DE90020C - - Google Patents
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
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- H01M6/00—Primary cells; Manufacture thereof
- H01M6/24—Cells comprising two different electrolytes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Auf Grund der experimentellen Untersuchungen von Moser und der theoretischen
Untersuchungen von Professor v. Helmholtz, sowie Nernst u. A. unter Zuhülfenahme der
sogen. Theorie der elektrolytischen Dissociation ist in der modernen Elektricitätslehre der
folgende allgemeine Satz aufgestellt worden: »Zwischen je zwei Punkten einer Lösung, in
welchen verschiedene Concentrationswerthe bestehen, herrscht eine bestimmte, dem Logarithmus
des Verhältnisses der beiden Concentrationswerthe proportionale Potentialdifferenz.«
Werden daher zwei solche Punkte mit Hülfe eines aufserhalb der Lösung verlaufenden
Metalldrahtes verbunden, so geht durch denselben ein elektrischer Strom, und zwar so
lange, bis die Concentrationen in den beiden Punkten einander gleich werden.
Auf diesem Princip beruhend, hat Bleekrode Concentrationsketten construirt, bei welchen
Metalle in verschieden verdünnte Lösungen desselben Metalles eingesenkt werden, welche
durch Heber mit einander verbunden sind.
Die vorliegende Erfindung nun ist eine Ausführungsform einer derartigen Concentrationskette,
welche in erster Linie bezweckt, die letztere in möglichst compendiöse, handliche
Form zu bringen, den inneren Widerstand bedeutend zu verringern und den Preis durch
Weglassung der theuren Heber (mit zwei Hähnen Versehen) wesentlich herabzusetzen.
Beiliegende Zeichnung stellt ein solches Concentrationselement in einer Ausführungsform dar, und zwar zeigt Fig. ι einen senkrechten
Schnitt, Fig. 2 einen waagrechten Schnitt und Fig. 3 eine Oberansicht.
Wie ersichtlich, besteht das Element aus einem Gefäfs α von vorteilhaft cylindrischer
Form und am besten aus Glas hergestellt, auf dessen Boden eine Gummischeibe b befestigt
ist, in welcher eine in der Achsenrichtung des Gefäfses angeordnete Sä'ule e aus Isolirmasse
(Ebonit) eingelassen und mittelst Kautschuk festgekittet ist.
. Das Gefäfs α wird durch radial gestellte
Glastafeln a1 in beispielsweise sechs Abtheilungen
oder Zellen getheilt, welche dadurch flüssigkeitsdicht von einander geschieden sind, dafs jede Tafel
einerseits in eine Längsnuth der Säule e eingelassen ist, andererseits mit ihrem äufseren und
unteren Rand an der Wandung des. Gefäfses bezw. an der Gummischeibe b dicht anliegt
und an' diesen Stellen mit Kautschukkitt verstrichen ist.
Die Scheidewände a1 je zweier benachbarten
Zellen sind oben mit je einem entsprechend grofsen Ausschnitt ä2 versehen, der durch einen
von aufsen mittelst Schraube ai oder dergl.
stellbaren Schieber a3 aus geeignetem isolirenden
Stoff ganz oder theilweise abgeschlossen werden kann. Die Flüssigkeit in den beiden
mit einander in Verbindueg stehenden Zellen reicht hierbei entsprechend weit über die untere
Kante des Ausschnittes, so dafs durch den letzteren hindurch die Diffusion vor sich gehen
kann. Der Vortheil dieser Anordnung besteht nicht nur in bedeutender Ersparnifs an Material,
sondern auch darin, dafs nach dem Einfüllen der Flüssigkeiten dieselben sofort in Verbindung
treten und nicht erst durch Ansaugen (wie bei Heberanordnungen) in Verbindung gebracht
werden müssen.
In jede der Zellen ist ein vorteilhaft prismatisch
zusammengebogenes Blech d aus blankem Kupfer eingestellt, welches vom Boden bis in
die Höhe des Gefä'fsrandes reicht und mit einem angelötheten Kupferdraht d1 versehen ist.
Der Abschlufs des Gefäfses α wird . durch
eine Gummischeibe c bewirkt, weiche mit der entsprechenden Anzahl Bohrungen für den
Durchgang der Drähte dl und überdies mit Oeffnungen für die Schieber α3, sowie mit einer
centralen Oeffnung für die durchtretende Ebonitsäule e ausgestattet ist.
Ueber die Gummischeibe c ist zur Sicherung derselben ein Metalldeckel g gesetzt, welcher
in gleicher Weise wie die Gummischeibe (mit Isolirmasse ausgelegte) Bohrungen für die
Drähte d1 und Oeffnungen für die Schieber a3
besitzt. Wenn der Deckel niedergedrückt wird, bewirkt er den luftdichten Abschlufs des Gefäfses
α bezw. der Zellen desselben nach aufsen.
Zur Füllung der Zellen des Diffusionselementes dient irgend eine in zwei Concentrationen
hergestellte Lösung, vortheilhaft Kupfer-, Zink- und Eisenvitriollösung, eine Metallchloridlösung
u. s. w., deren Wahl von der Art der zur Stromabnahme dienenden, in die Flüssigkeit
eingesetzten Metallprismen d abhängt.
Von je zwei auf einander folgenden Zellen wird die eine mit einer gesättigten oder hochconcentrirten,
die andere mit einer sehr verdünnten Lösung gefüllt. Für das vorliegende Beispiel werden die erste, dritte und fünfte
Zelle mit gesättigter, die zweite, vierte und sechste Zelle mit sehr verdünnter Kupfervitriollösung gefüllt und in die erstgenannten
Zellen Kupfervitriolkrystalle eingegeben, um die Sättigung der Lösung längere Zeit hindurch
aufrecht zu erhalten.
Nach dem Aufsetzen der Gummischeibe c des Deckels g werden die an den Enden mit
Klemmen versehenen Drähte d zum Zwecke der Hintereinander- oder Parallelschaltung sodann
in bekannter Weise verbunden. Durch die Diffusion zwischen den Flüssigkeiten je zweier auf einander folgenden Zellen, welche
für sich ein galvanisches Element bilden, wird elektrische Energie entwickelt, welche durch
Verbindung der Polklemmen mit einem Leiter nach aufsen abgeleitet und so lange nutzbar
gemacht werden kann, bis in allen Zellen ein Ausgleich der Concentration stattgefunden hat.
Will man den Strom unterbrechen, bevor die elektrische Energie des Diffusionselementes erschöpft
ist, so braucht man nur die Verbindung zwischen den Zellen durch Abschlufs der Schieber zu unterbrechen. Ebenso können,
wie leicht begreiflich, einzelne Zellenpaare nach Belieben aus- oder eingeschaltet werden.
Das Glasgefäfs α mit seinen Scheidewänden a1
kann auch durch Giefsen hergestellt werden, in welchem Falle die zur Abdichtung am
Boden dienende Gummischeibe b und die centrale Ebonitsäule e, sowie die besonders
montirten Glastafeln in Wegfall kommen können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Elektrische Concentrationskette, gekennzeichnet durch ein mittelst Scheidewände (al) in von einander isolirte Zellen getheiltes Gefäfs (a), dessen abwechselnd eine gesättigte und eine verdünnte Lösung enthaltende Abtheilungen durch in dieselben eingesetzte Metallplatten (d) und aufserhalb der Lösung liegende Verbindungsdrähte (d1) paarweise zu galvanischen Elementen verbunden sind und durch in den Scheidewänden befindliche, mit stellbaren Schiebern versehene Oeffnungen zur Einleitung und Regelung der Diffusion zwischen je zwei zusammengehörigen Abtheilungen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE90020C true DE90020C (de) |
Family
ID=361784
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT90020D Active DE90020C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE90020C (de) |
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