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Verfahren und Maschine zur Herstellung von Formstücken und zur Ubertragung
dieser Stücke auf Halter oder Hülsen
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Formstücken und zur Übertragung dieser Stücke auf Halter oder Hülsen
sowie eine Maschine zur Ausübung dieses Verfahrens.
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Die Erfindung wird in einer Anwendung auf das Formen von Lippenstiften
und auf das uebertragen der Formstücke auf ihre Halter oder Hülsen erläutert. Jedoch
kann die Erfindung natürlich in Verbindung mit anderen Form- oder Guß stücken angewendet
werden, die auf Halter oder Hülsen übertragen werden sollen, und sie ist nicht auf
die besondere Anwendung beschränkt, die als Ausführungsbeispiel der Erfindung geschildert
wird.
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Ein Gegenstand der Erfindung besteht in einem verbesserten Verfahren
und in einer verbesserten Maschine zur selbsttätigen Formung von Lippenstiften und
zur selbsttätigen Übertragung der Lippenstifte ohne Handgriffe an den Hülsen, wodurch
jederzeit ein gleichförmiges Erzeugnis ohne Unregelmäßigkeiten, Verschmutzung oder
andere Fremdkörper erhalten wird.
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Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren und eine Maschine
dieser Art, die schnell und wirtschaftlich arbeitet und die Anzahl der Handgriffe
bei der Herstellung der Lippenstifte verringert.
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Ferner betrifft die Erfindung eine selbsttätig arbeitende Vorrichtung,
die in ihrem Aufbau einfach und billig und in der Arbeit zuverlässig ist.
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Außerdem hat eine solche Vorrichtung eine verbesserte Einrichtung
zur mehrfachen Beschickung der Form mit formbarem, zähem Lippenstift-
material,
bei welcher das unbeabsichtigte Tropfen des Materials von der Einfiußstelle der
Zuleitung vermieden ist, wodurch Verschwendung und Verschmutzung verringert werden.
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Für die Ausführung des Eründungsge'datikens ist eine neue Maschine
mit einem Paar nebeneinander angeordneter umlaufender Glieder oder Scheiben vorgesehen,
die sich gemeinsam intermittierend oder schrittweise bewegen und an einer Einsetzungs-
oder Übertragungsstelle in gegenseitiger Beziehung stehen.
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Eine von diesen Scheiben hat mehrere Formen, in welche vorbestimmte
Mengen von Lippenstiftmaterial eingefüllt werden können; die andere Scheibe arbeitet
als Träger für Lippenstifthülsen.
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Bei ihrer gegenseitigen Stellung und der intermittierenden Bewegung
bringen die Scheiben gefüllte Formen und Lippenstifthülsen nacheinander in übereinstimmende
Lage, und zwischen den Scheiben befindet sich eine Übertragungseinrichtung, die
mit ihnen derart verbunden ist, daß die gefüllten Formen und Hülsen an der Übertragungsstelle
genau eingestellt sind. Diese Übertragungseinrichtung enthält als Teil eine neue
Einrichtung, mit welcher Idas geformte Lippenstiftmaterial, das sich in der Form
befindet, schnell und bequem sowie ohne Verformung oder Verunreinigung in die Hülse
eingesetzt wird.
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Für die Übertragung des geformten Lippenstiftes auf die Hülse wird
ein Druckfluideum benutzt, und mit dieser Anordnung wird eine schnelle und sichere
Entfernung des Formstückes aus- der Form erzielt, ohne daß ein längerer Kontakt
mit dem Stück oder ein übermäßiger Druck erforderlich wäre; hierdurch wird also
eine Beschädigung oder Verformung oder eine Verunreinigung des Lippenstiftes durch
Verschmutzung oder andere Fremdkörper vermieden.
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Fur die sichere und volle Ausfüllung der Formen mit bildsamem Lippenstiftmaterial
ohne Verlust ist eine neue Einrichtung mit mehreren Füllstellen, an welchen die
beim Abkiflilen eintretende Schrumpfung des Materials ausgeglichen wird, und mit
einer verbesserten und vereinfachten Einrichtung vorhanden, die das Füllungsmaß
bestimmt und ein Abtropfen an den Füllstellen durch Rüclcsaugung von den aufeinanderfolgenden
Fülldüsen verhindert, wodurch jede Verschmutzung oder Ablagerung von überflüssigem
Formmaterial an der Formträgerscheibe verringert wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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In der Zeichnung ist Fig. I ein Grundriß Ider verbesserten Maschine
gemäß der Erfindung, Fig. 2 ein Seitenschnitt nach der Linie 2-der Fig. I, Fig.
3 eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. I, Fig. 4 ein Grundriß
der zwischen den JM;aschinenscheiben befindlichen Teile für die Ausrichtung der
Formen und Lippenstifthülsen und für die richtige Einsetzung der Formstücke in die
Hülsen, der zum Teil auch den Antriebsmechanismus dieser Teile darstellt, Fig. 5
ein Querschnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 4 und Fig. 6 ein abgebrochener Querschnitt
nach der Linie 6-6 der Fig. I; Fig. 7, 8 und 9 sind Einzelheiten, teilweise in Ansicht
und teilweise im Schnitt, zur Erläuterung der Übertragung eines Formstüokes aus
einer Form in eine Hülse an der Übertragungsstelle der Maschine, wobei diese Einzeldarstellungen
auch die Konstruktion der dazwischen liegenden Übertragungs- und Ausrichtungsteile
zeigen.
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Gemäß Fig. I und 2 hat die neue Maschine zum Formen von Lippenstiften
und zu ihrem Einsetzen in Hülsen einen Rahmen 10 mit einer oberen und einer unteren
waagerechten Rahmenplatte 11 bzw. 12, die im Abstand voneinander und in geeigneter
Weise im Abstand über dem Fußboden gehalten werden.
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An der oberen Platte 11 ist aufwärts stehend eine Hülse 13 angebracht,
von welcher eine waagerechte Scheibe 14 drehbar getragen wird.
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Zwischen den Platten II und 12 der Maschine befindet sich eine zweite
drehbare, waagerechte Scheibe I5, die durch eine obere und eine untere, an Iden
Rahmeuplatten rI bzw. 12 befestigte Lagerplatte I6 bzw. I7 gehalten wird.
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Gemäß der Erfindung trägt die obere Scheibe 14 Lippenstifthülsen
18 (Fig. 3 und 7 bis 9) und tdie untere Scheibe 15 Lippenstiftformen 19. Die Scheiben
laufen schrittweise um und sind zueinander so angeordnet, daß die an ihrem Umfang
befindlichen Hülsen 18 und die Formen 19 an einer in Fig. I mit 20 bezeichneten
Stelle in eine übereinstimmende- Lage gebracht werden können.
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Diese Stelle wird Übertragungsstelle genannt, weil hier geformte Lippenstifte
aus den Formen 19 auf die Hülsen 18 übertragen werden.
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Um die Lippenstifthülsen 18 in geeigneter Weise an der Scheibe I4
ZU halten und um die Hülsen schnell an der Scheibe anbringen und von ihr entfernen
zu können, ist eine Vakuumeinrichtung mit Buchsen 21 vorgesehen, die im Abstand
an dem Scheibenumfang verteilt sind und in der Scheibe, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
sitzen. Diese Buchsen haben kegeis'tumpfförmige Aussparungen 22 an ihrer Unterseite,
um das geschlossene Ende der Hülsen I8 aufzunehmen. Sie haben ferner Mittelbohrungen
23, {die mit den Aussparungen 22 und mit Luftleitungen 24 in Verbindung stehen,
die von einem hohlen, in der Mitte der Scheibe bebefestigten Verteilerkopf radial
verlaufen.
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Von der Scheibe 14 erstreckt sich eine Nahe 26 abwärts, die einen
Zapfen 27 trägt, der durch sie hindurchgeht und in der Lagerbuchse 13 sitzt, die
an der Rahmenplatte 11 angebracht ist. Der Zapfen 27 ist in der Mitte durchbohrt
und steht am unteren Ende mit einem geflanschten Rohr 28 unter Druck in gleitender
Verbindung, das in einem Gehäuse 29 geführt und durch eine Druckfeder 30 mit dem
Zapfen in Eingriff gehalten wird. Das Rohr 28 ist mit einem Schlauch 3I verbunden,
der
zu einer (nicht dargestellten) Vakuumeinricbtung führt, durch
welche aus den Leitungen 24, dem Verteilerkopf 25 und der Bohrung des Zapfens 27
Luft abgesaugt werden kann. Mit dieser Valiuumeinrichtung ist es dem Bedienungsmann
möglich, die Lippenstifthülsen I8 in die schrittweise umlaufende Scheibe 14 schnell
und in geeigneter Weise einzusetzen, damit sie dort durch das Vakuum in den Luftleitungen
24 und den Buchsen 21 gehalten werden. Hierzu braucht lediglich das geschlossene
Ende der Lippenstiftgehäuse I8 flach an die ebene Fläche in der kegelstumpfförmigen
Aussparung 22 der Buchsen 2I gebracht zu werden.
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Die konische Fläche der Aussparungen 22 wirkt bei diesem Vorgang selbsttätig
als Führung für die Lippenstifthülsen I8, und die Hülsen werden durch die Wirkung
des Atmosphärendruckes, ruder größer ist als der Druck in den Leitungen 24 und den
Buchsenbohrungen 23, an ihrer Stelle gehalten.
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Die Scheibe 14 wird um Teile einer Umdrehung durch ein Klinkenrad
32 periodisch gedreht, das auf dem Zapfen 27 festgekeilt und zwischen der Nabe 26
und wider Lagerbuchse I3 angeordnet ist.
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Das Rad 32 steht unter der Wirkung einer Federklinke 33, die an einer
waagerechten Schubstange 34 sitzt, die von einem Gelenk 35 mit einem Hebel 316 verbunden
ist. Der Hebel 36 hat eine Rolle oder einen Nockenabnehmer 37, der mit einer Nockenscheibe
38 zusammenwirkt, die auf der waagerechten Welle 39 angebracht ist, die die Hauptwelle
der Maschine darstellt und ständig umläuft. Die Scheibe 14 wird in allen aufeinanderfolgenden
Stellungen durch eine wirkliche Sperrklinke 40 (Fig. I) gesperrt, die von der Schubstange
34 betätigt wird.
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Die untere Scheibe 15 der Maschine trägt an ihrem Umfang in Zwischenräumen
die Lippenstiftformen 19, die im wesentlichen rohrförmig gestaltet sind, sich in
aufrechter Stellung befinden und oben offene Enden oder Mündungen ßI haben.
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Wie aus Fig. 2 und 7 bis 9 ersichtlich, besteht jede Form 19 aus Teilen,
zu denen eine Außenbuchse 42 mit einem oberen Flansch 43 gehört, der sich hinter
die obere Wandung eines segmentartigen Heiz- und Kühl mantels 44 legt, der die Form
umgibt. Wie aus Fig. I hervorgeht, ist eine Mehrzahl von Mänteln 44 vorgesehen,
die am Umfang der Scheibe 15 verlaufen, wodurch sämtliche Formen I9, wie noch beschrieben
wird, sowohl Heiz- wie Kühlflüssigkeit erhalten können, die um sie zirkuliert.
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In der Außenbuchse 42 jeder Form befindet sich verschiebbar ein Innenteil
45, der eine Aussparung 46 mit wider Bodenfläche 47 hat. Die Innenteile 45 der Formen
sind als Kolben mit einem Schaft 48 ausgebildet, der durch den Boden der Formteile
42 hindurchragt und Druckfedern 50 trägt, die ,durch eine Verstärkung 5!I am unteren
Ende des Schaftes 48 an ihrer Stelle gehalten werden. Die Kolben 45 werden normalerweise
durch sdie Federn 50, wie aus Fig. 2 und 7 ersichtlich, in ihrer unteren oder zurückgeschobenen
Stellung gehalten und können periodisch derart angehoben werden, daß ihre Oberkante
über die Flansche 43 der Formteile 42 etwas hinausragt.
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Dies geschieht mit einer Stoßstange 52, die in einer Buchse 53 der
unteren Rahmeuplatte 12 gleitet und über ein Gelenk 54 mit einem Winkelhebel 55
verbunden ist, der einen Nockenabnehmer 56 trägt, der durch eine von der ständig
umlaufenden Hauptwelle 39 der Maschine getragene Nockensche'ibe 57 betätigt wird.
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Die Stoßstange 52 ist an der Übertragungsstelle 20 der Maschine (Fig.
I) angeordnet, so daß die Kolben 45 der Formen angehoben werden können, wenn sie
sich an der Ubertragungs,stelle befinden. Dieses Anheben bildet einen Teil des Übertragungsvorganges,
der im einzelnen noch beschrieben wird und bei welchem geformte Lippenstifte aus
den Formen 19 auf die Lippenstifthülsen I8 in der oberen Scheibe 14 übertragen werden.
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Gemäß Fig. I und 2 sind die Heiz- und Kühlmäntel 44 mit Zu- und Ableitungen
58 und 59 verbunden, die in Bohrungen 60 der Scheibe 15 endigen und in konzentrischen
Kreisen angeordnet sind.
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Ein Rundventil ÓI ist auf Zapfen 62 der Lagerplatte 17 angebracht
und wird durch die auf den Zapfen 62 geführten Druckfedern 63 aufwärts gegen die
Unterseite der Scheibe 15 gedrückt, mit der es auf diese Weise in gleitenden Reibungseingriff
kommt. Das Ventil 6I hat an seiner Oberseite zwei konzentrische halbkreisförmige
Nuten 64, 64a, die sich über einen verhältnismäßig großen Bogen erstrecken, und
zwei andere konzentrische halbkreisförmige Nuten 65, 65a, die über einen weit kleineren
Bogen verlaufen. Diese Nuten werden in bestimmter Folge mit den Bohrungen 6o der
Scheibe 15 derart in Verbindung gebracht, daß die Formen 19 vorgewärmt werden können,
bevor sie die Anfangsfüllung mit Lippenstiftmaterial erhalten, und daß sie nach
der Aufnahme der Anfangsfüllung gekühlt werden. Die Kühlleitungen 66 und 66a sind
an dem Rundve;ntìl 6,I befestigt und stehen mit den Nuten 64 bzw. 64a in Verbindung,
so daß eine Kühlflüssigkeit in den Mänteln 44 der Scheibe 15 etwa während drei Viertel
ihres Weges umlaufen kann (vgl. Fig. 1).
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Ebenfalls sind Heizleitungen 67 und 67a vorgesehen, die mit den Nuten
65 und 65a des Ventils in Verbindung stehen, um Heizflüssigkeit den Mänteln44 etwa
bei einer Viertelumdrehung der Scheibe 15 zuzuführen, unmittelbar nachdem sie die
Übertragungsstelle 20 verlassen haben.
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Gemäß der Erfindung werden die Formen 19 mit ,erhitztem bildsamem
Lippenstiftmaterial, das beim Abkühlen schwindet, gefüllt, und die Füllung erfolgt
derart, daß jede Form eine Höchstmenge des iMSaterials zur Übertragung auf die Lippenstifthülsen
I8 erhält. Um dies zu erreichen, sind zwei Füllstellen 68 und 69 in (der Maschine
vorhanden, so daß jeder Form eine volle Anfangsfüllung mit bildsamem Material gegeben
werden kann. Wenn dann die abgekühlte Anfangsfüllung geschwunden ist, erhält die
Form eine Nachfüllung mit bild-
samem Material, um das Schwinden
der ersten Füllung auszugleichen.
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Nach Fig. I läuft die untere Scheibe 15 in Pfeilrichtung im Uhrzeigersinn
um, und zwar sdhrittweise, wie noch erläutert wird, und die Füllstelle 68 liegt
links von der Mittellinie C-C der Scheibe, während die Füllstelle 69 rechts von
dieser Linie und im wesentlichen diametral gegenüber der Stelle 68 liegt.
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Gemäß Fig. 6 hat jede Füllstelle eine Zuführung 70 mit gegeneinander
beweglichen Teilen, die als Dreiwegehahn mit einem Kücken7I in einem Gehäuse 72
dargestellt ist, das drei mit Innengewinde versehene Einlaß- und Auslaßöffnungen
73 hat. In der einen Öffnung 73 befindet sich ein Nippel 74, der in der oberen Rahmeuplatte
II der Maschine befestigt ist und aus welchem in jede Form 19 der Scheibe 15, die
sich unter ihm befindet, Material fließen kann. Die entgegengesetzt liegende Öffnung
73 des Ventils ist über einen Nippel 75 mit einer (nicht dargestellten) Zuleitung
für erwärmtes, zähes, bildsames Lippenstiftmaterial versehen. Die letzte Öffnung
73 des Ventils steht mit einem Rohr 76 in Verbindung, das als Zylin,der für einen
Kolben 77 wirkt.
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Gemäß Fig. 1 werden die Küken durch Gelenke 78 und 79 betätigt, die
mit Hebeln 80 bzw. 8I in Verbindung stehen und ihrerseits durch Nocken 82 und 83
der Hauptwelle 39 periodisch betätigt werden. Die Kolben 77 werden von Gelenken
; 84 und 85 gesteuert, die mit Hebeln 86 und 87 verbunden sind, die durch die Nocken
88 und 89 der - Hauptwelle 39 ebenfalls periodisch bewegt werden.
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Für den intermittierenden Vorschub besitzt die untere Scheibe 15
eine Vielzahl von Rollen go, die an ihrem Umfang angeordnet sind und als Nockenabnehmer
beim Zusammenwirken mit einer Triebnockenscheibe 91 der Hauptwelle 39 arbeiten.
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Durch diese Anordnung wird die Scheibe 15 in Teilen einer Umdrehung
im Uhrzeigersinn inte-rmittierend angetrieben, wobei die Ruhepausen der Scheibe
derart liegen, daß zwei Formen I9 an den Füllstellen 68 und 69 mit Füllungen von
Lippenstiftmaterial versehen werden können. Ebenfalls befindet sich während der
Ruhepausen Ider Scheibe I5 eine Form 19 an der Übertragungsstelle 20, und der in
ihr enthaltene geformte Lippenstift kann so auf eine Lippenstifthülse I8 übertragen
werden, wie nun im einzelnen beschrieben wird.
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Gemäß der Erfindung ist eine Verbesserung für die Führung des geformten
Lippenstiftes, der aus einer Form 19 auf eine Lippenstifthiilse 18 übertragen werden
soll, und für die genaue Lage und Ausrichtung der Form 19 mit der Lippenstifthülse
i8 an der Übertraungsstelle 20 vorgesehen.
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Entsprechend den Fig. I bis 5 besteht diese Verbesserung in einer
beweglichen Klemmvorrichtung mit zwei zusammenwirkenden Bacncen 92 und 93, die von
aufrecht stehenden Stücken gebildet werden, die an zwei Führungsstangen 94 und 95
gleiten, die an ihren Enden in Tragstücken 96 befestigt sind, die ihrerseits auf
Stangen 97 gleiten, die in den an der oberen Rahmenplatte II der Maschine befestigten
Haltestücken 98 angebracht sind. Die Führungsstangen 94 und 95 tragenDruckfedern
99, durch welche die Klemmbacken 92 und 93 normalerweise gegeneinandergedrückt und
im Eingriff - miteinander gehalten werden. Die Backen werden durch Schlitten 100
mit Armen IOI getrennt, die auf die von den Backen gehaltenen Rollen 102 wirken.
Die Schlitten gleiten in Führungen 103 und 104, die an der oberen Rahmenplatte II
der Maschine befestigt sind und durch einen Nocken 105 betätigt werden, der an Stutzen
106 auf den Schlitten angreift. Der Nocken 105 sitzt auf einem Zapfen 107, der mit
einem Ende in dem Führungsblock 103 und mit dem anderen Ende in einem an den Haltestücken
98 befestigten Lagerbalken 108 sitzt. Der Nocken 105 wird von einem Arm IO9 betätigt,
der mit einem Gelenk 110 verbunden ist, das wiederum mit einem Hebel 1 r1 in Verbindung
steht, der durch eine Nockenscheibe 112 der Hauptwelle 39 periodisch betätigt wird.
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Durch Betätigung des Nockens 105 werden die Backen 92 und 93 entweder
auseinandergespreizt oder zusammengedrückt, da natürlich die Druckfedern 99 in dieser
Richtung wirken.
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Nach den Fig. 5 und 7 bis 9 haben die Klemmbacken 92 und 93 in den
gegenüberliegenden Flächen vertikale halbkreisförmige Nuten II3, die bei geschlossenen
Backen einen Kanal bilden, durch den sich ein geformter Lippenstift 114 bewegen
kann. Die oberen Teile der Nuten 113 sind erweitert, um die Lippenstifthülsen I8
aufzunehmen und zu umfassen, während die unteren Teile der Backen 92 und 93 abwärts
weisende ihalbkreisförmige Flansche 115 haben, die um die Flansche 43 der Formen
19 herum verlaufen und mit ihnen in Eingriff kommen. Die Backen 92 und 93 sind mit
Luftkanälen 116 versehen, die parallel zu den Nuten 113 liegen und an ihren, unteren
Enden mit den von den abwärts weisenden Flächen ItI 5 gebildeten Aussparungen in
Verbindung stehen. An ihren oberen Enden sind die Luftkanäle 116 mit Schläuchen
117 verbunden, die zu einer (nicht dargestellten) Luftdruckquelle führen.
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Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung wird eine kombinierte mechanische
und pneumatische Übertragung der geformten Lippenstifte zwischen den Formen 19 und
den Lippenstifthülsen I8 durchgeführt, die nacheinander an der Übertragungsstelleao
der Maschine erscheinen. Eine solche Übertragung geht sehr schnell und ohne Wahrscheinlichkeit
einer Beschädigung oder Verformung der Lippenstifte vor sich. Auch ist die Gefahr
von Schmutz oder anderen Fremdkörpern an den geformten Lippenstiften bei dieser
Übertragung der Stifte auf die Hülsen I8 ausgeschaltet, und das Erzeugnis ist in
der Gestalt wesentlich gleichförmig und ohne Fremdlçörper, die -seine Gebrauchsfähigkeit
beeinträchtigen können.
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Die Steuerung der Druckluft, die den Klemmbacken 92 und 93 zugeführt
wird, erfolgt durch ein Luftventil 11-8 (Fig. 1), das von einer Nockenscheibe 119
der Maschinenwelle- 39 betätigt wird.
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Die Luft wird den Backen 92 und 93 selbsttätig zugeführt, nachdem
sie sich geschlossen haben, und bevor die Backen getrennt werden, wird die Luft
abgeschaltet.
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Die Maschine gemäß der Erfindung arbeitet folgendermaßen: Alle beweglichen
Teile der Maschine werden beim Umlaufen der Hauptwelle 39 durch Nocken bzw. Nockenscheiben
dieser Welle betätigt. Der richtige Takt der verschiedenen Teile kann durch die
besondere Ausbildung und Einstellung der Nocken hergestellt werden. Bei jeder Umdrehung
der Hauptwelle 39 wird die untere Scheibe 15 durch die Nockenscheibe 91 um einen
Teil einer Umdrehung vorgerückt, so daß die Formen 19 nacheinander an den Füllstellen
68 und 69 und auch an der Übertragungsstelle 20 erscheinen. Die Scheibe bleibt mit
den Formen eine Zeitlang in diesen Stellungen in Ruhe. Gleichzeitig mit der Bewegung
der unteren Scheibe 15 wird die obere Scheibe 14 um einen Teil einer Umdrehung durch
ihren Klinkentrieb, der von der Nockenscheibe 38 der Welle 39 betätigt wird, gedreht,
so daß die Lippenstifthülsen 18 nacheinander an der Übertragungsstelle 20 erscheinen;
die Scheibe 14 hat ebenfalls Rohepausen, in denen die Hülsen I8 eine Zeitlang an
der Übertragung.sstelle bleiben.
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Die Hülsen 18 werden von Hand an der Scheibe 14 angebracht und dort
durch die Saugwirkung in den mit den Buchsen 21 verbundenen Leitungen 24 gehalten.
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In den Ruhepausen der Scheiben 14 und I5 arbeitet der Füllmechanismns
in den Stellen 68 und 69 bei weiterer Drehung der Hauptwelle 39, und das Lippenstiftmaterial
wird in die Form 19 gebracht.
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Gemäß Fig. 6 wird, bevor an einer Füllstelle eine Füllung in eine
Form 19 gelangt, erwärmtes zähes formbares Material von der Zuführungsquelle durch
Schwerkraft und Zurückziehen des Kolbens 77 in den Kanal des Kückens 7I gebracht,
und zwar geschieht dies während der Bewegung der Scheiben 14 und 15. Wenn diese
Scheiben zum Stillstand gekommen sind, wird das Küchen 71 gedreht, so daß sein Kanal
mit dem Nippel 74 verbunden ist, worauf der Kolben 77 nach rechts getrieben wird,
um das bildsame Material aus dem Kücken durch den Nippel 74 in die Form 19 fließen
zu lassen. iEine bestimmte Menge des Materials gelangt dann in die Form Ig, worauf
der Kolben 77 zurückgezogen wird, um den in dem Nippel 74 befindlichen Rest des
Materials in das Küchen 71 und den Zylinder 76 zurückzusaugen. Nach diesem Vorgang
wird das Küchen in die Stellung der Fig. 6 gedreht. Durch diese Saugwirkung wird
in vorteihafter Weise das Material aus dem Nippel 74 zurückgezogen, wodurch vermieden
wird, daß es auf die Scheibe 15 tropft und Abfall oder Verschmutzung verursacht.
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Wenn die Scheibe 15 ihre intermittierende Bewiegung fortsetzt, werden
die Formen 19, die an der Füllstelle 68 gefüllt worden sind, durch die Mäntel 44
gekühlt, und das bildsame Material in den Formen schrumpft oder schwindet hierbei.
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Wenn die mit der Anfangsfüllung versehenen Formen 19 die Füllstelle
69 erreichen, ist das Material so weit geschwunden, daß eine zusätzliche Füllung
der Formen vorgenommen werden kann.
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Dies geschieht an der Stelle 69 in der gleichen Weise wie die Anfangsfüllung
an der Stelle 68.
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Wenn die Scheibe 15 ihre Drehung im Uhrzeigersinn fortsetzt, so erscheinen
die Formen mit ihrer zweimaligen Füllung an der Übertragungsstelle 20. Sind die
Scheiben 14 und 15 zur Ruhe gekommen, so wird hier die Führungs- und Ausrichtungsvorrichtung
mit den Klemmbacken 92 und 93 tätig, und die Backen werden gegeneinandergedrückt
und umfassen die an der Übertragungsstelle befindliche Lippenstifthülse 18 und auch
den Flansch der an dieser Stelle belindlichen FonmIg. Auf diese Weise werden die
Form und die Lippenstifthülse genau ausgerichtet und so gehalten. Kleine Unregelmäßigkeiten
in der Einstellung der Form 19 werden durch die bewegliche Ausbildung der Einstellungsvorrichtung
ausgeglichen, weil die Backen 92 und 93 auf den Führungsstangen 94 und 95 verschiebbar
und ebenfalls die Führungsstangen gegenüber den Tragstücken 96 seitlich bewegbar
sind, da diese an den in den Haltestücken 98 befestigten Querstangen 97 gleiten
können. Wenn die Klemmbacken 92 und 93 die Lippenstifthülse I8 erfassen, so wird
sie seitwärts verschoben, falls sie nicht mit den Backen ausgerichtet ist. Dies
ist möglich, weil die Nussprung 22 in der Buchse 21 groß genug ist, um eine geringe
seitliche Verschiebung der Lippenstifthülse an der ebenen Fläche der Aussparung
zu gestatten.
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Haben sich die Klemmbacken 92 und 93 geschlossen, so wird der Kolben
45 in der gefaßten Form 19 durch die Stoßstange 52 und durch dessen Winkelhebel
55 in die Stellung der Fig. 8 und 9 angehoben. Hierdurch werden die geformten Lippenstifte
114 teilweise aus der Form 19 gebracht. Dann wird durch die Leitungen 117 Druckluft
zugeführt, die in der durch Pfeile in Fig. 8 angedeuteten Richtung durch die KanälelII6
geht.
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Diese Druckluft umgibt die geformten Lippenstifte, die, wie ersichtlich,
leicht geschwunden sind und sich von den Wandungen des Kolbenteils 45 der Form gelöst
haben. Der Druck der Luft hat auf den Lippenstift 114 eine Auftriehswirkung und
treibt ihn nach Art eines Geschosses rasch aufwärts.
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Der Lippenstift läuft durch den Kanal, der von den in den Klemmbacken
angebrachten Nuten II3 gebildet wird, und wird kräftig in die Lippenstifthülsen
I8 geschleudert und dort gehalten. Was das Zurückhalten des Lippenstiftes in der
Hülse i8 angeht, so ist der Boden I8a der Hülse vorzugsweise mit einer Bohrung 18b
(Fig. 7, 8 und 9) versehen, die derart ausgebildet ist, daß sich an der Innenseite
der Wandung ein Zäpfchen befindet.
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Dieses Zäpfchen hat das Bestreben, das Lippenstiftmaterial derart
zu verdrängen, daß der Lippenstift sicher in der Hülse gehalten wird. -Nachdem der
geformte Lippenstift 114 in die Hülse I8 eingesetzt ist, werden die Backen 92
und
93 durch den Nocken 105 getrennt, worauf die Scheiben 14 und I5 ihre intermittierende
Drehbewegung fortsetzen, um die nächste gefüllte Form und Idie nächste Lippenstifthülse
an die Ubertragungsstelle 20 ZU bringen. Die Lippenstifthülse IS mit dem geformten
Lippenstift I'I4 wird durch Saugwirkung an der Scheibe 14 gehalten und kann zur
gleichen Zeit entfernt werden, wo leere Lippenlstifthiilsen an der Scheibe angebracht
werden.
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Der Innendurchmesser des äußeren Formteils 42 ist etwas größer als
der Durchmesser der von den Nuten 113 in den Backen 92 und 93 gebildeten Bohrung
oder Durchführung. und der Unterschied in den Durchmessern ist so bemessen, daß
der Teil des Lippenstiftes mit größerem Durchmesser nach dem Schwinden genau in
den Durchgang der Klemmbacken paßt. Dies ergibt für die Druckluft, die den Lippenstift
überträgt, eine bessere Wirkung.
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Eine andere Reihenfolge der Arbeitsgänge, die von der Maschine gemäß
der Erfindung ausgeführt werden kann und verschiedene Vorteile hat, ist folgende:
Wenn die Formen 19 an die Übertragungsstelle 20 verlangen, so werden zunächst die
Kolben 45 der Formen vorgeschoben, und dann werden die Klemmbacken 92 und 93 zusammengebracht.
Danach wird Druckluft den Leitungen 1 I6 der Klemmbacken zugefiihrt, um den Lippenstift
aus der Form 19 in die Hülse I8 überzuführen.
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Diese abgeänderte Arbeitsweise hat verschiedene Vorteile. Erstens
verhindert sie, daß Lippenstiftmaterial durch die Unterkante der Klemmbacken abgeschabt
wird; diese Abschabungen würden Materialverlust bedeuten und bei stärkerem Auftreten
schließlich zur Verformung der Lippenstifte führen. Zweitens gibt es beim Vorschub
des Kolbens 45 keine Hemmung, wie dies der Fall sein kann, wenn der Kolben nach
dem Schließen der Backen vorgeschoben wird. Eine solche Hemmung kann veranlassen,
daß der Lippenstift sich in dem Kolben festsetzt, 50 daß die Druckluft nur schwer
den Lippenstift umgeben und ihn aus der Form treiben kann.
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Nachdem die Backen 92 und 93 geschlossen sind, kann der Kolben 45
etwas zurückgezogen werden, so daß ein größerer Spielraum zwischen dem ge; formten
Lippenstift und dem Boden der Kolbenawssparung entsteht, da ja der Lippenstift durch
die Klemmbacken gehalten wird. Dies würde Idie Wirkung der Druckluft noch weiter
unterstützen.
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Diese Änderungen in der Reihenfolge der Arbeitsgänge des Kolbens
und der Klemmbacken können durch entsprechende Änderung der Nockenscheiben der Hauptwelle
39 der Maschine leicht erzielt werden, was Idem Fachmann keine Sohwierigkeiten bereiten
dürfte.
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Mit der Einrichtung gemäß der Erfindung, bei welcher ,das Aus werfen
und Übertragen von geformten Lippenstiften in die Hülsen größtenteils auf pneumatischem
Wege erfolgt, ist die Gefahr der Verformung der Lippenstifte oder ihrer Verunreinigung
durch Schmutz oder Fremdkörper beseitigt, und man erhält ein gleichmäßiges Erzeugnis.
Das anfängliche Auswerfen des geformten Lippenstiftes aus ,den Formen mit Hilfe
der Kolbenteile der Formen verursacht keine Verformung des Lippenstiftes, wie es
der Fall sein könnte, wenn die Lippenstifte in die Hülsen vollständig durch Kolben
übertragen und am Ende der Übertragung durch Falze in den Hülsen gehalten werden.
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Im Rahmen der Erfindung Können Änderungen und Abwandlungen vorgenommen
werden, auch können einzelne Erflndungsmerkmale für sich benutzt werden.
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PATENTANSPnÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von geformten Gegenständen,
z, B. Lippen'stiften, und zu deren Übertragung in einen Halter, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Füllung in eine Form eingeführt und eine Haltevorrichtung in eine Stellung
nahe der Form gebracht wird, um den geformten Gegenstand von ihr zu übernehmen,
und daß danach ein Treibfluidum auf den Gegenstand zur Anwendung kommt, der dann
so geführt wird, daß er aus der Form ausgeworfen und in den Halter eingesetzt wird.