i9 mit Handhabe 2o, wodurch es, ermöglicht
wird; den Anpreßdruck des Läufers 12 bzw. der Wälzkörper i-8 auf die Unterlage,
das Werkstück i i, zu regeln.
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Die Wirkungsweise ist folgernde: Das. Werksstück ii wird mittels,
des. Transportbandes. 6 zwischen Arbeitstisch3 und dien Drehbewegungen vollführendenn
Läufer 12 gebracht, so daß die Wälzkörper 18 auf der Werkstückoberfläche abrollen.
Die den Maschinentisch bildende biegsame Platte 3 ist mittels der Druckspindel 4
vorher ein das erforderliiche Maß nach oben durchgewölbt worden. Das Maß der Durchwödbung
der Platte 3 richtet sich nach dem gewünschten Grad der Aufwölbung des Werkstückes.,
welch letztere wiederum abhängig ist von der Wandstärke und Härte des Werkstückstoffes
und ähnlichen Faktoren. Die Einstellung der Durchwölbung der Platte 3 muß, also
von Fall zu Fall verschieden stein. Infolge der Durchwölbung kann; die biegsame
Platte 3 als Teil eines Zylindermantels angesehen werden, dessen Achse mit der Vorschub,
richturig des Transportbandes 6 bzw. des, Werkstückes, i i im wesentlichen: zusammenfällt.
Da die Kreisbewegung des Läufers 12 bzw. der Wälzkörper 18 sich in einer Ebene vollzieht,
die Krümmung des Auflagetisches 3 und des auf diesem an, geordneten Werkstückes
ii jedoch nach Art eines Zylindermantels verläuft, wird erreicht, daß die Wälzkörpeir
18 die Werkstückoberfläche nur punk:tr-bzw. linienförmig berühren können. Infolgedessen
kann auch nur eine punkt- oder linienförmige, örtlich begrenzte Beeinflussung der
Oberfläche des Werkstückes ii durch die Wälzkörper 18 eintreten. Durch Steuerung
des Vorschubes des- Werksstückes über das Transportband 6 und gegebenenfalls durch
seitliche Verschiebung des Werkstückes zum Läufer 12 kann, die Einwirkung dien Wälzkörper
18 auf die Oberfläche des Werkstückes flächenmäßig beherrscht werden und zwar sowohl
hinsichtlich der Flächenausdehnung der Einwirkung als auch hinsichtlich der Intensität
der Einwirkung, letztere auch durch entsprechende Regelung des Anpreßdruckes mittels
der Spannmutter i9. Unter der Einwirkung der Wälzkörper 18 erfährt dass Werkstück
eine
entsprechende Beeinflussung des betroffenen Teiles seiner Oberfläche. Von den betroffenen.
Stellen der Werkstückoberfläche ausgehend, findet eine Gefügeverlagerung des Werkstoffeis
sowie eiirre örtliche Verfestigung statt, wodurch eine Rufwölbung des Werkstückes
hervorgerufen wird. Durch die erwähnten Einstellmittel an der erfindungsgemäßen
Maschine läßt sich das Maß der Rufwölbung regeln bzw. einstellen.
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An Stelle der rotierenden Bewegung dies Läufers läßt sich die Relativbewegung
der Wälzkörper zum Werkstück auch durch entsprechend andersartige Gestaltung ihres
Trägers herbeiführen. So kann z. B. der Träger der Wälzkörper nach Art eines Schwinghebels
gestaltet und angeordnet sein, so, daß die Wälzkörper hin und her gehende Bewegungen
vollführen, die bogenförmig verlaufen körnen. Ebenso kann die Bewegung der Wälzkörper
in einer Ebene erfolgen, die zur Werkstückebene geneigt ist, z. B. durch Schrägstellung
der Wälzkörperumlaufachse gegenüber dein Werkstück.